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Chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis)

Gallenblase und Bauchspeicheldrüse

Was ist eine chronische Pankreatitis?

 

Gallenblase und Bauchspeicheldrüse
Gallenblase und Bauchspeicheldrüse

 

Definition

Bei der chronischen Pankreatitis handelt es sich um eine anhaltendewiederkehrende Entzündungndungsschübe der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die im Verlauf zu einer Zerstörung des funktionstüchtigen Gewebes mit Vernarbungen. CharakteristischPankreasgewebesrhren. diese Erkrankung sind häufig wiederkehrende mäßig bis starke Schmerzen im Oberbauch,Durch die ringförmigEntzündungsprozesse bestehenkommt es zur Bildung von narbigem Bindegewebe und/oder indem denfortschreitenden RFunktionsverlust der Bauchspeicheldrücken ausstrahlen. Die Schmerzen treten in unterschiedlich lange dauernden Entzündungsschüben auf, können aber auch ständig vorhanden sein. Nur selten haben Patienten mit dieser Krankheit keine Schmerzense.

ImIn der gesunden PankreasBauchspeicheldrüse werden Enzyme gebildet und in den Darm abgeleitet, die dieim Darm Nahrungsbestandteile (v.  a. Fette) weiter aufspalten und daher für die Verdauung sowie die Aufnahme verschiedener Vitamine aus der Nahrung sehr wichtig sind (sog. exokrine Funktion des Pankreas). Die sog. Beta-Zellen desder PankreasBauchspeicheldrüse produzieren zudem das Hormon Insulin, das dafür sorgt, dass der Zucker aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen wird (sog. endokrine Funktion des Pankreas).

Symptome

DaCharakteristisch für diese Erkrankung sind wiederkehrende dumpfe, brennende Schmerzen im fortgeschrittenen KrankheitsverlaufOberbauch, die Funktionsfähigkeitringförmig und/oder in den Rücken ausstrahlen. Die Schmerzen können mehrere Tage andauern und immer wieder auftreten. Bei einem fortschreitenden Verlust der Bauchspeicheldrüse stark eingeschränkt sein kann, sind die oben beschriebenen Funktionen oft beeinträchtigt. Mögliche Folgen sind eine Malabsorption (verschlechterte Fähigkeit zur Aufnahme von Nährstoffen im Darm) sowie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Des Weiteren kann es zu Gewichtsverlust, Durchfall und sog. Fettstuhl kommen. Dabeisenfunktionen kommt es zu einem StuhlgangGewichtsverlust und einer veränderten Konsistenz des Stuhls mit glänzendem, lehmfarbenem und klebrigem Erscheinungsbild (Fettstuhl) bis hin zu Durchfall. Blähungen, Übelkeit und Erbrechen können auftreten.

Durch die fehlende Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen aus dem Darm kann es zu einer Blutungsneigung, Sehstörungen, trockener Haut, Infektanfälligkeit und sogar neurologischen Symptomen kommen. Durch den Mangel des Hormons Insulin kann ein Diabetes mellitus entstehen. 

Ursachen

Häufige Ursachen

  • Alkoholmissbrauch
    • Die häufigste Ursache (70–80 % der fettigFälle) gleiner chronischen Pankreatitis ist  ein langjänzendhriger aussiehtAlkoholmissbrauch. Eine Mindestaufnahme von 80 g Alkohol pro Tag über einen Zeitraum von 6 bis 12 Jahren wird als ursächlich angesehen.
  • Idiopathische chronische Pankreatitis (ICP)
    • Bei einigen Patient*innen (10–20 %) lässt sich auch nach sorgfältiger Abklärung keine klare Ursache feststellen.

Seltenere Ursachen

  • Vererbte Pankreatitis
  • Abflussbehinderung des Bauchspeicheldrüsengangs durch Zysten, weilTumore eroder dieVerletzungen
  • Angeborene NahrungsfetteFehlbildung enthältdes Bauchspeicheldrüsengangs oder der Bauchspeicheldrüse
  • Autoimmune Pankreatitis oder als Begleiterscheinung bei anderen Autoimmunerkrankungen (Sjögren-Syndrom, dieprimär normalerweisebiliäre imZirrhose)
  • Zystische DarmFibrose
  • Erhöhte verdautKalziumwerte werden(Hyperkalzämie) oder erhöhte Parathormonwerte (Hyperparathyreoidismus)
  • Rauchen gilt als Risikofaktor und beschleunigt den Krankheitsverlauf.

 Häufigkeit

Etwa 40–70 pro 100.000 Personen weltweit leiden an einer chronischen Pankreatitis;. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen,. amDas häufigstenErkrankungsalter im Alterliegt zwischen 3025 und 50 Jahren.

Ursachen

Die häufigsteInsgesamt Ursachebeobachtet (70–80 %) einer chronischen Pankreatitis ist langjähriger starker Alkoholmissbrauch. Auch Gallensteine können in Kombination mit weiteren Risikofaktorenman eine chronische Pankreatitis verursachen. Zu den selteneren Ursachen zählen eine Erhöhung des Parathormons (führt zu erhöhten Kalziumwerten im Blut), langfristig sehr stark erhöhte Bluttfettwerte, die erbliche Lungenkrankheit zystische Fibrose, Fehlfunktionen des Immunsystems (Autoimmunkrankheiten), eine angeborene Pankreatitis sowie Fehlbildungen der Bauchspeicheldrüse und andere. in 10–20 %Zunahme der Fälle lässtweltweit. sichEtwa trotz5 sorgfältiger Untersuchungen keine Ursache finden.

Im Frühstadium% der Erkrankungalkoholabhängigen kommtMenschen esentwickeln häufigeine zu wiederkehrenden Episoden der akutenchronische Pankreatitis,. Eine dieidiopathische langfristigchronische mitPankreatitis einertritt zunehmendengehäuft Funktionseinschränkungbei derFrauen Bauchspeicheldrüsezwischen einhergehendem 20. Blockieren Vernarbungen von früheren Entzündungen die Ausführungsgänge der Bauchspeicheldrüse, so kann es zu einer erneuten Entzündung kommen. Enzyme können ins Gewebe übertreten und das40. Drüsengewebe zersetzenLebensjahr und imbei VerlaufMännern kannnach dasdem Pankreasgewebe zunehmend vernarben oder Zysten ausbilden50. DadurchLebensjahr verschlechtert sich die Funktion des Pankreas immer weiter.

Die Schäden an der Bauchspeicheldrüse führen dazu, dass auch die Nährstoffaufnahme im Darm sich verschlechtert. Es kommt zu einer Mangelernährung und speziell zu Vitaminmangel. Sind die für die Insulinproduktion verantwortlichen Inselzellen betroffen, so kann eine Diabeteserkrankung die Folge sein. Letztere äußert sich durch Symptome wie häufigen Harndrang, vermehrtes Durstgefühl mit erhöhter Flüssigkeitszufuhr, Kraftlosigkeit und Gewichtsverlust. Ist die Nährstoffaufnahme im Darm gestört, so kommt es zu Durchfall, evtl. fettig glänzendem Stuhlgang und ebenfalls zu Gewichtsverlustauf.

DiagnostikUntersuchungen

Die Diagnose erfolgt anhand von Anamnese (Krankengeschichte), Symptomen und klinischem Befund. Zudem beurteilt die Ärztin/der Arzt, wie wahrscheinlich alternative Diagnosen sind. EsDa Alkoholkonsum einer der Hauptursachen für eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist, ist wichtig,die dassFrage dernach regelmäßigem Alkoholkonsum derfür Patientendie detailliertbehandelnden offengelegtÄrzt*innen wirdwichtig. 

Blut- und Stuhluntersuchungen geben Aufschluss darüber, wie stark die Pankreasenzyme/-hormone bereits vermindert sind. UmBlutuntersuchungen herauszufinden,geben obHinweise einauf einen vorliegenden Diabetes mellitus vorliegt, wird der Blutzucker gemessen. 

In der Regel sind auch bilddiagnostische Untersuchungen erforderlich, um die Schäden an der Bauchspeicheldrüse genauer beurteilen zu können. Dies kann mittels Ultraschall, Computertomografie, Magnetresonanztomografie oder spezieller Untersuchungen geschehen, ggf. mit Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe.

TherapieBehandlung

Allgemeines

Neben der Schmerzlinderung zielt die Behandlung vor allem darauf ab, das Fortschreiten der Pankreasfehlfunktion hinauszuzögern und die vorhandenen Mängel auszugleichen, indem die PatientenPatient*innen die notwendigen Enzyme in Tablettenform zu sich nehmen und sich entsprechend ausgewogen ernähren.

Eine spezielle Ernährungsform bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung gibt es nicht. Eventuell kann es sinnvoll sein, die Fettaufnahme etwas einzuschränken. Eine generell fettarme Diät ist nicht sinnvoll, da es so auch zur verminderten Aufnahme wichtiger fettlöslicher Vitamine kommt. Positiv wirken sich 4 bis 6 kleinere Mahlzeiten anstatt 3 großen Mahlzeiten aus.

Um eine Verschlimmerung desder ZustandsErkrankung zu verhindern, ist eine konsequente Alkoholabstinenz unerlässlich. Rauchen verstärkt die Zerstörung des Pankreasgewebes und verzögert damit die Heilung; ein Rauchstopp ist also ebenfalls entscheidend. Auch üppige und fetthaltige Mahlzeiten sollten gemieden werden, da sie zu akuten Schmerzen führen können. Positiv wirken sich in der Regel mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag aus.  

Liegt ein Diabetes mellitus vor, muss die Ernährung zusätzlich an die Erkrankung angepasst werden und ggf. HäufigMedikamente istverordnet zudem eine Therapie mit einem Diabetesmedikament oder Insulin nötigwerden.

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel

Folgende Medikamente kommen bei der Behandlung der chronischen Pankreatitis infrage:

Schmerzmittel

Schmerztabletten sollten in ausreichendem Maß eingesetzt werden. Dabei wird nach dem sog. WHO-Stufenschema vorgegangen:

  • SchmerztablettenStufe (Paracetamol oder stärkere Wirkstoffe)1: DieNicht-Opioide, bevorzugt SchmerztherapieParacetamol
  • Stufe 2: schwach wirksame Opioide, bevorzugt Tramadol
  • Stufe 3: stark wirksame Opioide, bevorzugt Oxycodon.

Auch Pregabalin, ein Medikament, das gut bei Nervenschmerzen wirksam ist nicht ganz einfach, weilkann derergänzend Bedarfeingesetzt anwerden.

Pankreasenzyme

Bei schmerzstillendenVorliegen Medikamentenvon zFettstügighlen, ansteigtDurchfall, Blähungen, Übelkeit und dasErbrechen Risikokönnen einerPankreasenzyme Arzneimittelabhängigkeit daher sehr hoch ist. Hinzu kommt oftmals ein langjähriger Alkoholmissbrauch. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, sollten die Patienten versuchen, möglichst lange mit mäßig starken Schmerzmitteln zurecht zu kommen. Im Verlauf werden jedoch meist stärkere wirkende Schmerzmittel nötig.

  • Enzyme(Pankreatin) in Tablettenform können die Nährstoffaufnahme im Darm verbessern. Außerdem können sie zur Linderung von Schmerzen beitragen und damit die Lebensqualität verbessern.
  • Bei einem sehr starken Fettverlust über den Stuhlgang können N

    Nahrungsergährstoffkonzentrate verabreicht werden.

  • nzungsmittel
  • Nahrungsergänzungsmittel mit fettlöslichen Vitaminen können einen vorhandenen Vitaminmangel ausgleichen.

  • Behandlung eines Diabetes

    Bei Vorliegen eines Diabetes mellitus kann eine InsulinbehandlungBehandlung mittels Tabletten oder Insulin erforderlich sein.

  • Sind

    Endoskopische die Blutfettwerte (Triglyzeride) deutlich erhöht, sollten diese ggf. auch mit Medikamenten gesenkt werden.

  • Eingriffe

    LeidetKommt es infolge der Patientchronischen unterBauchspeicheldrüsenentzündung starkenzu SchmerzenVerwachsungen, die nichtz. B. den Galleabfluss oder kaumden aufAbfluss von Pankreasekret behindern, oder zur Bildung von Gallensteinen oder Pseudozysten (Wasseransammlungen um die medikamentöBauchspeicheldrüse Therapie ansprechen), kann eine NervenblockadeBehandlung dieser Komplikationen mithilfe eines Endoskops erfolgen.

    Operation

    Führt eine Alternativemedikamentöse sein.Behandlung Dafür ist normalerweiseoder ein chirurgischerendoskopischer Eingriff erforderlichnicht innerhalb von 6 Monaten bzw. Aber3 auchMonaten diesehinsichtlich Maßnahmeder versprichtSchmerzbehandlung nicht unbedingtzu einem zufriedenstellenden Ergebnis, wird eine zuverlässigeOperation und dauerhafte Schmerzlinderungempfohlen.

    Verschiedene operative Maßnahmen können dabei zum Einsatz kommen, um evtl. vorliegende Gallensteine zu beseitigen, geschädigtes Gewebe oder Zysten des Pankreas zu entfernen, einen verengten Ausführungsgang zu erweitern, oderTeile sogarder das ganze Pankreas in einer großen OperationBauchspeicheldrüse zu entfernen oder andere Komplikationen zu behandeln. 

    Prognose

    Bei fast20 bis 60 % der Hälfte der PatientenPatient*innen mit chronischer Pankreatitis entwickeltentwickeln sich eine starke Einschränkung der Pankreasfunktion. Die Patienten sind meist deutlich beeinträchtigt und leiden immer wieder unter Schmerzschüben. Eine Zuckerkrankheit entwickelt sich meist nach 5–10 JahrenKomplikationen:

    • Vernarbungen, beidie rundzu 30–50%Abflusshindernissen derdes Patienten.großen DasGallengangs Risikooder einerdes KrebserkrankungAusführungsgang des Pankreas istführen.
    • die ebenfallsBildung starkvon erhöhtPankreaspseudozysten
    • entzündliche Tumore, insbesondere bei Rauchern. Insgesamt erleiden etwa die HälftBauchspeicheldrüsenkrebs
    • Thrombosen der BetroffenenBauchgefäße
    • Chronisches KomplikationenSchmerzsyndrom
    • Osteoporose
    • Diabetes iwemellitus.

    Die deutlichLebenserwartung eingeschränkteist Pankreasfunktion,gegenüber Pankreaszystender oderNormalbevölkerung andere schmerzhafte Veränderungen etcreduziert. Die chronische10-Jahres-Überlebensrate Pankreasinsuffizienzbeträgt ist70 eine schwere%, lebensbedrohlichedie Krankheit20-Jahres-Überlebensrate 45 %.

    Wichtigste Maßnahmen, neben den medikamentösen und chirurgischen Möglichkeiten und der geeigneten Ernährung, sind keinen Alkohol zu trinken und auch ggf. das Rauchen aufzugeben. Diese Maßnahmen können das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen.

    Weitere Informationen

    AutorenAutorin

    • SusanneSusanna MeinrenkenAllahwerde, Dr.Fachärztin med.für Allgemeinmedizin, BremenBerlin
    Pankreatitis; Pankreasfunktionsstörung; Bauchspeicheldrüse; Bauchspeicheldrüsenentzündung; Bauchschmerzen; Verdauungsstörungen; Alkoholkonsum; Fettstuhl; Diabetes mellitus; Lipase
    Bei der chronischen Pankreatitis handelt es sich um eine fortschreitende Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die im Verlauf zu einer Gewebezerstörung und damit eingeschränkter Funktion des Organs mit oft starken Beschwerden führt. Dadurch kommt es zu einem Verlust wichtiger Bauchspeicheldrüsenfunktionen.
    Chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis)
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    SA 25.10.22 Check GO 25.1.; SM 29.03.2017; SM 16.12.2019
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    Bei der chronischen Pankreatitis handelt es sich um eine fortschreitende Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die im Verlauf zu einer Gewebezerstörung und damit eingeschränkter Funktion des Organs mit oft starken Beschwerden führt. Dadurch kommt es zu einem Verlust wichtiger Bauchspeicheldrüsenfunktionen.
    Magen-Darm-Trakt
    Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), chronische
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