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Darminfektion mit Clostridioides difficile

Was ist eine Infektion mit ClostridiumClostridioides difficile?

Definition

Eine Darminfektion mit ClostridiumClostridioides difficile ist eine Durchfallerkrankung, die aufdurch dem Boden einer Infektion mit demdas Bakterium Clostridioides difficile (C. difficile) entstehtverursacht wird. In den meisten Fällen kommt es nach einer Antibiotikatherapie zu der Infektion, und häufig sind ältere und geschwächte Menschen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen betroffen. Die Darmentzündung führt typischerweise zu Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber. Die Beschwerden können allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Symptome. In schweren Fällen wird die Darminfektion antibiotisch behandelt. Da die Erkrankung häufig im Krankenhaus auftritt, kann sie eine große zusätzliche Belastung darstellen und zu längeren Krankenhausaufenthalten führen.

Ursache

Symptome

DasDie BakteriumDurchfallerkrankung beginnt in der Regel 2–4 Wochen nach Beginn einer Antibiotikatherapie, daskann aber auch früher oder später in Erscheinung treten. Die Symptome treten meist plötzlich mit wässrigem und übelriechendem Durchfall auf. In seltenen Fällen kann zusätzlich Blut im Stuhl sein. Begleitet wird der Durchfall häufig von Bauchschmerzen und Abgeschlagenheit. Daneben verursacht die Infektion oft Fieber, und durch die Flüssigkeitsverluste kann es zu einer Dehydratation (Austrocknung) kommen. Bei schwerem Verlauf kann in seltenen Fällen ein Darmverschluss auftreten. Dies ist ein Notfall, der eine umgehende Behandlung erfordert!

Ursachen

Der Erreger, der die Infektion im Darm verursacht, ist das Stäbchenbakterium ClostridiumClostridioides difficile. Es kommt weltweit in der Umwelt und bei Menschen und Tieren vor. Etwa 3 % der Bevölkerung trägt das Bakterium, ohne dass es Beschwerden verursacht. Da das Bakterium Sporen bildet, kann es lange auf Oberflächen und Gegenständen, beispielsweisez. B. im Krankenhaus, überleben. Außerdem besitzt es eine hohe Toleranz gegenüber vielen Desinfektionsmitteln.

Darüber hinaus bildet C. difficile sogenanntesog. Toxine, also Giftstoffe, die zu einer vermehrten Sekretion von Flüssigkeit und der Zerstörung von Zellen der Darmschleimhaut führen.

Zu einer Durchfallerkrankung führt der Erreger aber meist erst nach einer vorhergegangenen  Antibiotikatherapie aus anderen Gründen. Etwa 20 - 30 % der Durchfallerkrankungen, die durch Antibiotika entstehen, können auf Clostridium difficile zurückgeführt werden. Durch die antibiotische Wirkung wird die normale Bakterienflora des Darms zurückgedrängt, und es entsteht Raum für die Vermehrung von ClostridiumClostridioides difficile. Reicht die Immunreaktion des Darms nicht aus, das Bakterium zu bekämpfen, kommt es zur Erkrankung. Ansonsten siedelt sich das Bakterium im Darm an, ohne dass es zu Krankheitssymptomen kommt. Das größte Risiko einer Infektion mit C. difficile besteht in den ersten vier4 Wochen nach einer Antibiotikatherapie.

Risikofaktoren

  • Antibiotikatherapie
  • Säurehemmende NebenMedikamente (Protonenpumpen-Hemmer)
  • Hohes Alter
  • Krankenhausaufenthalt
  • Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppressiva)
  • Chemotherapie
  • Chronische Erkrankungen oder Operationen im Magen-Darm-Trakt

Häufigkeit

  • Ca. 5–25 % der AntibiotikatherapiePatient*innen, erhöhendie uAntibiotika einnehmen, bekommen Durchfall. a.Davon einsind Krankenhausaufenthalt,15–20 fortgeschrittenes% Lebensalter und ein geschwächter Allgemeinzustand das Risiko für eine Darminfektion durchauf C. difficile zurückzuführen.

  • Symptome

  • Die DurchfallerkrankungHäufigkeit beginntder meistensClostridioides-difficile-Infektion zwei bis vier Wochen nach Beginn einer Antibiotikatherapie, kann aber auch früher oder späternimmt in Erscheinung treten. Die Symptome treten meist plötzlich mit wässrigemDeutschland und übelriechenden Durchfall auf. In seltenen Fällen kann zusätzlich Blut im Stuhl sein. Begleitet wird der Durchfall häufig von Bauchschmerzen und Abgeschlagenheit. Daneben verursacht die Infektion häufig Fieber und durch die Flüssigkeitsverluste kann esweltweit zu einer Dehydratation (Austrocknung) kommen.

DiagnostikUntersuchungen

  • Die Diagnose einer Durchfallerkrankung wird in erster Linie anhand der geschilderten Beschwerden und der ärztlichen Untersuchung gestellt. Ein entscheidender Hinweis auf eine Darminfektion mit ClostridiumClostridioides difficile ist eine  Antibiotikatherapie in den vorangegangenen Wochen. 
  • In dereiner Blutuntersuchung lassen sich eventuell erhöhte Entzündungsparameterndungswerte feststellen. 
  • Die sicherste Methode zum Nachweis des Bakteriums ist eine Bakterienkultur aus einer Stuhlprobe mit einem Test auf die Produktion von Toxinen. Da dieses Verfahren aber verh
  • Hältnismäßig zeitaufwändig ist,ufig wird hzunäufigchst ein Antigen-Schnelltest durchgeführt, mit dem Bestandteile des Bakteriums direkt nachgewiesen werden können. Dieser ist jedoch ungenau, daher ist bei einem positiven Ergebnis ein weiterer Test notwendig.
  • Sehr schwere Infektionsfälle müssen womköglichnnen mit einer Darmspiegelung (Koloskopie), Röntgen oder Computertomografie weitergehend untersucht werden.

Behandlung

In

  • Bei vielenleichten FVerlällenufen führtkann diees Darminfektionausreichen, mit C. difficile nur zu milden Symptomen bei den Betroffenen. In solchen Fällen ist eine gezielte antibiotische Behandlung nicht zwingend notwendig. Die vorangegangene unddas auslösende AntibiotikatherapieAntibiotikum wirdabzusetzen. inDie derErkrankung Regelheilt beendetdann undnach in2–3 derTagen symptomatischenvon Therapieselbst aus. 
  • Zusätzlich sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden, um eineneinem Flüssigkeitsmangel zu verhindernvorzubeugen. 
  • Wichtig ist auch, die Ansteckung weiterer Menschen durch Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu verhindern.

  • Patienten

Medikamente

  • Bei Patient*innen mit mittelgradigerschweren Symptomen oder schwerervorliegenden DurchfallerkrankungRisikofaktoren müssenwird intensivereine behandeltBehandlung werden.mit Antibiotika Hier kommen z. B. die intravenöse Gabe von Flüssigkeitempfohlen, und Elektrolytenzwar und der Einsatz einesein gegen ClostridiumClostridioides difficile wirksamenwirksames AntibiotikumsAntibiotikum, wie z. B. Metronidazol oder Vancomycin, zum Einsatz. 
  • In schweren Fällen erfolgt meist eine Einweisung ins Krankenhaus, falls die PatientenBetroffenen nicht bereits dort in Behandlung sind.

     Hier kann auch eine intravenöse Gabe von Flüssigkeit und Mineralstoffen erfolgen.
  • Seit einiger Zeit kannkönnen imbei Falleeinem wiederholthohen auftretender, schwerer Darminfektionen mit C. difficileRückfallrisiko zusätzlich zu der Antibiotikatherapie ein Antikörper gegen die Toxine des Bakteriums eingesetztverabreicht werden.

Weitere DurchBehandlungen

  • In seltene Fällen ist eine einmaligeOperation Gabenötig, bei der die geschädigten Darmabschnitte entfernt werden.
  • Bei Patient*innen mit Rückfällen oder wiederholten Infektionen mit Clostridioides difficile ist eine Stuhlübertragung (Mikrobiomtransfer) möglich. Dabei wird der aufbereitete Stuhl einer gesunden Person mittels Endoskopie oder durch die Einnahme von Kapseln auf den erkrankten Darm übertragen.

Vorbeugung

  • Die häufigen Darminfektionen durch Clostridioides difficile sind einer der vielen Gründe für den Versuch, den Gebrauch von Antibiotika im und außerhalb des MedikamentsKrankenhauses lso weit wie möglich einzuschrässtnken. sichAntibiotika sind bei vielen schweren Infektionen notwendig und häufig lebensrettend. Der unüberlegte Einsatz kann jedoch ernsthafte Nebenwirkungen haben.
  • Um die Verbreitung des Bakteriums Clostridioides difficile zu verhindern, sollten hygienische Maßnahmen wie das RisikoHändewaschen mit Seife und das Verwenden von Handschuhen und Schutzkitteln in medizinischen Einrichtungen eingehalten werden.
  • Probiotika können möglicherweise Durchfallerkrankungen nach einer erneutenAntibiotikatherapie Infektionvorbeugen. senkenProbiotika sind Nahrungsergänzungsmittel, die lebende Mikrooganismen enthalten, insbesondere Milchsäurebakterien.

     Wirkung und Nebenwirkungen wurden jedoch noch nicht ausreichend erforscht.

Prognose

In den leichteren Fällen geht die Krankheit von alleine vorüber, wenn das auslösende Antibiotikum abgesetzt wird. In schwereren Fällen ist die Erkrankung potenziell lebensbedrohlich und erfordert eine intensive Therapie im Krankenhaus. Das Risiko für wiederholte Darminfektionen mit C. difficile wird mit etwa 20–30 % der Fälle angegeben.

Die häufigen Darminfektionen durch Clostridium difficile ist einer der vielen Gründe für den Versuch, den Gebrauch von Antibiotika im und außerhalb des Krankenhauses so weit wie möglich einzuschränken. Antibiotika sind bei vielen schweren Infektionen notwendig und häufig lebensrettend. Der unüberlegte Einsatz kann jedoch ernsthafte Nebenwirkungen haben.

Prävention

Zur Vorbeugung von Darminfektionen mit C. difficile stehen einige Optionen zur Verfügung. Um die Verbreitung des Bakteriums Clostridium difficile zu verhindern, sollten hygienische Maßnahmen, wie das Händewaschen mit Seife und das Verwenden von Handschuhen und Schutzkitteln in medizinischen Einrichtungen eingehalten werden.

Probiotika können möglicherweise Durchfallerkrankungen nach einer Antibiotikatherapie vorbeugen. Probiotika sind Produkte, die lebende Organismen enthalten, , insbesondere Milchsäurebakterien. Sie können das Gleichgewicht der Bakterienflora im Darm beeinflussen, eine Wirkung konnte jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen werden. 

Weitere Informationen

AutorenAutor*innen

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
  • Jonas Klaus, Arzt, Freiburg i. Br.
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Eine Darminfektion, die durch das Bakterium ClostridiumClostridioides difficile verursacht wird, führt zu Durchfällen, Bauchschmerzen und Fieber. Die Erkrankung tritt häufig nach einer Antibiotikatherapie auf und und kann bei älteren und geschwächten PatientenPatient*innen im Krankenhaus sehr bedrohlich verlaufen. In manchen Fällen ist eine gezielte, antibiotische Behandlung notwendig.
Darminfektion mit Clostridioides difficile
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Eine Darminfektion, die durch das Bakterium ClostridiumClostridioides difficile verursacht wird, führt zu Durchfällen, Bauchschmerzen und Fieber. Die Erkrankung tritt häufig nach einer Antibiotikatherapie auf und und kann bei älteren und geschwächten PatientenPatient*innen im Krankenhaus sehr bedrohlich verlaufen. In manchen Fällen ist eine gezielte, antibiotische Behandlung notwendig.
Magen-Darm-Trakt
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