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Blut im Stuhl

Was ist Blut im Stuhl?

Bei Blutungen im Magen- oder Darmtrakt kann Blut mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden und in der Toilette sichtbar sein (hellrot oder dunkelrot in unterschiedlichen Mengen).

Ist das Blut hellrot, liegt die Quelle eher im Darm. Bemerkt man sehr dunkles bis schwarzes Blut, so blutet es aus dem Magen. Die schwarze Farbe (Meläna) des Stuhls entsteht durch den Kontakt des Bluts im Magen mit Magensäure.

Bei einer sehr heftigen Blutung aus dem untersten Teil der Speiseröhre oder dem Magen jedoch strömen große Mengen hellroten Bluts in den Darm und sind im Stuhl zu sehen. In solchen Fällen zeigen die Betroffenen meist allgemeine Beschwerden wie Schwindel, Ohnmacht, sehr schnellen Puls. Hier ist sofort ein/e NotarztNotärzt*in zu rufen, die Blutung kann lebensgefährlich sein.

Doch Blut im Stuhl kann auch vom Patienten unbemerkt auftreten, wenn es nur sehr kleine Mengen sind. Nicht sichtbares Blut im Stuhl (okkultes Blut) kann durch eine Stuhluntersuchung nachgewiesen werden.

Häufigkeit

20 % der Bevölkerung bemerken innerhalb eines Jahres Blut im Stuhl, aber nur 1 von 25 betroffenen Personen sucht ärztlichen Rat.

Bei mehr als der Hälfte dieser Personen lässt sich nichts Auffälliges nachweisen. Bei 2–3 % liegt ein Karzinom im Dick- oder Enddarm vor. Polypen im Dickdarm werden bei 10 % nachgewiesen.

Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit von Krankheiten zu, bei denen Blut im Stuhl auftreten kann. Bei Menschen über 40 Jahren, bei denen Blut im Stuhl nachgewiesen wird, ist es wichtig, Darmkrebs  als Ursache für die Blutung auszuschließen. Denn ab diesem Alter steigt das allgemeine Risiko für diese Erkrankung an.

Häufigkeit

Was kann die Ursache sein?

HäufigeBehandelbare Ursachen für Blut im Stuhl 

  • Hämorrhoiden
    • Hämorrhoiden sind erweiterte Venen im Bereich des Enddarms und Anus, aus denen es leicht bluten kann.
    • Sie können infolge von Verstopfung, Schwangerschaft, anhaltenderanhaltendem DiarrhöDurchfall, chronischen Lebererkrankungen und einer Vielzahl anderer Ursachen auftreten.
    • Hämorrhoiden sind durch Episoden mit einer hellroten Blutung bei Darmentleerungen gekennzeichnet. Das Blut kann dabei in das Toilettenbecken tropfen oder spritzen. Häufig sind die Hämorrhoiden schon eine längere Zeit vorhanden. Die PatientenPatient*innen verspüren in der Regel ein Druckgefühl im Enddarm und Schmerzen.
  • Risse in der Enddarmöffnung (Analfissur)
    • Dazu kommt es häufiger bei kleinen Kindern und bei Frauen nach der Geburt. Häufig reißt die empfindliche Haut am Anus auch infolge einer chronischen Verstopfung.
    • Die kleinen Wunden schmerzen vor allem beim Stuhlgang, häufig bemerken die PatientenBetroffenen das Einreißen der Haut. Auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier nach dem Abwischen ist frisches Blut erkennbar. Oft bemerken die PatientenBetroffenen auch Sekret/Wundwasser im Bereich des Anus.
  • Infektionskrankheiten des Darms, Reisedurchfall („Touristen-Diarrhö“)
    • Akuter Durchfall kann durch verschiedene Krankheitserreger verursacht werden.
    • Bei schweren Darminfektionen können Risse und Wunden in der Darmschleimhaut auftreten, die zu Blut im Stuhl führen.
  • Dickdarmpolypen
    • Diese Ausstülpungen der Darmwand nach innen können unterschiedlich groß sein und verursachen in der Regel keine Beschwerden, können aber bluten.
    • Große Polypen können zudem zu einer Verengung (Obstruktion) im Darm führen.
    • Da sich aus manchen Polypen mit der Zeit Krebs entwickeln kann, solltesollten diese regelmäßig kontrolliert (Darmspiegelung) bzw. rechtzeitig entfernt werden.
  • Medikamente
    • Auch eine Therapie mit blutgerinnungshemmenden Mitteln oder bestimmten Schmerzmitteln (NSAR) kann zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen.

Schwerwiegende Erkrankungen

  • Colitis ulcerosa
    • Tritt häufig bei jüngeren Erwachsenen auf.
    • Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Dickdarmerkrankung, bei der die Betroffenen phasenweise starke Beschwerden haben können.
    • Symptome sind Bauchschmerzen, häufige Darmentleerungen und das Auftreten von Blut, Eiter und Schleim im Stuhl.
  • Morbus Crohn
    • Tritt häufig bei jüngeren Erwachsenen auf.
    • Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche DünnErkrankung des Magen- und DickdarmerkrankungDarm-Trakts, die sich ebenfalls phasenweise mit starken Beschwerden äußert.
    • Die Erkrankung verläuft von PatientPerson zu PatientPerson unterschiedlich. Sie ist jedoch meist durch unblutigen Durchfall, kolikartige Schmerzen und lokale Entzündungen im Bereich des Enddarms gekennzeichnet
  • Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) oder Enddarmkrebs (Rektumkarzinom)
    • Diese Diagnose erhalten 4–6 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
    • Die Erkrankung verläuft meist längere Zeit symptomfrei. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Verstopfung oder Stuhlveränderungen ab einem Alter von 45 Jahren sowie Blut im Stuhl, langsam zunehmende Blutarmut und leichte Erschöpfbarkeit.
  • Ausstülpungen im Dickdarm (Divertikelkrankheit)
    • Tritt amKommtufigstenufig bei älteren Menschen aufvor.
    • Normalerweise treten keine Symptome auf. Stuhlveränderungen und Blähungen sowie evtl. Blut im Stuhl sind aber möglich.
    • In manchen Fällen können starke Blutungen auftreten.
    • Entzünden sich die Divertikel, spricht man von Divertikulitis.

Seltene Ursachen

Notfälle

  • Gestörte Darmdurchblutung (Darmischämie)
    • Eine verhältnismäßig seltene Erkrankung, die bei älteren Menschen und häufig bei PatientenPersonen mit einer bekannten, ausgeprägten Arteriosklerose auftritt.
    • Die Erkrankung geht mit Episoden krampfartiger Schmerzen im Unterbauch sowie leichtem und häufig blutigem Durchfall einher.
  • PseudomembranöseEine Kolitis
    • Dieseakute KomplikationDünndarmischämie trittmit beistarken PersonenBauchschmerzen auf,ist dieein wegen einer Darminfektion Antibiotika eingenommen haben, da diese die Darmflora verändern können.
    • Die Symptome variieren von leichten bis schweren Dickdarmentzündungen.
    • Typisch sind wässrige, schleimigeNotfall und manchmalmuss blutigeim DiarrhöKrankenhaus (Durchfall),behandelt Bauchkrämpfe und Fieberwerden.
  • Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
    • Sie entstehen in der Regel infolge von Lebererkrankungen und treten am,ufigstenufig bei Alkoholabhängigen aufAlkoholmissbrauch.
    • Es handelt sich um erweiterte Blutgefäße direkt unter der Schleimhaut im unteren Bereich der Speiseröhre. Die Krampfadern können reißen und (starke, lebensgefährliche) Blutungen verursachen.
    • Meist tritt blutiges Erbrechen auf, selten zeigt sich schwarzes Blut im Stuhl.
  • Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Mitteln: Warfarin oder Salicylsäure (Überdosierung)

Wann sollten Sie ärztlichen Rat suchen?

Findet sich bei Kindern

  • Wenn Blut im Stuhl, sinderstmalig kleineauftritt Risseoder amSie Anusimmer zuwieder erkennen und dieleichte Blutungen und evtl. Schmerzen hören nach einigen Tagen von selbst aufbeobachten, ist in der Regel kein Arztbesuch nötig. Aber bei Erwachsenen und vor allem bei Menschen mittleren oder höheren Alters, die unter häufigeren Blutungen leiden, ist eine ärztliche Untersuchung auf jeden Fall anzuraten.

    Nicht alle Blutungen im Enddarm werden durch Hämorrhoiden verursacht, selbst wenn bereits Hämorrhoiden zuvor diagnostiziert wurden! Wiederholte Blutungen erfordern eine ärztliche Untersuchung. Habensollten Sie bereits die Diagnose Hämorrhoiden, Analfissur oder andere mögliche Ursachen für Blutungen erhalten, so brauchen Sie nicht bei jeder neuen Blutung zum Arzt zu gehen. Bemerken Sie jedoch (v. a. in einem Alter nach dem 40. Lebensjahr) zum ersten Mal Blut im Stuhl, oder kommt es häufiger zu Blutungen als zuvor, ist einesich ärztlicherztlich Untersuchunguntersuchen dringend anzuratenlassen.

  • Bemerken Sie eine Blutung aus dem Darm und fühlen sich dabei schwach, schwindelig und bemerken einen sehr schnellen Puls, ist sofort ärztlicher Rat einzuholen (evtl. auch derüber NotarztNotruf). 
  • Bei akuten, starken Blutungen ist sofortige Hilfe angezeigt!

    Was wird untersucht?

    Anamnese

    Die Ärztin/der Arzt kann Ihnen folgende Fragen stellen:

    • Seit wann haben Sie Blut im Stuhl bemerkt? Wie sieht es aus?
    • Hatten Sie bereits früher ähnliche Schmerzen?
    • Spritzt Blut in das Toilettenbecken?
    • Haben Sie Blutungen und Schmerzen im Bereich des Anus?
    • Hat sich Ihr Stuhl in letzter Zeit verändert?
    • Haben Sie Diarrhö (Durchfall) oder Obstipation (Verstopfung)?
    • Haben Sie unabsichtlich an Gewicht abgenommen?
    • Haben Sie einen ansonsten guten Allgemeinzustand?
    • Liegen andere Beschwerden vor?
    • Wurden Sie vor Kurzem mit Antibiotika behandelt?
    • Nehmen Sie gerinnungshemmende Medikamente ein (z. B. Acetylsalicylsäure)?
    • Treten in Ihrer Familie gehäuft Magen-Darm-Erkrankungen auf?

    Untersuchungen

    Ärztliche Untersuchung

    Die

    • Zunächst Ärztin oder der Arzt wirdwerden Sie allgemein körperlich untersuchenuntersucht und v. a. Ihre Bauchorgane abtastenabgetastetBei Frauen erfolgt auch eine gynäkologische Untersuchung.

      Zudem wird die Ärztin oder der Arzt im Bereich des Anus vorsichtig untersuchen, ob HämorrhoidenFissuren oder andere Verletzungen vorliegen.

    • Bei akuten, starken Blutungen erfolgt die Abklärung im Krankenhaus.

    Labor

    • Der Hämoglobingehalt des Bluts wird überprüft, um das Ausmaß der Blutung zu beurteilen: Bei einer größeren oder sehr lange anhaltenden kleinen Darmblutung sinkt der Hämoglobingehalt im Blut.

    • Ggf. sind weitere Blutuntersuchungen sinnvoll.
    • Lässt sich kein Blut im Stuhl erkennen, aber besteht der Verdacht auf eine kleine, aber anhaltende Blutung im Magen oder Darm, so lässt sich ggf. im Stuhl mithilfe eines besonderen Tests okkultes (verstecktes) Blut nachweisen.

    Darmspiegelung

    • Der Enddarm und der untereruntere Bereich des Dickdarms oder der gesamte Dickdarm lässtlassen sich mithilfe der Rektoskopie und/oder Koloskopie (Darmspiegelung) untersuchen, wenn es Hinweise auf Blut im Stuhl gibt.
    • Mit der Gastroskopie können Blutungsquellen im Magen erkannt werden.

    Vorbeugung

    • Für gesunde Personen werden ab einem Alter von 50 Jahren Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge empfohlen.
    • Diese kann entweder durch einen Test auf okkultes Blut im Stuhl gibt(IFOBT) oder eine Darmspiegelung (Koloskopie) erfolgen. Mit der Gastroskopie lässt sich im Magen nach Blutungsquellen fahnden.

    • Ziel der Untersuchungen ist es, Ursachen, Ort und Ausmaß der Blutung zu finden und zu bewerten, damit die zugrunde liegende Krankheit möglichst geheilt werden kann.

    Weitere Informationen

    AutorenAutorin

    • SusanneMartina MeinrenkenBujard, Dr. med.Wissenschaftsjournalistin, BremenWiesbaden
Blut im Stuhl; Rektale Blutung; Blutung aus dem Darm; Magen-Darm-Blutung; Darmpolyp; Darmkrebs; Kolonkarzinom; Hämoccult; Hämorrhoiden; Colitis ulcerosa; Morbus Crohn; Divertikulose; Divertikel; Analfissur
Blut im Stuhl
https://deximed.de/home/klinische-themen/magen-darm-trakt/patienteninformationen/was-kann-das-sein/blut-im-stuhl/
MB 27.10.21 check GO 17.2.; SM 29.10.2017; SM 20.02.2018
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Bei Blutungen im Magen- oder Darmtrakt kann Blut mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden und in der Toilette sichtbar sein (hellrot oder dunkelrot in unterschiedlichen Mengen).
Magen-Darm-Trakt
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