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Allergische Rhinitis (Heuschnupfen)

Was ist eine allergische Rhinitis?

Definition

Eine allergische Rhinitis ist eine allergisch bedingte entzündliche Reaktion der Nasenschleimhaut auf bestimmte Stoffe, sogenanntesog. Allergene. Bei Kontakt mit z. B. Gräser-, Baum- oder UnkrautpollenPollen, Hausstaubmilben sowieoder bestimmten Tieren schwillt die Nasenschleimhaut an, und es kommt zu Nasenlaufen, Niesen und Juckreiz.

Die Erkrankung wird nach Schweregrad und Dauer der Symptome eingeteilt. Die ErkrankungSymptome können sporadisch auftreten oder über mehrere Wochen bestehen. Starke Symptome können die Lebensqualität beeinträchtigen.

Symptome

Typische Beschwerden sind Naselaufen mit klarem Sekret, Juckreiz in der Nase und Niesen. Begleitend tritt häufig eine allergische Bindehautentzündung mit roten und tränenden Augen auf. Eine andauernde Entzündung der Nasenschleimhaut (z. B. bei Allergie gegen Hausstaubmilben) kann auch weiterezu Organeeiner betreffenverstopften Nase führen. Weitere Symptome, insbesondere die Augen:auftreten Biskönnen, zu 60 % der Patienten mit allergischer Rhinitis leiden auch an einer allergischen Konjunktivitissind z. Die Erkrankung kann von allgemeinen Symptome wieB. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen begleitet werden und in Kombination mit anderen Erkrankungen wie AsthmaSchlafstörungen oder dem atopischen Ekzem (Neurodermitis) auftreten.

Zu unterscheiden gilt es die saisonale von der ganzjährigen allergischen Rhinitis. Klassischerweise treten bei Pollenallergien Symptome während der Pollenflugzeit der jeweiligen Pflanze auf. Birkenpollen fliegen beispielsweise im Frühjahr, Graspollen eher im Sommer. Bei der ganzjährigen allergischen Rhinitis sind Milben- und TierallergienAbgeschlagenheit. dieAußerdem häufigstenkönnen AuslöserAnzeichen anderer allergischer Erkrankungen bestehen, wie eine trockene, juckende Haut.

Es wird davon ausgegangen, dass 10–25 % der Bevölkerung zumindest zeitweise unter einer allergischen Rhinitis leiden. Bei 80 % der Betroffenen tritt die Erkrankung erstmalig vor dem 20. Lebensjahr auf. In den letzten 20 Jahren hat sich das Vorkommen der Erkrankung annähernd verdoppelt. Der Grund für diese Zunahme ist nicht endgültig geklärt. Es gibt jedoch zahlreiche Hypothesen, die mögliche

Ursachen in den Hygienemaßnahmen und veränderten Lebensgewohnheiten in den Industrienationen sehen.

Ursache

Als Allergie bezeichnet man eine Überempfindlichkeit (Hypersensitivität) des körpereigenen Immunsystems gegenüber bestimmten Stoffen, mit denen der Körper beispielsweise über die Luft oder die Nahrung in Kontakt kommt. Diese Substanzen, die bei gesunden Personen keine gesundheitlichen Probleme verursachen, bezeichnet man als Allergene. Das Immunsystem der Betroffenen bildet oft erst nach mehrmaligem, jedoch mindestens nach einmaligem Kontakt Antikörper gegenüber diesem Allergen. Wenn die Person erneut in Kontakt mit dem entsprechenden Allergen kommt, führt dies zu einer Immunantwort und der Ausschüttung verschiedener Botenstoffe, wie z. B. Histamin. Mögliche Wirkungen dieser Botenstoffe sind eine Erweiterung der Blutgefäße, eine erhöhte Durchlässigkeit der Gefäßwand mit Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe, eine Verengung der Atemwege oder eine Gewebsentzündung. In den allermeistenmeisten Fällen tritt eine allergische Reaktion lokal, d. h. an der Stelle des Kontaktes mit der auslösenden Substanz auf. Bei der allergischen Rhinitis ist vor allem die Nasenschleimhaut betroffen. 

Klassischerweise Etwatreten bei Pollenallergien Symptome während der Pollenflugzeit der jeweiligen Pflanze auf. Birkenpollen fliegen beispielsweise im Frühjahr, Gräserpollen eher im Sommer. Der Klimawandel begünstigt die Hallergische Rhinitis durch verlälftengerte derPollenflugzeiten Patientenwegen istlängerer allergischund gegenheißerer PollenSommer. Bei den meisten dieser Patienten treten jedoch auch außerhalb der Pollensaisonganzjährigen Symptomeallergischen aufRhinitis sind Milben- und Tierallergien die häufigsten Auslöser. Berufsbedingte Auslöser sind z. B. Holzstaub bei Waldarbeiter*innen und Mehlstaub bei Bäcker*innen.

Risikofaktoren

  • Die Neigung zu einer allergischen Rhinitis ist teilweise erblich bedingt: Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, ist erhöht, wenn mindestens ein Elternteil oder beideGeschwisterkind an einer allergischen Erkrankung leidenleidet.
  • Katzen im Haushalt erhöhen das Risiko bei entsprechender Veranlagung für Allergien.
  • Außerdem spielen Umgebungsfaktoren wie Zigarettenrauch, Schimmel oder Feuchtigkeit in der Wohnung und Luftverschmutzung eine Rolle.

  • Diagnostik

  • Kinder, die durch Kaiserschnitt entbunden wurden, haben ein erhöhtes Allergierisiko.
  • Typische

Häufigkeit

  • Bis Beschwerdenzu 25 % der Erwachsenen in Deutschland und Europa sind einevon allergischer Rhinitis betroffen.
  • Häufigkeit und Schwere der Erkrankung nehmen zu.

Untersuchungen

  • Typische Symptome wie Niesen, Juckreiz und verstopfte Nase, Naselaufennach Kontakt mit klarembestimmten Sekret,Stoffen Juckreizlenken inden derVerdacht Naseauf und Niesen. Ein gleichzeitiges Auftreten von roten und tränenden Augen, macht es sehr wahrscheinlich, dass die Rhinitis allergisch bedingt ist. Eineeine allergische Rhinitis.
  • Informationen kannzu aber auch ohne allergische Bindehautentzündung auftreten, vor allem bei Milbenallergien. Weitere Symptome, die auftreten können, sind Atemwegsbeschwerden (Asthma), Müdigkeit, Fieber, Druckgefühl im KopfVorerkrankungen und Juckreiz am ganzen Körper.

    Informationen zum Auftreten von Allergien in der Familie oder Symptomen nach dem Kontakt mit Tieren, Milben, Schimmel o. ä. könnensind bei der Diagnosestellung hilfreich.

  • Wenn sein.die DieBeschwerden Diagnoseauf einen Therapieversuch mit Antihistaminika oder Kortisonspray ansprechen, ist häufigkein eindeutig,Allergietest wenn die Symptome während der Pollensaison auftreten und über mehr als 10 Tage anhaltenerforderlich. Allergietests
  • Andernfalls können Allergietests den Verdacht auf eine allergische Rhinitis bestätigen.
  • Meistens wird der sog. Prick-Test eingesetzt. Dabei werden verschiedene Allergenlösungen auf die Haut aufgetragen und die Haut jeweils leicht eingestochen.
  • Alternativ können allergenspezifische IgE-Antikörper im Blut bestimmt werden.

Behandlung

Medikamentöse Therapie

  • Um die Beschwerden einer allergischen Rhinitis zu lindern, können je nach Schweregrad verschiedene Medikamente eingesetzt werden.
  • Leichte Symptome werden mit Antihistaminika als Nasenspray oder als Tabletten behandelt. Die Wirkung setzt innerhalb kurzer Zeit ein.
  • Bei unzureichender Wirksamkeit kann der Leukotrien-Rezeptor-Antagonist Montelukast verschrieben werden. Dieser ist in Deutschland ab dem 15. Lebensjahr zur Behandlung bei gleichzeitigem Asthma zugelassen.
  • Stärkere Symptome werden mit Kortison als Nasenspray behandelt. Die maximale Wirkung wird erst nach einigen Wochen erreicht. Auch eine Kombination mit Antihistaminika ist möglich.
  • Sog. Mastzellstabilisatoren (Cromone) haben eine geringere Wirksamkeit als Antihistaminika und Kortison, sind aber nicht immer notwendig.

    Therapie

    Empfehlungenauch für PatientenKleinkinder und Schwangere gut verträglich. Sie sollten mehrmals täglich angewendet werden, am besten bereits vorbeugend 2 Wochen vor der Allergiesaison.

  • Wenn die Nase stark verstopft ist, können kurzzeitig (3–5 Tage) abschwellende Nasensprays eingesetzt werden. Auch eine Nasendusche mit Kochsalzlösung kann helfen.
  • In Ausnahmefällen können Kortisontabletten für maximal 7 Tage eingesetzt werden.

Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie)

  • Die einzige Therapie, die sich direkt gegen die Ursache der Allergie richtet, ist die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt.
  • Betroffene erhalten über einen längeren Zeitraum Spritzen oder Tabletten mit geringen Mengen des allergieauslösenden Stoffs bzw. Allergens, damit sich das Immunsystem zunehmend daran gewöhnt.
  • Ziel der Behandlung ist die Minderung der allergischen Reaktion auf das Allergen.
  • Eine solche Therapie kann bei Patient*innen ab 5 Jahren mit nachgewiesener allergischer Rhinitis in Erwägung gezogen werden, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichend sind.
  • Sie zeigt vor allem bei Pollen- und Hausstaubmilbenallergie gute Ergebnisse.

Weitere Therapien

  • Akupunktur eines Nervenzellknoten an der Schädelbasis (Flügelgaumen-Ganglion) kann zu einer Besserung der Beschwerden führen. Sie eignet sich für Patient*innen, die nicht auf Medikamente ansprechen oder unter Nebenwirkungen leiden.

Was können Sie selbst tun?

  • Die wirkungsvollste Maßnahme bei einer bekannten Allergie ist diedas MeidungMeiden der auslösenden Substanz. Häufig lässt sich hierdurch schon eine Beschwerdefreiheit bzw. -besserung erreichen.

  • Leiden Sie an einer  Pollenallergie, sollten Sie das Schlafzimmer nicht lüften, wenn starker Pollenflug herrscht. Trocknen Sie Ihre Wäsche während der Pollensaison nicht im Freien und lassen Sie Fenster während Autofahrten geschlossen. 
  • Verfolgen Sie den  Pollenflugkalender  und Informationen des Wetterdienstes und vermeidenbleiben Sie denan Aufenthalt in GebietenTagen mit einerbesonders hohenhoher Pollenkonzentration ggf. drinnen. An der Küste und amin Meerden Bergen ist der Pollenflug meist geringer. 
  • Vor dem Schlafengehen oder nach Aktivitäten im Freien kann es hilfreich sein, zu duschen und die Haare zu waschen.

  • Bei einer Milbenallergie sollten Sie möglichst wenige „Staubfänger“ (z. B. Teppiche) in Ihrem Schlafzimmer haben. 
  • Waschen und staubsaugen/-wischen Sie regelmäßig. Beim Staubsaugen sollten auch Betten, Matratzen und Bettgestelle gereinigt werden. In Feuchträumen herrscht oft eine hohe Luftfeuchtigkeit, die das Wachstum von Milben und Pilzsporen begünstigt.

  • Leiden Sie unter einer  Tierallergie, sollten Sie den Kontakt zu den entsprechenden Tieren meiden. Sind Sie dennoch mit Tieren in Kontakt gekommen, sollten Sie danach duschen und die Kleidung wechseln.

  • In Innenräumen sollte nicht geraucht werden, da die Atemwege von Allergikern leicht reizbar sind.

  • Medikamentöse
  • Halten Therapie
  • UmSie sich an die Beschwerdenärztlichen einerAnweisungen allergischenzur RhinitisEinnahme zu lindern, können verschiedeneder Medikamente.

Vorbeugung

  • Vermeiden eingesetztSie Rauchen während der Schwangerschaft.
  • Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten wirkt vorbeugend.
  • Beikost sollte nach vollendetem 4. Lebensmonat eingeführt werden.

  • Treten Beschwerden in der Nase auf, wird meist eine Lokaltherapie

  • Familien mit Nasensprayerhöhtem empfohlenAllergierisiko sollten keine Katzen anschaffen. Es sind verschiedene Wirkstoffe als Nasenspray erhältlich. Meist werden Kortikosteroide
  • Innenraumklima, eventuell in Kombination mit einem Antihistaminikum, in die Nase gesprüht, um die Entzündungsreaktion zu reduzieren. Leiden Patienten auch unter allergischen Beschwerden der Augen, der Lunge oder der Haut, werden eventuell Antihistaminika in Tablettenform vom Arzt verschrieben. Manchmal kommen auch Kortikosteroid-Tabletten zur kurzzeitigen Behandlung in Frage. Schildern Sie Ihrem Arzt, unter welchen Beschwerden Sie leiden. Er kann Sie zu möglichen Behandlungsmöglichkeiten beraten.

    Allergie-Medikamente lindern nur die Symptome, beheben aber nicht die Allergie selbst.

    Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie)

    Die einzige Therapie, die sich direkt gegen die Ursache der Allergie richtet, ist die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt. Betroffene erhalten Spritzen oder Tabletten mit geringen Mengen des allergieauslösenden Stoffs bzw. Allergens, damit sich das ImmunsystemSchimmelpilzwachstum zunehmendbegünstigt daran(hohe gewöhnt.Luftfeuchtigkeit, Zielmangelnde derBelüftung), Behandlungsowie istPassivrauch diesollten Minderung der allergischen Reaktion auf das Allergen.

    Eine solche Therapie kann bei Patienten mit mäßiger bis schwerer allergischer Rhinitis in Erwägung gezogenvermieden werden, wenn andere Therapieformen nicht ausreichend sind. Sie zeigt bei einer allergischen Rhinitis gute Ergebnisse.

Verlauf und Prognose

Im Verlauf kann sich als Folge einer allergischen Rhinitis ein allergisches Asthma entwickeln. Eine Nasennebenhöhlenentzündung nach einer Erkältung tritt bei Patienten mit ganzjähriger Rhinitis gehäuft auf. Außerdem kann sich die Allergie auf weitere Stoffe, z. B. Nahrungsmittel, ausweiten. Dies wird dann als Kreuzallergie bezeichnet.

Bei vielen PollenallergikernPersonen mit Pollenallergie sind die Beschwerden von Jahr zu Jahr unterschiedlich stark ausgeprägt. Dies hängt meist damit zusammen, dass die Pollenmenge unterschiedlich ist.

Für die meisten PatientenBetroffenen ist die Prognose auf lange Sicht gut. Die Beschwerden einer allergischen Rhinitis sind bei Jugendlichen meist am stärksten ausgeprägt und nehmen im Erwachsenenalter oft ab. Durch eine Hyposensibilisierung kann eine Beschwerdebesserung erreicht werden.

Im Verlauf können sich als Folge einer allergischen Rhinitis Nasenpolypen bilden. Zudem können sich viele andere allergische Erkrankungen entwickeln, u. a. allergisches AsthmaNasennebenhöhlenentzündungallergische Bindehautentzündung, Nahrungsmittelallergien und atopisches Ekzem (Neurodermitis). 

Weitere Informationen

Hilfreiche Informationsangebote

AutorenAutor*innen

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
  • Marleen Mayer, Ärztin, Mannheim

 

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Eine allergische Rhinitis bezeichnet eine Entzündung der Nasenschleimhaut, die durch eine Allergie verursacht ist. Umgangssprachlich ist die Erkrankung auch unter dem Begriff Heuschnupfen bekannt.
Allergische Rhinitis (Heuschnupfen)
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Eine allergische Rhinitis bezeichnet eine Entzündung der Nasenschleimhaut, die durch eine Allergie verursacht ist. Umgangssprachlich ist die Erkrankung auch unter dem Begriff Heuschnupfen bekannt.
Hals/Nase/Ohren
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