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Amöbiasis

Zusammenfassung

  • Definition:Darminfektion durch das Darmprotozoon Entamoeba histolytica. Die Infektion kann die Leber befallen und zu einem Leberabszess führen.
  • Häufigkeit:Vorkommen weltweit, am häufigsten verbreitet in tropischen und subtropischen Regionen auf. Ca. 500 Mio. Infizierte weltweit.
  • Symptome:Asymptomatischer Verlauf bei ca. 90 % der Infizierten. Invasive Verläufe: subakute/akute Rektokolitis (Amöbenruhr) mit schleimig-blutigen und schmerzhaften Durchfällen (himbeergeleeartig), evtl. hämatogene Streuung mit Amöbenleberabszess.
  • Befunde:Klinischer Befund, ggf. abdominale Druckempfindlichkeit. Fieber ist bei intestinaler Infektion selten, tritt jedoch häufig bei Amöbenleberabszess auf.
  • Diagnostik:Nachweis durch Kopro-Antigen-ELISA oder PCR.
  • Therapie:Die Behandlung der Amöbenruhr und extraintestinaler Manifestationen (z. B. Leberabszess) erfolgt mit Metronidazol über 10 Tage, simultan oder anschließend sollte eine Nachbehandllung mit Paromomycin erfolgen.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Darminfektion durch das Darmprotozoon Entamoeba histolytica (E. histolytica)1-2, das primär den Dickdarm des Menschen besiedelt.
  • Vorkommen weltweit, jedoch hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten sowie in Ländern mit schlechten hygienischen Standards3
    • in Deutschland vor allem Bedeutung als Erkrankung von Reiserückkehrer*innen
  • Verlaufsformen
    • Bei ca. 90 % verläuft die Infektion asymptomatisch.1-2,4-7
    • Amöbenruhr (intestinale Verlaufsform)
      • Inkubationszeit meistens 1–4 Wochen
      • himbeergeleeartige Stühle und schmerzhafte Stuhlentleerung
    • Amöbenabszess (extraintestinale Verlaufsform, 90 % in der Leber)
      • Inkubationszeit Wochen bis Monate (oder Jahre), klinisch Schmerzen und Druckgefühl im rechten Oberbauch sowie Fieber möglich 
  • E. histolytica kommt in zwei Formen vor:8
    1. Zystenform: Pathogene Form, die v. a. über verunreinigte Nahrung/Wasser aufgenommen wird; widerstandsfähig gegenüber Milieuveränderungen, kann zudem das saure Milieu des Magens überleben.
    2. Trophozoiten: Bewegliche, parasitische Form, die das Darmlumen besiedeln kann und sich von Bakterien oder Gewebe ernährt.

Häufigkeit

  • Infektionen mit E. histolytica kommen weltweit vor, am häufigsten in tropischen und subtropischen Regionen und in Ländern mit schlechten Hygienestandards.39
  • Prävalenz
    • Die Zahl der weltweit Infizierten wird auf ca. 500 Mio. geschätzt.5-6,8
    • Weltweit macht E. histolytica 2–4 % aller Durchfallerkrankungen aus, die zu einer stationären Behandlung oder zur Kontaktaufnahme mit einem Krankenhaus führt.1,5
    • Der Großteil der asymptomatischen Fälle ist vermutlich auf eine Infektion mit E. dispar zurückzuführen.5,8
    • Da in Deutschland keine Meldepflicht für die Amöbiasis existiert, liegen bisher keine genauen Daten zur Häufigkeit in Deutschland vor.39 
  • Inzidenz
    • Jährlich ca. 50 Mio. Krankheitsfälle, 40–100.000 Fälle davon enden tödlich.3,8-9 
  • Geschlecht und Alter
    • Infektionen kommen bei Erwachsenen und Kindern vor. Von Amöbenabszessen sind hauptsächlich (90 %) Männer der Altersgruppe 20404060 Jahre betroffen.12

Ätiologie und Pathogenese

  • Die Infektion ist auf das Protozoon E. histolytica zurückzuführen, das entweder in Zystenform oder als Trophozoit vorkommt.
  • Menschen sind im Grunde genommen der einzige natürliche Wirt.8
  • Die Infektion entsteht in der Regel durch die orale Aufnahme von vierkernigen Zysten in Nahrung (v. a. ungeschältes Obst und rohes Gemüse) oder Wasser, das durch menschliche Exkremente kontaminiert ist.1,8 Der Erreger kann auch indirekt sexuell oder durch den Kontakt mit fäkal kontaminierten Personen übertragen werden.910
  • Die Zysten überleben die Magensäure und gelangen durch den Dünndarm ins terminale Ileum oder in den Dickdarm, wo sie ins Trophozoiten-Stadium (teilungsfähiger Zustand) übergehen.
  • Im Gegensatz zu den unbeweglichen Zysten sind die Trophozoiten sehr beweglich, können jedoch nicht außerhalb des menschlichen Körpers überleben.
    • Trophozoiten bilden wiederum infektiöse Zysten aus.
  • Erkrankungsrisiko nach Exposition1
    • Bei 90 % tritt eine asymptomatische Infektion auf, die spontan ausheilt.
    • Bei 10 % kommt es zu einem invasiven Verlauf.
    • Bei < 1 % kommt es zu einem extratestinalen Verlauf.

Pathophysiologie

  • E. histolytica ist ein sehr potenter Erreger.5
  • Die Zysten werden mit dem Stuhl ausgeschieden und bleiben mehrere Wochen lang infektiös.4
  • Trophozoiten sind in der Lage, sich an Darmzellen anzuheften, Zellen abzutöten und mittels Proteasen die extrazelluläre Matrix aufzulösen. Dadurch können die Trophozoiten in die Darmwand eindringen und zu pathologischen Veränderungen führen (Nekrosen, Entzündungreaktionen).8
  • In manchen Fällen überwinden die Amöben die Schleimhautbarriere und wandern über das Pfortadersystem in die Leber ein. Hier verursachen sie Abszesse, die aus wenigen Trophozoiten, abgestorbenen und sterbenden Leberzellen sowie sich verflüssigendem, nekrotischem Gewebe bestehen.8 
  • Amöbenabszesse nehmen mit der Zeit an Größe zu, unbehandelt führen sie häufig zum Tod.
  • Leberabszesse können Monate bis Jahre nach einem Aufenthalt in einem endemischen Gebiet auftreten.35,59
    • 10-mal häufiger bei Männern (meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr), selten bei Kindern1-2
  • Die Infektion kann auch die Lunge, das Gehirn und andere Organe befallen.

Amöbenruhr

  • Nachweisbare Veränderungen sind eine Verdickung der Darmschleimhaut, multiple, wie ausgestanzte Läsionen, die von unauffälliger Darmschleimhaut umgeben sind, diffus entzündeter, ödematöser Schleimhaut, Nekrosen und in schweren Fällen Perforation der Darmwand.
    • Makroskopisch erinnern die Veränderungen an solche, die bei entzündlichen Darmerkrankungen vorkommen.
  • Der Übertritt der Amöben durch die Schleimhaut in die Submukosa ist charakteristisch bei Amöbenkolitis. Der typische mikroskopische Befund ist das sog. Flaschenhalsulkus.8
  • Die Entzündung aktiviert das Immunsystem, in manchen Fällen kann der Krankheitsverlauf hierdurch gestoppt werden.
    • Im Gegensatz dazu erhöht eine Kortikosteroidbehandlung das Risiko einer Darmperforation und die Entstehung von Leberabszessen.1011

Prädisponierende Faktoren

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.2-,4,6,9
  • Kontaminierte Lebensmittel und Getränke (fäkal-orale Übertragung)
  • Schlechte hygienische Bedingungen
  • Reisen in tropische oder subtropische Länder
  • Auch anal-orale Sexualpraktiken können zur Übertragung führen, was das gehäufte Vorkommen bei männlichen Homosexuellen erklärt.
  • Mangel-/Unterernährung und Alkoholabhängigkeit verstärken vermutlich die Virulenz.
  • In der Schwangerschaft und bei Kleinkindern kommt es häufiger zu fulminanten Infektionen.
  • Kortikosteroide und Immunsuppressiva können bei ursprünglich mildem Krankheitsbild zu einem invasiven Verlauf führen.1011

ICPC-2

  • D70 Darminfektion

ICD-10

  • A06 Amöbiasis (exkl. Sonstige Darmkrankheiten durch Protozoen)
    • A06.0 Akute Amöbenruhr
    • A06.1 Chronische intestinale Amöbiasis
    • A06.2 Nichtdysenterische Kolitis durch Amöben
    • A06.3 Amöbom des Darmes
    • A06.4 Leberabszess durch Amöben
    • A06.5 Lungenabszess durch Amöben
    • A06.6 Hirnabszess durch Amöben
    • A06.7 Amöbiasis der Haut
    • A06.8 Amöbeninfektion an sonstigen Lokalisationen
    • A06.9 Amöbiasis, nicht näher bezeichnet

Diagnostik

Leitlinie: Diagnostik der Amöbiasis2

  • Eine Sicherung der Diagnose einer Amöbenkolitis ist über folgende Methoden möglich:
    • Direktnachweis in der Mikroskopie im Stuhl oder in Darmbiopsien
      (Aber: Endoskopische Untersuchungen des Dickdarms bei Amöbenkolitis gehen mit einem erhöhten Perforationsrisiko einher und sind daher primär nicht indiziert.)
    • Nachweis von Amöben-Antigenen im Stuhl mit Immundetektionsverfahren (Kopro-Antigen ELISA)
    • Nachweis von E.-histolytica-DNA mittels PCR aus Stuhlproben oder aus Biopsiematerial (PCR, Immunhistochemie)
    • Etwa 99% der Patienten mit extraintestinaler Amöbiasis und 90% der Patienten mit Amöbenruhr entwickeln innerhalb einer Woche nachweisbare Antikörper gegen E. histolytica. Damit ist die negative Serologie vor allem für einen Ausschluss eines Amöbenleberabszesses sinnvoll.

Differenzialdiagnosen

Amöbiasis

Amöbenleberabszess

Anamnese

  • Erhebung einer Reiseanamnese bei Verdacht auf Amöbiasis 
  • Die Inkubationszeit kann einige Tage bis mehrere Monate betragen.
  • Die meisten Amöbeninfektionen verlaufen asymptomatisch, ca. 10 % der Infizierten entwickeln Symptome.1-2,4-7
    • 4–10 % der asymptomatischen Fälle gehen innerhalb eines Jahres in einen symptomatischen Verlauf über.1112
  • Akute Erkrankung: Amöbenruhr2-4
    • Beginn häufig mit Bauchschmerzen und Durchfall unterschiedlicher Dauer
    • häufig breiiger Stuhl mit Blut- oder Schleimbeimengungen (himbeergeleeartiger Stuhl) 
    • Die Erkrankung entwickelt sich häufig schleichend über mehrere Wochen.
    • Milde Verläufe sind ebenso möglich wie schwere Krankheitsbilder mit Fieber, Leukozytose und starken abdominellen Schmerzen.4
    • Es kann zu Rektalblutungen ohne Durchfall kommen, vor allem bei Kindern.
    • Spontane Heilung möglich, ebenso aber Entwicklung einer chronischen Kolitis.8
    • Bei Schwangerschaft, Immunschwäche und während einer Kortikosteroidbehandlung liegt ein besonderes Risiko vor.
  • Amöbenleberabszess2
    • hämatogene Streuung mit Ausbildung von Leberabszessen möglich 
    • Warnzeichen sind Druckschmerz im rechten Oberbauch, schmerzbedingte Schonatmung sowie plötzliches hohes Fieber.4
    • Einem Amöbenleberabszess muss nicht zwangsläufig eine Amöbenruhr vorausgehen.
    • Wochen bis Monate oder Jahre Latenzzeit zwischen Infektion und Auftreten eines Amöbenleberabszesses. Die mittlere Latenzzeit liegt bei 2–5 Monaten.3,9

Klinische Untersuchung

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.2,4
  • Fieber ist bei intestinaler Infektion selten, tritt jedoch häufig beim Amöbenleberabszess auf.
  • Akute Erkrankung
    • schmerzhafte, blutig-schleimige Durchfälle
    • milde Verläufe ebenso möglich wie Verläufe mit starkem Krankheitsgefühl
  • Chronische Infektion
    • ggf. verdicktes und tastbares Kolon, insbesondere Caecum und Colon descendens
  • Vergrößerte Leber mit Leberbeteiligung/-abszessen
    • bei Leberbefall häufig keine Darmsymptome
    • Eine Leberinfektion kann zu Ikterus, Druckempfindlichkeit des Bauches und Hepatomegalie führen.

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

Blutuntersuchung

  • Enzündungsparameter2
  • Bei schwerer Diarrhö Elektrolyte und Harnstoff/Kreatinin
  • Eosinophilie
    • Eine gering ausgerägte Eosinophilie kann vorkommen, eine ausgeprägte Eosinophilie sollte eher an mögliche Differenzialdiagnosen wie z. B. Ascariasis denken lassen. 
  • Leberenzyme (GGT, AP, GOT, GPT) zum Nachweis einer etwaigen Leberbeteiligung

Mikrobiologie

  • Die Diagnose wird durch den mikroskopischen Nachweis von E. histolytica im Stuhl oder durch PCRNachweis von Erreger-Antigenen bzw. DNA gestellt.2,4
    • Stuhl-Antigentest (Kopro-Antigen-ELISA)
    • PCR, quantitative Echtzeit-PCR (qPCR) ist mit 97 % Sensitivität das beste Diagnoseverfahren.1213
  • Mikroskopische Untersuchung von frischem Stuhl (Trophozoiten überleben nur ca. 1 Stunde außerhalb des Körpers)
    • Hierbei können bewegliche Trophozoiten aufgezeigt werden, die phagozytierte Erythrozyten enthalten (sog. Magna-Formen). Nur der Nachweis solcher Magna-Formen ist beweisend für eine intestinale Amöbiasis.
    • 3 bekannte Entamoebaspezies, die den Menschen befallen, sind morphologisch nicht von E. histolytica zu unterscheiden:
      • E. dispar und E. bangladeshii werden als apathogen eingestuft, während E. moshkovskii zu Diarrhö führen kann.5-6
    • Die Mikroskopie weist lediglich eine Sensitivität von ca. 70 % auf.
  • Stuhlkulturen zum Ausschluss anderer bakterieller Durchfallerkrankungen (Salmonellose, Shigellose, Yersiniose, Campylobacter-Infektion, Untersuchung auf Clostridien-GLDH und Clostridientoxine, evtl. PCR zum Ausschluss von EIEC, EPEC, EHEC)2

Immunologie2

  • Antigen-Nachweis im Stuhl
    • Sensitivität vergleichbar mit der der Mikroskopie
    • Zu beachten: Nicht alle angebotenen Kopro-Antigen-ELISA unterscheiden zwischen E. histolytica und E. dispar.
  • Stuhl-Antikörpertest oder PCR
    • Ermöglicht die Unterscheidung von E. histolytica und E. dispar.
    • Besitzt die höchste Empfindlichkeit.
    • Durchführung in parasitologischen Laboratorien 
  • Serologischer Antikörpernachweis
    • bei 99% der Patient*innen mit extraintestinaler Manifestation und bei 90% der Patient*innen mit Amöbenruhr innerhalb einer Woche nach Erkankungsbeginn nachweisbar
    • negative Serologie ist somit vor allem zum Ausschluss eines Amöbenleberabszesses sinnvoll
    • hoher Anteil persistierender Antikörper bei der Bevölkerung aus Endemiegebieten

Sonografie

Diagnostik bei Spezialist*innen

Diagnostik bei sonografischem Nachweis eines Leberabszesses2

  • Diagnosesicherung mittels Serumantikörpern gegen E. histolytica 
  • Entzündungsparameter
  • Leberwerte und Cholestasemarker können als Leberfunktionsparameter fakultativ erhoben werden.
  • Ausschluss von Pleura- oder Perikarderguss mittels Bildgebung 

Bilddiagnostik2

  • Aufgrund des erhöhten Perforationsrisikos bei Amöbenkolitis wird eine Koloskopie nicht primär empfohlen. 
  • Eine Kolonsonografie erlaubt zwar die Darstellung des Entzündungsprozesses, eine Abgrenzung zu anderen entzündlichen Darmerkrankungen ist jedoch nicht möglich.
  • CT
    • Bei unauffälligem sonografischem Befund und hochgradigem Verdacht auf Amöbenleberabszess kann eine CT erfolgen.
  • MRT
    • Als Alternative zur CT, falls Strahlenbelastung vermieden werden soll.

Indikationen zur Überweisung/Klinikeinweisung

  • Bei Verdacht auf schwere Amöbenkolitis oder Leberbefall sollte eine Überweisung an Spezialist*innnen (Fachärzt*innen für Innere Medizin und Infektiologie) erfolgen. 
  • Bei großem oder kapselnahem Leberabszess sollte eine stationäre Einweisung erfolgen.
  • Kinder mit schwerem Durchfall sollten zur stationären Behandlung eingewiesen werden.

Therapie

Leitlinie: Therapie der Amöbiasis2

  • Metronidazol 3 x 10 mg/kg KG/d (max. 3 x 800 mg/d) i. v. oder oral über 10 Tage
  • Anschließend oder simultan Eradikation einer evtl. noch bestehenden Darmlumen-Infektion:
    • Paromomycin 3 x 500 mg/d (25–30 mg/kg KG/d) in 3 ED (3 x 2 Kps. à 250 mg/d) oral über 7–10 Tage.

Therapieziel

  • Eradikation von Zysten und Trophozoiten aus dem Darm

Allgemeines zur Therapie

  • Antibiotikabehandlung mit mit Metronidazol1-2,4-5
  • Da Metronidazol nicht ausreichend im Darmlumen wirkt, sollte simultan oder nachfolgend eine Therapie mit Paromomycin erfolgen, das auch im Darmlumen wirkt.2-3
  • Bei asymptomatischer Infektion sollte eine Behandlung mit Paromomycin durchgeführt werden.2,4

Empfehlungen für Patient*innen

  • Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen.
  • Sorgfältige Hygiene, um eine weitere Übertragung zu vermeiden.

Medikamentöse Therapie

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2

Amöbenruhr und extraintestinale Manifestationen 

  • Metronidazol
    • 3 x 10 mg/kg KG/d (max. 3 x 800 mg/d) i. v. oder oral über 10 Tage
    • Erwachsene und Kinder > 6 Jahre: z. B. Metronidazol 400 mg: 3 x 2 Tabl. (800 mg) über 5–10 Tage
    • Abbau über die Leber, daher Reduktion der Dosis bei Leberinsuffizienz
    • Nebenwirkungen
    • Kontraindikationen
      • 1. Trimenon der Schwangerschaft
    • Wechselwirkungen
      • Potenzierung der Wirkung oraler Antikoagulanzien möglich
  • Paromomycin
    • 3 x 500 mg/d (25–30 mg/kg KG/d) in 3 ED (3 x 2 Kps. à 250 mg/d) oral über 10 Tage
    • gute endoluminale Wirkung, kaum Resorption
    • Aminoglykosid-Antibiotikum
    • Nebenwirkungen
      • selten gastrointestinale Störungen, sehr selten ototoxisch
    • Kontraindikationen
      • laut Fachinformation ist Paromomycin während Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert
      • die aktuelle Leitlinie empfiehlt allerdings die Anwendung bei symptomatischen Verläufen in der Schwangerschaft nach Risiko/Nutzen-Abwägung
  • Eine Kortisontherapie ist kontraindiziert, da diese zu fulminianten Krankheitsverläufen führen kann

Bis zur Bestätigung der Diagnose Amöbenleberabszess2

  • Da ein bakterieller Leberabszess anhand der Bildgebung nicht von einem Amöbenleberabszess zu unterscheiden ist, sollte bis zur Diagnosesicherung eine zusätzliche antibiotische Therapie erfolgen.
  • Einsatz von Breitspektrumpenicillinen oder Cephalosporinen der 3. Generation (Cefotaxim oder Ceftriaxon)
    • Wirksam bei bakteriellen Leberabszessen, die z. B. durch Enterobacteriaceae oder Enterokokken (z. B. hochvirulente Klebsiella-pneumoniae-Stämme) ausgelöst wurden.

Symptomfreie Träger

  • Behandlung mit Paromomycin 3 x 500 mg/d (25–30 mg/kg KG/d) in 3 ED (3 x 2 Kps. à 250 mg/d) oral über 10 Tage

Besondere Patientengruppen

  • Kinder
    • gewichtsadaptierte Therapie
      • Metronidazol: 35–50 mg/kg KG pro Tag in 3 ED über 10 Tage
      • Paromomycin: 25–30 mg/kg KG in 3 ED über 10 Tage
    • bei Säuglingen < 40 Tagen Bestimmung der Metronidazol-Serumkonzentration nach einigen Tagen wegen Gefahr der Akkumulation
  • Schwangere
    • Die eingesetzten Medikamente sind während des 1. Trimenons (Metronidazol) bzw. während der gesamten Schwangerschaft (Paromomycin) kontraindiziert, bei invasiver Amöbiasis sollte jedoch eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen und ggf. trotz Schwangerschaft behandelt werden.2

Weitere Therapien

  • Eine Abszesspunktion sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen, z. B. bei drohender Ruptur oder Durchwanderung in andere Organe. 
  • Bei begleitender Metronidaztoltherapie kann eine Drainage zu einer rascheren Verbesserung des klinischen Zustandes beitragen2
  • Wenn trotz laufender Therapie keine Fiebersenkung erreicht wird und sich der Allgemeinzustand weiter verschlechtert, sollte eine Abszesspunktion mit Untersuchung des Punktats erwogen werden.2 

Prävention

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
  • Vorbeugende Maßnahmen bei Auslandsreisen in Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen
    • Nur in Flaschen abgefülltes Wasser verwenden.
    • Ungekochtes Gemüse, Salat, Eis und Obst, das sich nicht schälen lässt, meiden.
    • Hühnerfleisch, Hamburger, Hackbraten u. Ä. sowie Fisch und Meeresfrüchte sollten gut durchgebraten oder gekocht sein.
    • Andere Fleischprodukte sollten an der Oberfläche gut gebraten werden.
    • Nicht pasteurisierte Milch vermeiden.
    • Hände waschen nach dem Toilettenbesuch und vor Zubereitung von Speisen.
    • Messer, Schneidbretter und Küchenutensilien, die durch Lebensmittel kontaminiert sein könnten, gründlich abwaschen.
  • Bei allen Personen in der näheren Umgebung einer infizierten Person (Mitglieder des Haushalts, Angehörige, Sexualpartner) sollte eine Stuhluntersuchung erfolgen.

Erstuntersuchung bei Migrant*innen

  • Bei Migrant*innen wird eine verpflichtende Erstuntersuchung auf übertragbare Krankheiten (z. B. Tuberkulose oder parasitäre Infektionen) durchgeführt.
  • Der Umfang der Erstuntersuchung unterscheidet sich dabei je nach Bundesland.1314

Meldepflicht

  • Es besteht keine Meldepflicht. 
  • Der Verdacht auf Erkrankungen an einer akuten infektiösen Gastroenteritis (in diesem Fall Amöbenruhr) muss in Deutschland dem Gesundheitsamt nach § 6 Infektionsschutzgesetz (IfSG) namentlich gemeldet werden1415, wenn
    • zwei oder mehr gleichartige Erkrankungen auftreten, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird.
    • eine Person betroffen ist, die beruflich mit dem Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen bestimmter Lebensmittel tätig ist. Bei den Lebensmitteln handelt es sich um:
      • Fleisch, Geflügelfleisch und Erzeugnisse daraus
      • Milch und Erzeugnisse auf Milchbasis
      • Fische, Krebse oder Weichtiere und Erzeugnisse daraus
      • Eiprodukte
      • Säuglings- und Kleinkindernahrung
      • Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse
      • Backwaren mit nicht durchgebackener oder durcherhitzter Füllung oder Auflage
      • Feinkost-, Rohkost- und Kartoffelsalate, Marinaden, Mayonnaisen, andere emulgierte Soßen, Nahrungshefen
      • Sprossen und Keimlinge zum Rohverzehr sowie Samen zur Herstellung von Sprossen und Keimlingen zum Rohverzehr. 

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Verlauf

  • Die Infektion verläuft häufig asymptomatisch.
  • Sie kann zur schleichenden Entwicklung von Durchfällen, allmählich mit Blut- und Schleimbeimengung, sowie zu Darmkrämpfen führen. In der Regel besteht kein Fieber.
  • Es kann zu einer schweren Amöbenruhr mit Fieber, Erbrechen, diffusen Schmerzen und vergrößerter Leber kommen.
  • Die Infektion scheint nur in geringem Umfang zur Immunität zu führen, Reinfektionen sind in endemischen Gebieten ziemlich häufig.1516

Komplikationen

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.2,-4
  • Toxisches Megakolon mit Perforation und Peritonitis
  • Akute nekrotisierende Kolitis
  • Perforation bzw. Abszessruptur 
  • Selten Ausbildung einer Raumforderung (Amöbom) im Rahmen einer chronischen granulomatösen Entzüdnungsreaktion
  • Verwachsungen und Verengung des Darmlumens durch Ausheilung mit Narbenbildung
  • Trophozoiten können über die Blutbahn in die Leber streuen und zu Abszessbildung führen.3
    • Eine pleuropulmonale Amöbiasis entsteht durch direkte Einwanderung aus der Leber.
    • Eine kutane Amöbiasis entsteht durch den Durchbruch eines Abszesses oder des Darms in die Haut.
    • Abszessbildung in Gehirn, Niere oder Milz

Prognose

  • Die Mortalität bei unbehandelter Amöbenruhr und bei Leberabszess ist hoch.
  • Nach Malaria stellt die Infektion mit E. histolytica weltweit die zweithäufigste parasitäre Todesursache dar3
  • Wird frühzeitig mit einer antibiotischen Therapie begonnen, ist die Prognose gut, es besteht jedoch die Gefahr einer erneuten Infektion.
    • Sowohl bei Amöbenkolitis als auch bei Leberabszess liegt die Mortalität bei entsprechender Behandlung unter 2 %.1,35,59

Verlaufskontrolle

Leitlinie: Überwachung unter laufender Therapie2

  • Klinische Kontrollen
    • Der Allgemeinzustand sollte sich bei erfolgreicher Therapie schnell bessern.
  • Laborchemische Kontrollen
    • Die Entzündungsparameter sollten nach wenigen Tagen rückläufig sein. Kopro-Antigen-ELISA oder PCR nach abgeschlossener Therapie, frühestens jedoch 2 Wochen nach abgeschlossener Paromomycin-Therapie.
      • Falls E. histolytica weiterhin nachweisbar sein sollte, sollte Kontakt mit Tropenmedizinern aufgenommen werden.
  • Sonografische Kontrollen bei Leberaszess
    • insgesamt wenig geeignet, um Therapieerfolg festzustellen
    • bei großen oder oberflächlich gelegenen Abszessen ist aber eine regelmäßige (bei Abszessen im linken Leberlappen tägliche) Sonografiekontrolle indiziert, bis ein Therapieerfolg feststellbar ist

Maßnahmen bei Einzelfällen oder Ausbrüchen

  • Bei Einzelfällen: Nahestehende Personen mit Symptomen untersuchen.
  • Bei mehreren Fällen und bei Verdacht auf eine gemeinsame Quelle sollte dies in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gesundheitsamt geklärt werden.

Tätigkeitsverbot

  • Bei nachgewiesener Infektion mit E. histolytica dürfen Patient*innen, die in den nachfolgenden Bereichen tätig sind, nicht zur Arbeit gehen:1617
    • In der Lebensmittelbranche, einschließlich Gastronomie, etc., bei direktem oder indirektem Kontakt mit Lebensmitteln, die roh oder ohne weiteres Aufwärmen verzehrt werden.
    • In Gesundheitsinstitutionen, in denen die Beschäftigten direkten Kontakt mit PatientenPatient*innen (inkl. Essenausgabe) haben, die besonders anfällig für Infektionskrankheiten sind oder bei denen Infektionen besonders schwere Konsequenzen haben können (z. B. frühgeborene Säuglinge, PatientenPatient*innen auf der Intensivstation u. Ä.).

Wiederzulassung zu Gemeinschaftseinrichtungen

  • Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen (Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten etc.), die an einer ansteckenden Durchfallerkrankung erkrankt sind, dürfen nach § 34 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) in „Gemeinschaftseinrichtungen keine Lehr-, Erziehungs-, Pflege-, Aufsichts- oder sonstige Tätigkeiten ausüben, bei denen sie Kontakt zu den dort Betreuten haben, bis nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit oder der Verlausung durch sie nicht mehr zu befürchten ist.“1718
  • Dies gilt ebenfalls „für die in der Gemeinschaftseinrichtung Betreuten mit der Maßgabe, dass sie die dem Betrieb der Gemeinschaftseinrichtung dienenden Räume nicht betreten, Einrichtungen der Gemeinschaftseinrichtung nicht benutzen und an Veranstaltungen der Gemeinschaftseinrichtung nicht teilnehmen dürfen“1718 sowie „für Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und an infektiöser Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig sind.“1718

Patienteninformationen

Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?

  • Außerordentliche Sorgfalt bei der Hygiene, um die Ansteckung anderer zu vermeiden.
  • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer erneuten Ansteckung

Patienteninformationen in Deximed

Illustrationen

51525-2-entamoeba-histolytica-trofozoitt.jpg
Entamoeba histolytica

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG). Diagnostik und Therapie der Amöbiasis. AWMF-Leitlinie Nr. 042-002. S1, Stand 20182022. www.awmf.org

Literatur

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  2. Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG). Diagnostik und Therapie der Amöbiasis. AWMF-Leitlinie Nr. 042-002. Stand 102/20182022. Zuletzt aufgerufen am 097.111.2019.2023 www.awmf.org
  3. DeutschesStegemann ÄrzteblattM, Suttorp N. Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der Amöbiasis. 2004In: Suttorp N, Möckel M, Siegmund B, Dietel M, Hrsg. ZuletztHarrisons aufgerufenInnere am 09.11.2019Medizin. 20. Auflage. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag; 2020 wwweref.aerzteblattthieme.de
  4. Arasteh K, Baenkler HW, Bieber C, et al. Duale Reihe. Innere Medizin. S. 1126-1128. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG, 2018.
  5. Stanley SL. Amoebiasis. Lancet 2003; 361: 1025-34. PubMed
  6. Shirley DT, Farr L, Watanabe K, Moonah S. A Review of the Global Burden, New Diagnostics, and Current Therapeutics for Amebiasis. Open Forum Infectious Diseases 2018. doi.org
  7. Taherian M, Samankan S, Cagir B. Amebic Colitis. [Updated 2019 Aug 28]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2019 Jan www.ncbi.nlm.nih.gov
  8. Kayser FH, Böttger EC, Zinkernagel RM, et al. Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie. 12. Auflage. S. 575-581. Stuttgart: Georg Thieme Verlag , 2010.
  9. Deutsches Ärzteblatt. Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der Amöbiasis. 2004. Zuletzt aufgerufen am 09.11.2019. www.aerzteblatt.de
  10. Valdoleiros SR, Carvalho JA, Gonçalves C, et al. Nontravel-related invasive Entamoeba histolytica infection with probable heterosexual transmission. IDCases 2019. pmid:31516826 PubMed
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Autor*innen

  • Bonnie Stahn, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Hamburg
  • Laura Morshäuser, Ärztin, Freiburg im Breisgau
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
A06; A060; A061; A062; A063; A064; A065; A066; A067; A068; A069
a78 annan infektiös sjukdom; Amöbiasis; Amöbainfektion
D70
Amöben-Infektion; Amöbeninfektion; Darminfektion; Infektion des Darms mit Entamoeba histolytica; E. histolytica; Rektokolitis; Amöbenruhr; Amöbenleberabszess; Amöbenkolitis; Flaschenhalsulkus; Infektion dur Anal-Oral-Sex; Amöbom des Darmes; Durchfall; Diarrrhö; Stuhluntersuchung
Amöbiasis
CCC MK 10.01.2023 revidiert, an neue LL angepasst, wenige Änderungen. BBB MK 18.11.2019, aktualisiert, an Lit. angepasst; Revision at 08.12.2015 12:27:30: German Version
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Definition:Darminfektion durch das Darmprotozoon Entamoeba histolytica. Die Infektion kann die Leber befallen und zu einem Leberabszess führen. Häufigkeit:Vorkommen weltweit, am häufigsten verbreitet in tropischen und subtropischen Regionen auf. Ca. 500 Mio. Infizierte weltweit.
Magen-Darm-Trakt
Amöbiasis
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