Was ist Tetanus?
Definition
Tetanus, umgangssprachlich auch Wundstarrkrampf genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durchnach daseiner Wundinfektion mit dem Bakterium Clostridium tetani verursacht wird. Es kommt im Erdreich, im Darmtrakt von vielen Tieren und bei manchen gesunden Menschen vorauftritt. Dieses Bakterium produziert einen Giftstoff, der eine gefährliche Krankheit verursacht. Die Infektion äußert sich durch heftige Krämpfe in den Muskeln, die auf die Atemmuskulatur übergehen und zum Tod führen können.
Symptome
WeltweitDie gibtersten esAnzeichen übertreten 1rund Mio. Neuerkrankungen pro Jahr. Am häufigsten kommtum die ErkrankungStelle beiauf, Neugeborenenan in Entwicklungsländern und älteren Menschen,der die nicht ausreichend geimpft sind, vor. Die Erkrankung trittBakterien in den IndustrieländernKörper selteneingedrungen auf,sind. istDie aberPatient*innen spüren Schmerzen in vielender EntwicklungslWunde, gefolgt von Krändernmpfen in eineden humliegenden Muskeln. Im weiteren Verlauf kommt es zu Steifheit und Kräufigempfen Todesursachein der Kaumuskulatur und Krämpfen der Gesichtsmuskeln, außerdem können Schluckstörungen und Schweißausbrüche auftreten, und es kann zur Steifheit von Nacken- und Rückenmuskeln kommen. In späteren Stadien werden bereits durch geringe Reize schmerzhafte Krämpfe ausgelöst. In Deutschlandschweren Fällen entsteht ein lebensbedrohlicher Kehlkopfkrampf. Die Körpertemperatur ist die Krankheit sehr selten, vor allem aufgrundin der bestehendenRegel Impfprogrammenormal und die Betroffenen sind bei Bewusstsein.
Ursachen
Das Tetanus-Bakterium kann sich im Erdreich befinden, und im Darm einiger Tiere und(z. beiB. manchen gesunden MenschenPferde). Tetanus-Bakterien können Sporen bilden. Diese sind eine sehr robuste Form von Bakterien, die lange im Boden überleben können. Die Sporen können sich in Wunden festsetzen, undwo sich die Bakterien werdenweiter wieder lebendigvermehren. WennDie SieInkubationszeit sichbeträgt 4–30 mitTage. Nach Tetanus-Bakteriender infizieren,Infektion bildenentwickeln die Bakterien einen Giftstoff., Dieser greiftder das Nervensystem des Menschen anangreift und verursacht die typischen Krämpfe verursacht.
Ansteckung
Die Bakterien können nicht durch intakte Haut in unseren Körper gelangen. Es muss eine Verletzung vorliegen, durch die das Bakterium in den Körper eindringen kann. Am häufigsten gelangt das Bakterium über Wunden, die mit Erde oder tierischen Fäkalien verunreinigt sind, in den Körper. Das größte Risiko stellen großflächige, verschmutzte Wunden dar. Aber auch kleine Verletzungen können Eintrittspforten für Tetanuserreger oder -sporen sein.
Weitere Risikofaktoren sind eine entzündete Wunde, ein unzureichender Impfschutz (auch nach erfolgter Grundimmunisierung wird eine Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre empfohlen), intravenöser Drogenkonsum, Immunschwäche und Verbrennungenhohes oder Wunden nach OperationenAlter. Des Weiteren kann die Erkrankung nach einer Geburt bei der Mutter auftreten oder beim Neugeborenen bei einer Verschmutzung oder Entzündung der Nabelschnur.
Symptome
Häufigkeit
DieWeltweit erstengibt Anzeichenes tretenetwa 20.000 rundFälle umpro Jahr. Tetanus ist in Industrieländern selten. Am häufigsten kommt die StelleErkrankung aufbei Neugeborenen in Entwicklungsländern und älteren Menschen, wo die Bakteriennicht inausreichend den Körper eingedrungengeimpft sind. Die Patient*innen spüren ein Kribbeln und Schmerzen, gefolgt von Krämpfen in den umliegenden Muskeln. Im weiteren Verlauf kommt es zu Steifheit und Krämpfen in der Kaumuskulatur und Krämpfen der Gesichtsmuskeln, außerdem können Schluckstörungen und Schweißausbrüche auftreten, und es kann zur Steifheit von Nacken und anderen Muskeln kommen. In späteren Stadien werden durch die kleinsten Anlässe schmerzhafte Krämpfe ausgelöstvor. In schweren FällenDeutschland ist die AtemmuskulaturKrankheit betroffensehr selten, wodurchvor dieallem Betroffenenaufgrund sterbender können.bestehenden Die Körpertemperatur ist normal oder leicht erhöhtImpfprogramme.
DiagnostikUntersuchungen
- Die Diagnose wird auf der Grundlage der beschriebenen Symptome und Befunde gestellt. Typischerweise besteht eine neu zugezogene Wunde oder Verletzung.
- Meist ist es nicht möglich, die Bakterien in der Wunde nachzuweisen.
- Bei Verdacht auf Tetanus werden Sie sofort in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort besteht die Möglichkeit, die
Bakterien nachzuweisen und dieInfektion und die Krämpfe zu behandeln. - Die Heilung hängt von einem schnellen Behandlungsbeginn ab, daher wird die Behandlung begonnen, bevor Laborergebnisse vorliegen.
Behandlung
Tetanus gilt grundsätzlich als gefährliche Erkrankung. Damit Patient*innen mit Tetanus bei Bedarf an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden können, werden sie zur Beobachtung im Krankenhaus stationär aufgenommen.
- Die Betroffenen erhalten Tetanus-Immunglobuline und -Impfstoff.
- Außerdem wird die Wunde (Eintrittsort des Bakteriums) sorgfältig gereinigt.
- Zusätzlich können muskelentspannende Medikamente und Antibiotika gegeben werden.
- Bei Bedarf werden die Patient*innen an ein Beatmungsgerät angeschlossen.
Vorbeugung/Impfung
Impfung
- In Deutschland ist die Tetanus-Schutzimpfung Bestandteil des Impfprogramms für Kinder.
- Der Impfstoff wurde bislang dreimal im Laufe des ersten Lebensjahrs verabreicht, nach der vierten Impfung im Alter von 11–14 Monaten war die Grundimmunisierung abgeschlossen.
- Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung für die Sechsfachimpfung im Säuglingsalter aktualisiert und empfiehlt statt dem bisherigen 3+1-Impfschema das reduzierte „2+1-Impfschema". Das heißt für die Grundimmunisierung soll nur noch zweimal statt dreimal im Abstand von 2 Monaten geimpft werden, gefolgt von einer weiteren Impfung nach mindestens 6 Monaten.1
- Weitere Auffrischungen erfolgen im Alter von 5–6 Jahren und im Alter von 9–
1716 Jahren. Danach werden Auffrischungen alle 10 Jahre empfohlen. Dies gilt auch für die Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten und Polio, die alle mit einem einzigen Impfstoff abgedeckt werden.Besonders - Als
wichtigNebenwirkungistkönnen Schmerzenein aktueller Impfschutz für ältere Menschen mit gestörter Durchblutung, Patient*innen mitDiabetesoder mit Erkrankungenan derHautoberflächeInjektionsstelle auftreten. Allergische Reaktionen sind selten.
Vorbeugung bei Verletzungen
- Eine gründliche Wundreinigung kann einer Tetanus-Erkrankung vorbeugen.
- Bei unzureichendem Impfschutz und größeren, verunreinigten Wunden sollten Sie sich erneut impfen lassen.
- Zusätzlich können Antikörper gegeben werden.
- Eine überstandene Tetanus-Infektion führt nicht zu Immunität, deshalb sollten sich auch Personen nach einer Erkrankung impfen lassen.
Prognose
Eine schnelle Behandlung der Erkrankung ist wichtig. Die Muskelkrämpfe können zu Atemstörungen und Herz-Kreislauf-VersagenKnochenbrüchen führen. Trotz moderner Intensivtherapie liegt die Sterbewahrscheinlichkeit bei 10–20 %.
Weitere Informationen
TierbisseKrämpfeHundebisseAntibiotikaTetanus-SchutzimpfungDiphtherieKeuchhustenPolio- Tetanus – Informationen für ärztliches Personal
- Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
Quellen
Literatur
- Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts: 2+1 statt 3+1: eine Impfstoffdosis weniger bei der Grundimmunisierung von Säuglingen. Epidemiologisches Bulletin 26/2020. www.rki.de
Autor*innenAutorin
- Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
Lara-Marie Reißmann, Dr. med., Ärztin und Journalistin, Hannover