Die Diagnose kann meist anhand der klinischen Untersuchung gestellt werden.
Für eine zuverlässige Diagnose, kannv. a. einevor Beginn einer systemischen Therapie, Abschabung zur mikroskopischen Untersuchung und am besten auch eine Probe zum Anlegen einer Kultur erfolgen.
Differenzialdiagnosen
Interdigitale Form des Erythrasmas (typische Erscheinung im Wood-Licht)
Interdigitale Candidiasis bei immunsupprimierten Personen5
Anamnese
Juckreiz an den Füßen, Schuppenbildung der Haut, manchmal mit Verdickungen und Rissen (Rhagaden)
durch die Rhagaden Schmerzen
Häufigerufig Beginn interdigital
MazerationMazerationen und Foetor durch sekundäre bakterielle Infektionen5
Klinische Untersuchung
Es gibt verschiedene Erscheinungsformen der Tinea pedis.35-6
interdigital
Rötungen, kleine Risse in der Haut und Schuppungen mit Juckreiz
Mokassin-Typ
feine, trockene Schuppung auf einer leicht bis mäßig stark erythematösen und entzündeten Haut Läsionen an der Fußsohle, in der Folge Ausbreitung auf den ganzen Fuß mit Bildung von dickedicken Hyperkeratosen und schmerzhafteschmerzhaften Rhagaden, insbesondere an den Fersen
ZuUntersuchung untersuchenauf sindweitere auchManifestationen einer Tinea, v. a. die Zehen- und Fingernägel, die Leiste und die Handflächen auf Pilzbefall.
Ergänzende Untersuchungen ggf. in der dermatologischen Praxis
Zur Diagnosebestätigung und Erregerbestimmung vor systemischer Therapie
Therapie
Therapieziele
Pilzinfektion sanieren.
Rezidive verhindern.
Allgemeines zur Therapie
Da eine Tinea pedis nicht von selbst ausheilt, sich auf andere Körperregionen ausbreiten kann und es zu Superinfektionen kommen kann, ist eine Therapie notwendigangeraten.2
Meist reicht eine Behandlung des Fußpilzes mit lokalentopischen Mitteln aus.
Gegen Dermatophyten wirksame Antimykotika zur topischen Therapie sind:
Imidazole, Imidazole (u. a. Bifonazol (1 x tgl.), Clotrimazol (2–3 x tgl.), Econazol, Miconazol (1–2 x tgl.) und SertaconazolSertaconazolnitrat
Ciclopiroxolamin
Terbinafin (1 x tgl.), Ciclopiroxolamin, Terbinafin,
Amorolfin und
Tolnaftat.
BeiSoweit nicht anders angegeben, beträgt die Anwendungsfrequenz 2 x tgl.
Unter den verschiedenen topischen Antimykotika bestehen nach aktueller Evidenzlage keine Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit.3
Darreichungsform
Bei hyperkeratotischer Tinea pedis sind Antimykotika in Creme‐ oder Salbengrundlage besserzu bevorzugen.
Bei der mazerierten, sonsterosiven könneninterdigitalen auchForm bieten sich Lösungen, Sprays oder Gels verwendet werdenan.
Bei stark entzündlichen Formen der Tinea pedis kann initial für 5–7 Tage auch eine Kombination eines Antimykotikums mit einem Glukokortikoid zum Einsatz kommen.
z. B. als Kombinationspräparat: Miconazol mit Flupredniden-21-acetat
Um Rezidive zu vermeiden, sollte die Lokalbehandlung der Tinea pedis etwa 3–4 Wochen über die klinische Heilung hinaus fortgesetzt werden.
entsprechend der Regenerationszeit der Epidermis von 28–30 Tagen
Schwangerschaft und Stillzeit: Für eine lokale Therapie sind Clotrimazol und Miconazol laut embryotox.de zu bevorzugen.
Systemische Therapie
BeiIndikationen
ausgeprägte derFormen, insbesondere die „Mokassin"“‐Form, bei ausgeprägter hyperkeratotischer Tinea pedis sowie
Mitbeteiligung der Nägel ist eine systemische antimykotische Behandlung indiziert.
Daschronische passendeTinea Antimykotikum sollte gemäß Erregerart auswählt werden.pedis62
TerbenafinTerbinafin sollte nicht bei Leberfunktionsstörungen gegeben werden.
Treten unter der Therapie Leberwerterhöhungen auf (eine Kontrolle sollte nach 4–6 Wochen erfolgen), ist die Behandlung abzubrechen.
Verglichen mit Itraconazol war Terbinafin effektiver in der Behandlung der Tinea pedis.3
Itraconazol
Stoßbehandlung mit Itraconazol 2 x 100–200 mg/d über 7 Tage
Die4 Behandlung wird 3-mal wiederholtWochen, jeweils mit 3 Wochen Abstand.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit,je nach einer kurzen Sättigungsphase von 7 Tagen mit 200 mg/d anschließend eine Dosis pro Woche anzuwenden.Therapieansprechen62,8
Itraconazol sollte aufgrund potenzieller toxischer Effekte nur max. 3 Monate verschrieben werden.
bei Leberwerterhöhung oder bestehender Lebererkrankung sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung, ggf. Überwachung der Leberenzyme
Fluconazol 1 x/Woche 150 oder 300 mg p. o. bis zur Heilung1,9
besondere Vorsicht bei Lebererkrankungen-P450_Enzyme (v.a.CYP3A4)!9
Die Medikamentenauswahl, insbesondere bei Polymedikation, sollte folgende Faktoren bezüglich Wechselwirkungen berücksichtigen:710
Beachtung von Wechselwirkungen
Alle systemischen Imidazol-Antimykotika bewirken eine erhebliche Hemmung der Zytrochrom- P450- Enzyme (v. a. CYP3A4), was eine Wechselwirkung mit vielen Medikamenten bedeutet.
Imidazol-Antimykotika führen zu einer unkontrolliert gesteigerten Bioverfügbarkeit von Rivaroxaban durch Hemmung von Transportproteinen.
TerbenafinTerbinafin führt zu einer Hemmung von CYP2D6, was ebenfalls Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bedeutet.
Das passende Antimykotikum sollte gemäß Erregerart auswählt werden.11
Schwangerschaft
Laut Fachinfo und embryotox.de: Eine systemische antimykotische Therapie sollte nur bei zwingender Indikation und möglichst nicht im 1. Trimenon erfolgen. Im Einzelfall sollte abgewogen werden, ob der therapeutische Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für das ungeborene Kind überwiegt. Dies gilt für Itraconazol, Fluconazol und Terbinafin.8-9,12
Stillzeit
Bevorzugtes systemisches Antimykotikum ist laut embryotox.de Fluconazol, jedoch nur bei zwingender Indikation.
keine Anwendung von Terbinafin systemisch in der Stillzeit laut Fachinfo12
Fluconazol: Laut Fachinfo wird bei wiederholter Anwendung vom Stillen abgeraten.9
Prävention
– Empfehlungen für Patient*innen
Patient*innen mit Fußpilz sollten luftige Schuhe und Baumwollsocken tragen, die bei 60 °C gewaschen werden sollten.
Beengende Schuhe möglichst oft ausziehen.
Nach dem Baden oder Duschen müssen die Zehenzwischenräume sorgfältig getrocknet werden.
Um keine anderen Personen zu infizieren, sollten im Badezimmer, in Schwimmbädern und Sanitärbereichen Badelatschen getragen werden.
Antimykotische Lösungen/Sprays oder Puder können zur Prophylaxe verwendet werden.
Desinfektion oder Wechsel des Schuhwerks zum Zeitpunkt der Behandlung können das Rezidivrisiko senken.7
Auf die Notwendigkeit der langen Behandlungsdauer sollte hingewiesen werden.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Fußpilz kann sich auch auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten.
Nenoff P, Krüger C, Paasch U, Ginter-Hanselmayer G (2015). Mykologie – ein Update. Teil 3: Dermatomykosen: topische und systemische Behandlung. J Dtsch Dermatol Ges 13:387–413 (2015). onlinelibrary.wiley.com
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Nenoff P, Krüger C, Ginter-Hanselmayer G, Tietz HJ (2014). Mykologie – ein Update. Teil 1: Dermatomykosen: Erreger, Epidemiologie und Pathogenese. J Dtsch Dermatol Ges 12:188–211 (2014). pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Nenoff P, Krüger C, Schaller J, et al (2014). Mykologie – ein Update. Teil 2: Dermatomykosen: Klinisches Bild und Diagnostik. J Dtsch Dermatol Ges 12:749–779 (2014). pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
TietzAltmeyer HJP. MykosenDie Online Enzyklopädie der HautDermatologie, Venerologie, Allergologie und Umweltmedizin. MMWZugriff Fortschritte der Medizin 1/15919.01.23. Springerwww.enzyklopaedie-Verlagdermatologie.de
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Heumann Fachinfo Itraconazol Hartkapseln. Stand 5/2020. www.heumann.de
Ratiopharm Fachinfo Fluconazol Hartkapseln. Stand März 2017. www.ratiopharm.de
Brockmöller J, Dücker C. Kombinationstherapie als Mittel der Wahl. Niedersächsiches Ärzteblatt 6/21. S. 32f. www.aekn.de
Tietz HJ. Mykosen der Haut. MMW Fortschritte der Medizin 1/159. Springer-Verlag 2017.
MonikaFranziska LenzJorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Neustadt am RübenbergeKaufbeuren
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
B35-; B353
fotsopp; Tinea pedis; Fotsvamp; atletfot
S74
Hautpilz am Fuß; Zwischen den Zehen; interdigital; Mokassin-Typ; Pilzerkrankung des Fußes; Dermatophyten; Athlete's foot; Trichophyton; Microsporum; Epidermophyton; Fußpilz; Fuß-Pilz; Fusspilz; Zehenpilz; Pilz an den Zehen
Fußpilz – (Tinea pedis)
CCC MK 16.06.2021 Hinweis auf Wechselwirkungen bei syst. Therapie.
BBB MK 23.01.2023 revidiert, aktualisiert, v. a. Therapieteil.
BBB MK 08.10.2020, revidiert, Lit. überprüft, LL veraltet.
chck go 14.3. MK 04.04.17 LL in Text
Definition:Hautpilz am Fuß, durch Dermatophyten verursacht, meist zwischen den Zehen, aber auch an Fußsohlen und Fußrändern. Häufigkeit:Häufigste Pilzerkrankung. Symptome:Juckende, schuppende Haut. Befunde:Rötungen, kleine Risse in der Haut und Schuppenbildung zwischen den Zehen.