Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts können zu blutigem Erbrechen (Hämatemesis): blutiges führen. Erbrechen
Das Blut kann rot oder durch den Kontakt zu Magensäure kaffeesatzartig sein.
meist durch Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts (Ösophagus, Magen, Duodenum) verursacht
Hämatemesis ist kein obligates Symptom einer Blutung im Magen-Darm-Trakt.
Auch Teerstuhl (Meläna) kann auftreten. : Teerstuhl
Der Stuhl ist schwarz, glänzend, klebrig. Diese Konsistenz entsteht durch den Kontakt des Blutes zu der Salzsäure im Magen und dem bakteriellen Abbau des Hämoglobins im Darm während der Darmpassage.2
meist durch Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt verursacht
Blutungen im unteren Teil des Magen-Darm-Trakts (Dünndarm ab Treitz-Band, Dickdarm) äußern sich eher durch frisches rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie), bei langer Verweildauer des Blutes im Darm kann auch Teerstuhl auftreten.
Klassifikation
Endoskopische Einteilung von Blutungen peptischer Ulzera nach der Forrest-Klassifikation3
Typ I: aktive Blutung
Typ Ia: arteriell spritzende Blutung
Typ Ib: Sickerblutung
Typ II: inaktive Blutung
Typ IIa: nicht blutender Gefäßstumpf
Typ IIb: Koagelauflagerung
Typ IIc: Hämatinauflagerung
Typ III: Ulkus ohne Zeichen einer Blutung
Häufigkeit
Obere gastrointestinale Blutung
ca. 50–150160 Fälle pro 100.000 Personen pro Jahr34-5
bei Ösophagusvarizenblutung höher, je nach Stadium der Leberzirrhose
Anstieg von Inzidenz und Mortalität mit dem Alter und bei Patienten, bei denen eine Klinikeinweisung erforderlich ist.
Diagnostische Überlegungen
Jede Blutung, die zu Hämatemesis führt, kann potenziell kreislaufrelevant sein und zu hämodynamischer Instabilität führen.
zügige Abklärung der Vitalparameter
Die Inzidenz und die Mortalitätsrate steigen erheblich mit dem Alter und mit dem Vorliegen von weiteren schweren Erkrankungen an.57
Besonders gefährdet sind Patienten mit Alkoholabusus und/oder Leberzirrhose sowie Patienten, die regelmäßig Antikoagulanzien oder Antiphlogistika einnehmen.
Es können mehrere Blutungsquellen vorliegen.
Konsultationsgrund
Die meisten Patienten suchen akut ärztliche Hilfe auf.
Jede Blutung, die zu Hämatemesis führt, ist potenziell gefährlich, sodass in der Regel eine zügige Abklärung im Krankenhaus durchgeführt werden sollte.
Bei Vorliegen von sichtbarem Blut im Stuhl kann unter engmaschiger Kontrolle der Klinik (Schock-, Anämiezeichen) und von Laborparametern (Diff-BB, Quick, PTT) die Diagnostik ambulant durchgeführt werden, vorausgesetzt, die Blutung sistiert.
Risikofaktoren für schwereeine VerläufeBlutung sinddes Alter,oberen andere schwere ErkrankungenGI-Traktes:
Häufig Erbrechen mit frischem, rotem Blut, häufig starke Blutung, alkoholbedingte Symptome wie SpidernaeviSpidernävi, Palmarerythem, verstärkte Gefäßzeichnung am Bauch, Aszites und Ikterus
Es besteht die Gefahr, dass die Betroffenen schnell einen Schock entwickeln.
Mallory-Weiss-Syndrom
Blutung aus Längseinrissen der Schleimhaut im Bereich des gastroösophagealen Übergangs
Eine fortgeschrittene Leberzirrhose erhöht die Blutungsneigung durch verminderte Synthese von Gerinnungsfaktoren.
Nach und nach reduzierter Allgemeinzustand?
Verdacht auf eine maligne Erkrankung
Antikoagulanzien?
Therapie mit Antikoagulanzien erhöht das Risiko für stärkere Blutungen.
Unter Behandlung mit Heparin und Vitamin-K-Antagonisten kann durch Messung von PTT/INR die Einstellung überprüft werden, Antidot-Gabe ist möglich.
Die Wirksamkeit der neuen oralen Antikoagulanzien (NOAKsNOAK) kann mit Labortests nicht überprüft werden. Ein Antidot existiert bisher gegen Dabigatran, weitere Antidote werden entwickelt.
Heftiges Erbrechen?
Insbes. bei jüngeren und bisher gesunden Personen sollte ein Mallory-Weiss-Syndrom in Betracht gezogen werden.
Herzerkrankung oder andere schwere Erkrankung?
Mitursachen?
Erschwerende Faktoren
Frühere Operationen am Magen-Darm-Trakt
Hämorrhagische Diathese
Klinische Untersuchung
Lassen sich Anzeichen einer schweren Blutung finden?
Ein um 10 mm Hg mmHg erniedrigter systolischer Blutdruck oder eine Erhöhung der Herzfrequenz um 20 Schläge pro Minuten können auf einen Blutverlust von mehr als 1 Liter hinweisen.
Einnahme von ASS, Thrombozytenaggregationshemmern und/oder Antikoagulanzien (VKA, NOAK, Heparin, Fondaparinux) oder NSAR.9
Kann den Ursprung der Blutung zeigen und ermöglicht eine endoskopische Behandlung.11
z. B. die Sklerosierung von Varizen
Nasogastrische Absaugung und Magenspülung?
Hat geringe Sensitivität und negativen prädiktiven Wert in Bezug auf den Ausschluss von oberen gastrointestinalen Blutungen.12
Möglicherweise ist eine vorhergehende Magenspülung (Auspumpen) erforderlich, um ausreichende Sicht bei der Endoskopie zu erlangen.
Möglicherweise Beschleunigung der Magenentleerung
Erythromycin ist ein potentes motilitätssteigerndes Präparat. Studien haben erwiesen, dass Erythromycin intravenös dazu beiträgt, vor einer Gastroskopie zur Untersuchung einer akuten oberen gastrointestinalen Blutung den Magen von Blut zu befreien.13
Der Einsatz von Erythromycin ist außerdem kostengünstig.
Endoskopische Einteilung von Blutungen peptischer Ulzera nach der Forrest-Klassifikation: 14
Diese Einteilung sollte bei allen Patienten mit einer oberen gastrointestinalen Blutung bei peptischen Ulkus zur Anwendung kommen:
Typ I: Aktive Blutung
Typ Ia: Arteriell spritzende Blutung
Typ Ib: Sickerblutung
Typ II: Inaktive Blutung
Typ IIa: nicht blutender Gefäßstumpf
Typ IIb: Koagelauflagerung
Typ IIc: Hämatinauflagerung
Typ III: Ulkus ohne Zeichen einer Blutung
Bildgebende Verfahren
Haben untergeordneten Wert.
Ggf. selektive Angiografie des Abdomens
Kann als Voruntersuchung für eine OP oder Intervention bei chronisch-aktiver Blutungen indiziert sein.
Kann zur Embolisation blutender Blutgefäße eingesetzt werden.
Ggf. Spiral-CT des Abdomens mit Kontrastmittel
Maßnahmen und Empfehlungen
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
Jüngere,Die bislanginternationale gesundeund Personeneuropäische Leitlinie zur oberen GI-Blutung empfiehlt zur Identifikation von Patient*innen, die lediglichambulant inabgeklärt Zusammenhang mit heftigem Erbrechen ein wenig frisches Blut erbrochen haben und bei denen keine Auswirkungen auf den Kreislauf vorliegen,werden können, ggfdie Evaluation mittels Glasgow Blatchford Score (S. 9 unterder ambulanterAWMF-Leitlinie).
Für Kontrolledie weiterbehandeltambulante werdenNotfallsituation ist der Score nicht gut geeignet, weil dazu Laborwerte (Hb und Harnstoff) abgewartet müssen.
BesonderePraktisch Aufmerksamkeitist mussdies älterennur Betroffenenselten der Fall und Personeneine gelten,unverzügliche dieKlinikeinweisung Antiphlogistikazur einnehmenEndoskopie sollte erfolgen.
bei Derhämodynamisch Zustandinstabilen kannoder bedrohlichererheblich sein,komorbiden alsPatient*innen erin unmittelbarnotärztlicher erscheint,Begleitung undunter erhämodynamischem kann sich sehr schnell verschlechtern.Monitoring11
Vorbehandlung vor der stationären Behandlung
Schnelle klinische Evaluation zur Beurteilung des Schweregrades der Blutung143
Kreislaufstabilisierung bei hämodynamischer Instabilität
Legen von mindestens 2 intravenösen großlumigen Zugängen
Flüssigkeitsgabe intravenös, primär kristalloide Lösungen verwenden, kolloidale Volumenersatzmittel (z. B. Hydroxyethylstärke) scheinen keinen Vorteil zu haben.14-153,13
Ruhen der Zulassung für Hydroxyethylstärke ab November 2023, siehe Rote-Hand-Brief.
Infusionsbeutel nicht komprimieren, weil dies die Blutung verstärken kann.
Nur so viel Infusionslösung verabreichen, dass sich der Blutdruck stabilisiert.
Ggf. Schocklagerung (abgesenkter Kopf, hoch gelagerte Beine) oder bei anhaltendem Bluten und Erbrechen stabile Seitenlagerung
Sauerstoff zuführen: 8–10 l/min
Atemwege freihalten.
Kontinuierliche Überwachung der Kreislaufparameter11
Zügiger Transport ins Krankenhaus
Stationäre Behandlung: Akutmaßnahmen
Kreislaufstabilisierung
Gabe von Protonenpumpenhemmern intravenös1611,14-1715
Bei variköser Blutung Gabe eines Vasokonstriktors (Octreotid, Terlipressin oder Somatostatin)11
Bei sichtbarer Blutung oder sichtbaren Blutgefäßen oder koagelbedeckten Läsionen ist eine endoskopisch hämostatische Therapie indiziert, da ein hohes Risiko für anhaltende Blutungen oder Blutungsrezidive besteht.34Je nach Schweregrad werden verschiedene Methoden kombiniert.
Die Gabe intravenös vor einer Gastroskopie beschleunigt die Magenentleerung.19
Dosis: 250 mg i. v. einmalig 30–120 min vor Endoskopie11
Bei variköser Blutung Gabe eines Vasokonstriktors (Octreotid, Terlipressin oder Somatostatin) i. v. über Perfusor11
Nach endoskopischer Therapie in der Regel oralorale Weiterbehandlung mit Protonenpumpeninhibitoren, Dauer abhängig von der Ursache der Blutung
PatientenHP-Eradikation bei Nachweis von H. pylori
In der Erstlinientherapie sollte bevorzugt eine Bismut-Quadrupeltherapie für mindestens 10 Tage eingesetzt werden.
Die Zweitlinientherapie soll, unter Berücksichtigung einer vorliegenden Resistenztestung, mit einer Standardtripeltherapie oder einer fluorochinolonhaltigen Tripeltherapie über 14 Tage erfolgen (zunächst Resistenztestung!).
bei Versagen der Zweitlinientherapie weitere Therapie nur durch Spezialist*in9
Beim komplizierten H.-pylori-positiven Ulkus (z. B. Blutung) soll die niedrigorale dosiert ASS nehmen aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung, sollen diese MedikationEradikationstherapie nach Ulkusblutungdefinitiver weiterBlutstillung indikationsgerechtund nehmen.Wiederaufnahme Sieder benötigenoralen zusErnätzlichhrung dauerhaftbegonnen einen Protonenpumpeninhibitorwerden.239
Interventionelle Therapie
Patienten,CT-gesteuerte arterielle Katheterablation bei denenendoskopisch unternicht Therapiestillbaren mit NSAR oder weiteren oralen Antikoagulanzien eine Ulkusblutung eintritt, sollen bei Therapiefortführung eine dauerhafte Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren erhalten.Blutungen235
Operative Therapie
Die meisten Blutungen können mit endoskopischer Behandlung unter Kontrolle gebracht werden.
Mögliche Indikationen für eine Notfall-Operation:
Anhaltende Blutung, die sich nicht mit endoskopischen oder medikamentösen Verfahren stoppen lässt.
Perforation
Karzinom.
Klinikentlassung
PatientenPatient*innen, bei denen nach der Endoskopie ein geringes Risiko für eine erneute Blutung vorliegt, können am gleichen Tag entlassen werden.
Bei schweren Blutungen wird eine mehrtägige Beobachtung im Krankenhaus empfohlen.34
Verlauf
DieDas Risiko für Rezidivblutungen ist bei Ulzera mit „Blutungsstigmata“ am höchsten, also sichtbaren Blutgefäßen, koagelbedeckten Läsionen.
Eine frühzeitige endoskopische Kontrolle nach erfolgtem Eingriff wird routinemäßig nicht empfohlen.
Bei Vorliegen eines gastralen Ulkus nach 4“8 Wochen endoskopisch-bioptische Kontrolle
zur Bestätigung der Abheilung des Ulkus
bei unvollständiger Abheilung erneut Biopsieentnahme zum Malignitätsausschluss9
Zwischen Ende einer Antibiotikatherapie und der Überprüfung des Eradikationserfolges sollen mindestens 4 Wochen liegen.
Zwischen Ende einer PPI-Therapie und zuverlässiger Überprüfung des Eradikationserfolges sollen mindestens 2 Wochen liegen.
bei einem unkomplizierten Ulcus duodeni: nichtinvasiver Atem- oder Stuhltest möglich
Beim komplizierten Ulcus duodeni und in jedem Fall beim Ulkus ventrikuli ist ohnehin eine Kontrollendoskopie erforderlich, die so terminiert werden sollte, dass zugleich Eradikationserfolg und Ulkusheilung beurteilt werden können.9
Fortsetzung der Behandlung mit Protonenpumpenhemmern mussje nach derDiagnose Entlassungund fortgesetzt werden, die Dauer der Behandlung beruht auf der Diagnose.Dauermedikation
AlleDauerhafte PatientenEinnahme mitvon blutendenProtonenpumpeninhibitoren Magengeschwüren sollen auf Helicobacter pylori untersucht werden, undindiziert bei positivem Nachweissoll eine Eradikationstherapie erfolgen.23
:
PatientenPatient*innen nach Ulkusblutung, die niedrig dosiert ASS nehmen aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung, sollen diese Medikation.9
Patient*innen nach Ulkusblutung weiterund indikationsgerechtdauerhafter nehmen.Einnahme Sievon:
NSAR
oralen benötigen zusätzlich dauerhaft einen ProtonenpumpeninhibitorAntikoagulanzien
Patienten,Sekundärprophylaxe beivon denen unter TherapieÖsophagusvarizen mit NSARnichtselektivem oder weiteren oralen Antikoagulanzien eine Ulkusblutung eintritt, sollen bei Therapiefortführung eine dauerhafte Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren erhalten.Betablocker2318
Ösophagusvarizen mit Ligatur bei Blutung (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)
Arterielle Ulkusblutung bei peptischem Ulkus, Forrest 1a (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)
Quellen
Leitlinien
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Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit, Stand 2016, AWMF-Leitlinie 021/001. www.awmf.org
AutorenAutor*innen
KatrinFranziska MetzJorda, Dr. med., Fachärztin für AllgemeinmedizinViszeralchirurgie, BerlinÄrztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin
HenrikDie Forssellursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, docent och överläkare, Kirurgkliniken, Blekingesjukhuset, Karlskrona
Hermod Petersen, professor och överläkare, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet och medisinsk avdeling, Regionsykehuset i Trondheim
Terje Johannessen, professor i allmänmedicin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim
Jon Erik Grønbech, professor och överläkare, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet och kirurgisk avdeling, Regionsykehuset i Trondheimhttps://legehandboka.no/).
K92; K920; K921; K922
k929p; sjukdom i matsmältningsorgan uns; k920; hematemes; k921; melena
Forrest-Klassifikation zur endoskopischen Einteilung von Blutungen bei peptischen Ulzera Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts können zu blutigem Erbrechen (Hämatemesis): blutiges führen. Erbrechen
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meist durch Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts (Ösophagus, Magen, Duodenum) verursacht
Hämatemesis ist kein obligates Symptom einer Blutung im Magen-Darm-Trakt.
Magen-Darm-Trakt
Hämatemesis und Meläna
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