Prüfungsrelevant für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin1
Allgemeine Informationen
Definition
Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts können zu blutigem Erbrechen (Hämatemesis): blutigesführen.Erbrechen- Das Blut kann rot oder durch den Kontakt zu Magensäure kaffeesatzartig sein.
- meist durch Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts (Ösophagus, Magen, Duodenum) verursacht
- Hämatemesis ist kein obligates Symptom einer Blutung im Magen-Darm-Trakt.
Auch Teerstuhl (Meläna) kann auftreten.: Teerstuhl- Der Stuhl ist schwarz, glänzend, klebrig. Diese Konsistenz entsteht durch den Kontakt des Blutes zu der Salzsäure im Magen und dem bakteriellen Abbau des Hämoglobins im Darm während der Darmpassage.2
- meist durch Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt verursacht
- Blutungen im unteren Teil des Magen-Darm-Trakts (Dünndarm ab Treitz-Band, Dickdarm) äußern sich eher durch frisches rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie), bei langer Verweildauer des Blutes im Darm kann auch Teerstuhl auftreten.
Klassifikation
Endoskopische Einteilung von Blutungen peptischer Ulzera nach der Forrest-Klassifikation3
- Typ I: aktive Blutung
- Typ Ia: arteriell spritzende Blutung
- Typ Ib: Sickerblutung
- Typ II: inaktive Blutung
- Typ IIa: nicht blutender Gefäßstumpf
- Typ IIb: Koagelauflagerung
- Typ IIc: Hämatinauflagerung
- Typ III: Ulkus ohne Zeichen einer Blutung
Häufigkeit
- Obere gastrointestinale Blutung
- ca. 50–
150160 Fälle pro 100.000 Personen pro Jahr34-5 - Männer:Frauen = 2:1
- ca. 50–
- Untere gastrointestinale Blutung
- ca. 20–25 Fälle pro 100.000 Personen
46
- ca. 20–25 Fälle pro 100.000 Personen
- Mortalitätsrate 5–10
- bei Ösophagusvarizenblutung höher, je nach Stadium der Leberzirrhose
- Anstieg von Inzidenz und Mortalität mit dem Alter
und bei Patienten, bei denen eine Klinikeinweisung erforderlich ist.
Diagnostische Überlegungen
- Jede Blutung, die zu Hämatemesis führt, kann potenziell kreislaufrelevant sein und zu hämodynamischer Instabilität führen.
- zügige Abklärung der Vitalparameter
- Die Inzidenz und die Mortalitätsrate steigen erheblich mit dem Alter und mit dem Vorliegen von weiteren schweren Erkrankungen an.
57 Besonders gefährdet sind Patienten mit Alkoholabusus und/oder Leberzirrhose sowie Patienten, die regelmäßig Antikoagulanzien oder Antiphlogistika einnehmen.Es können mehrere Blutungsquellen vorliegen.
Konsultationsgrund
Die meisten Patienten suchen akut ärztliche Hilfe auf.Jede Blutung, die zu Hämatemesis führt, ist potenziell gefährlich, sodass in der Regel eine zügige Abklärung im Krankenhaus durchgeführt werden sollte.Bei Vorliegen von sichtbarem Blut im Stuhl kann unter engmaschiger Kontrolle der Klinik (Schock-, Anämiezeichen) und von Laborparametern (Diff-BB, Quick, PTT) die Diagnostik ambulant durchgeführt werden, vorausgesetzt, die Blutung sistiert.- Risikofaktoren für
schwereeineVerläufeBlutungsinddesAlter,oberenandere schwere ErkrankungenGI-Traktes: - Alkoholabusus und/oder
MedikamentenanwendungLeberzirrhose - regelmäßige Einnahme von Antikoagulanzien oder Antiphlogistika
- chronische Niereninsuffizienz/Dialyse5
- Helicobacter pylori.
- Die Ulkuskrankheit ist die häufigste Ursache für eine obere GI-Blutung.8
- Risikofaktoren für das Auftreten einer Ulkusblutung:
- Alter > 60 Jahre
- Ulkusanamnese
- Medikamente: nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), ASS, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulanzien (neue orale Antikoagulanzien, Vitamin-K-Antagonisten, Heparine, selektive FaktorX- Inhibitoren), systemische Steroide
- schwere Begleiterkrankungen.9
- Risikofaktoren für das Auftreten einer Ulkusblutung:
MöglicheAbwendbar Fehldiagnosengefährliche Verläufe
- Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt können mit Blutungen aus der Nase, der Mundhöhle, dem Respirationstrakt verwechselt werden.
- Schwarzfärbung des Stuhls kann durch Nahrungsmittel (Heidelbeeren, Lakritze, Kohle
,)Eisen)oder orale Eisenaufnahme bedingt sein.
ICD-10
- K92 Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems
- K92.0 Hämatemesis
- K92.1 Meläna
- K92.2 Gastrointestinale Blutung, nicht näher bezeichnet
Differenzialdiagnosen
Ulcus duodeni
- Siehe Artikel Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre).
- Zusammen mit Ulcus ventriculi die häufigste Ursache einer Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt (ca. 30–40
. PatientenHäufigste Ursachen des Ulcus ventriculi oder duodeni9- Helicobacter pylori
- Einnahme von NSAR
- Patient*innen >
PatientenPatient*innen mit Ulcus ventriculi InHäufiger Raucherananmese- Die Blutung kann erstes Symptom der
RegelUlkuskrankheitliegt eine Infektion mit Helicobacter pylori zugrundesein. PeriodenweiteremitSymptome der Ulkuskrankheit: unspezifisch- Schmerzen im Epigastrium
,(Besserung nach Nahrungsaufnahme, Linderung durch Antazida, Nachtschmerz, häufig Raucher, häufig lokalisierter Schmerz- )
Ein Teil der Patienten klagt möglicherweise überVöllegefühl, Übelkeit, Erbrechenund, Refluxsymptome.Ein Teil der Patienten ist beschwerdefrei, die Blutung ist der erste Hinweis.
- Schmerzen im Epigastrium
Keine auffälligen klinischen Befunde, abgesehen von der Palpationsempfindlichkeit- Die Diagnosestellung
allein aufgrund der Klinik ist unsicher, sieerfolgt durch die Gastroskopie.
Ulcus ventriculi
- Siehe Artikel Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre).
- Zusammen mit Ulcus duodeni die häufigste Ursache einer Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt (ca. 15–25
. - Häufig sind die Betroffenen etwas älter
,. - Ursachen
Ursachesindbeiam25häufigsten Helicobacter pylori (70 %,bei(v. a.75 % Helicobacter pylori.6NSAR). - Symptome und klinische Befunde wie bei Ulcus duodeni
.
Magenerosionen
- Ursache für ca. 15 % der Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt
- Häufig nach Alkoholkonsum oder Einnahme ulzerogener Medikamente
- Meist sind etwas jüngere Personen betroffen.
- Meist keine Intervention notwendig, Abheilung unter Therapie mit Protonenpumpenhemmern5
Ösophagusvarizen
- Siehe Artikel Ösophagusvarizen
- .
- Ursache für ca. 15
- Als Folgeerkrankung einer portalen Hypertension, häufig aufgrund einer Leberzirrhose
- Risikofaktoren: bekannter Alkoholabusus, möglicherweise bekannte Lebererkrankung
- Häufig Erbrechen mit frischem, rotem Blut, häufig starke Blutung, alkoholbedingte Symptome wie
SpidernaeviSpidernävi, Palmarerythem, verstärkte Gefäßzeichnung am Bauch, Aszites und Ikterus - Es besteht die Gefahr, dass die Betroffenen schnell einen Schock entwickeln.
Mallory-Weiss-Syndrom
- Blutung aus Längseinrissen der Schleimhaut im Bereich des gastroösophagealen Übergangs
- Inzidenz 7.3 von 100,0005
- Nach einer Episode heftigen Erbrechens, häufig nach Alkoholexzess
, kann aber auch nach schwerem Heben auftreten. - Meist bei jüngeren Personen
Meläna – weitere Ursachen
- Meläna allein kann außerdem durch Erkrankungen im Dünndarm und Kolon verursacht sein.
- Kolonpolypen
- Kolondivertikel (die häufigste Ursache für eine untere gastrointestinale Blutung, ca. 30 %)
46 - Kolonkarzinom
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn (eher jüngere
PatientenPatient*innen) - Angiodysplasien (eher ältere
PatientenPatient*innen) - benigne Dünndarmtumoren
- vaskuläre Erkrankungen
- Rektale und anale Blutungen durch z.
Andere, seltene Diagnosen
- Ösophagitis
- Ösophaguskarzinom
- Magenkarzinom
- Angiodysplasien im Magen, Duodenum
Anamnese
Alarmsymptome?
- Große Mengen an blutigem Erbrechen
? - Blässe, kaltfeuchte Haut, Tachykardie und niedriger Blutdruck
? - Zeitweilige Verwirrtheit
?
Farbe des Bluts im Erbrochenen?
- Rotes Blut ist entweder ein Anzeichen dafür, dass die Blutung höher als im Magen lokalisiert ist oder dass es sich um eine starke Blutung handelt.
Bekannte Ulkuskrankheit?
- Es besteht das Risiko für ein Rezidiv, wenn
derdiePatientbetroffene Person bereits früher ein blutendes Ulkus hatte.
Anwendung von ulzerogenen Medikamenten?
- Salicylate, Clopidogrel, Vitamin–K–Antagonisten (VKA), neue orale Antikoagulanzien (NOAK), NSAR
und, Kortikosteroide, SSRI75 - Hinweis auf Magengeschwür oder hämorrhagische Gastritis
Auch SSRI erhöhen das Risiko für Blutungen, insbesondere bei älteren Patienten mit früherer Blutung.8-9
Alkoholabusus oder Lebererkrankung?
AlkoholkrankeMenschenPatientenmit Alkoholkrankheit haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt.- Alkoholabusus begünstigt eine erosive Gastritis und ein Mallory-Weiss-Syndrom.
- Eine Leberzirrhose erhöht die Wahrscheinlichkeit für Ösophagusvarizen (portale Hypertension).
- Eine fortgeschrittene Leberzirrhose erhöht die Blutungsneigung durch verminderte Synthese von Gerinnungsfaktoren.
Nach und nach reduzierter Allgemeinzustand?
- Verdacht auf eine maligne Erkrankung
Antikoagulanzien?
- Therapie mit Antikoagulanzien erhöht das Risiko für stärkere Blutungen.
- Unter Behandlung mit Heparin und Vitamin-K-Antagonisten kann durch Messung von PTT/INR die Einstellung überprüft werden, Antidot-Gabe ist möglich.
- Die Wirksamkeit der neuen oralen Antikoagulanzien (
NOAKsNOAK) kann mit Labortests nicht überprüft werden. Ein Antidot existiert bisher gegen Dabigatran, weitere Antidote werden entwickelt.
Heftiges Erbrechen?
- Insbes. bei jüngeren und bisher gesunden Personen sollte ein Mallory-Weiss-Syndrom in Betracht gezogen werden.
Herzerkrankung oder andere schwere Erkrankung?
- Mitursachen
? - Erschwerende Faktoren
- Frühere Operationen am Magen-Darm-Trakt
- Hämorrhagische Diathese
Klinische Untersuchung
Lassen sich Anzeichen einer schweren Blutung finden?
- Ist die Haut kalt, blass und feucht?
- Tachykardie?
- Tachypnoe?
- Niedriger Blutdruck? Schockindex >
- Ein um 10
mm HgmmHg erniedrigter systolischer Blutdruck oder eine Erhöhung der Herzfrequenz um 20 Schläge pro Minuten können auf einen Blutverlust von mehr als 1 Liter hinweisen.
- Ein um 10
- Zeitweilige Verwirrtheit?11
- Schlechte Venen- und Kapillarfüllung?
Untersuchung des Abdomens?
- Häufig Angabe von Schmerzen im Epigastrium
- Bei ausgeprägten Anzeichen einer Peritonitis mit „bretthartem“ Bauch sollte Verdacht auf
Ulcuseinperforansperforiertes Ulkus bestehen.
Untersuchung auf Anzeichen einer chronischen Lebererkrankung?
- Ikterus, Aszites, verstärkte Venenzeichnung am Bauch, Spidernävi, Hodenatrophie, Gynäkomastie und Palmarerythem
Ergänzende Untersuchungen
In der Hausarztpraxis
- Möglicherweise Hb- und Hämatokrit-Werte, Harnstoff, Gerinnungsparameter, Leberwerte5 (wenig hilfreich in Notfallsituationen)
DiagnostikBei beim SpezialistenSpezialist*innen
Gastroskopie
- Es wird eine zeitnahe Gastroskopie (innerhalb von 24 Stunden) empfohlen.
34,1012- Wenn der Kreislauf
desderPatientenPatient*innen stabil ist. - bei hämodynamischer Instabilität sofortige Endoskopie11
- Wenn der Kreislauf
- Testung auf H. pylori bei:
- peptischem Ulcus ventriculi oder duodeni
- Einnahme von ASS, Thrombozytenaggregationshemmern und/oder Antikoagulanzien (VKA, NOAK, Heparin, Fondaparinux) oder NSAR.9
- Kann den Ursprung der Blutung zeigen und ermöglicht eine endoskopische Behandlung.
11z. B. die Sklerosierung von Varizen
Nasogastrische Absaugung und Magenspülung?Hat geringe Sensitivität und negativen prädiktiven Wert in Bezug auf den Ausschluss von oberen gastrointestinalen Blutungen.12
Möglicherweise ist eine vorhergehende Magenspülung (Auspumpen) erforderlich, um ausreichende Sicht bei der Endoskopie zu erlangen.Möglicherweise Beschleunigung der MagenentleerungErythromycin ist ein potentes motilitätssteigerndes Präparat. Studien haben erwiesen, dass Erythromycin intravenös dazu beiträgt, vor einer Gastroskopie zur Untersuchung einer akuten oberen gastrointestinalen Blutung den Magen von Blut zu befreien.13Der Einsatz von Erythromycin ist außerdem kostengünstig.
Endoskopische Einteilung von Blutungen peptischer Ulzera nach der Forrest-Klassifikation: 14
Diese Einteilung sollte bei allen Patienten mit einer oberen gastrointestinalen Blutung bei peptischen Ulkus zur Anwendung kommen:Typ I: Aktive BlutungTyp Ia: Arteriell spritzende BlutungTyp Ib: Sickerblutung
Typ II: Inaktive BlutungTyp IIa: nicht blutender GefäßstumpfTyp IIb: KoagelauflagerungTyp IIc: Hämatinauflagerung
Typ III: Ulkus ohne Zeichen einer Blutung
Bildgebende Verfahren
- Haben untergeordneten Wert.
- Ggf. selektive Angiografie des Abdomens
- Kann als Voruntersuchung für eine OP oder Intervention bei chronisch-aktiver Blutungen indiziert sein.
- Kann zur Embolisation blutender Blutgefäße eingesetzt werden.
- Ggf. Spiral-CT des Abdomens mit Kontrastmittel
Maßnahmen und Empfehlungen
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
Jüngere,DiebislanginternationalegesundeundPersoneneuropäische Leitlinie zur oberen GI-Blutung empfiehlt zur Identifikation von Patient*innen, dielediglichambulantinabgeklärtZusammenhang mit heftigem Erbrechen ein wenig frisches Blut erbrochen haben und bei denen keine Auswirkungen auf den Kreislauf vorliegen,werden können,ggfdie Evaluation mittels Glasgow Blatchford Score (S. 9unterderambulanterAWMF-Leitlinie).BesonderePraktischAufmerksamkeitistmussdiesälterennurBetroffenenselten der Fall undPersoneneinegelten,unverzüglichedieKlinikeinweisungAntiphlogistikazureinnehmenEndoskopie sollte erfolgen.- bei
DerhämodynamischZustandinstabilenkannoderbedrohlichererheblichsein,komorbidenalsPatient*innenerinunmittelbarnotärztlichererscheint,Begleitungunduntererhämodynamischemkann sich sehr schnell verschlechtern.Monitoring11
- bei
Vorbehandlung vor der stationären Behandlung
- Schnelle klinische Evaluation zur Beurteilung des Schweregrades der Blutung
143 - Kreislaufstabilisierung bei hämodynamischer Instabilität
- Legen von mindestens 2 intravenösen großlumigen Zugängen
- Flüssigkeitsgabe intravenös, primär kristalloide Lösungen verwenden, kolloidale Volumenersatzmittel (z.
14-153,13- Ruhen der Zulassung für Hydroxyethylstärke ab November 2023, siehe Rote-Hand-Brief.
- Infusionsbeutel nicht komprimieren, weil dies die Blutung verstärken kann.
- Nur so viel Infusionslösung verabreichen, dass sich der Blutdruck stabilisiert.
- Ggf. Schocklagerung (abgesenkter Kopf, hoch gelagerte Beine) oder bei anhaltendem Bluten und Erbrechen stabile Seitenlagerung
- Sauerstoff zuführen: 8–10
- Atemwege freihalten.
- Kontinuierliche Überwachung der Kreislaufparameter11
- Zügiger Transport ins Krankenhaus
Stationäre Behandlung: Akutmaßnahmen
- Kreislaufstabilisierung
- Gabe von Protonenpumpenhemmern intravenös
1611,14-1715 - Bei variköser Blutung Gabe eines Vasokonstriktors (Octreotid, Terlipressin oder Somatostatin)11
- Sofortige Blutuntersuchung auf Hb, Blutgruppe
- Überwachung, ggf. auf der Intensivstation
- Bei schweren Blutungen: Notfallendoskopie
- Gabe von Blutkonserven, wenn der Hb-Wert 7
34,1811,16
Die endoskopische Therapie beruht auf der Diagnose
- Allgemeine Aspekte
- Viele Blutungen sistieren spontan.
1917 - Rezidive treten häufig innerhalb der ersten 3 Tage nach Blutstillung auf.
- endoskopisch hämostatische Therapie, z.
medikamentöse Therapiehochdosierte intravenöse Gabe von Protonenpumpeninhibitoren
Das Risiko für Rezidivblutungen ist bei Ulzera mit „Blutungsstigmata" am höchsten, also sichtbaren Blutgefäßen, koagelbedeckten Läsionen.Eine frühzeitige endoskopische Kontrolle nach erfolgtem Eingriff wird routinemäßig nicht empfohlen.
- Viele Blutungen sistieren spontan.
- Ösophagusvarizen
- Ulcus ventriculi/duodeni
- Viele Blutungen sistieren spontan.
- Bei sichtbarer Blutung oder sichtbaren Blutgefäßen oder koagelbedeckten Läsionen ist eine endoskopisch hämostatische Therapie indiziert, da ein hohes Risiko für anhaltende Blutungen oder Blutungsrezidive besteht.
34Je nach Schweregrad werden verschiedene Methoden kombiniert.
- Koloskopie
Medikamentöse Therapie
- Vorübergehend Absetzen von Salicylaten/NSAR/Antikoagulanzien
- Vor der Endoskopie Gabe von Protonenpumpenhemmern (Omeprazol, Pantoprazol)
34- Dies kann den Handlungsbedarf bei der endoskopischen Behandlung der Blutung verringern.
- initial 80 mg i. v.11
- Beschleunigung der Magenentleerung
- Bei variköser Blutung Gabe eines Vasokonstriktors (Octreotid, Terlipressin oder Somatostatin) i. v. über Perfusor11
- Nach endoskopischer Therapie in der Regel
oralorale Weiterbehandlung mit Protonenpumpeninhibitoren, Dauer abhängig von der Ursache der Blutung PatientenHP-Eradikation bei Nachweis von H. pylori- In der Erstlinientherapie sollte bevorzugt eine Bismut-Quadrupeltherapie für mindestens 10 Tage eingesetzt werden.
- Die Zweitlinientherapie soll, unter Berücksichtigung einer vorliegenden Resistenztestung, mit einer Standardtripeltherapie oder einer fluorochinolonhaltigen Tripeltherapie über 14 Tage erfolgen (zunächst Resistenztestung!).
- bei Versagen der Zweitlinientherapie weitere Therapie nur durch Spezialist*in9
- Zur genauen Dosierungsangaben siehe Artikel Helicobacter-pylori-Infektion.
- Beim komplizierten H.-pylori-positiven Ulkus (z. B. Blutung) soll die
niedrigoraledosiert ASS nehmen aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung, sollen diese MedikationEradikationstherapie nachUlkusblutungdefinitiverweiterBlutstillungindikationsgerechtundnehmen.WiederaufnahmeSiederbenötigenoralenzusErnätzlichhrungdauerhaftbegonneneinen Protonenpumpeninhibitorwerden.239
Interventionelle Therapie
Patienten,CT-gesteuerte arterielle Katheterablation beidenenendoskopischunternichtTherapiestillbarenmit NSAR oder weiteren oralen Antikoagulanzien eine Ulkusblutung eintritt, sollen bei Therapiefortführung eine dauerhafte Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren erhalten.Blutungen235
Operative Therapie
- Die meisten Blutungen können mit endoskopischer Behandlung unter Kontrolle gebracht werden.
- Mögliche Indikationen für eine Notfall-Operation:
- Anhaltende Blutung, die sich nicht mit endoskopischen oder medikamentösen Verfahren stoppen lässt.
- Perforation
- Karzinom.
Klinikentlassung
PatientenPatient*innen, bei denen nach der Endoskopie ein geringes Risiko für eine erneute Blutung vorliegt, können am gleichen Tag entlassen werden.- Bei schweren Blutungen wird eine mehrtägige Beobachtung im Krankenhaus empfohlen.
34
Verlauf
DieDas Risiko für Rezidivblutungen ist bei Ulzera mit „Blutungsstigmata“ am höchsten, also sichtbaren Blutgefäßen, koagelbedeckten Läsionen.
- Eine frühzeitige endoskopische Kontrolle nach erfolgtem Eingriff wird routinemäßig nicht empfohlen.
- Bei Vorliegen eines gastralen Ulkus nach 4“8 Wochen endoskopisch-bioptische Kontrolle
- zur Bestätigung der Abheilung des Ulkus
- bei unvollständiger Abheilung erneut Biopsieentnahme zum Malignitätsausschluss9
- Bei H.-pylori-Eradikation Überprüfung des Therapieerfolges
- Zwischen Ende einer Antibiotikatherapie und der Überprüfung des Eradikationserfolges sollen mindestens 4 Wochen liegen.
- Zwischen Ende einer PPI-Therapie und zuverlässiger Überprüfung des Eradikationserfolges sollen mindestens 2 Wochen liegen.
- bei einem unkomplizierten Ulcus duodeni: nichtinvasiver Atem- oder Stuhltest möglich
- Beim komplizierten Ulcus duodeni und in jedem Fall beim Ulkus ventrikuli ist ohnehin eine Kontrollendoskopie erforderlich, die so terminiert werden sollte, dass zugleich Eradikationserfolg und Ulkusheilung beurteilt werden können.9
- Fortsetzung der Behandlung mit Protonenpumpenhemmern
mussje nachderDiagnoseEntlassungundfortgesetzt werden, die Dauer der Behandlung beruht auf der Diagnose.Dauermedikation AlleDauerhaftePatientenEinnahmemitvonblutendenProtonenpumpeninhibitorenMagengeschwüren sollen auf Helicobacter pylori untersucht werden, undindiziert beipositivem Nachweissoll eine Eradikationstherapie erfolgen.23:
PatientenPatient*innen nach Ulkusblutung, die niedrig dosiert ASS nehmen aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung, sollen diese Medikation.9- Patient*innen nach Ulkusblutung
weiterundindikationsgerechtdauerhafternehmen.EinnahmeSievon:- NSAR
- oralen
benötigen zusätzlich dauerhaft einen ProtonenpumpeninhibitorAntikoagulanzien - SSRI
- Kortikosteroiden.
239
Patienten,Sekundärprophylaxebeivondenen unter TherapieÖsophagusvarizen mitNSARnichtselektivemoder weiteren oralen Antikoagulanzien eine Ulkusblutung eintritt, sollen bei Therapiefortführung eine dauerhafte Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren erhalten.Betablocker2318
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Illustrationen

Ösophagusvarizen mit Ligatur bei Blutung (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)

Arterielle Ulkusblutung bei peptischem Ulkus, Forrest 1a (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)
Quellen
Leitlinien
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AutorenAutor*innen
KatrinFranziskaMetzJorda, Dr. med., Fachärztin fürAllgemeinmedizinViszeralchirurgie,BerlinÄrztin in Weiterbildung AllgemeinmedizinHenrikDieForssellursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,docent och överläkare, Kirurgkliniken, Blekingesjukhuset, KarlskronaHermod Petersen, professor och överläkare, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet och medisinsk avdeling, Regionsykehuset i TrondheimTerje Johannessen, professor i allmänmedicin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, TrondheimJon Erik Grønbech, professor och överläkare, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet och kirurgisk avdeling, Regionsykehuset i Trondheimhttps://legehandboka.no/).