CCC MK 25.11.19 revidiert, kaum Änderungen, es gibt kaum neue Quellen, LL steht noch aus.
chck go 17.3.
Ulzerierende Hauterkrankung
Ulzeröse Läsion
Ulzeröses Pyoderma gangraenosum
Pustulöses Pyoderma gangraenosum
Bullöses Pyoderma gangraenosum
Vegetierendes Pyoderma gangraenosum
Peristomales Pyoderma gangraenosum
Dermatitis ulcerosa
Meleney Geschwür
Pyodermia ulcerosa serpiginosa
Pyodermia chronica ulcerosa serpiginosa
Pyodermia vegetans et ulcerans gangraenosa
Phagedänische Ulzera
Pyoderma gangrenosum
Brocq's geometric phagedenism
Pyoderma gangränosum
Zusammenfassung
Definition:Das Pyoderma gangraenosum ist eine seltene, aber schwere ulzerierende Hauterkrankung, die häufig mit einer systemischen Grunderkrankung in Zusammenhang steht. Sie zählt zu den Orphan Diseases, d. h. es gibt nur sehr wenige Studien.
Häufigkeit:Inzidenz: In den USA wird 1 neuer Fall je 100.000 Personen jährlich verzeichnet.
Symptome:Die Erkrankung kann sich auf verschiedene Weise manifestieren. Die erste Läsion wird von den Patienten häufig mit einem schmerzhaften Insektenstich verglichen.
Befunde:Als klinischer Befund liegt initial eine kleine rote Papel oder Pustel vor, die sich zu einer größeren ulzerösen Läsion entwickelt.
Diagnostik:Es sind zahlreiche Zusatzuntersuchungen wie Blutuntersuchungen, eine Biopsie, eine Kultivierung und ggf. auch bildgebende Untersuchungen erforderlich.
Therapie:Es gibt keine spezifische Therapie. Es liegen nur wenige kontrollierte Therapiestudien vor. Prednison ist das Mittel der Wahl.
Allgemeine Informationen
Definition
Das Pyoderma gangraenosum ist eine seltene, aber schwere ulzerierende Hauterkrankung, deren Therapie weitgehend auf empirischer Grundlage erfolgt.1
Sie zählt deshalb auch zu den Orphan Diseases, d. h. es gibt nur sehr wenige Studien.2
Die Erkrankung manifestiert sich auf verschiedene Weise, was zu einer verzögerten Diagnosestellung und schweren klinischen Konsequenzen führen kann.3
In den USA wird 1 neuer Fall je 100.000 Personen jährlich verzeichnet.5
Alter und Geschlecht
Personen jeden Alters können betroffen sein, am häufigsten tritt das Pyoderma gangraenosum jedoch in der Altersgruppe von 30 bis 50 Jahren auf.
Auch Kinder können erkranken, sie machen jedoch lediglich 3–4 % der Gesamtzahl aus.
Es gibt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Ätiologie und Pathogenese
Die Ursache der Erkrankung ist nicht geklärt. In der Hälfte der Fälle geht sie jedoch mit einer systemischen Grunderkrankung einher.
Über die Pathophysiologie ist wenig bekannt, es wird jedoch vermutet, dass eine Fehlregulation des Immunsystems, insbesondere eine veränderte Chemotaxis neutrophiler Granulozyten, vorliegt, infolge derer die neutrophilen Granulozyten die Haut angreifen und Ulzera hervorrufen.5
Es existieren verschiedene Krankheitsvarianten, am häufigsten tritt jedoch das klassische Pyoderma gangraenosum auf.
Klassisches Pyoderma gangraenosum
Dieses tritt in Form eines tiefen Ulkus in Erscheinung, das scharf umschrieben ist und in der Regel einen violetten oder blauen Rand aufweist.
Das klassische Pyoderma gangraenosum
Der Wundrand ist häufig unterminiert (zerklüftet und beschädigt), und die umliegende Haut ist erythematös und induriert.
Die Ulzeration beginnt meist mit einer kleinen Papel oder Ansammlung von Papeln, die sich aufteilt und mehrere kleine Ulzera bildet, die einer „Katzenpfote“ ähneln.
Anschließend verschmelzen diese miteinander, und der zentrale Bereich nekrotisiert, sodass sich ein zusammenhängendes Ulkus bildet.
Das klassische Pyoderma gangraenosum kann alle Hautoberflächen befallen, ist vorrangig jedoch an den Unterschenkeln zu beobachten.
Die Patienten fühlen sich oft allgemein krank und leiden an Fieber, Müdigkeit und Gelenk- und Muskelschmerzen.
Die Läsionen sind in der Regel schmerzhaft, und die Schmerzen können eine hohe Intensität erreichen.
Verheilen die Läsionen, sehen die Narben häufig aus wie ein Sieb mit vielen kleinen Löchern.
Durch eine frühzeitige Diagnose und eine schnelle Einleitung der Therapie kann das Risiko der Narbenbildung verringert werden. Wird die Erkrankung dagegen nicht richtig diagnostiziert, kann es zu ästhetischen Beeinträchtigungen kommen.3
In 20–25 % der Fälle treten die Läsionen an Stellen auf, die einem leichteren Trauma ausgesetzt waren, sodass operative Eingriffe und das Debridement kontraindiziert sind.6
Peristomales Pyoderma gangraenosum
Dieses tritt in der Nähe von Abdominalstomata auf und macht 15 % der Pyoderma-Fälle aus.
Die meisten betroffenen Patienten leiden an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, das peristomale Pyoderma kann jedoch auch bei Patienten auftreten, bei denen aufgrund einer malignen Erkrankung oder einer Divertikulitis eine Ileostomie oder Kolostomie durchgeführt wurde.7
Die Ulzera dieser Patienten können eine ähnliche Morphologie wie das klassische Pyoderma gangraenosum aufweisen, das Ulkus wird jedoch durch Gewebebrücken aus gesundem Epithel unterteilt.
Die Läsionen sind schmerzhaft und behindern häufig die Befestigung des Stomabeutels an der Bauchwand, sodass der Beutelinhalt die Haut evtl. mehr als üblich reizt.8
Pustulöses Pyoderma gangraenosum
Dies ist eine seltene, oberflächliche Variante der Krankheit.
Das Pyoderma beginnt oft in Form einer Pustel oder einer Ansammlung von Pusteln, die später miteinander verschmelzen und ulzerieren.
Das pustulöse Pyoderma gangraenosum
Der Prozess geht nicht über das pustulöse Stadium hinaus, sodass die Patienten an schmerzhaften pustulösen Läsionen leiden, die über Monate hinweg bestehen können.
Das pustulöse Pyoderma scheint nur bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen aufzutreten und befällt meist den Rumpf oder die Streckseiten der Extremitäten.9
Bullöses Pyoderma gangraenosum
Dies ist eine oberflächliche Variante, die eher die oberen Extremitäten und das Gesicht als die unteren Gliedmaßen befällt.
Es ist meist mit hämatologischen Erkrankungen verbunden.
Bei dieser Form der Krankheit bilden sich konzentrische bullöse Bereiche, die sich schnell in einem konzentrischen Muster ausdehnen.
Die bullösen Bereiche können sich aufteilen und Läsionen bilden, die oberflächlicher sind als beim klassischen Pyoderma, jedoch ebenfalls den bläulichen, unterminierten Rand aufweisen.
Die Prognose ist aufgrund der zugrunde liegenden malignen hämatologischen Erkrankung häufig ungünstig.9
Vegetierendes Pyoderma gangraenosum
Dies ist eine oberflächliche Form der Krankheit, die weniger aggressiv als die anderen Varianten zu sein scheint.
Es tritt meist in Form vereinzelter Läsionen bei Patienten auf, die ansonsten gesund sind, sodass ein besseres Ansprechen auf die lokale Behandlung als bei den übrigen Formen der Erkrankung erzielt werden kann.9-10
Histopathologie
Die Histopathologie ist abhängig vom Stadium der Erkrankung und der Biopsiestelle.11
Bei der Biopsie einer Papel in einer frühen Phase des Krankheitsverlaufs zeigt sich häufig nur eine Follikulitis mit einer Infiltration von neutrophilen Granulozyten. Das Pyoderma gangraenosum gehört daher zur Gruppe der sog. „neutrophilen Dermatosen“.
Biopsien, die im frühen Stadium und vom fortgeschrittenen, erythematösen Wundrand entnommen werden, zeigen häufig ein Infiltrat mit chronisch entzündlichen Zellen, das sich auf die Dermis begrenzt.
Die Ulzeration der Epidermis scheint erst infolge der dermalen Entzündung einzutreten.
Die Biopsien weisen häufig Merkmale auf, die auf eine Vaskulitis des Wundrands hindeuten können – ein perivaskuläres Lymphozyteninfiltrat und eine fibrinoide Nekrose der dermalen Gefäßwände – das Pyoderma gangraenosum ist jedoch keine klassische Vaskulitis. Beim Pyoderma gangraenosum ist eine abszedierende Entzündung dominierend, was die Abgrenzung von klassischen vaskulitischen Ulzera ermöglicht.
Biopsien, die in einem späteren Stadium entnommen werden, in dem bereits eine Ulzeration vorliegt, zeigen in der Regel einen unterminierten Wundrand mit polymorphkernigen Zellinfiltraten, Infarzierung und Abszessbildung.11
Extrakutane Manifestationen
Eine Beteiligung anderer Organe kann in Form steriler neutrophiler Abszesse auftreten.
Die häufigste extrakutane Manifestation sind kulturnegative Lungeninfiltrate.
Andere Organsysteme, die beteiligt sein können, sind das Herz, das zentrale Nervensystem, der Magen-Darm-Trakt, die Augen, die Leber, die Milz, die Knochen und die Lymphknoten.
Prädisponierende Faktoren
Etwa die Hälfte der Fälle ist mit systemischen Grunderkrankungen wie einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, einer Arthritis oder einer malignen hämatologischen Erkrankung assoziiert.6
Chronisch entzündliche Darmerkrankung
Etwa 30 % der Fälle treten bei Patienten auf, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden.
Etwa 2 % der Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung entwickeln ein Pyoderma.12
Mitunter tritt die Hautkrankheit bereits vor der Darmerkrankung in Erscheinung.
Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Pyoderma gangraenosum und der Aktivität der Darmerkrankung. Häufig tritt die Hautkrankheit bei Patienten auf, bei denen sich die Darmerkrankung in klinischer Remission befindet.
Arthritis
Etwa 25 % der betroffenen Patienten leiden an einer Arthritis, meist einer seropositiven rheumatoiden Arthritis, wobei die Krankheit jedoch auch bei Patienten mit einer seronegativen Arthritis oder einer Spondylarthropathie auftreten kann.
Wie auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen besteht kein Zusammenhang zwischen dem Pyoderma gangraenosum und der Aktivität der Arthritis.13
Maligne hämatologische Erkrankungen
Dabei handelt es sich häufiger um myeloische als um lymphatische Erkrankungen.
Die Leukämie – in der Regel die akute myeloische Leukämie – ist in diesem Zusammenhang die am häufigsten beschriebene maligne Erkrankung.
Pathergie (Gesamtheit aller krankhaften Gewebsreaktionen)
Bei 30 % der Patienten mit Pyoderma gangraenosum kommt es infolge von Verletzungen der Haut zu Ulzerationen.
ICPC-2
S97 Chronische Ulzeration Haut
ICD-10
L88 Pyoderma gangraenosum
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
Die Diagnose basiert im Wesentlichen auf den klinischen Befunden, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können.
Anhand von Biopsien können keine spezifischen diagnostischen Merkmale erkannt werden, sie können jedoch dabei helfen, andere Erkrankungen wie Malignome, Infektionen oder eine kutane Vaskulitis auszuschließen.
Differenzialdiagnosen
Infektionen
bakterielle, mykobakterielle, fungale, virale oder parasitäre Infektionen
Dieses ist durch plötzlich einsetzendes Fieber und einen erythematösen, papulösen Ausschlag gekennzeichnet.
Die Patienten weisen eine Leukozytose auf, und die Hautbiopsie zeigt eine dichte Infiltration mit Neutrophilen.
Das Sweet-Syndrom und das Pyoderma können bei einem Patienten zur gleichen Zeit vorliegen, da es sich bei beiden um neutrophile Dermatosen handelt.12
Anamnese
Patienten mit einem Pyoderma gangraenosum vergleichen die erste Läsion häufig mit einem schmerzhaften Insektenstich: Es bildet sich eine kleine rote Papel oder Pustel, aus der sich schließlich eine größere ulzerierende Läsion entwickelt.
Die Schmerzen sind die dominierenden Beschwerden.
Pyoderma gangraenosum mit typischer, unterminierter Kante
Anhand von Biopsien können keine spezifischen diagnostischen Merkmale erkannt werden, sie können jedoch dabei helfen, andere Erkrankungen wie Malignome, Infektionen oder eine kutane Vaskulitis auszuschließen.
Kultur
zur Abklärung einer evtl. Infektion
Evtl. Knochenmarkuntersuchung
zum Ausschluss einer evtl. hämatologischen Erkrankung
Bei einem leichten, lokalisierten Pyoderma gangraenosum wird initial die Behandlung mit hochpotenten topischen Kortikosteroiden oder topischem Tacrolimus empfohlen.
Tritt keine zufriedenstellende Wirkung ein, erfolgt eine Umstellung auf eine systemische Therapie. Evtl. kann ein therapeutischer Versuch mit Dapson oder Minocyclin unternommen werden, bevor eine aggressivere immunmodulatorische Therapie eingeleitet wird.
Bei fortgeschrittener Erkrankung ist eine systemische Therapie indiziert.
Es wird eine initiale Behandlung mit systemischen Glukokortikoiden empfohlen.
Ciclosporin mit oder ohne systemische Glukokortikoide kann als alternative Erstlinientherapie eingesetzt werden.
Häufig kommen hohen Dosen Kortikosteroide oder niedrige Dosen Ciclosporin zur Anwendung. Eine randomisierte kontrollierte Studie ergab keinen Unterschied bei der Wirksamkeit der beiden Therapien (Ib).16
Verschiedene weitere Immunsuppressiva/Biologika sind bereits mit variierenden Ergebnissen angewendet worden. Die Behandlung erfolgt im Wesentlichen auf empirischer Grundlage, und die Wahl der Therapie stützt sich häufig auf die vor Ort gesammelten Erfahrungen.12
In einer aktuellen Studie wurden mit TNF-Alpha-Hemmern gute Ergebnisse erzielt, und auch die Wirksamkeit von Infliximab konnte belegt werden.
Kortikosteroide werden als 1. Wahl, Infliximab als 2. Wahl empfohlen.1
Die Patienten sollten ein möglichst normales Leben führen und sämtliche Tätigkeiten ausüben, die sie tolerieren.
Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass sich eine bestimmte Ernährung auf die Erkrankung auswirkt.
Medikamentöse Behandlung
Wundbehandlung
Das Ziel besteht darin, ein für die Wundheilung optimales lokales Milieu zu schaffen.
Es sind Verbandsmaterialien zu bevorzugen, die ein feuchtes Wundmilieu aufrechterhalten.
Um eine Verschlechterung (Pathergie) zu verhindern, sollten unnötige Traumata vermieden werden.
Lokaltherapie
Potente topische Kortikosteroide – evtl. okklusiv angewendet – können in bestimmten Fällen zur Remission führen.6
Triamcinolon 40 mg/ml kann entweder allein oder zusätzlich zu einer systemischen Therapie in den Wundrand injiziert werden.17
Vor Kurzem wurde die Wirksamkeit von topischem Tacrolimus, als 0,1- oder 0,03-prozentige Salbe, bei Patienten mit einem peristomalen Pyoderma nachgewiesen.
Systemische Kortikosteroide
Bei den meisten Patienten ist zur Induzierung der Remission eine systemische Therapie erforderlich. Häufig wird zu einem frühen Zeitpunkt mit peroral verabreichten Steroiden begonnen.
Prednisolon ist das Mittel der Wahl und wird initial in hohen Dosen (60–120 mg) verabreicht.9,14
Bei der hochdosierten Therapie besteht ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen. U. a. sollte die zusätzliche Gabe eines Mittels zum Schutz der Knochen in Betracht gezogen werden.15
Bei schwer erkrankten Patienten, die über 3–5 Tage 1 g Methylprednisolon täglich intravenös als Pulstherapie erhalten haben, wurde von einer raschen Besserung berichtet.14,18
Ciclosporin
Immunsuppressiva werden eingesetzt, um den Gebrauch von Kortikosteroiden zu verringern und/oder weil das Pyoderma häufig therapieresistent ist.
Wenn Kortikosteroide nicht zum Erfolg führen, kommt als Alternative am häufigsten Ciclosporin zur Anwendung.
Es gibt verschiedene Berichte über ein gutes klinisches Ansprechen auf niedrig dosiertes Ciclosporin.19
Die meisten Patienten zeigen mit einer Dosis von 3–5 mg/kg/Tag innerhalb von 3 Wochen eine klinische Verbesserung.
Ciclosporin ist mit mehreren schweren Nebenwirkungen verbunden, u. a. mit Nephrotoxizität, Hypertonie und einem erhöhten Risiko für maligne Erkrankungen. Im Zusammenhang mit der Anwendung geringer Dosen zur Therapie des Pyoderma wurde nicht von derartigen Nebenwirkungen berichtet.14,20
Andere Immunsuppressiva
Azathioprin allein oder in Kombination mit Kortikosteroiden hat zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt.14
Tacrolimus wurde auch systemisch angewendet, und zwei Zentren, in denen Patienten 0,1–0,3 mg/kg erhielten, berichteten von einer dauerhaften Wirkung.21
Tumornekrosefaktor-Alpha-Hemmer
Bei Patienten mit Pyoderma wurde von einem Ansprechen auf Infliximab, einem monoklonalen Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor Alpha, berichtet.22-23
Es wird eine Induktionstherapie mit 5 mg/kg in den Wochen 0, 2 und 6 gefolgt von weiteren Behandlungen nach Bedarf empfohlen.1
Es wird die gleichzeitige Gabe von Azathioprin und Infliximab empfohlen – eine Therapie, die bei Morbus Crohn bewährt ist.24
Eine operative Therapie sollte aufgrund des erhöhten Risikos eines Aufflammens der Erkrankung (Pathergie) nach Möglichkeit vermieden werden.
Prävention
Maßnahmen zur Verhinderung von Ulzera
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Bei den meisten Patienten sind die Morbidität und das Risiko einer raschen Progression hoch.
Als Beschwerden treten häufig Schmerzen auf, die eine Behandlung mit Analgetika erforderlich machen können.
Komplikationen
Vernarbung
Prognose
Die Prognose beim Pyoderma gangraenosum ist im Allgemeinen gut, Rezidive sind jedoch möglich, und häufig kommt es zu Narbenbildung.
Durch eine frühzeitige Behandlung lässt sich die Narbenbildung reduzieren, und die Patienten benötigen später häufig kaum weitere therapeutische Maßnahmen. Manche Patienten sprechen jedoch nicht gut auf die Behandlung an.
Todesfälle sind selten, können aber infolge der assoziierten Erkrankungen oder der Behandlung auftreten.
Verlaufskontrolle
Die Patienten sollten regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterzogen werden, um die Therapie zu überwachen und die Größe der Läsion bzw. Läsionen zu messen.
Das klassische Pyoderma gangraenosum tritt in Form eines tiefen Ulkus in Erscheinung, das scharf umschrieben ist und in der Regel einen violetten oder blauen Rand aufweist.
Patient*innen mit einem Pyoderma gangraenosum vergleichen die erste Läsion häufig mit einem schmerzhaften Insektenstich: Es bildet sich eine kleine rote Papel oder Pustel, aus der sich schließlich eine größere ulzerierende Läsion entwickelt.
Das pustulöse Pyoderma gangraenosum ist eine seltene, oberflächliche Variante der Krankheit, die oft in Form einer Pustel oder einer Ansammlung von Pusteln einsetzt, die später miteinander verschmelzen und ulzerieren.
Quellen
Literatur
Brooklyn T, Dunnill G, Probert C. Diagnosis and treatment of pyoderma gangrenosum. BMJ 2006; 333: 181-4. PubMed
Harris AJ, Regan P, Burge S. Early diagnosis of pyoderma gangrenosum is important to prevent disfigurement. BMJ 1998; 316: 52-3. British Medical Journal
Atlmeyer P. Pyoderma gangraenosum. Online-Enzyklopädie der Dermatologie, kapitel L88.x0. Springer-verlag o.D., Zugruff: 17.3.2016. www.enzyklopaedie-dermatologie.de
Jackson JM. Pyoderma gangrenosum. Medscape, last updated Nov 30, 2015. emedicine.medscape.com
Bennett ML, Jackson JM, Jorizzo JL, Fleischer AB Jr, White WL, Callen JP. Pyoderma gangrenosum. A comparison of typical and atypical forms with an emphasis on time to remission. Case review of 86 patients from 2 institutions. Medicine (Baltimore) 2000; 79: 37-46. PubMed
Lyon CC, Smith AJ, Beck MH, Wong GA, Griffiths CE. Parastomal pyoderma gangrenosum: clinical features and management. J Am Acad Dermatol 2000; 42: 992-1002. PubMed
Lyon CC, Stapleton M, Smith AJ, Mendelsohn S, Beck MH, Griffiths CE. Topical tacrolimus in the management of peristomal pyoderma gangrenosum. J Dermatol Treat 2001; 12: 13-7. PubMed
Von den Driesch P. Pyoderma gangrenosum: a report of 44 cases with follow-up. Br J Dermatol 1997; 137: 1000-5. PubMed
Reichrath J, Bens G, Bonowitz A, Tilgen W. Treatment recommendations for pyoderma gangrenosum: an evidence-based review of the literature based on more than 350 patients. J Am Acad Dermatol 2005; 53: 273-83. PubMed
Schadt C. Pyoderma gangrenosum: Treatment and prognosis. UpToDate, last updated July 25, 2013. UpToDate
Ormerod AD, Thomas KS, Craig FE, et al. Comparison of the two most commonly used treatments for pyoderma gangrenosum: results of the STOP GAP randomised controlled trial. BMJ. 2015 Jun 12;350:h2958. www.ncbi.nlm.nih.gov
Brooklyn TN, Dunnill MG, Shetty A, et al. Infliximab for the treatment of pyoderma gangrenosum: a randomised, double blind, placebo controlled trial. Gut 2006; 55:505. Gut
Brooklyn TN, Dunnill MG, Shetty A, Bowden JJ, Williams JD, Griffiths CE, et al. Infliximab for the treatment of pyoderma gangrenosum: a randomised, double blind, placebo controlled trial. Gut 2006; 55: 505-9. Gut
Hanauer SB, Feagan BG, Lichtenstein GR, Mayer LF, Schreiber S, Colombel JF, et al. Maintenance infliximab for Crohn's disease: the ACCENT I randomised trial. Lancet 2002; 359: 1541-9. PubMed
McGowan JW, Johnson CA, Lynn A. Treatment of pyoderma gangrenosum with etanercept. J Drugs Dermatol 2004; 3: 441-4. PubMed
Autoren
Heidrun Bahle, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
Morten Dalaker, avtalespesialist i hudsykdommer, Trondheim Hudlegesenter, Carl Johans gt 3, 7010 Trondheim