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Akute Probleme bei schwerem Bluthochdruck (hypertensiver Notfall)

Was ist Bluthochdruckein hypertensiver Notfall?

Definition

Bluthochdruck

Beim Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist der Druck in den arteriellen Blutgefäßen des Körpers erhöht. Im Allgemeinen wird Bluthochdruck in Deutschland definiert als in der Arztpraxis gemessene Blutdruckwerte, die höher liegen als systolisch 140  mmHg und/oder diastolisch 90  mmHg. Systolisch und diastolisch meint hier die jeweilige Pump- und Entspannungsaktion des Herzmuskels und bezeichnet den 1. bzw. 2. Wert bei der Messung des Blutdrucks. Das gilt aber nicht für eine einmalige Messung, sondern die Diagnose wird erst gestellt, wenn mehrmals erhöhte Werte festgestellt wurden. Je nach Alter, Begleitkrankheiten und anderen Faktoren kann ärztliches Personal jedoch auch entscheiden, dass die genannten Werte noch in Ordnung sind oder dass bereits bei niedrigeren Werten eine Therapie gestartet werden sollte.

Bluthochdruck verursacht bei den meisten Betroffenen zunächst keine Beschwerden und führt lediglich nach vielen Jahren zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen wie HerzschwächeSchlaganfall und Herzinfarkt.

Hypertensive Gefahrensituation 

Misst eine Person unter üblichen Bedingungen in Ruhe einen Blutdruck von >  180  mmHg systolisch und/oder 110–120  mmHg diastolisch, hat dabei aber keine akute Erkrankung, die eine Notfallbehandlung erforderlich macht (siehe unten), spricht man von einer hypertensiven Gefahrensituation. Dabei können aber durchaus Symptome auftreten, wie beispielsweise:

Hier sollten Sie erstmal Ruhe bewahren und eine zweite Dosis Ihres üblichen Blutdruckmedikamentes zusätzlich nehmen u.).

Messen Sie nach einer halben Stunde nochmals den Blutdruck. Haben Sie Beschwerden und/oder bleiben die Werte erhöht, sollten Sie Ihre Hausarztpraxis anrufen oder aufsuchen.

Eine hypertensive Gefahrensituation per se hat eine gute Prognose, ist aber ein Hinweis auf eine unzureichende Blutdruckeinstellung.

Hypertensiver Notfall

Deutlich anders verhält es sich, wenn der Blutdruck >  180  mmHg systolisch bzw. >  110–120  mmHg diastolisch liegt und gleichzeitig Zeichen einer Organschädigung auftreten. Es handelt sich dann um einen hypertensiven Notfall, der eine sehr rasche Behandlung im Krankenhaus erforderlich macht. Dabei können verschiedene Komplikationen auftreten:

Auch das Vorliegen so hoher Blutdruckwerte bei Schwangeren macht eine sofortige Krankenhausbehandlung notwendig.

Symptome

Bluthochdruck verursacht bei den meisten Betroffenen zunächst keine Beschwerden und führt lediglich nach vielen Jahren zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen wie HerzschwächeSchlaganfall und Herzinfarkt.

Bei stark erhöhtem Blutdruck können folgende Symptome auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Nasenbluten
  • Kurzatmigkeit
  • Brustschmerzen
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • innere Unruhe
  • Kribbeln/Taubheitsgefühle
  • Schwächegefühl

Beim hypertensiven Notfall weisen, neben den oben genannteno. g. Beschwerden, folgende Symptome auf eine Organschädigung hin und sind Alarmzeichen:

Ursachen

AuchZu dasden VorliegenUrsachen sodes hoherBluthochdrucks Blutdruckwerteim beiAllgemeinen Schwangerensiehe machtArtikel Bluthochdruck eine(arterielle sofortige Krankenhausbehandlung notwendigHypertonie).

BeiDas einemRisiko für einen hypertensiven Notfall wirdist lauterhöht Definitionbei mindestensnicht eineserkanntem, vonunbehandeltem verschiedenenoder Organenschlecht immedikamentös Körpereingestelltem akut geschädigtBluthochdruck. DiesAuch kannemotionaler sichStress durchund verschiedeneNierenerkrankungen Krankheitenkönnen zu stark erhöhten Blutdruckwerten führen. In seltenen Fäußern:llen ist ein Phäochromozytom (Tumor der Nebenniere) die Ursache.

Häufigkeit

Laut einer Studie besteht bei 4,6 % aller Blutdruckmessungen in der Arztpraxis eine hypertensive Gefahrensituation.

Untersuchungen

Diagnostik

Liegen die oben genannteno. g. Symptome vor und hat die betroffene Person erhöhte Blutdruckwerte gemessen, wird das ärztliche Personal nochmals genauer und mehrmals den Blutdruck bestimmen. Zudem

  • Zusätzlich werden Herz und Lunge abgehört, und die Sauerstoffsättigung bestimmt,.
  • Ein einElektrokardiogramm (EKG) geschrieben,liefert undInformationen esüber die Herzfunktion.
  • Zudem erfolgt eine körperliche Untersuchung in Hinblick auf die neurologischen FunktionFunktionen (Sehvermögen, Schwäche/Lähmung, Taubheit, Sprechvermögen etc.). 
  • Besteht ein hypertensiver Notfall, so wird eine sofortige Einweisung in eine Klinik erfolgen.

  • Wichtige weitere

    Untersuchungen im Krankenhaus sind je nach bestehenden Beschwerden und umfassen:

     

    • eineEine augenärztliche Untersuchung des Augenhintergrundes (hier können sich verschiedene Schäden zeigen)
    • einEin umfangreiches EKG
    • Blutuntersuchungen (Herzinfarktdiagnostik, Nierenfunktion u.  a.)
    • ggfGgf. eine Ultraschalluntersuchung von Gefäßen, Herz und Niere
    • ggfGgf. ein Röntgenbild der Lungen
    • ggfGgf. eine Computertomografie von Lunge/Aorta
    • ggfGgf. eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie des Gehirns
    • ggfGgf. ein Schwangerschaftstest
    • ggf. ein Urintest auf Drogen.

    Weiteres VorgehenBehandlung

    Wie

    • Bei Messung obeneines erwähnt,Blutdrucks könnenzu Hause von systolisch > 180 und/oder diastolisch 110–120 mmHg ohne weitere Symptome sollten Sie bei einer hypertensiven Gefahrensituation ohne Symptome zunächst einmal kurz abwarten, dieerstmal Ruhe bewahren und eine zusätzlichezweite Dosis Ihres Blutdruckmedikamentsüblichen einnehmenBlutdruckmedikamentes zusätzlich nehmen. DannMessen Sie nach einer halben Stunde nochmals den Blutdruck. Haben Sie Beschwerden und/oder bleiben die Werte erhöht, sollten Sie denärztliche BlutdruckHilfe erneut messensuchen. Ist
    • In der Wert bei der zweiten Messung immer noch deutlich zu hoch, dann suchen Sie Ihre Hausarztpraxis auf. Hier wird der Blutdruck mit verschiedenen oralen Medikamenten schrittweise wieder in den Normalbereich gesenkt (über Stunden bis Tage). 
    • Es stehen verschiedene blutdrucksenkende Medikamente für diese Situation zur Verfügung: Nitroglyzerin, Clonidin, Captopril, Losartan, Furosemid, Nifedipin. Anhand von Vorerkrankungen und Nebenwirkungen wird ein passendes Medikament für Sie augesuchtausgesucht. 
    • Nach der Blutdruckeinstellung wird die langfristige Blutdruckmedikation ggf. angepasst oder (bei bisher noch nicht verordneten Medikamenten) eine medikamentöse Therapie gestartet. 
    • Im Verlauf erfolgt dieggf. eine Überweisung an eine kardiologische oder nephrologische Praxis zur Abklärung der Ursache. 
    • Schwangere mit erhöhtem Blutdruck werden am besten gynäkologisch betreut.

    • Liegt ein hypertensiver Notfall vor, so ist eine rasche notärztliche Hilfe erforderlich. Bereits auf dem Weg in die Klinik werden verschiedene Medikamente zur langsamen Blutdrucksenkung gegeben, ggf. in Kombinationder mitRegel Sauerstoffals Infusion, was dann in der Klinik fortgeführt wird. 
    • Je nach Ausmaß und Art der Organschäden wird zudem eine entsprechende Behandlung erfolgen.

    Prognose

    EsWas gibtkönnen wenigeSie Datenselbst zum Verlauf der Bluthochdrucks nach einer hypertensiven Gefahrensituation. Laut einer größeren amerikanischen Studie weisen rund 2/3 aller Patient*innen auch 6 Monate nach dem Ereignis keine angemessene Blutdruckkontrolle auf.

    Die Prognose eines hypertensiven Notfalls hängt von Begleiterkrankungen und der Art und des Ausmaßes der Endorganschädigung ab.

    Empfehlungen für Patient*innentun?

    • Falls bei Ihnen bereits ein  Bluthochdruck  besteht: Achten Sie darauf, regelmäßig Ihre Medikamente in der verordneten Dosis einzunehmen.
    • Messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig (beim Arztbesuch und zu Hause per Selbstmessung).
    • Nehmen Sie Kontrolltermine regelmäßig wahr, um ärztlich feststellen zu lassen, ob die Medikation noch passend ist.
    • Fragen Sie bei empfohlenen anderen Medikamenten nach, ob diese evtl. einen Einfluss auf den Blutdruck haben.

    Prognose

    • In der Regel lässt sich eine hypertensive Gefahrensituation mit ambulanter Behandlung gut beherrschen.
    • Es gibt wenige Daten zum Verlauf der Bluthochdrucks nach einer hypertensiven Gefahrensituation. Laut einer größeren amerikanischen Studie weisen rund 2/3 aller Patient*innen auch 6 Monate nach dem Ereignis keine angemessene Blutdruckkontrolle auf.
    • Die Prognose eines hypertensiven Notfalls hängt von Begleiterkrankungen sowie Art und Ausmaß der Endorganschädigung ab.

    Weitere Informationen

    Autor*innenAutorin

    • HannahMartina BrandBujard, Cand. med.Wissenschaftsjournalistin, Berlin
    • Susanne Meinrenken, Dr. med., Bremen
    • Dietrich August, Dr. med., Arzt, Freiburg im BreisgauWiesbaden
    Hypertensiver Notfall; Hypertensive Entgleisung; Bluthochdruck; Akuter Bluthochdruck; Hypertonie; Hypertonus; Hypertensive Gefahrensituation; Blutdruckentgleisung; Blutdruckkrise; Hypertensive Krise; Schlaganfall; Hirnblutung
    Während Bluthochdruck in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht, kann es bei stark erhöhtem Blutdruck (> 180/110–120 mmHg) zu akuten Komplikationen kommen. Man spricht von einem hypertensiven Notfall, der eine sofortige Krankenhausbehandlung erforderlich macht.
    Akute Probleme bei schwerem Bluthochdruck (hypertensiver Notfall)
    https://deximedcms-de.debonnierhealthcare.no/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/bluthochdruck-hypertonie/hypertensiver-notfall/
    MB 27.04.23 HA 10.07.2020 Check GO 22.1. vollständig überarbeitet DI 06.02.18 Blutdruckgrenzen an überarbeiteten Arztartikel angepasst DI 08.04.18 A-Di 29.11.18 (Kleinigkeiten); SM 31.3.2020
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    Während Bluthochdruck in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht, kann es bei stark erhöhtem Blutdruck (> 180/110–120 mmHg) zu akuten Komplikationen kommen. Man spricht von einem hypertensiven Notfall, der eine sofortige Krankenhausbehandlung erforderlich macht.
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