Was sind Ringelröteln?
Definition
Bei Ringelröteln (Erythema infectiosum) handelt es sich um eine häufige Viruserkrankung mit Hautausschlag, die durch das Parvovirus B19 hervorgerufen wird und v. Diea. Erkrankungbei tritt alle 4-5 Jahre in kleinen Epidemien auf, insbesondereKindern im WinterAlter undvon im3–8 Frühjahr.Jahren Am häufigsten sind Kinder im Vorschulalter betroffen. Es können aber Menschen aller Altersgruppen erkrankenauftritt. Es ist eine harmlose Erkrankung, die allerdings für SchwangereKinder, die meist von milden Erkältungssymptomen begleitet wird. Nach einer durchgemachten Infektion besteht ein Risikolebenslanger darstellenSchutz kann.
Die Inkubationszeit, d. h.gegen die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt ca. 14 Tage. Bis zum Ausbruch des Hautausschlages kann die Krankheit auf andere übertragen werdenErkrankung.
Die Erkrankung wird auch die „fünfte Krankheit“ genannt, da sie die fünfte in einer Reihe von Kinderkrankheiten ist, die sichmit durch einen ähnlicheneinem Hautausschlag kennzeichneneinhergeht. Die anderen vier Kinderkrankheiten sind Masern, Röteln, Scharlach und Dreitagefieber.
Infektion bei Schwangeren
Es kommt vor, dass sich schwangere Frauen mit dem Parvovirus B19 infizieren. Die Infektion kann währendin der Schwangerschaft
Für auf das Ungeborene übertragen werden, und es kann zu schweren Schädigungen des Fötus kommen. Eine frühzeitige Diagnose und TherapieSchwangere kann die PrognoseKrankheit mit schwerwiegenden Komplikationen für das Ungeborene verbessernverbunden sein. Daher solltewird Schwangeren, die viel Kontakt zu Kindergarten-/Schulkindern haben, empfohlen, möglichst frühzeitig ihren Immunstatus auf mögliche Infektionen bei schwangeren Frauen geachtet werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr: Infektion mit dem Parvovirus währendB19 derüberprüfen Schwangerschaftzu lassen.
Symptome
Ringelröteln verlaufen in den meisten Fällen ohne eine Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes und ohne Fieber. IhrEs milderkönnen Verlauf kann in einigen Fällen von leichtenmilde Erkältungssymptomenltungssymptome begleitetbegleitend seinauftreten. SieRingelröteln machen sich insbesondere durch den charakteristischen Hautausschlag erkennbar. Da das Virus einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung von roten Blutkörperchen hat, derkommt ihnenes zurbei englischenden Bezeichnung Erkrankten "slappedzu cheakeiner disease"vorübergehenden Blutarmut (OhrfeigenkrankheitAnämie) verhalf.
Ringelröteln verlaufen oft in zwei Phasen, aber nicht bei allen PatientenPatient*innen treten diese Phasen oder Symptome auf. Die erste
Erste Phase (– Prodromalphase)
- Sie
beginntdauertetwa2–4eine Woche nach der InfektionTage unddauertkannzwei1–2bisWochendreivorTagedem Hautausschlag auftreten. - Symptome können Kopfschmerzen (20
- Diese Symptome treten häufiger bei Erwachsenen als bei Kindern auf
,.diesDies gilt insbesondere für Gelenkschmerzen.(Besonders bei jungen Frauen sind bis zu5080 %).DiederhäufigstenkleinenGelenkbeschwerdenGelenketreten inan Händen, Hand-undKniegelenkenFüßensowie im Knöchel aufbeteiligt. - Auf die erste Phase
folgtkann ein krankheitsfreier Zeitraum vonsieben bis zehneinigen Tagen,danachfolgen.
Zweite Phase – Exanthemphase (Phase des Ausschlags)
- Nach der Prodromalphase kommt es 2–5 Tage später zu
demeinemtypischen Hautausschlag, der wiederum in drei Phasen verläuft:Phase 1: leuchtend roterhochroten Ausschlag auf den Wangen (Schmetterlingserythem),markanteeiner markanten Blässe um den Mund undleichteszu leichtem Fieber. Der Ausschlag ähnelt einer Ohrfeige.Phase 2: dauert ein bis vier1–4 Tageunddanachkennzeichnetkommtsichesdurchbeipunktuellen15–20 % der Erkrankten zu einem typischen, girlandenartigen Hautausschlagauf den Schultern, Oberarmen, deman Oberkörper, Armen undmanchmalBeinen.aufKinderdenhabenOberschenkelnhäufiger einen Hausausschlag als Erwachsene. Der Ausschlag verblasst nach und nach und bildet eingitterartigesnetzartiges Muster(Marmorierung der Haut). Handflächen und Fußsohlen sindmeistin der Regel nicht betroffen.PhaseSelten3:hältDerder Ausschlagkannin unterschiedlicher Intensität über Wochen,manchmalanMonate,undimmeristwiederdannauftretenoft juckend. MöglicheUrsachenAuslöser können körperliche Aktivitätenoder, eine Reizung oder Überhitzung der Haut durch Baden oderSonneSonnen sein.Der Ausschlag juckt meist, insbesondere bei Erwachsenen.
Eine Parvovirusinfektion kann aber auch ganz ohne Symptome oder Krankheitsanzeichen bei Kindern und Erwachsenen auftreten.Wie wird die Krankheit übertragen?Ursachen
Die
Ansteckung erfolgt wie bei einer ErkältungUrsache vonMenschRingelrötelnzuistMenscheinedurchInfektionHustenmit(dem Parvovirus B19, das über Speichel bzw. Tröpfcheninfektion)oderübertragenKontakt von Hand zu Handwird. DieKrankheitInkubationszeitist–nurdieinZeit vom Zeitpunkt derWocheAnsteckung bis zum Ausbruch der Symptome – dauert etwa 4–14, manchmal sogar 21 Tage. Die ansteckende Phase beginnt 7 Tage vordem Hautausschlag ansteckend. BrichtAusbruch derHautausschlagErkrankung.aus,MeistensistsinddiePatient*innenPersonmit dem Auftreten des Hautausschlages nicht mehr ansteckend.TherapieDie Erkrankung muss nicht behandelt werden. Sie geht nach einigen Tagen von selbst vorüber und birgt kein Risiko für Komplikationen. Eine Ausnahme bilden schwangere Frauen (siehe unten).Den Patienten wird empfohlen sich zu schonen, da die AbwehrkrHä
fte herabgesetzt sind. Ringelröteln sind nur ansteckend, bevor der Hautausschlag ausbricht.Kindergarten/TagesmutterufigkeitKinderDasmitVirusAusschlagistkönnenweltweitinverbreitet.den Kindergarten/zur Tagesmutter gehen, wenn sie fieberfrei sind.In der SchwangerschaftDie InfektionInfektionen mit dem ParvoviruskannB19 treten alle 4–5 Jahre epidemieartig auf, gehäuft im Winter und im Frühling. Die Erkrankung tritt vor allem beimanchenjüngeren Kindern im Alter von 3–8(–15) Jahren auf, Säuglinge und Erwachsene sind seltener betroffen. Der Verbreitungsgrad (durchgemachte Infektion) in der Bevölkerung ist sehr hoch:- Kinder (4–6 Jahre): 35 %
- Kinder (7–10 Jahre): 50 %
- junge Erwachsene (18–25 Jahre): 65 %
- ältere Erwachsene (65–75 Jahre): 80 %
- Frauen (gebärfähiges Alter): 69–72 %.
Untersuchungen
Die Diagnose kann anhand des typischen Verlaufs und des Hautausschlags gestellt werden. Weitere Untersuchungen sind daher meist nicht notwendig.
Bei Schwangeren
zuhingegenschwerensolltegesundheitlichenbeiProblemenVerdacht auf eine Infektion eine Blutuntersuchung zum Nachweis des Virus (Serologie) durchgeführt werden. Schwangere Frauen sollten frauenärztlich beraten, untersucht und behandelt werden.Behandlung
Es ist keine aktive Therapie bei komplikationslosem Verlauf erforderlich. Bei Bedarf können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingesetzt werden. Kinder, die fieberfrei sind und sich wohl fü
rhlen, dürfen trotz Hautausschlag denFötusKindergartenführenoder die Schule besuchen.SindWichtigSie schwanger und vermuten Sieist, dassSie sich mit dem Parvovirus infiziert haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Eine schwangere Frau mit einer Parvovirusinfektion kann die Krankheit auf den Fötus übertragen. Obwohl die meisten schwangeren Frauen mit einer Parvovirusinfektion ein normales, gesundes Kind gebären, besteht ein geringes Risiko, dass das ungeborene Kind eine Schädigung erleiden kann. In einigen Fällen ist eine Therapie möglich (siehe Artikel:Infektion mit dem Parvoviruswährend derSchwangerschaftinfektiösen Phase der Kontakt zu Schwangeren gemieden wird.Prognose
Normalerweise dauert die Krankheit 2–4 Tage an und bedarf keiner Therapie. Der Ausschlag kann länger bestehen (mehrere Wochen) mit wechselnder Intensität und oft auch mit Juckreiz verbunden.
Die Infektion kann ohne Ausschlag verlaufen, aber v. a. bei Erwachsenen mit Blutarmut (Anämie) und Gelenkbeschwerden einhergehen, die sich meist nach 2–4 Wochen ohne spezifische Maßnahmen oder Folgeerscheinungen zurückbilden.
Infektionen, die länger als 3 Wochen andauern und mit einer chronischen Anämie einhergehen, können bei immunsupprimierten Personen auftreten (z. B. mit HIV, unter Chemotherapie oder unter Immunsuppression nach einer Transplantation, bei angeborener Immunschwäche).
Bei Menschen mit einer geringen Anzahl an roten Blutkörperchen kann es zu einer (vorübergehenden) Zerstörung der roten und weißen Blutzellen und Blutplättchen kommen (aplastische Krise), was eine ärztliche Behandlung erforderlich macht. Bei ansonsten gesunden Patient*innen treten in der Regel keine Komplikationen auf. Nach einer Infektion besteht eine lebenslange Immunität (Immunschutz).
Der Arzt kann über ein Blutbild der schwangeren Frau Antikörper gegen das Parvovirus nachweisen. Durch den Test, gegebenenfalls zusammen mit einem zweiten Test etwa zwei bis drei Wochen später, kann nachgewiesen werden, ob Sie sich vor kurzem mit dem Parvovirus infiziert haben.WeiterführendeWeitere Informationen- Masern
- Röteln
- Scharlach
- Dreitagefieber
Fieberkrämpfe- Ringelröteln (Erythema infectiosum)
IllustrationenAutorenAutorinNatalieSusannaAnasiewiczAllahwerde,ÄFachärztin für Allgemeinmedizin,Freiburg i. Br.Berlin