Was istsind eine AphtheAphthen?
Aphthen sind wiederkehrende, runde bis ovale, oberflächliche, weiche und gelbweiße kleine Blasen oder Wunden an Zunge, Gaumen, Mundboden, Innenseite der Wangen oder Lippen. Die Wunden treten typischerweise erstmalig in der Kindheit auf. Oftmals hatten mehrere Personen in der Familie bereits wiederkehrende Aphthen. Am häufigsten treten diese Veränderungen bei Kindern und jungen Erwachsenen auf, besonders bei Frauen. Ab dem 30. Lebensjahr sind die meisten Menschen nur noch selten davon betroffen.
Die Wunden sind im Durchmesser ca. 2 bis –8 mm groß und heilen im Verlauf von 10 bis –14 Tagen ab. Sie sind deutlich abgegrenzt, werden meist von einem gelblichen Belag bedeckt und sind umgeben von einem stark geröteten Rand. Der Wundbereich fühlt sich anfänglich etwas gereizt an und danach recht schnell schmerzhaft. Je nach Lokalisation des Bläschens kann es sehr schmerzhaft sein, etwas zu essen. Bei den meisten Betroffenen kehren die Aphthen regelmäßig wieder (rezidivierend), manchmal nach einigen Tagen, manchmal erst nach vielen Monaten.
An rezidivierenden Aphthen leiden viele Menschen; die geschätzten Zahlen reichen insgesamt von 5 bis –60 % der Bevölkerung.
UrsacheUrsachen
Die Ursache für Aphthen ist in den meisten Fällen unklar. Die Erkrankung kommt in bestimmten Familien vor, was einen erblichen oder umgebungsbezogenen Zusammenhang andeuten kann. Lokale Verletzungen und Stress werden als vermutlich auslösende Faktoren angesehen.
Ganz ähnliche Bläschen kann das Herpes-VirusHerpesvirus hervorrufen; manchmal liegt also eine Herpesinfektion vor.
In bestimmten Fällen steht die Erkrankung allerdings in Verbindung mit einer chronischen Krankheit wie Morbus Crohn, ulzeröse Kolitis und Zöliakie sowie dem sogenannten Morbus BehcetBehçet oder auch einer Infektion mit HIV.
Laut Studien treten Aphthen möglicherweise häufiger bei Menschen auf, die empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren, z. B. Nüsse, Tomaten oder auch Alkohol. Zudem entwickeln sich solche Bläschen eher bei NichtrauchernNichtraucher*innen.
Therapie
Bei vielen Betroffenen sind die Beschwerden so geringfügig, dass keine Behandlung notwendig ist.
Sofern keine Grunderkrankung oder Virusinfektion vorliegt, steht keine spezielle, ursächlich wirkende Therapie zur Verfügung. Dennoch ist es wohl hilfreich, eine Zahnpasta zu benutzen, die kein Natriumlaurylsulfat (SLS) enthält, da diese Substanz die Heilung verzögern kann. Gegen die Schmerzen helfen lokal aufgebrachte Kortisonpräparate, Desinfektionsmittel oder Betäubungsmittel in Form von Spray, Gel oder als Lutschtablette.
Regelmäßig den Mundraum zu spülen, kann ebenfalls hilfreich sein, z. B. mit einer desinfizierenden Lösung oder mit kräftigem Salbei- oder Kamillentee.
Vermeiden Sie auch harteHarte Zahnbürsten sollten nicht verwendet werden, da diese die Mundschleimhäute verletzen können. Einer weiteren Empfehlung nach soll man sSäuerliche Getränke wie z. B. Limonade sollten mit Vorsicht genießengenossen werden. Das Gleiche gilt für harte Nahrungsmittel, welchedie die Mundschleimhaut aufkratzen können. Falls Ihnen aufgefallen ist, dass die Bläschen besondersnach nachdem Genuss bestimmter Nahrungsmittel auftreten, sollten Sie diese meidenvermieden werden.
In seltenen Fällen verläuft die Krankheit sehr schwer; hier kanngibt der Arzt Ihnenes eine Reihe von Medikamenten empfehlen, die eine stärkere Wirkung haben. Viele dieser Medikamente sind jedoch noch nicht speziell dafür zugelassen, sondern stellen einen „Heilversuch"Off-Label-Einsatz“ dar; im Einzelfall sind sie aber wirksam.
Prognose
Bei den meisten Personen klingt der Ausbruch nach 7 bis –14 Tagen von selbst ab, manchmal erst nach 6 Wochen. Sehr hHäufig kommt es einige Wochen bis Monate später erneut zu den Bläschen. Falls Aphthen im Erwachsenenalter nach 14 Tagen noch nicht abgheiltabgeheilt sind, ist es empfehlenswert, diese von einem Arztärztlich genauer untersuchen zu lassen.
Schwere Verläufe sind selten und im Alter von 20 bis –30 Jahren verliert sich die Neigung zur Aphthenbildung meist.
WeiterführendeWeitere Informationen
Morbus CrohnHerpesinfektionColitisAphthen –ulcerosaZöliakieAphthe–Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutor*innen
- Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
- Susanne Meinrenken, Dr. med., Bremen