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Campylobacter-Darminfektion

Was ist eine Campylobacter-Darminfektion?

Eine Infektion mit Campylobacter ist eine der häufigsten Ursachen für Durchfallerkrankungen in Deutschland. Verschiedene Bakterien der Gattung Campylobacter, meist Campylobacter jejuni, verursachen eine akute Magen-Darm-Entzündung. Die Übertragung des Erregers erfolgt meist über nicht ausreichend erhitzte Lebensmittel. 

Nach etwa zwei bis fünf Tagen treten die typischen Symptome Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber auf. Die Behandlung zielt in den meisten Fällen lediglich darauf ab, einen starken Flüssigkeitsverlust zu verhindern und die Symptome zu lindern, da die Erkrankung üblicherweise nach einigen Tagen vorübergeht. Durch Hygienemaßnahmen soll eine Ansteckung von weiteren Personen verhindert werden.

Die Fälle von Infektionen mit Campylobacter nehmen in den letzten Jahren zu. Im Jahr 2016 lag die Häufigkeit in Deutschland bei 90 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern. Besonders häufig treten die Magen-Darm-Infekte in den Sommermonaten auf. Weltweit werden etwa 10 % aller Durchfallerkrankungen durch Campylobacter verursacht. 

Ursachen

Bakterien der Gattung Campylobacter sind einer der häufigsten Ursachen für Durchfallerkrankungen. Gelangen die Bakterien in den Magen-Darm-Trakt, können sie dort eine Entzündung in der Schleimhaut verursachen, und es kommt zu den typischen Beschwerden einer Magen-Darm-Entzündung. In vielen Fällen verläuft die Infektion allerdings auch asymptomatisch, d. h. ohne Beschwerden zu verursachen. Eine Immunschwäche erhöht das Risiko, dass ein Kontakt mit dem Erreger zum Ausbruch einer Durchfallerkrankung führt.

Die Bakterien können auf verschiedenen Wegen übertragen werden. Am häufigsten ist die Übertragung durch rohe, nicht ausreichend erhitzte oder verunreinigte Lebensmittel. Eine häufige Ursache von Ausbrüchen sind beispielsweise Rohmilch und Geflügelprodukte. Im Ausland kann die Infektion mit Campylobacter abhängig von den hygienischen Bedingungen als Reisedurchfall häufiger auftreten. Deutlich seltener als über Lebensmittel werden die Bakterien über den Kontakt mit infizierten Tieren oder von Mensch zu Mensch übertragen. Auch Infektionen beim Baden in kontaminierten Oberflächengewässern kommen vor.

Symptome

Die Beschwerden bei einer Darminfektion mit Campylobacter setzen etwa zwei bis fünf Tage nach dem Kontakt mit den Bakterien ein. Die Infektion führt meist zu wässrigen Durchfällen, denen Schleim und Blut beigemengt sein kann. Darüber hinaus können Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber und grippeähnliche Symptome, wie Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. DieDurch Beschwerdenden haltenDurchfall meistkommt einigees Tagemitunter anzu einem Flüssigkeitsverlust mit Austrocknung (Dehydrierung). In der Regel geht die Erkrankung nach ein paar Tagen vorüber, aber bei 20 % der Patient*innen können indie seltenenSymptome Flällennger jedochals auch1 WochenWoche bestehenanhalten.

Nicht alle Betroffenen entwickeln Beschwerden. Viele Infektionen bleiben unbemerkt.

Diagnostik

Die Diagnose einer Magen-Darm-Entzündung wird in erster Linie anhand der geschilderten Beschwerden gestellt. Die Ursache der Entzündung lässt sich im Falle einer Campylobacter-Infektion mittels einer Bakterienkultur aus einer Stuhlprobe feststellen. Die häufigsten Arten der Erreger, wie z. B. Campylobacter jejuni können auch durch ein direktes Testverfahren auf Bakterienbestandteile nachgewiesen werden. Zusätzlich zeigt eine Blutuntersuchung oft Zeichen einer Entzündungsreaktion.

Behandlung

Die Erkrankung geht in den meisten Fhällenufig von alleineallein vorüber. Aus diesem Grund reicht in den meisten Fällen eine Behandlung, die die Flüssigkeitsverluste ausgleichtssigkeits- und durchElektrolytverluste Hygienemaßnahmen die Ansteckung weiterer Personen verhindertausgleicht.

Was können Sie selbst tun?

DurchBei dieleichten DurchfErkrankungen können Sie gesüßten Tee in Kombination mit Salzgebälle kann esck zu großensich Flüssigkeitsverlusten kommennehmen. WichtigEs istgibt daherauch eine ausreichende FlFruchtsaftverdüssigkeitszufuhr. Je nach Ausprägung der Symptome werden 3–4 l pro Tag empfohlen. Daneben sollte darauf geachtet werden, verlorengegangene Elektrolyte durch häufige, kleine Mahlzeiten wiederaufzunehmen. Während der Erkrankung sollten sich die Betroffenen körperlich schonen.

Gleichzeitig wird versucht, die Verbreitung des Erregers und die Ansteckung weiterer Personen zu verhindern. Die wichtigsten Hygienemaßnahmen sind Händewaschen, Händedesinfektion und falls möglich die Benutzung einer eigenen Toilette. Personennnungen, die mit LebensmittelnZucker arbeiten,und solltenSalz wegenangereichert der Gefahr der Keimübertragung zuhause bleibensind.

Die empfohlene WHO-Trinklösung enthält die wichtigsten Elektrolyte Glukose, Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Natriumcitrat. Trinken Sie am besten kleine und häufige Portionen. Essen Sie täglich 4–5 kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten (sie binden die Magensäure). In sehr schweren Fällen, beispielsweiseund beifortbestehendem hohemErbrechen Fieber,ist anhaltendereine Erkrankungintravenöse Infusionsbehandlung angezeigt.

Medikamente

Gegen Erbrechen werden häufig die Medikamente Domperidon oder starkenDimenhydrinat Flüssigkeitsverlusteneingesetzt. Gegen Schmerzen helfen Paracetamol, kannMetamizol, eineButylscopalamin Einweisungoder insOpioide.

Antibiotika Krankenhauswerden notwendig sein. Hier kann die Gabe von Flüssigkeit und Elektrolyten direkt über einen Zugang in die Vene erfolgen. Nurnur in seltenen Ausnahmefällen verschrieben.

Worauf sollten Sie achten?

  • Trinkwasser von zweifelhafter Qualität meiden.
  • Bei der Speisenzubereitung – insbesondere bei frischem oder tiefgefrorenem Geflügel – Küchenhygiene konsequent einhalten.
  • Fleisch gründlich durchgaren.
  • Rohmilch abkochen.
  • Fleischprodukte müssen äußerlich durchgebraten sein.
  • Händewaschen mit seifenhaltigen Mitteln nach jedem Toilettenbesuch, nach Kontakt mit verunreinigten Gegenständen (z. B. beiWindeln) schwerenund Begleiterkrankungen,vor wirdder dieZubereitung Campylobactervon Mahlzeiten.
  • Arbeitsgeräte und -Infektionflächen in der Küche sollten mit Antibiotikaheißem behandelt.

    Empfehlungen

    • Hühnchen,Wasser Hamburger,und Hackbratenseifenhaltigen u.Mitteln Ä. sollten gut durchgebraten oder gekocht sein. Nicht-pasteurisierte Milch sollte vermiedengereinigt werden.
    • WennBei Sie sichAufenthalt in RegionenLändern mit niedrigenschlechten hygienischen Verhältnissen aufhalten, solltenbesondere SieVorsicht ungekochteswalten lassen.
    • Rohes Gemüse, Eis, und ungeschältes Obst, das nicht geschält werden kann, undsowie Wasser, das nicht in Flaschen verkauft wird, meidenvermeiden.

    Gemeinschaftseinrichtungen und Tätigkeit in Lebensmittelbetrieben

    • Nach dem ToilettenbesuchPersonen, nachdie deman Kontakteiner Campylobacter-Infektion erkrankt sind oder bei denen der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, dürfen laut Infektionsschutzgesetz nicht in Lebensmittelbetrieben tätig sein. Das gilt auch für Beschäftigte in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit Tierenoder undzur vor dem Zubereiten von Essen sollten Sie die Hände waschen.
    • Bleiben Sie während der Dauer ihrer Erkrankung zu Hause und achten Sie auf gute HygienemaßnahmenGemeinschaftsverpflegung.
    • Während der DurchfallerkrankungErkrankung sollten Sie reichlich FlüssigkeitBetroffene zu sichHause nehmen. Insbesondere bei Kleinkindernbleiben und Älteren ist dies wichtig, um eine Austrocknung zu vermeiden. Bei Übelkeit hilft es, die Flaufgefüssigkeithrten inHygienemaßnahmen kleinen und häufigen Portionen zu trinken.
    • Durch Lösungen mit Elektrolyten, die z. B. in der Apotheke erhältlich sind, können Sie zusätzlich den Verlust an Mineralstoffen wieder ausgleichen. Diese wirken besser als das verbreitete Hausmittel aus Cola und Salzstangen. Am besten sind Lösungen mit Glukose (1–2 %) und Elektrolyten in mittlerer Konzentration.
    • Eine solche Lösung können Sie auch selbst zubereiten: 1 Liter Wasser, ein halber Teelöffel Salz und 6–8 Teelöffel Zucker; alternativ verdünnter Johannisbeersaft mit einem halben Teelöffel Salz pro Literbeachten.
    • Nach Abklingen des Durchfalls können Gemeinschafts­einrichtungenGemeinschaftseinrichtungen wieder besucht werden. Ein schriftliches ärztliches Attest ist dafür nicht erforderlich.
    • Betroffene,Bei mitKleinkindern in Kindertagesstätten ist wegen der Möglichkeit einer Campylobacter-Infektiondirekten dÜbertragung von Mensch zu Mensch jedoch weiterhin Vorsicht geboten, und die Durchfürfen laut Infektionsschutzgesetz nicht in Lebensmittelbetrieben oderhrung der Gastronomieaufgeführten arbeitenHygienemaßnahmen sollte durch die Einrichtung selbst überwacht werden.
    • Für Kontaktpersonen sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich, solange keine Symptome auftreten.

    Weitere Informationen

    AutorenAutor*innen

    • Hannah Brand, Cand. med., Berlin
    • Jonas Klaus, Arzt, Freiburg i. Br.
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Eine Infektion des Magen-Darm-Traktes mit dem Bakterium Campylobacter ist eine der häufigsten Ursachen für Durchfallerkrankungen in Deutschland. Neben Durchfall kann die Erkrankung zu Bauchschmerzen, Fieber und Übelkeit führen. Die Symptome gehen meist nach einigen Tagen vorüber. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist eine antibiotische TherapieAntibiotikatherapie notwendig.
Campylobacter-Darminfektion
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Eine Infektion des Magen-Darm-Traktes mit dem Bakterium Campylobacter ist eine der häufigsten Ursachen für Durchfallerkrankungen in Deutschland. Neben Durchfall kann die Erkrankung zu Bauchschmerzen, Fieber und Übelkeit führen. Die Symptome gehen meist nach einigen Tagen vorüber. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist eine antibiotische TherapieAntibiotikatherapie notwendig.
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