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Tuberkulöse Lymphadenitis

Zusammenfassung

  • Definition:Extrapulmonale Manifestation der Tuberkulose mit Befall der Lymphknoten-Tuberkulose, meist am Hals(Lymphknotentuberkulose).
  • Häufigkeit:In Deutschland selten;Inzidenz beider caTuberkulose von 5 pro 100.000 Einw. 12pro Jahr. Die Lymphknoten sind mit etwa 15 % der anFälle Tuberkulose erkrankten Patienten. Die Inzidenz ist bei Migranten ca. 19-maldie höheräufigste alsextrapulmonale bei einheimischen ErkranktenManifestation.
  • Symptome:TypischerweiseSchwellung jungeder ErwachseneLymphknoten, meist am Hals mit einemweiteren einzelnenSymptomen einer Tuberkulose (Husten, nicht schmerzendenFieber, vergröGewichtsverlust, Nachtschweißerten Lymphknoten ohne systemische Symptome).
  • Befunde:Gummiartige,Meist nichtsubmandibuläre schmerzendeund Vergrößerungzervikale derLymphadenopathie Lymphknoten,mit imlivider umgebendenVerfärbung Gewebeund fixiert,kaum meist am HalsDruckdolenz.
  • DiagnoseDiagnostik:SonstigeLabordiagnostik, bildgebende Untersuchungen sind IGRA, CTHistologie und MRTErregerdiagnostik (Mikroskopie, Kultur).
  • BehandlungTherapie:KonventionelleDie AntituberkulosebehandlungStandardtherapie der Tuberkulose ist Therapie der 1. Wahl.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Aktive Tuberkulose mit Befall der Lymphknoten-Tuberkulose, meist am Hals lokalisiert(Lymphknotentuberkulose)1-23
  • „Skrofulose“Manifestation istmeist eineals altezervikale BezeichnungLymphadenopathie2, die ursprünglich verwendet wurde, um Lymphknoten-Tuberkulose mit Fisteln und Hautveränderungen am Hals zu beschreiben.4
    • Andereseltener mediastinal, Mykobakterienabdominal, könnenaxillär, ebenfallsinguinal Skrofuloseoder verursachen.multilokulär

Häufigkeit

in Deutschland von 5 pro 100.000 Einw. pro Jahr5
  • Cainsgesamt 4.127 Fälle im Jahr 2020 in Deutschland
  • Häufigkeitsgipfel bei jungen Erwachsenen (20–40 Jahre)4-6
  • Männer sind häufiger betroffen als Frauen (ca. ein2:1).5,7
  • Tuberkulöse Drittel der WeltbevölkerungLymphadenitis ist mit Mca. tuberculosis15 infiziert, hiervon entwickeln 5–10 % die Krankheit. Eine gleichzeitige HIV-Infektion verdoppelt dieses Risiko, und Tuberkulose ist die häufigste Todesursacheextrapulmonale bei HIV-positiven Personen.
  • Zahlen von 2010 (WHO)3
    • 8,8 Mio. neue Tuberkulosefälle
    • schätzungsweise 1,45 Mio. Tote aufgrund von Tuberkulose, davon 0,35 Mio. aufgrund von HIV-assoziierter Tuberkulose
    • 10 Millionen Kinder haben aufgrund von Tuberkulose ihre Eltern verloren (2009)
    • Die Gesamtzahl der Tuberkulosefälle scheint rückläufig zu sein.
  • 22 der so genannten HBC (High-Burden Countries) stehen weltweit für ca. 82 % der TuberkulosefälleManifestation.3
    • Indien und China stehen für ca. 40 % der neuen Tuberkulosefälle, Afrika für 24 %
  • Geschichte
    • Es gibt Beweise, dass Tuberkulose bereits seit der Antike existiert.4-5
  • Tuberkulöse Lymphadenitis

    • Zahlen aus Deutschland zeigen, dass 76 % aller an Tuberkulose Erkrankten an einer Lungentuberkulose leiden, bei den restlichen 24 % macht Tuberkulose in den Lymphknoten ca. die Hälfte aus.6
    • In Deutschland ist die Inzidenz der extrapulmonalen Manifestation bei Tuberkulose-Patienten mit ausländischer Staatsangehörigkeit cirka 19-mal höher als bei Erkrankten mit deutscher Staatsangehörigkeit.6
    • In Ländern mit einem gut entwickelten Gesundheitssystem galt tuberkulöse Lymphadenitis früher als Krankheit, von der vor allem Kinder betroffen wurden, mittlerweile ist die Prävalenz in der Altersgruppe 20–40 Jahre am höchsten7-8
    • In den entwickelten Ländern der Welt tritt die Krankheit selten auf und dann in der Regel bei Migranten aus hochepidemischen Gebieten9
    • In hochepidemischen Gebieten kommt tuberkulöse Lymphadenitis häufiger vor, Personen mit HIV und andere Immundefiziente sind besonders betroffen10
      • Unter HIV-Infizierten mit Tuberkulose haben bis zu 60 % extrapulmonale Affektionen, häufig in Kombination mit Anzeichen für eine pulmonale Affektion9,11

    Ätiologie und Pathogenese

    Ätiologie

    • DasErreger
      • Tuberkulose wird durch Bakterien der Familie Mycobacteriaceae (M. tuberculosis, M. bovis, M. africanum, M. microti) verursacht.1
        • obligat aerobe, stäbchenförmige, säurefeste Bakterium
      • Der MycobacteriumWirt für M. tuberculosis, M. africanum und M. canetti ist ein obligat aerobes, nicht sporenbildendes Bakterium. Derder Mensch ist dessen einziges Reservoir.
      • RobertM. Koch entwickelte 1882 eine Färbemethode, mit der Tuberkelbakterien identifiziert werden konnten.
      • Ansteckung und Organbefall
        • Man nimmt an, dass die Ansteckung in erster Linie durch die Inhalation kleiner Aerosole erfolgt, und bei den meistentuberculosis ist die Erkrankung auf die Atemwege begrenzt.
          • Tuberkulose kann jedes Organsystem im Körper befallen, vor allem bei immundefizienten Personen, bei denen die Krankheit das Skelett, den Magen-Darm-Trakt, die urogenitalen Organe, das zentrale Nervensystem und andere Organsysteme befallen kann.
          • Die Reaktivierung einer latenten Infektion ist vermutlich dieder häufigste UrsacheErreger für eineeiner tuberkulösesen Lymphadenitis.9 Die tuberkulöse Lymphadenopathie kann aber auch Teil einer miliaren Primärinfektion sein.118
          • EsM. wirdbovis auchwar postuliertein historisch häufiger Erreger, dassder einejedoch zervikaledurch LymphadenitisPasteurisierung aufund eineImpfungen Tuberkuloseinfektionunter imRindern Rachennahezu zurückgeführteliminiert werden kannwurde.12 Es wird angenommen, dass eine Lymphadenopathie im Magen-Darm-Trakt auf die gleiche Art durch das Schlucken von infiziertem Sputum oder infizierter Muttermilch verursacht werden kann.138
        • Ansteckung
          • Ansteckung in der Regel aerogen als Tröpfcheninfektion
          • Ausstoß der Bakterien v. a. beim Husten und Niesen und offener Lungentuberkulose (= Krankheitsherd hat Anschluss an die Luftwege)1
          • Bei extrapulmonaler Manifestation der Tuberkulose (z. B. Lymphknoten) besteht kein Infektionsrisiko (Ausnahme: Fistelbildung).1

        Manifestation der tuberkulösen Lymphadenitis

        • Durch hämatogene oder lymphogene Streuung ist prinzipiell ein Befall jedes Organs (mit oder ohne Lungenbefund) durch Tuberkulose möglich.1,7
        • Pulmonale Manifestation (Lungentuberkulose) in rund 71 % der Fälle5
          • davon 86 % als offene (infektiöse) Form
        • Extrapulmonale Manifestationen der Tuberkulose insgesamt in etwa 29 %5

        ICPC-2

        • A70 Tuberkulose (inkl. aller Lokalisationen)

        ICD-10

        • A18 Tuberkulose sonstiger Organe
          • A18.2 Tuberkulöse Erkrankung in den peripheren Lymphknoten

        Diagnostik

        Diagnostische Kriterien

        • MitKlinischer mehrerenBefund neueneiner Lymphadenopathie
        • Erregerdiagnostik und guten Analysemethoden kann die Diagnose schnell gestellt werden, aber derzum Nachweis säurefesterder Tuberkulose
          • z. BakterienB. beimittels direkterHistologie, Mikroskopie oder in der Mikrobiologie, Kultur ist weiterhin das zuverlässigste Krankheitskriterium2

        Differenzialdiagnosen

        Anamnese

        • Tuberkulose im Kopf-und Halsbereich kommt in unserem Teil der Welt nur selten vor, und der Befund wird daher leicht falsch interpretiert

          Lymphadenopathie

          • DerZeitlicher ZustandVerlauf wird häufig für ein Neoplasma gehalten(Beginn, wasProgredienz)
            • langsam zuprogrediente Lymphadenopathie > einer3 VerzögerungWochen der Behandlung führt.verdächtig3,8
          • DieAusbreitung typischeder PräsentationLymphknotenschwellung
          • Schmerzhaftigkeit sind(spontan, jungeauf Erwachsene Druck)

          Begleitsymptome

          • Husten mit einemAuswurf (> 3 einzelnen,Wochen nichtanhaltender)
          • Gewichtsabnahme und schmerzenden,Verschlechterung vergrößertendes Lymphknoten ohne systemische Symptome. Der vergrößerte Lymphknoten kann bis zu einem Jahr vorhanden sein, bevor eine Diagnose gestellt wird.14Allgemeinzustands
          • Fieber, und Schüttelfrost, SchwitzenNachtschweiß

          Grunderkrankungen und GewichtsabnahmeRisikofaktoren

          • Kontakt kommenzu beiErkrankten camit Tuberkulose
          • Grunderkrankungen und Medikamenteneinnahme
          • Reise- bzw. 20 % vor. Dies sind späte Allgemeinsymptome, die auf einen fortgeschrittenen Krankheitsverlauf hindeuten.Fluchtanamnese
          • Tierkontakt

          Klinische Untersuchung

          Allgemeine körperliche Untersuchung

          • DieAllgemeinzustand
          • Vitalparameter
          • Gewicht
          • Kardiopulmonale tuberkulöseUntersuchung
            • Zeichen Lymphadenitisvon Atemnot
            • Auskultation führtder zurLunge Entwicklung einer gummiartigen, nicht schmerzhaften Vergrößerung(Atemgeräusche)

          Untersuchung der Lymphknoten

          • DerLokalisation
            • meist Lymphknotensubmandibulär istund imzervikal Verhältnis(bis zu95 den%)2-4
            • seltener umliegenden Strukturen nicht beweglichmediastinal, dieabdominal, darüberaxillär, liegendeinguinal
            • in Hautder kannRegel verhärteteinseitig seinund nur eine Lymphknotenregion betroffen153,8
          • EineInspektion
            • sichtbare zervikaleSchwellung, LymphadenopathieRötung
            • typischerweise istlivide dieverfärbte häufigsteLymphknotenschwellung3
          • Palpation
            • Größe, LokalisationVerschieblichkeit, einerKonsistenz, tuberkulösenDruckschmerz
            • typischerweise Lymphadenitiskeine (63 %bis inwenig einer deutschen UntersuchungDruckschmerzhaftigkeit3,8)
            • Erythema nodosum ist heutzutage ein seltener Befund bei Tuberkulose9

          Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

          IGRA (Interferon-gamma Release Assays)16Labordiagnostik

          • Standardlabor2
          • Serologie2
            • HIV-Serologie nach Beratung und Einwilligung
            • bei entsprechenden Hinweisen ggf. Hepatitis-Serologie

          Immunologische Tests auf Tuberkulose 

          • Interferon-Gamma-Tests (Interferon-Gamma-Release-Assay, IGRA)1-3
            • Blutprobe zum Nachweis derdes Infektiontuberkulosespezifischen in BlutprobenAntigens
            • IGRA-Testszwei zeigenBluttests die Infektion mit Mycobacterium tuberculosis sowohl bei einer latenten Tuberkulose als auch beim Verdacht auf eine aktive tuberkulöse Erkrankung an.
            • Die Tests erfordern nur eine Konsultation, geben eine Ja/Nein-Antwort, haben hohe Spezifitätverfügbar (deutlichInterferonnachweis höhermittels alsELISA und beim TuberkulintestELISPOT-Verfahren)
            • Zwei Bluttests sind kommerziell zugänglich und messen auf völlig unterschiedliche Weise, inwieweit die T-Lymphozyten der Testpersonen bei der Exposition mit ESAT-6- und/oder CFP-10-Antigenen Interferon-gamma produzieren. Sie werden RD1-Interferon-gamma-basierte Tests genannt.
            • Klinische Epidemiologie
              • Die Spezifität ist wesentlich höher (98–99 %) als beim Tuberkulintest, weil sie
                • Unterscheidung zwischen einer Ansteckung durch M. -tuberculosis-Komplexe und einer Ansteckung mit NTMnicht-tuberkulösen Mykobakterien oder den Antigenen von einer BCG-Impfung unterscheiden.
              • Die Sensitivität für IGRA-Tests wird in Studien mit 70–97 % angegeben, variiert aber, je nachdemnach welcherverwendetem Test angewendet und welcheuntersuchter Population getestet wird (la).
            • Tuberkulin-Hauttest (THT, Mendel-Mantoux-Test)171-3
              • Der Test basiert auf intrakutaner Injektion von Tuberkulin.
              • bei aktiver Erkrankung häufig stark positiv
              • sowohl falsch positive (z. B. nach BCG-Impfung) als auch falsch negative (z. B. bei AIDS aufgrund der reduzierten zellulären Immunität) Ergebnisse
                • Sensitivität ca. 80 %
                • Spezifität ca. 70 %

            Diagnostik bei Spezialist*innen

            Bildgebende Diagnostik

            • CT oder MRT3
            • Sonografie3
              • Lymphknoten hypertroph, meist echoarm, z. T. zentrale Einschmelzung, im Verlauf Verkalkungen
            • Rö-Thorax in 2 Ebenen bei Hinweisen auf Lungentuberkulose

            Probengewinnung

            • Biopsie oder Exzision abhängig von Lokalisation und Ausmaß der Lymphadenopathie
            • Feinnadelbiopsie bzw. -aspiration9
              • unter CT- oder Ultraschallkontrolle (auch: endobronchialer oder ösophagealer Ultraschall)
              • weniger invasiv als Exzision8
              • Gefahr der Ausbreitung und Fistelbildung
            • Lymphknoten-Exzision9
              • hohe Sensitivität (ca. 80 %)8

            Erregernachweis

            • Nachweis von Mykobakterien mittels Mikroskopie, Kultur oder Molekularbiologie in Punktions- bzw. Biopsieproben1-3
            • Mikroskopie
              • Nachweis säurefester Stäbchen
              • nicht-respiratorische Proben häufig bakterienarm und daher falsch-negativ1
            • Der Mantoux-Hauttest wird nicht länger verwendet, da die Genauigkeit geringer ist als beim IGRA-Test.

            Blutproben

            Kultur
            • Hb,Bakterienkulturen BSG,in Leukozyten, CRP sind häufig normal; gelegentlich liegt aber eine AnämieFlüssig- und erhöhte BSGauf vor.Festmedien
            • S-NatriumKultivierungszeit in undder S-KalziumRegel können1–3 vermindert sein.

            Diagnostik beim Spezialisten

            • Die meisten Patienten zeigen im Röntgenthorax keine Anzeichen einer aktiven pulmonalen Tuberkulose, es können jedoch Anzeichen für eine frühere Lungenaffektion vorliegen.Wochen91
            • CT und MRT18
              • Sind die am meisten verwendeten Untersuchungennotwendig zur näheren Diagnostik der Lymphknotenschwellung.
              • Im späten Verlauf kann es zu einer Verkalkung der Lymphknoten kommen.Resistenzbestimmung
            • FeinnadelbiopsieMolekularbiologischer Nachweis
              • UnterNachweis CT-mittels oderPCR Ultraschallkontrollein Untersuchungsmaterial hatist laut einer Studie eine Sensitivität von 77 %schnell und eine Spezifität von 93 %sensitiv.1
              • Normalerweisepositives wirdErgebnis vonauch einerbei Biopsienicht abgeraten,vermehrungsfähigen daBakterien diese(z. zuB. einerunter AusbreitungTherapie)
              • In derEinzelfällen KrankheitSequenzierung undzur molekularen zu Sinusbildung führen kann.Typisierung1
            • Mikroskopie und Kultur

            Umgebungsuntersuchung

            • Nachweis von säurefesten Bakterien bei direkter Mikroskopie oder inUntersuchung der KulturKontaktpersonen isteiner dasan zuverlässigsteTuberkulose erkrankten KriteriumPerson fürzur dieVerhinderung Krankheit.einer weiteren Tuberkulose-Ausbreitung
            • EsUmgebungsuntersuchungen kannerfolgen zweiimmer bisnach dreiMaßgaben Wochendes dauern,zuständigen bis das Ergebnis der Kultur vorliegtGesundheitsamtes.1-2,16

          Indikationen zur Überweisung

          • Bei Verdacht auf die Erkrankung

          Checkliste zur Überweisung

          Tuberkulose

          • Zweck des Hinweises
            • Diagnostik? Behandlung? Weitere/s?
          • Anamnese
            • Beginn und Dauer? Wie wurde die Diagnose gestellt? Ansteckung wann, wie? Entwicklung?
            • Symptome? Von der Lunge? Allgemeinzustand? Fieber? Gewichtsabnahme?
            • Evtl. frühere Behandlung, welche Medikamente, welche Wirkung?
            • Weitere relevante Erkrankungen? Regelmäßige Medikamente?
            • Konsequenzen?
          • Klinische Untersuchung
            • Allgemeinzustand? Lungenstatus?
          • Ergänzende Untersuchungen
            • Hb, Leukozyten, CRP, BSG
            • Evtl. Tuberkulinprobe? IGRA?
            • Evtl. Röntgenthorax?

          Therapie

          TherapiezielTherapieziele

          • Heilung,Kurative EliminierungTherapie der TuberkelbazillenTuberkulose-Infektion
          • InfektionspräventionVermeidung von Komplikationen
          • Die EntwicklungVerhinderung von resistentenAnsteckung Bakterienbei verhindern.infektiöser (offener) Lungentuberkulose

          Allgemeines zur Therapie

          • Aufgabe für den Spezialisten, aber das gleiche Regime wie bei anderen Tuberkuloseformen
          • Die Diagnostik sollte abgeschlossen sein, bevor mitTherapie der Behandlung begonnen wird.
          • Zur Reduzierung einer Resistenzentwicklung Wahl ist einedie KombinationsbehandlungStandardtherapie erforderlichder Tuberkulose.19
          • Das genaue Befolgen der Behandlungsinstruktionen ist eine Herausforderung.14
          • Eine unkomplizierte Tuberkulose wird sechs Monate behandelt.
            • Es bestehen keine deutlichen Unterschiede bei Heilung oder Rezidiv zwischen der 62-Monatskur der WHO im Vergleich zur 9-monatigen Behandlung.
            • Eine Verkürzung der Behandlungszeit auf vier Monate führt zu einer erhöhten Rückfallfrequenz.

          Resistenz

          • Therapieresistenz war bisher ein geringes Problem bei jungen und älteren einheimischen Patienten mit TB. Tuberkulose mit nachgewiesener Resistenz wird in Spezialabteilungen behandelt.
          • Resistenz und Multiresistenz sind wachsende Probleme unter Migranten.113
            • Multiresistente Tuberkulose (MDR TB) (Multiresistente Tuberkulose)
              • Definiert als Zustand, in dem M. tuberculosis resistent gegen die beiden Hauptmedikamente Isoniazid und Rifampicin ist und eventuell auch gegennach anderechirurgischer antituberkulöseExzision Medikamente.betroffener Lymphknoten
            • XDRAbhängig TBvom Verlauf (Extremggf. arzneimittelresistentezusätzlich Tuberkulose)chirurgische Interventionen notwendig2
              • Definiertz. als Tuberkulose mit BakterienB. Inzision, Abszessdrainage, die gegen Rifampicin, Isoniazid, mindestens ein Fluorquinolon und mindestens eines der folgenden Medikamente resistent sind: Capreomycin, Kanamycin und Amikacin ( WHO-Bericht, Genf 2006).
            • TDR TB/XXDR TB (engl. totally drug-resistant, auch als extremely drug resistant tuberculosis bezeichnet)
              • Eine Form von TB, die noch gefährlicher ist als XDR TB. Sie ist gegen sämtliche Medikamente resistent, die innerhalb der Primärbehandlung verabreicht werden sowie gegen alle Second-Line-Präparate.
              • TDR TB wurde erstmals 2009 gemeldet und ist ein Beispiel für die Resistenzentwicklung durch den Einsatz von Antibiotia.20
          • Unter Patienten mit deutscher Herkunft tritt resistente Tuberkulose nur sehr selten auf, vermutlich als Folge einer strengen Medikamentenpolitik und der Tatsache, dass die Tuberkulosebehandlung auf Spezialisten im Bereich Lungen- und Infektionsmedizin sowie Pädiatrie beschränkt ist.
            • Resistenz kommt in der Regel bei Patienten mit rezidivierender Krankheit vor oder bei Personen, die sich bei einer Person mit resistenter Tuberkulose angesteckt haben.
            • Die Resistenz wird am häufigsten bei Personen nachgewiesen, die sich in Afrika, Lateinamerika, Asien, Osteuropa infiziert haben. Bei Patienten aus anderen Ländern gibt der Resistenzgrad Aufschluss darüber, wie hoch die Resistenz im Ursprungsland sein kann.
            • In Deutschland war 2014 der Anteil an resistenten Tuberkulosefällen insbesondere unter den in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowejtunion geborenen Patienten deutlich höher als bei in Deutschalnd geborenen Tuberkulose-Patienten.6Exzisionen

          Medikamentöse Therapie

          Standardtherapie

          • AntibiotikaZur werdenVermeidung mindestensvon sechsResistenzentwicklung Monategrundsätzlich lang verabreicht, längere Kuren können jedoch vorkommenKombinationsbehandlung171-3,7,10. Ein zu frühes Absetzen führt in der Regel zum erneuten Aufflammen der Infektion.
          • EsStandardbehandlung gibtbei unterschiedliche Behandlungsregime, normalerweise besteht die empirische Behandlung initialErwachsenen1-3
            • Viererkombination aus:
              • Isoniazid vier Medikamenten: Isoniazid, Rifampin, Pyrazinamid und Etambutol.(INH)
              • DieRifampicin Sensitivitätsanalysen geben die Art und Dauer der Behandlung vor.(RMP)
              • BeiPyrazinamid korrekt(PZA)
              • Ethambutol ausgeführter Behandlung liegt die Erfolgsquote bei über 95 % und verhindert die Entwicklung einer Multiresistenz(EMB).

              Operative Therapie

              • FürTherapiedauer diebei FälleErwachsenen vorbehalten,von 6 in denen die medikamentöse Behandlung erfolglos ist.Monaten

              Prävention

              • DieIm FamilieFalle undvon dieResistenzen Umgebungoder desUnverträglichkeiten PatientenEinsatz mvon Medikamenten der Nicht-Standardtherapie (früssenher: mit IGRA und Lungenröntgen getestet werden.Zweitrangmedikamente)161

              Verlauf, Komplikationen und Prognose

              Verlauf

              • DieUnbehandelt Erkrankungverläuft entwickeltdie sichLymphadenitis sukzessivlangsam progredient.8
              • Unter Therapie initial Vergrößerung der Lymphknoten in den ersten Wochen und Monaten möglich (ca. 20%)2,8
              • Risiko füberr einenAnsteckung
                • extrapulmonale Tuberkulose (z. langenB. ZeitraumLymphknoten, Harnwege, Knochen, Gelenke, Verdauungsorgane) stellt kein Infektionsrisiko dar.2
                • Ausnahme: Freisetzung von Erregern durch Fistelbildung

              Komplikationen

              • Vernarbung
              • Fistelbildung (erhöhtes Risiko nach Biopsie)12
              • Progress trotz antituberkulöser Therapie2
              • Weitere Organmanifestationen der Tuberkulose (z. B. Lunge, ZNS)
              • Tuberkulose mit Poly- oder Multiresistenz2,4-58

              Prognose

              • BeiGute Prognose bei frühzeitiger und adäquater Behandlung ist die Prognose relativ gut.
                • BeiTherapieerfolg korrektin 84,3 ausgeführter Behandlung liegt die Erfolgsquote bei über 95 % undder eineFälle solche Behandlung minimiert die Entwicklungin einer Multiresistenz.retrospektiven dänischen Studie9

                Verlaufskontrolle

              • Prognose abhängig von der Lokalisation2
                • Diebei WHO hat das Ziel, die Anzahl von Tuberkulosefällen vor Ende 2015 drastisch zu reduzieren (Stop TB Strategy).
                  • DOTS (Directly Observed Treatment Shourt-course) ist eine zentrale Strategiemediastinaler Lymphadenitis in Verbindungder mitRegel dieseradäquate ZielsetzungRückbildung
                  • bei zervikaler Lymphadenitis z. T. protrahierte Verläufe und Komplikationen (Fistelbildung, Progress)

                Patienteninformationen

                Patienteninformationen in Deximed

                • Tuberkulose in den LymphknotenLymphknotentuberkulose

                Quellen

                Leitlinien

                • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Diagnostik, Prävention und Therapie der Tuberkulose im Kindes- und Jugendalter. AWMF-Leitlinie Nr. 048-016. S2k, Stand 2017. www.awmf.org

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                AutorenAutor*innen

                • NicolaJonas HerzigKlaus, Dr.Arzt med.in Weiterbildung Neurologie, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Sandnes (Norwegen)Hamburg
                • IngardDie Løge,ursprüngliche FacharztVersion fürdieses Allgemeinmedizin,Artikels Redakteurbasiert NEL
                • Gerdtauf Riise,einem Dozententsprechenden undArtikel Oberarzt,im Abteilungnorwegischen fürhausärztlichen Lungenmedizin,Online-Handbuch SahlgrenskaNorsk Universitätsklinik,Elektronisk GöteborgLegehåndbok (MedibasNEL, https://legehandboka.no/).
    tbA18; tuberkulose; tuberkuløs; scrofula; skrofulose; scrofulose; Tuberkuløs lymfadenitt; Tuberkulöse LymphadenitisA182
    tb; tuberkulose; tuberkuløs; scrofula; skrofulose; scrofulose; Tuberkuløs lymfadenitt; Tuberkulöse Lymphadenitis
    tb; tuberkulose; tuberkuløs; scrofula; skrofulose; scrofulose; Tuberkuløs lymfadenitt; Tuberkulöse LymphadenitisA70
    Lymphknoten-Tuberkulose; Tuberkulose; TB; Skrofulose; Hautveränderungen am Hals; Mykobakterium tuberculosis; Mycobacterium tuberculosis; Zervikale Lymphadenopathie; IGRA; Interferon-gamma Release Assay; Lungentuberkulose; Multiresistente Tuberkulose; MDR TB; XDR TB; Extrem arzneimittelresistente Tuberkulose; TDR TB; XXDR TB; totally drug-resistant tuberculosis; extremely drug resistant tuberculosis; Skrofulose; Lymphknotentuberkulose; Lymphknoten; Lymphadenopathie; Lymphknotenschwellung; Halslymphknoten; Tuberkulöse Lymphadenopathie; Extrathorakale Tuberkulose; Extrapulmonale Tuberkulose; Vergrößerung der Lymphknoten
    Tuberkulöse Lymphadenitis
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    Definition:Extrapulmonale Manifestation der Tuberkulose mit Befall der Lymphknoten-Tuberkulose, meist am Hals(Lymphknotentuberkulose). Häufigkeit:In Deutschland selten;Inzidenz beider caTuberkulose von 5 pro 100.000 Einw. 12pro Jahr. Die Lymphknoten sind mit etwa 15 % der anFälle Tuberkulosedie erkranktenhäufigste Patientenextrapulmonale Manifestation. Die Inzidenz ist bei Migranten ca. 19-mal höher als bei einheimischen Erkrankten.
    Infektionen
    Tuberkulöse Lymphadenitis
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