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Alkoholbedingte Lebererkrankung

Was ist eine alkoholbedingte Lebererkrankung?

Definition

Leber und Gallenblase
Leber und Gallenblase

Bei einer alkoholbedingten Lebererkrankung handelt es sich um eine Schädigung der Leber durch zu hohen Alkoholkonsum über eine längere Zeit. Diese Schädigung kann sich in Form einer Fettleber, einer Leberentzündung (HepatitisSteatohepatitis) oder einer Leberzirrhose (Schrumpfleber) entwickelnzeigen. Die langjährige Schädigung kann auch zu einem Leberzellkarzinom führen.

Symptome

Bei einer LeberzirrhoseFettleber verändert(Steatose) sichsind daskeine Lebergewebedeutlichen hinSymptome zu festem Gewebespüren, die lebenswichtigenLeberentzündung Funktionenaufgrund einer Fettleber (Steatohepatitis) und die Leberzirrhose bringen aber schwerwiegende Krankheitserscheinungen mit sich. Zeichen einer Leberentzündung oder Leberzirrhose sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, Blähungen, Druckgefühl/Schmerzen im rechten Oberbauch und Juckreiz. Ein weiteres typisches Zeichen ist Gelbsucht (Ikterus), also die Gelbfärbung der LeberzellenAugen gehenund Haut. mehrEs kann zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt kommen und mehrzudem verlorenzu neuropsychiatrischen Symptome der Alkoholabhängigkeit selbst.

Ursachen

Die Ursache für diese Leberschäden ist hoher, meist seit langer Zeit anhaltender Alkoholkonsum. Das MancheRisiko Menschensteigt dabei mit der Alkoholmenge. Frauen sind empfindlicher als Männer und entwickeln ersteine beialkoholbedingte sehr langem, exzessivem Alkoholkonsum einen deutlichen Leberschaden, andereLebererkrankung bereits bei geringerem Konsum über einen geringeren Zeitraum. 

Eine LeberzirrhoseVerschiedene kann auch andere Ursache haben; in 30–50 % der Fälle in den westlichen Ländern ist jedoch ein zu hoher Alkoholkonsum die Ursache. 

Leber und Gallenblase

Symptome

  • Bei einer Fettleber (Steatose) sind keine deutlichen Symptome zu spüren, die Leberentzündung auf dem Boden einer Fettleber (Steatohepatitis)Enzym- und dieStoffwechselprozesse Leberzirrhose bringen aber schwerwiegende Krankheitserscheinungen mit sich.
  • Zeichen einer Leberentzfündung oder Leberzirrhose sind:
    • Juckreiz der Haut,
    • feine Gefäßveränderungen an der Haut (wie kleine Spinnennetze, Spidernävus)
    • Rötung der Handflächen
    • Verhärtung der Sehnen der Finger (wodurch einzelne Finger nicht mehr durchgestreckt werden können = Dupuytren-Kontraktur)
    • vergrößerte, sichtbare Venen am Bauch
    • lange Blutungen auch bei leichten Wunden
    • evtl. blutiges Erbrechen
    • bei Männern: Wachstum der Brustdrüsen, Verkleinerung der Hoden
    • Gelbsucht (Ikterus)
    • geistige/psychische Veränderungen, evtl. Zittern der Hände

Gelbsucht ist an einer Gelbfärbung der Skleren im Auge sowie der Haut zu erkennen und entsteht, wenn sich Gallefarbstoffe (Bilirubin) in der Haut ablagern, weil sie nicht mehr aus dem Körper ausgeschieden werden können. Der Abbau und damit die Ausscheidung des Bilirubins geschieht v. a.hren über die Leber;Zeit daherzu tritteinem GelbsuchtUmbau von funktionellem Lebergewebe zu Bindegewebe und so zu einem Funktionsverlust.

Eine alkoholbedingte Lebererkrankung kann durch Faktoren wie andere Lebererkrankungen (nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, Hepatitis B und C u. a.) beisowie Rauchen begünstigt schwererwerden. LeberschädigungAuch aufMedikamente (z.   B. Methotrexat, Paracetamol) und genetische Faktoren spielen eine Rolle.

Häufigkeit

NormalerweiseBei funktioniertca. 2 Mio. Menschen in Deutschland besteht ein Alkoholmissbrauch mit Folgeerkrankungen, wobei die Leber alsdas am Reinigungsorganhäufigsten auchbetroffene fürOrgan andereist. Im SubstanzenVerlauf ausder demalkoholischen Blut.Lebererkrankung Bei einem Leberversagen durch Leberschädigung zirkulieren daher mehr Giftstoffe im Körper, die nicht entsorgt werden. Solche Gifte könnenentwickelt sich nachteiligdaraus aufszu 90–100 Gehirn% auswirkeneine Fettleber und führenzu 10–35 in manchen Fällen dazu, dass Betroffene kognitive/mentale Veränderungen oder auch Bewusstseinsstörungen zeigen (hepatische Enzephalopathie =% eine Steatohepatitis. durchZu eineeiner Zirrhose kommt Lebererkrankunges ausgelöstebei 8–20 Erkrankung% desund Gehirns)zu einem Leberzellkarzinom bei 3–10 %.

VerstärkteIm BlutungenJahr können2014 aus mehreren Gründen entstehen: Die Leber ist an der Produktion von Gerinnungsfaktoren im Blut beteiligt, die zur Blutstilung wichtig sind. Zudem können bei Leberzirrhose kleine Venenstarben in derDeutschland Umgebung2.256 (zFrauen und 5.B.608 anMänner Magendurch undalkoholbedingte Speiseröhre) sich stark erweitern (Varizen) und dadurch leicht aufreißen. Erbricht ein Patient mit einer ausgeprLeberschägten Leberzirrhose, ist daher oft Blut beigemengt, was bei großen Blutungen lebensgefährlich istden.

Wie wird das Krankheitsbild diagnostiziert?Untersuchungen

Zun

  • Im ächstrztlichen wirdGespräch werden die o. g. Symptome sowie Menge, Häufigkeit und Dauer des Alkoholkonsums erfragt.
  • Auch bestehende Lebererkrankungen sind hier wichtige Informationen.
  • Bei der Arztallgemeinen diekörperlichen obenUntersuchung genanntenist Symptomees erfragen und beurteilen und den Patienten allgemein untersuchen. Hier wird er v. a.erforderlich, die Größe der Leber abtastenabzutasten und die oben genannten Symptome an der Haut und den Augen zu überprüfen.

  • Im Gespräch mit dem Patienten wird der Arzt fragen, wie viel Alkohol der Betroffene üblicherweise trinkt und wie lange der (hohe) Alkoholkonsum bereits besteht.

    Die Ergebnisse der klinischen Untersuchung und zahlreicher

  • Verschiedene Bluttests liefern wichtige Informationen über die genaue Ursache, den Grad der Leberschädigung und den allgemeinen Gesundheitszustand desder PatientenPatient*innen. In den meisten Fällen erfolgt auch eine
  • Eine Ultraschalluntersuchung der Leber, umkann Größe und Struktur des Organs zu beurteilenzeigen und eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom nachweisen. Ein spezielles Ultraschallverfahren kann bei Bedarf die Lebersteifigkeit messen.
  • Eine Untersuchung per CT/MRT ist nur im Einzelfall nötig, wenn das Ultraschallergebnis nicht aussagekräftig war.
  • Aufgrund der verschiedenen bildgebenden Verfahren ist eine Leberbiopsie heute meist nur noch im Einzelfall notwendig, um andere KrankheitenErkrankungen auszuschließen. Manchmal wird auch mithilfe einer Nadel eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen (Biopsie), aber nur, wenn dies zur Abklärung der Diagnose unbedingt erforderlich ist.

  • Möglicherweise hat sich im Bauchraum wegen der starken Leberschädigung bereits Flüssigkeit angesammelt (Aszites); dies ist per Ultraschall zu sehen. Möglicherweise ist es sinnvoll, etwas Flüssigkeit mit einer dünnen Nadel abzuziehen.

    Berichtet der Betroffene über Blut in Erbrochenem, wird der Arzt eine Spiegelung der Speiseröhre anordnen: Venen in der Speiseröhre können sich bei Leberzirrhose deutlich erweitern und leicht bluten. Diese Blutungen können tödlich sein.

Behandlung

Eine

  • Das alkoholbedingteStadium der alkoholbedingten Fettleber kann vollständig ausheilen, wenn der BetroffeneAlkoholkonsum aufhörtgestoppt Alkohol zu konsumierenwird. 

  • Hat sich aus der Fettleber zunehmendbereits eine Fibrose und Zirrhose der Leber mit fortschreitender Funktionsstörung entwickelt, ist das Ziel der Behandlung, die fortgesetzte Schädigung der Leber zu stoppen, umund die Entwicklung eines Leberversagens zu verhindern. 
  • Die wichtigste und absolut notwendige Maßnahme ist die Beendigung des Alkoholkonsums. Auch andere für die Leber schädliche Substanzen sollte der Patient meiden; hier sind v.a. manche Medikamente zu nennen. Der Arzt wird Sie hier beraten können. Die Betroffenen müssen sich außerdem gesund ernähren, da häufig eine Mangelernährung besteht, und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

  • Falls die Leberfunktion zusätzlich noch wegen anderer Krankheiten beeinträchtigt ist (z.B. Virusinfektionen), werden diese zusätzlich entsprechend behandelt.

    Komplikationen der Lebererkrankung (z.B. schwere Blutungen, Bewusstseinsstörungen) machen eine intensivmedizinische Therapie notwendig und sind mit einer recht hohen Sterblichkeit verbunden.

  • Eine alkoholbedingte Leberentzündung ist ein schwereres Krankheitsbild; der akute Zustand ist sofort behandlungsbedürftigAlkoholvergiftung und/oder es besteht eine recht hohe Sterblichkeit. Es wurden verschiedene Therapieoptionen untersucht; die PatientenAlkoholentzugssymptome können zmedikamentös behandelt werden.
  • Aufgrund Bdes häufigen Nährstoffmangels und der alkoholbedingten Stoffwechselveränderungen sollte auf eine ausreichende Kalorienzufuhr und einen Ausgleich des Mangels an Vitaminen und Spurenelementen geachtet werden.
  • Einige Patient*innen können mit Kortison oder Pentoxifyllin behandelt werden, wahrscheinlich wasprofitieren aberjedoch nur beiPatient*innen einigenmit eineschwerer WirkungErkrankung zeigtdavon.
  • Im Zahlreiche andere untersuchte Medikamente erwiesen sich als wirkungslos. Eine möglicherweise bestehende Infektion muss behandelt werden, sinnvoll ist eine Substitution des Vitamins Thiamin.

    Ist die Leberschädigung sehr schwer, soEinzelfall kann einenach Lebertransplantationsorgfältiger lebensrettendÜberprüfung sein. Für alkoholbedingte Leberkrankheiten gilt jedoch aus Voraussetzung für die Organtransplantation, dass der betroffene Patient zuvorund mindestens 6 Monate langlanger Alkoholabstinenz "trocken"eine warLebertransplantation durchgeführt werden.

Prognose

    • UnterIm denStadium Personen,der Fettleber ist die überPrognose längere Zeit täglich >80 g Alkohol täglich trinkengut, erkrankensofern >90der %Alkoholkonsum schließlichbeendet an einer Fettleber, 10–35 % an einer Steatohepatitis und 8–20 % an einer Leberzirrhosewird.
    • MeistEine kommtSteatohepatitis esist zunächstmeist zunicht einermehr Entzündung der Leber, bevor sich die Leberzirrhose entwickelt, bei einigen Betroffenen kommt es aber auch ohne vorherige Leberentzündung zu einer Zirrhosereversibel.
    • WennWird dieder Alkoholkonsum fortgesetzt Betroffenenoder den Konsum von Alkohol und anderen Substanzen, die die Leber belasten, völlig einstellen, können sie oft längere Zeit mit einer eingeschränkten Leberfunktion überleben.

Die sogenannte akute Alkoholhepatitis kannhat sich insbesonderebereits ineine Leberzirrhose Phasen mit besonders hohem Alkoholkonsum entwickeln. Die akute Alkoholhepatitis ist mit Symptomen wie Erbrechenentwickelt, Durchfall, Fieber, Gelbsucht und psychischen Symptomen durch die Auswirkungen auf das Gehirn verbunden. In diesen Fällen ist die Prognose schlecht, und die Krankheit verläuft in 15.

  • Bei 1502 % der FällePatient*innen tödlich.

    Vorbeugung

    Nicht alle Personen, die sehr viel Alkohol konsumieren, entwickeln eine Leberschaden – z.B. zeigt sich bei Männern, die über 10 Jahre lang täglich 60–80 g reinen Alkohol trinken, in 6–41% der Fälle schließlich einemit Leberzirrhose (beikommt Frauenes ist dies beizu einem Konsum von 40–80 g über 10 Jahre der Fall)Leberzellkarzinom. Trotzdem gilt: Alkohol ist eine wichtige Ursache für Leberschäden und maßvolles Trinken ein wirksamer Schutz für die Leber. Als Richtwert für einen "risikoarmen Alkoholkonsum" gilt in Deutschland eine Menge von täglich 24 g reinem Alkohol für Männer und 12 g für Frauen bei mindestens 2 alkoholfreien Tagen pro Woche. Eine Flasche Bier (330 ml, 4,5%) entspricht 12,7 g reinem Alkohol, ein kleines Glas Wein (125 ml, 11%) etwa 11 g Alkohol.

  • Weitere Informationen

    AutorenAutor

    • SusanneMarkus MeinrenkenPlank, Dr.MSc med.BSc, BremenMedizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
    alkoholische Lebererkrankung; Zirrhose; Leberzirrhose; AlkoholhepatitisSteatohepatitis; Fettleber; Alkoholkrankheit; Enzephalopathie
    Bei einer alkoholbedingten Lebererkrankung handelt es sich um eine Schädigung der Leber durch lange andauernden zu hohen Alkoholkonsum.
    Alkoholbedingte Lebererkrankung
    https://deximed.de/home/klinische-themen/magen-darm-trakt/patienteninformationen/leber/alkoholbedingte-lebererkrankung/
    MP 4.8.2022 Check GO 23.1. - Titelbild gelöscht: Reklame für Alkoholmarken; SM 28.03.2017; 01.08.2018
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    Bei einer alkoholbedingten Lebererkrankung handelt es sich um eine Schädigung der Leber durch lange andauernden zu hohen Alkoholkonsum.
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