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Polyarteriitis nodosa

Was ist Polyarteriitis nodosa?

Polyarteriitis nodosa (PAN) ist eine Krankheit, die die kleinen und mittelgroßen Blutgefäße (Schlagadern, Arterien) angreift. Besonders die Arterien der Nieren, des Magen-Darm-Trakts, der Nerven, und der Gelenke und des HerzensHaut sind häufiger betroffen. Eine spezielle Krankheitsform, die kutane PAN, ist vor allem auf die Haut beschränkt. Diese Verlaufsform hat eine gute Prognose.

Polyarteriitis nodosa ist eine seltene Erkrankung, die unbehandelt eine schlechte Prognose aufweist. Studien haben eineDie Erkrankungshäufigkeit vonliegt bei 2–30 aus 100.000 Personen ergeben. Die meisten Betroffenen erkranken in einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren; Männer erkranken doppelt so häufig wie Frauen.

Symptome

Anfangs sind die Symptome oft diffusnicht eindeutig. Manche Patient*innen klagen über Fieber, Gewichtsverlust und Müdigkeit begleitet von Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Es treten häufig verschiedene Arten von Hautveränderungen auf, z. B. netzartige Hautzeichnung, schmerzhafte Knötchen, Einblutungen oder Geschwüre. Weitere Symptome sindkönnen Lähmungen, Gefühlsstörungen, Bauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, blutiger Durchfall, Flankenschmerzen und/oder blutiger Urin sein. 

Seltener können Hodenschmerzen, Sehstörungen, Bauchschmerzen, Brustschmerzen  und Blut im Urin Herzklopfen auftreten.

Bei einigen Patient*innen ist nur die Haut betroffen. Diese Variante wird als kutane Polyarteriitis nodosa bezeichnet und ist nicht so schwerwiegend wie die übliche Form.

Ursachen

Polyarteriitis nodosa entsteht aufgrund einer Entzündung dermittelgroßer kleinenund kleiner Blutgefäße. Dabei sind häufig einzelne Gefäßabschnitte besonders im Bereich von Aufgabelungen betroffen. Die Entzündung zerstört die Gefäßwand, sodass diesich Gerinsel bilden, Gefäße verstopfen und Blutgefäße platzen können. 

Das GleichzeitigKrankheitsbild findetstellt einesich rascheunterschiedlich Blutgerinnungdar, imje nachdem, welche Gefäßregion statt,betroffen undist. esDie verstopftNiere ist am häufigsten betroffen (ca. 75 % der Fälle).

Die Gründe hierfür sind unklar. Möglich ist eine Beteiligung des körpereigenen Immunsystems. Bei einigen Patient*innen kanngeht die Krankheit durchmit eineeiner Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus oder, Hepatitis-C-Virus, ausgelöstHI-Virus werdenoder anderen Viren einher. Am häufigsten ist eine Assoziation mit dem Hepatitis-B-Virus. 

Diagnostik

Da die Symptome anfangs oft diffusunterschiedlich und untypisch sind, ist eine Diagnose schwierig. Eine Reihe von Bluttests zeigt ungewöhnlichekrankhafte ErgebnisseVeränderungen, wie eine hohe Blutsenkungsgeschwindigkeit, hohe Entzündungswerte sowie eine erhöhte Anzahl der weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und Immunglobuline. All diese Tests sind jedoch unspezifisch und sagenliefern nichtsnur darüberHinweise ausdarauf, welche Krankheit vorliegt.

Blutgefäße werden mittels Röntgenaufnahmen untersucht (Arteriografie), hierzu wird über einen Katheter Kontrastmittel in die Gefäße geleitet. So können die charakteristischen Veränderungen dargestellt werden.

Eine CT- und MRT-Untersuchung oder eine Sonografie (Ultraschall) kann ebenfalls notwendig sein.

Um eine Polyarteriitis nodosa diagnostizieren zu können, ist es erforderlich, Gewebeproben zu entnehmen und diese mikroskopisch zu untersuchen. Dies geschieht normalerweise im Krankenhaus. Zusätzlich zu den Gewebeproben werden in der Regel die Blutgefäße mittels Röntgenaufnahmen untersucht (Arteriografie). Eine CT- und MRT-Untersuchung kann ebenfalls notwendig sein.

Behandlung

Das Behandlungsziel ist eine Abschwächung des Entzündungsprozesses und die Verhinderung von schweren Schäden an Organen wie Niere, Herz und Lunge. Glukokortikoide (Kortison) und Zytostatika sind in der Regel wirksame entzündungshemmende Behandlungsmethoden. Darüber hinaus wird der Einsatz verschiedener neuartiger Biologika untersucht. Eine gleichzeitig vorliegende Infektion mit dem Hepatitis B-Virus wird mit antiviralen Medikamenten behandelt.

Prognose

Polyarteriitis nodosa ist eine Krankheit, die unbehandelt meist tödlich verlaufen kannverläuft. Nur 10–15 % der unbehandelten Personen mit dieser Krankheit leben nach 5 Jahren noch. Mit Behandlung erhöht sich die 5-Jahres-Überlebensrate auf 50–80 %. Bei Befall von Nieren, Magen-Darm-Trakt, Nervensystem oder Herz ist die Prognose ungünstiger.

Bei der kutanen PAN ist die Überlebenswahrscheinlichkeit gut, allerdings spricht sie schlechter auf die Therapie an mit häufig langwierigen und schmerzhaften Verläufen. Eine kutane PAN geht so gut wie nie in eine allgemeine Form über.

Weitere Informationen

Autor

  • Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
  • Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
Polyarteriitis nodosa; PAN; Hepatitis B; Hepatitis C; Hepatitis-B-assoziierte Polyarteriitis nodosa
Polyarteriitis nodosa ist eine Krankheit, die die kleinen und mittelgroßen Blutgefäße (Arterien) angreift. Es handelt sich dabei um eine seltene, schwere Erkrankung.
Polyarteriitis nodosa
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MK 03.05.2021 umfassend korrigiert. MP 05.04.2021; chck go 21.9.
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Polyarteriitis nodosa ist eine Krankheit, die die kleinen und mittelgroßen Blutgefäße (Arterien) angreift. Es handelt sich dabei um eine seltene, schwere Erkrankung.
Rheumatologie
Polyarteriitis nodosa
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