Fuß
Der Fuß besteht aus Fußwurzel, Mittelfuß und fünf Zehen. Verbreitet ist die Einteilung in Rück-, Mittel- und Vorfuß.
Die Untersuchung der Füße ist ein wesentlicher Bestandteil der Untersuchung von Neugeborenen. Angeborene Fußfehlstellungen sind relativ verbreitet.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Fehlbildungen werden in der Regel bei der Untersuchung des Neugeborenen auf der Entbindungsstation oder bei späteren Kontrolluntersuchungen durch den Kinderarzt festgestellt. Wenn Sie bei Ihrem Kind eine behandlungsbedürftige Erkrankung vermuten, sollten Sie dies zunächst mit Ihrem Kinderarzt besprechen. Ob eine ErkrankungFußfehlstellung behandelt werden muss, ist nicht immer einfach zu entscheiden. Darüber hinaus können Sie sich auch von Orthopäden und Physiotherapeuten beraten lassen.
Mögliche Erkrankungen
Sichelfuß (Pes adductus/Metatarsus varus)
Der Sichelfuß trittist relativeine der häufigufigsten aufangeborenen Fußfehlstellungen. Hierbei scheint die Außenkante des Fußes ein C zu bilden und die Zehen wölben sich nach innen. Wenn sich die Fehlstellung ohne großen Kraftaufwand korrigieren lässt, bildet sie sich in der Regel von selbst zurück (flexibler Sichelfuß, Metatarsus adductus). Wenn sich die FußstellungFehlstellung nur mit höherem Kraftaufwandnicht korrigieren lässt oder auch nach längerer Zeit noch nicht zurückgebildet hat, musssollte der Fuß ggf. eingegipst werden (starrer Sichelfuß, Metatarsus varus).
Klumpfuß (Pes equinovarus)
TrittDer Klumpfuß tritt im Durchschnitt bei einem 1–2 von 1.000 Neugeborenen auf. Hierbei ist der Vorfuß stark nach unten und innen verdreht. Zeigt sich im Ultraschall häufig bereits beim Fötus oder wird unmittelbar nach der Geburt festgestellt. Die Ferse ist häufig besonders klein und nach innen verdreht; Fuß und Sprunggelenk sind nur eingeschränkt beweglich. Die Fehlstellung musszeigt sich häufig bereits im Ultraschall beim Ungeborenen oder wird unmittelbar nach der Geburt festgestellt. Sie sollte so schnell wie möglich nach der Geburt durch Eingipsen behandelt werden. Auf die Gipsbehandlung folgt in der Regelhäufig eine kleine Operation zur Verlängerung der Achillessehne und schließlich eine Schienenbehandlung.
Hackenfuß (Pes calcaneuscalcaneovalgus)
RelativDer Hackenfuß ist eine relativ häufige Fehlstellung, bei der der Fuß nach oben abgeknickt ist. Aufgrund von verkürzten Muskeln ist der Fußrücken zum Schienbein gerichtet. Diese Fehlstellung bildet sich in der Regel innerhalb weniger Monate von selbst zurück. Zur Beschleunigung der Normalisierung werden die Eltern jedoch häufig angewiesen, den Fuß zu dehnen. In seltenen Fällen wird ein Eingipsen des Fußes empfohlen.
Angeborener Plattfuß (Talus verticalis)
Als angeborene Fehlstellung tritt der Plattfuß selten auf. Hierbei ist ein Teil des Fußes nach oben gebogen und lässt sich nur schwer in die normale Stellung bringen. Die Fußsohle ist nach außen bzw. unten gewölbt (konvex). Es handelt sich um eine seltene Fehlstellung, die in der Regel zusammen mit wechselndenanderen GipsverbändenErkrankungen undauftritt. anschlieDer Plattfußender wird meist mit einer Operation korrigiertoder werdendurch mussEingipsen behandelt.
Überzählige Zehen (Polydaktylie)
Überzählige Zehen haben vermutlich eine erbliche Ursache. Sie treten häufiger bei Menschen mit afrikanischer Abstammung auf. Die Bezeichnung Polydaktylie setzt sich zusammen aus der Vorsilbe „poly-“ (viel) und dem griechischen Wort „dáktylos“ (Finger). Überzählige Zehen (oder Finger) können mit oder ohne Knochen angelegt sein. Wenn ein Kind mit überzähligen Zehen (oder Fingern) zur Welt kommt, werden diese in der Regel operativ entfernt. Eine solche Operation findet normalerweise im Alter von sechs bis neun 6–9 Monaten statt.
Verwachsung der Zehen (Syndaktylie)
Bei dieser Fehlbildung sind Zehen (oder Finger) in unterschiedlichem Ausmaß miteinander verwachsen. So können Zehen nur von einer dünnen Haut voneinander getrennt sein, die an eine Schwimmhaut erinnert, oder einen vollständig zusammengewachsenen Verbund bilden. Die Fehlbildung kannist erblichgenetisch bedingt sein, verursacht keine Beschwerden und wird in der Regel nicht behandelt. Eine chirurgische Trennung der Zehen führt oft zu Komplikationen wie Schmerzen, Steifigkeit und Heilungsproblemen.
Überlappende Zehen
InÜberlappende derZehen Regelsind eine meist erblich bedingte Fehlbildung. Am häufigsten schiebt sich dabei der vierte oder fünfte5. Zeh unter den benachbarten ZehZehen. KannDer Zeh ist dabei leicht nach außen gedreht und der Zehennagel kleiner als normal. Die Fehlstellung kann sich spontan zurückbilden oder mittels Taping korrigiert werden. Wenn die FehlbildungFehlstellung erhebliche Probleme verursacht, kann die Beugesehne des Zehs durch eine kleine Operation geteilt werden.
Schnürfurchen
Selten bilden sich während der Schwangerschaft Bindegewebsbänder in der Fruchtblase. Diese können sich in seltenen Fällen um Arme, Beine, Finger oder Zehen wickeln und diese einschnüren. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei lediglich um ein kleineres kosmetisches Problem, nur in Ausnahmefällen ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Weitere Informationen
- Sichelfuß, nach innen gerichteter Vorderfuß
- Klumpfuß
- Angeborene Fußdeformitäten – Informationen für ärztliches Personal
- Sichelfuß (Pes adductus) – Informationen für ärztliches Personal
- Klumpfuß – Informationen für ärztliches Personal
- Knick-Senk-Fuß (Plattfuß) – Informationen für ärztliches Personal
Autoren
PhilippMartinaOllenschlägerBujard,MedizinjournalistWissenschaftsjournalistin,KölnWiesbaden