Allgemeine Informationen
Definition
- Geräusch mit Entstehung im Bereich des Herzens oder der abgehenden großen Gefäße
- Ausdruck einer turbulenten Blutströmung
- Von außen über dem Brustkorb hörbar, üblicherweise mithilfe eines Stethoskops, in seltenen Fällen auch auf Distanz
Bedeutung in der Hausarztpraxishausärztlichen Praxis
- Herzgeräusche sind häufige Befunde in der
Hausarztpraxishausärztlichen Praxis. - Im Alltag ist der häufigste Auskultationsbefund ein systolisches Geräusch.1
- v. a. bei jüngeren Patient*innen oft ohne organische Herzerkrankung1
- Systolische Geräusche bei 29–60
PatientenPatient*innen12 - Wichtig ist
vor allemv. a. die Unterscheidung funktioneller Geräusche von pathologischen Veränderungen.- Nicht bei jeder Patient*in mit einem Herzgeräusch kann eine Echokardiografie veranlasst werden.1
- Es sind wenige Daten hinsichtlich der diagnostischen Genauigkeit der Auskultation durch Nicht-
KardiologenKardiolog*innen verfügbar.12- Schweizer Kohortenstudie an Notaufnahme-
PatientenPatient*innen mit systolischem Geräusch: auskultatorische Unterscheidung von „benignen“ vs. pathologischen Geräuschen durch Nicht-KardiologenKardiolog*innen mit Sensitivität von 8223
- Schweizer Kohortenstudie an Notaufnahme-
- In Kombination mit der übrigen allgemeinärztlichen Beurteilung (Anamnese, weitere körperliche Untersuchung, EKG) können häufig funktionelle von organisch bedingten systolischen Geräuschen unterschieden werden.
34- Pathologische Geräusche sind meistens mit einer oder mehreren zusätzlichen klinischen Abnormalitäten verbunden.
- Bei Beurteilung eines Systolikums als nicht-pathologisch durch
den klinischenklinische Untersucher*innen ist der echokardiografische Befund häufig unauffällig, vor allem bei jungen und mittelaltenPatientenPatient*innen.34 - Echokardiografie ist daher nicht bei allen
PatientenPatient*innen mitsystolischemeinem systolischen Herzgeräusch erforderlich.34
- Gute klinische Fähigkeit zur Auskultation mit
entsprechendqualitativ hochwertiger Ausbildung bleibtauch im Zeitalter der Echokardiografiedaher wichtig zur Vermeidung unnötiger Routineechokardiografien.45 - Andererseits sollte ein auffälliges Herzgeräusch mit passender Klinik und bisher keiner anderen Erklärung mittels Echokardiografie abgeklärt werden.6
Auskultation
- Siehe auch den Untersuchungskurs der Universität Freiburg – Herz, Auskultation.
Durchführung der Auskultation
Umgebungsbedingungen
- Patient*in und
ArztÄrzt*in in entspannter Position - Störende Geräuschquellen ausschalten.
- Gleichzeitiges Fühlen des Pulses liefert wichtige ergänzende
InformationInformationen.
Position desder PatientenPatient*innen
- Liegend auf dem Rücken, Oberkörper leicht erhöht
- Ergänzend können weitere Positionen sinnvoll sein:
- liegend in Linksseitenlage (z.
- sitzend (z.
- vornübergebeugt (z.
- in Ruhe und nach Belastung z.
Auskultationspunkte
- Die Auskultation sollte regelmäßig an den
5fünf klassischen Auskultationsstellen durchgeführt werden:- aortal: 2. ICR rechts parasternal
- pulmonal: 2. ICR links parasternal
- Erb: 3. ICR links parasternal
- mitral: über der Herzspitze
- trikuspidal: 4. ICR rechts oder links parasternal
.
- Ergänzend ggf. Beurteilung der Fortleitung von Geräuschen
- Karotiden: bei V.
- Axilla: bei V.
- Rücken zwischen den Schulterblättern: Coarctatio = Aortenisthmusstenose
Systematisches Vorgehen
- Bestimmung von Herzfrequenz und Rhythmus
- Erfassung der Herztöne (HT)
- Unterscheidung zwischen 1. HT und 2. HT
- 1. HT dunkel, 2. HT hell
- Abstand zwischen 1. und 2. HT kürzer als zwischen 2. und 1. HT
- Pulswelle nach 1. HT palpabel
- zusätzliche Herztöne
- 3. HT: dumpfer frühdiastolischer Ton durch Ventrikelfüllung, v.
- 4. HT: dumpfer spätdiastolischer Ton durch atriale Kontraktion
- Mitralöffnungston: frühdiastolischer Ton durch Anspannung der verdickten Segel bei Mitralklappenstenose
- Ejection Click: hochfrequenter Austreibungston z.
- 3. HT: dumpfer frühdiastolischer Ton durch Ventrikelfüllung, v.
- Erfassung der Herzgeräusche
- Auftreten innerhalb des Herzzyklus
- systolisch, diastolisch
- genauere Differenzierung innerhalb von Systole und Diastole, z.
- Punctum maximum
- Ort, an dem das Herzgeräusch am lautesten auskultierbar ist.
- Frequenzspektrum
- hochfrequent, tieffrequent
- Klangcharakter
- rau, rumpelnd, schabend, gießend, kratzend etc.
- Verlauf
- crescendo, decrescendo, bandförmig
- Fortleitung
- Karotiden, Axilla
- Lautstärke
- 1/6: kaum hörbar
- 2/6: hörbar auch während der Atmung
- 3/6: mittellaut
- 4/6: laut, evtl. geringes Schwirren palpabel
- 5/6: sehr laut mit Schwirren
- 6/6: Distanzgeräusch, ohne Stethoskop hörbar
- Auftreten innerhalb des Herzzyklus
Arten von Herzgeräuschen
- Akzidentelle Geräusche
- Funktionelle Geräusche
- Geräusche durch erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
- Geräusche durch erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
- Organische Geräusche
- Geräusche mit zugrunde liegender Pathologie des Herzens oder herznaher Gefäße
- Systolische Herzgeräusche
- Aortenklappenstenose
- hypertroph-obstruktive Kardiomyopathie
- Mitralklappeninsuffizienz
- Trikuspidalklappeninsuffizienz
- Pulmonalklappenstenose
- Ventrikelseptumdefekt (VSD)
- Aortenisthmusstenose (Coarctatio)
- Diastolische Herzgeräusche
- Aortenklappeninsuffizienz
- Mitralklappenstenose
- Pulmonalklappeninsuffizienz
- Trikuspidalklappenstenose
- Systolisch-diastolisches Geräusch
- persistierender Ductus arteriosus
- rupturiertes Sinus valsalva Aneurysma
- Perikardreiben bei Perikarditis
ICPC-2
- K81 Herz-Arterielles Geräusch NNB
ICD-10
- R01 Herzgeräusche und andere Herz-Schallphänomene
Differenzialdiagnosen
Funktionelles Herzgeräusch
- Verursacht durch schnelle Strömung über Herzklappen bei erhöhtem Herzminutenvolumen
5 - Vorkommen bei:
- Anämie
- Fieber
- Schwangerschaft
- Hyperthyreose
- körperlicher Belastung mit erhöhter Flussgeschwindigkeit über den Herzklappen
.
- Kriterien eines funktionellen Geräuschs
:68- mesosystolisches Geräusch
- geringe Lautstärke (1/6 bis 2/6)
- kein Schwirren
- keine Fortleitung
- weiches, manchmal musikalisches Geräusch
- variable Lautstärke
- wanderndes Punctum maximum
.
Aortenklappenstenose
- Siehe Artikel Aortenklappenstenose
- .
- Pathophysiologie
- Einengung der Aortenklappe mit Ausbildung eines Druckgradienten und Flussbeschleunigung über der Klappe
- Es resultiert eine chronische Druckbelastung des linken Ventrikels.
- Häufigkeit
- Symptome
- Belastungsangina, Schwindel und Synkope, Leistungsintoleranz, Herzinsuffizienz
- Klinische Befunde
- Pulsus parvus et tardus
Auskultation
systolischesSystolisches Crescendo-Decrescendo-Geräusch- Punctum maximum links parasternal (Erb) oder 2. ICR rechts parasternal (Aorta)
- je schwerer die Stenose desto später das Lautstärkemaximum
- Fortleitung des Geräusches in die Karotiden
- Die Lautstärke des Geräuschs korreliert nicht mit dem Schweregrad der Stenose.
- Abgeschwächter
2.zweiter Herzton- evtl. paradox gespaltener
2.zweiter Herzton durch verzögerten Schluss der Aortenklappe
- evtl. paradox gespaltener
4.Vierter Herzton: Ausdruck des betonten enddiastolischen Einstroms durch starke atriale Kontraktion
EKG
- Das EKG kann normal oder verändert sein, keine spezifischen EKG-Veränderungen.
- Zeichen der LV-Hypertrophie (siehe auch Checkliste, EKG) bei ca. 85
PatientenPatient*innen mit hochgradiger Stenose weitereWeitere mögliche Veränderungen als Ausdruck einer myokardialen Schädigung: Endstreckenveränderungen (ST-Senkungen, T-Negativierungen), Linksschenkelblock, Rechtsschenkelblock
Aortenklappensklerose
- Aortenklappensklerose als Ausgangspunkt einer möglichen Stenosierung ist ein häufiger, altersabhängiger Befund.
810- 9
- 42
- 9
- Aortenklappensklerose ist auch ein Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.
810 - Progression von Aortenklappensklerose zu -stenose bei knapp 2
810
Auskultation und Palpation zur Abgrenzung von Aortenklappenstenose
frFrühsystolisches Maximum des Geräusches2.Der zweite Herzton ist nicht abgeschwächt.normalerNormaler Anstieg undAmplitideAmplitude der Pulswelle (kein Pulsus „parvus et tardus“)- Die Palpation des Pulses ist eine einfache, aber diagnostisch wertvolle Methode: Eine normale Pulswelle schließt eine hochgradige Aortenklappenstenose weitgehend aus.
Mitralklappeninsuffizienz
- Siehe Artikel Mitralklappeninsuffizienz
- .
- Pathophysiologie
- unvollständiger Klappenschluss der Mitralklappe mit systolischem Rückfluss des Blutes in den linken Vorhof
- Veränderungen, die zur Insuffizienz der Klappe führen, können den Klappenring, die Segel, die Sehnenfäden oder die Papillarmuskel betreffen.
- Primäre
MitralinsuffizienzenMitralklappeninsuffizienzen beruhen auf einer pathologischen Veränderung des Klappenapparates selbst, sekundäre auf einer Erkrankung des linken Ventrikels.
- unvollständiger Klappenschluss der Mitralklappe mit systolischem Rückfluss des Blutes in den linken Vorhof
- Häufigkeit
- Eine Mitralklappeninsuffizienz ist nach der Aortenklappenstenose die zweithäufigste behandlungsbedürftige Klappenerkrankung in Europa (ca. 20
79 - Degeneration in über 60
79MyxomatEine myxomatöse Degeneration mit Mitralklappenprolaps weist eine hohe Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung auf (2–3911
jäjährliche Inzidenz degenerativer Mitralklappenerkrankungen in industrialisiertenLäLändern ca. 2–31012
- Eine Mitralklappeninsuffizienz ist nach der Aortenklappenstenose die zweithäufigste behandlungsbedürftige Klappenerkrankung in Europa (ca. 20
- Leistungsschwäche, belastungsabhängige Atemnot, Palpitationen bei Vorhofflimmern
- pulmonale Stauungszeichen
Auskultation
- Ein bandförmiges Holosystolikum ist am häufigsten
(.- spätsystolisch z.
)1113 - Punctum maximum Mitralpunkt
- Fortleitung in Axilla
- Die Lautstärke korreliert nicht mit Schwergrad!
- spätsystolisch z.
3.Dritter HerztonbeiBei Mitralklappenprolaps mittsystolischer Klick mit hochfrequentem Spätsystolikum911evtlEvtl. unregelmäßige Herzaktion (bei Vorhofflimmern)
EKG
wenigWenig spezifisch- P-Mitrale
unspezifischeUnspezifische ErregungsrückbildungsstörungenevtlEvtl. Vorhofflimmern
Mitralklappenstenose
- Siehe Artikel Mitralklappenstenose
- .
- Pathophysiologie
- Verengung der Mitralklappe mit gestörtem diastolischem Einstrom vom Vorhof in die Kammer
- dadurch Abnahme des Schlag- und Herzminutenvolumes sowie Anstieg des Drucks im linken Vorhof und im Lungenkreislauf
- Verengung der Mitralklappe mit gestörtem diastolischem Einstrom vom Vorhof in die Kammer
- Häufigkeit
- Symptome
- Belastungsdyspnoe, Leistungsintoleranz, Müdigkeit, Palpitationen, Hämoptysen
- Symptome werden häufig in Verbindung mit dem Beginn eines Vorhofflimmerns ausgelöst.
- Klinische Befunde
KlassischesEin klassisches Zeichen ist eine rötliche Verfärbung der Wangen (Fazies mitralis).- periphere Zyanose, Halsvenenstauung, Ödeme
Auskultation
lauterLauter1.erster Herzton- Mitralklappenöffnungston (MÖT)
- Nach
2.dem zweiten Herzton, Abstand zwischen2.dem zweiten Herzton und MÖT verringert sich mitzunehmendemdem zunehmenden Schweregrad der Stenose.
- Nach
niederfrequentesNiederfrequentes diastolisches Decrescendo-Geräusch im Anschluss an den MÖTprPräsystolisches Crescendo (während der Vorhofkontraktion)hHäufig absolut arrhythmische Herzaktion bei Vorhofflimmern- bei absoluter Arrhythmie wechselnde Lautstärke des
1.ersten Herztons durch den unterschiedlichen Füllungszustand
- bei absoluter Arrhythmie wechselnde Lautstärke des
EKG
- P-Mitrale
- Zeichen der Rechtsherzbelastung bei pulmonaler Hypertonie
evtlEvtl. Vorhofflimmern
Aortenklappeninsuffizienz
- Siehe Artikel Aortenklappeninsuffizienz
- .
- Pathophysiologie
- diastolischer Rückfluss von der Aorta in den linken Ventrikel durch unzureichenden Schluss der Aortenklappe
- Zur Insuffizienz führen können Pathologien der Klappe selbst und/oder der Aortenwurzel.
- Bedeutsame Ätiologien sind sklerotische Veränderungen, bikuspide Klappen, Bindegewebserkrankungen und Endokarditiden.
- diastolischer Rückfluss von der Aorta in den linken Ventrikel durch unzureichenden Schluss der Aortenklappe
- Häufigkeit
- gut 10
79 - Zunahme der Inzidenz mit dem Alter, Diagnosestellung am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr
- Prävalenz leichter Aortenklappeninsuffizienz 5–10
- gut 10
- Symptome
- Dyspnoe, Leistungsintoleranz, Palpitationen
- Klinische Befunde
- Tachykardie, große Pulsamplitude („Pulsus celer at altus
"“) - hebender Herzspitzenstoß
- Tachykardie, große Pulsamplitude („Pulsus celer at altus
Auskultation
hochfrequentesHochfrequentes diastolisches Decrescendo-Herzgeräusch („hauchend oder gießend"“)- Punctum maximum 2. ICR rechts („Aorta
"“) oder 3. ICR links („Erb"“) manchmalManchmal apikal mitt- und spätdiastolisches Rumpeln („Austin-Flint-Geräusch"“) durch den Aufprall des Insuffizienzjets auf das vordere MitralsegelhHäufig auch Systolikum über Erb und Aorta auskultierbar durch die systolische Flussbeschleunigung aufgrund des erhöhten Schlagvolumens (DD Aortenklappenstenose)
EKG
beiBei leichter-mittelgradiger Aortenklappeninsuffizienz EKG häufig noch unauffälligunspezifischeUnspezifische EKG-Veränderungen: Sinustachykardie, Linksabweichung der elektrischen Herzachse, Zeichen der LV-Hypertrophie (positiver Sokolow-Lyon-Index, siehe auch Checkliste, EKG)
Perikarditis
- Siehe Artikel Perikarditis
- .
- Pathophysiologie
- Entzündung des Perikards, die infektiös oder nichtinfektiös verursacht sein kann. Am häufigsten viral bedingt, gefolgt von Autoimmunerkankungen. Weitere Ursachen sind bakterielle Infekte, Malignome, Traumen (einschließlich kardialer Operationen/Interventionen), metabolische Veränderungen.
- Symptome
- akuter Brustschmerz, evtl. mit Ausstrahlung
. - Schmerz nicht belastungsabhängig, Verschlechterung bei Inspiration und Husten, Besserung bei Aufsitzen und Vorwärtsbeugen
; - evtl. Fieber
- akuter Brustschmerz, evtl. mit Ausstrahlung
- Klinische Befunde
- bei schneller Perikardergussentwicklung Tamponade möglich mit Tachykardie, Hypotonie, Halsvenenstauung
Auskultation
PerikardialesEin perikardiales Reibegeräusch ist ein pathognomonischer Befund.- Punctum maximum meistens links parasternal (Erb)
kratzendesKratzendes systolisch-diastolisches Geräusch- Hörbarkeit bzw. Lautstärke des Geräuschs kann im Verlauf wechseln.
hHäufig bei vornübergebeugter HaltungdesderPatientenPatient*in am besten zu hören.imIm Gegensatz zum Pleurareiben auch bei angehaltenem Atem hörbar- Perikardiales und pleurales Reiben können auch gleichzeitig vorkommen.
- Cave: Verschwinden des Geräuschs kann Zeichen eines zunehmenden Perikardergusses sein!
EKG
- ST-Hebung in zahlreichen Ableitungen
- ST-Hebung typischerweise konkav (im Gegensatz zum typischen STEMI mit konvexer ST-Hebung)
- PQ-Strecken-Senkung
Vorhofseptumdefekt (ASD)
- Siehe Artikel Vorhofseptumdefekt.
- Pathophysiologie
- Defekt auf Vorhofebene (3 Typen: Ostium secundum, Ostium primum, Sinus venosus
- bei großem Shunt im Langzeitverlauf Entwicklung einer pulmonalen Hypertonie
- Defekt auf Vorhofebene (3 Typen: Ostium secundum, Ostium primum, Sinus venosus
- Häufigkeit
- 10
1214
- 10
- Symptome
- häufig lange asymptomatisch
- Belastungsintoleranz
- Dyspnoe
- Klinische Befunde
- evtl. Zeichen der Rechtsherzinsuffizienz bei pulmonaler Hypertonie (Ödeme, Halsvenenstauung)
Auskultation1315
weiteWeite, fixierte Spaltung von S2lauterLauter Pulmonalisanteil von S2 bei pulmonaler Hypertonie- Systolikum mit Punctum maximum 2. ICR links (relative
PulmonalstenosePulmonalklappenstenose durch Volumenbelastung) evtlEvtl. Systolikum und Diastolikum 4. ICR rechts oder links parasternal (TrikuspidalinsuffizienzTrikuspidalklappeninsuffizienz, relativeTrikuspidalstenoseTrikuspidalkalppenstenose)
EKG
- P-Pulmonale
- Zeichen der rechtsventrikulären Hypertrophie
- AV-Block I. Grades häufig bei Ostium-primum-Defekt
- Rechtsabweichung der Herzachse bei Ostium-secundum-Defekt, besonders bei pulmonaler Hypertonie
- Herzachse linksabweichend/überdreht rechtsabweichend bei Ostium-primum-Defekt
Ventrikelseptumdefekt (VSD), isoliert
- Siehe Artikel Ventrikelseptumdefekt.
- Pathophysiologie
- Defekt im interventrikulären Septum mit Links-Rechts-Shunt und konsekutiv
- Volumenbelastung des linken und rechten Ventrikels
- Verminderung des systemischen Herzminutenvolumens
- Erhöhung von pulmonalarteriellem Fluss und Druck
- Defekt im interventrikulären Septum mit Links-Rechts-Shunt und konsekutiv
- Häufigkeit
1416issolierterisolierter VSD bei 0,2–0,6- ca. 20
- Symptome
- Belastungsdyspnoe
- Leistungsintoleranz
- Klinische Befunde
Beibei großen Shunts Zeichen der Herzinsuffizienz- bei Entwicklung einer pulmonalen Hypertonie mit Shuntumkehr Zyanose
Auskultation
systolischesSystolisches Pressstrahlgeräusch (bei größeren Defekten leiser, da weniger drucktrennend!)- Punctum maximum am unteren linken Sternalrand
EKG
beiBei größeren Defekten Zeichen der links- und rechtsventrikulären Hypertrophie und Schädigung
Aortenisthmusstenose (Coarctatio)
- Siehe Artikel Aortenisthmusstenose.
- Pathphoysiologie
- Verengung im Bereich des Aortenbogens (Coarctatio aortae) mit prästenostischer arterieller Hypertonie
- Häufigkeit
- ca. 0,04
- ca. 0,04
- Symptome
- Kopfschmerzen, Nasenbluten
- Klinische Befunde
- abgeschwächte Pulse an den unteren Extremitäten, Blutdruckdifferenz >
- bei fortgeschrittener Erkrankung Zeichen der Linksherzinsuffizienz
- abgeschwächte Pulse an den unteren Extremitäten, Blutdruckdifferenz >
Auskultation
- Systolikum mit Punctum maximum am Rücken zwischen den Schulterblättern
EKG
- Zeichen der linksventrikulären Hypertrophie und Schädigung
Ergänzende Untersuchungen
In der Hausarztpraxis
- EKG (siehe auch
ChecklisteEKG, Checkliste und EKG, GrundlagenEKG) - Labor
- Hb: bei V.
- NT-proBNP: Marker einer Herzinsuffizienz, prognostische Bedeutung bei Aortenklappenstenose
- Entzündungsparameter (BSG, CRP, Leukozyten): bei V.
- TSH: bei V.
- Hb: bei V.
- Rö-Thorax
- Herzgröße, pulmonale Stauungszeichen, Pleuraerguss, Hinweise für pulmonale Hypertonie
DiagnostikBei beim SpezialistenSpezialist*innen
- Echokardiografie
wichtigstesdas wichtigste Bildgebungsverfahren zur Beurteilung vonDiagnoseDiagnosenvonder Herzklappenerkrankungen1517 und Shuntvitien
ChecklisteAnwendung zurkünstlicher Überweisung
Herzgeräusche bei Erwachsenen
Intelligenz
ZweckNeuederdiagnostischeÜberweisungBestätigendeMöglichkeitenDiagnostik?ergebenTherapievorschlag?
AnamneseSymptome:sichLeistungsminderung,möglicherweiseKurzatmigkeit,inAnginaZukunftpectoris,durchSynkopen,dieArrhythmie?Vor-oderVerwendungBegleiterkrankungendigitaler Stethoskope in Kombination miterhöhtemkünstlicherRisikoIntelligenz, z. B. fürdietelemedizinischeEntstehung eines Klappenvitiums? Familiäre Disposition?Sonstige relevante Erkrankungen?Medikamente?Anwendungen.18-19Klinische UntersuchungAllgemeinzustand, pulmonale Stauung, Venenstauung oder Ödeme, Zyanose?Blutdruck, PulsAuskultation des Herzgeräuschs: systolisch/diastolisch, Punctum maximum, Lautstärke, Frequenzspektrum, Klangcharakter, Fortleitung
Ergänzende Untersuchungen
Video
Illustrationen
Herzgeräusche
Normale Herztöne
Dritter Herzton
Vierter Herzton
Galopprhythmus
Vorhofflimmern
Aortenstenose
Aorteninsuffizienz
Mitralstenose
Mitralinsuffizienz
Pulmonalstenose
Reibegeräusch („Lederknarren”)
Quellen
Leitlinien
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AutorenAutor*innen
- Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
FarisDieAlursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Khalili,HandbuchmedNorskdrElektroniskoch specialist, Stockholm Heart CenterLegehåndbok (MedibasNEL, https://legehandboka.no/)Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NELOle Gøtzsche, overlæge, dr.med., Med. kardiologisk afdeling, Århus Universitets hospital (Lægehåndbogen)Stein Samstad, spesialist i kardiologi, avdelingsoverlege Medisinsk avdeling, Regionsykehuset i Trondheim