Anatomie
- Das Kniegelenk wird medial und lateral jeweils von einem Kollateralband gegen ein seitliches Einknicken stabilisiert.
- Zudem verhindern die Bänder in Streckstellung des Kniegelenks eine übermäßige Rotation.
Innenband
- Synonym: Ligamentum collaterale mediale, tibiales Seitenband
- Verlauf: vom Epicondylus medialis femoris breit und fächerförmig zum medialen Tibiaplateau
Außenband
- Synonym: Ligamentum collaterale laterale, fibulares Seitenband
- Verlauf: vom Epicondylus lateralis femoris als schmales Band zum Fibulaköpfchen
Funktionstest
- Die Untersuchung erfolgt für beide Beine bei sowohl gestrecktem als auch bei 20–30 Grad gebeugtem Knie und ermöglicht die Beurteilung der Aufklappbarkeit im Seitenvergleich.
- Durch die leichte Beugestellung wird die Spannung der Gelenkkapsel aufgehoben.1
- Stabilitätstests können in der akuten Phase aufgrund der Schmerzen schwer durchzuführen und zu interpretieren sein und sind ggf. zu wiederholen.
- Für die Durchführung der Untersuchung siehe auch die Abbildung in der Publikation Diagnostik am Kniegelenk.1
Innenband
- Durchführung
- Patient*in entspannt in Rückenlage
- Ausübung von Valgusstress durch Untersucher*in (Druck von lateral auf das Kniegelenk)
- positiv: vermehrte Aufklappbarkeit im Seitenvergleich
- Ein positiver Valgustest bei voller Extension deutet auf eine kombinierte Verletzung des medialen Kollateralbandes mit einer Verletzung des Kreuzbandes und der Gelenkkapsel hin.
- Für weiterführende Informationen zu Verletzungen des Innenbands siehe den entsprechenden Artikel Verletzung des mediale Kollateralbandes.
Außenband
- Durchführung
- Patient*in entspannt in Rückenlage
- Ausübung von Varusstress durch Untersucher*in (Druck von medial auf das Kniegelenk)
- positiv: vermehrte Aufklappbarkeit im Seitenvergleich
- Für weiterführende Informationen zu Verletzungen des Außenbands siehe den entsprechenden Artikel Verletzung des lateralen Kollateralbandes.
Quellen
Literatur
- Hönle W, Schmickal T, Lerner S, et al. Diagnostik am Kniegelenk. MMW - Fortschritte der Medizin 2018; 160: 56-60. link.springer.com
Autor
- Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt