Übermäßiger Alkoholkonsum

Allgemeine Informationen

Definition nach ICD-10

  • Schädlicher Alkoholgebrauch (ICD-10, F10.1) liegt vor,1
    • wenn der Alkoholkonsum zu einer Gesundheitsschädigung führt.
    • Diese kann als körperliche Störung auftreten oder als psychische Störung z. B. als depressive Episode.

Definition Alkoholkonsumstörung nach DSM-5

  • Die bisherige Unterscheidung zwischen Substanzabhängigkeit und -missbrauch wurde mit der letzten Revision des DSM im Jahr 2013 aufgehoben.
  • Der DSM-5 spricht nun übergreifend von Alkoholkonsumstörung, definiert durch folgende Merkmale:2-5
    • Wiederholter Alkoholgebrauch, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt.
    • Wiederholter Alkoholgebrauch in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann.
    • fortgesetzter Alkoholgebrauch trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme
    • Toleranzentwicklung gekennzeichnet durch ausgeprägte Dosissteigerung oder verminderte Wirkung unter derselben Dosis
    • Entzugssymptome oder deren Vermeidung oder Linderung durch Alkoholkonsum
    • Konsum länger oder in größeren Mengen als geplant (Kontrollverlust)
    • Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Alkoholgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
    • Hoher Zeitaufwand für Beschaffung und Konsum von Alkohol, oder um sich von seinen Wirkungen zu erholen.
    • Aufgabe oder Einschränkung wichtiger Aktivitäten aufgrund des Alkoholkonsums
    • fortgesetzter Gebrauch trotz körperlicher oder psychischer Probleme
    • Craving, starkes Verlangen nach Alkohol.
  • Bei Auftreten von 2 oder mehr dieser Merkmale innerhalb eines 12-Monatszeitraums liegt eine Alkoholkonsumstörung vor.
  • Spezifizierung der Erkrankungsschwere
    • 2–3 Kriterien erfüllt: mild
    • 4–5 Kriterien erfüllt: moderat
    • ≥ 6 Kriterien erfüllt: schwer

Konsumklassen und Krankheitszustände 

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
  • Risikoarmer Konsum
    • In Deutschland liegen die Grenzwerte für einen „risikoarmen Alkoholkonsum“ bei bis zu 24 g Reinalkohol pro Tag für Männer (z. B. 2 Gläser Bier à 0,3 l) und bis zu 12 g Reinalkohol für Frauen (z. B. ein Glas Bier à 0,3 l), unter der Voraussetzung, dass die Person mindestens an zwei Tagen pro Woche abstinent ist.
    • Der Begriff „risikoarm“ impliziert, dass es keinen risikofreien Alkoholkonsum gibt.
    • Das Erkrankungsrisiko ist intraindividuell verschieden und hängt von der genetischen Prädisposition sowie zusätzlich existenten Risikofaktoren ab (z. B. Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck).
  • Riskanter Alkoholkonsum
    • Tagesgrenzwerte
      • Frauen: 12 g Reinalkohol
      • Männer: 24 g Reinalkohol
    • Die alkoholbezogenen Grenzwerte gelten nicht für Kinder und Jugendliche, schwangere Frauen, über 60-Jährige oder Menschen mit einer körperlichen Erkrankung.
  • Rauschtrinken („Binge Drinking“)
    • risikoreicher Konsum von großen Alkoholmengen innerhalb von kurzer Zeit
    • bei Männern 5 oder mehr Standarddrinks (10 g Reinalkohol)6 bei einer Gelegenheit
    • bei Frauen 4 oder mehr Getränke Standarddrinks (10 g Reinalkohol)6 bei einer Gelegenheit
  • Akute Intoxikation (ICD-10, F10.0), akuter Rausch1
    • Zustandsbild nach Alkoholkonsum mit Störungen von:
      • Bewusstseinslage
      • kognitiven Fähigkeiten
      • Wahrnehmung
      • Affekt
      • Verhalten
      • anderen psychophysiologischen Funktionen und Reaktionen.
    • Die Störungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den akuten pharmakologischen Wirkungen des Alkohols.
      • Sie nehmen bis zur vollständigen Wiederherstellung mit der Zeit ab, ausgenommen in den Fällen, bei denen Gewebeschäden oder andere Komplikationen aufgetreten sind.
    • mögliche medizinische Komplikationen, z. B.:
  • Die schädliche Wirkung von Alkohol kann in 2 Hauptgruppen unterteilt werden:
    1. Schäden in Zusammenhang mit einem regelmäßigen, erhöhten Konsum
    2. Schäden in Zusammenhang mit kurzzeitigen Perioden mit hohen Blutalkoholspiegeln.2

Alkoholeinheit

  • Als Maß für den Alkoholkonsum wird die Alkoholeinheit verwendet. Eine Alkoholeinheit entspricht 13 Gramm reinen Alkohols, z. B.:
    • 1 kleine Flasche Bier, 0,33 l
    • 1 Glas Rotwein (ca. 6 Einheiten/Flasche)
    • 1 kleines Glas Starkwein (ca. 10 Einheiten/Flasche)
    • 1 doppelter Schnaps, 4 cl (ca. 18 Einheiten/Flasche).

Rausch

  • Merkbar (sichtbar oder hörbar) betrunken bei 0,5–1 Promille
  • Stark betrunken bei 1,5–2 Promille
  • „Sturzbetrunken“ bei 2,5–3 Promille
  • Die tödliche Alkoholdosis (tödlich für 50 % der Bevölkerung) liegt bei 4 Promille.

Häufigkeit

  • Im Jahr 20187-8
    • Alkoholmissbrauch: im Jahr 2018 4,0 % der Männer und 1,5 % der Frauen, insgesamt 1,4 Mio.
    • Alkoholabhängigkeit: im Jahr 2018 4,8 % der Männer und 1,9 % der Frauen, insgesamt 1,6 Mio.
  • Risiko nach Konsumklassen1,7-8
    • Ca. 80 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland trinken Alkohol. Die meisten konsumieren geringe oder mäßige Mengen, die keine Erkrankungen oder Schäden nach sich ziehen.
    • Ca. 10 % der Bevölkerung haben Trinkgewohnheiten, die ein hohes Risiko für Gesundheitsschäden mit sich bringen, d. h. mehr als 21 Einheiten pro Woche bei Männern und mehr als 14 Einheiten pro Woche bei Frauen.
      • Diese Gruppe steht für 50 % des gesamten Alkoholkonsums.
    • Es wird angenommen, dass 1–2 % der Bevölkerung Alkohol so konsumieren, dass sie gefährdet sind, eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln.
    • Die nordeuropäischen Trinkgewohnheiten (relativ wenig Episoden mit hoher Promillezahl) scheinen schädlicher für die Gesundheit zu sein als die südeuropäischen (relativ viele Episoden mit niedriger Promillezahl).

Alkoholkonsum in Deutschland8

  • Der Konsum ist in den letzten Jahren leicht rückläufig und liegt mittlerweile auf vergleichbarem Niveau wie Frankreich, Großbritannien oder Spanien.9
  • Jahresgesamtverbrauch 2017: ca. 10,5 l reiner Alkohol pro Person ab 15 Jahren
    • Das entspricht ca. 30 ml Reinalkohol täglich.
    • gut 50 % in Form von Bier

Alkohol und Straßenverkehr

  • Insgesamt wurden im Jahr 2017 in Deutschland bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen 231 Menschen getötet und mehr als 13.000 Personen verletzt.10
    • Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Todes- oder Verletzungsfolge ging stetig zurück.
    • In 2018 war Alkoholeinfluss bei 4,5 % aller Unfälle mit Personenschaden eine der Unfallursachen.
    • 7,5m% aller tödlich Verletzten starben infolge eines alkoholbedingten Unfalls.

Alter/Geschlecht/sozioökonomische Verhältnisse

  • Alter
    • Der Alkoholkonsum ist in der Altersgruppe 18–29 Jahre am größten.
    • Bei jungen Leuten gibt es eine Tendenz für einen erhöhten Konsum, vor allem bei Heranwachsenden, d. h. zwischen 18- und 21-Jährigen.
  • Geschlecht
    • Mehr Männer als Frauen trinken Alkohol, und Männer trinken mehr als Frauen.
    • Rauschtrinken scheint bei Männern deutlich häufiger vorzukommen als bei Frauen.2 
      • Gepoolte Daten aus neun Erhebungen des epidemiologischen Suchtsurveys aus den Jahren 1995–2018 zeigen für Deutschland eine Prävalenz von 43 % bei Männern und 25 % bei Frauen.7
    • Der Anteil an Frauen, die Alkohol trinken, nimmt zu, und Frauen trinken zunehmend mehr. Eine Metaanalyse epidemiologischer Studien zeigt weltweit folgenden Trend:11
      • Bei Männern, die im frühen 20. Jahrhundert geboren wurden, ist die Wahrscheinlichkeit, Alkohol zu trinken etwa doppelt so groß wie bei gleichaltrigen Frauen.
      • In der im späten 20. Jahrhundert geborenen Kohorte ist die Wahrscheinlichkeit bei Männern und Frauen etwa gleich hoch.
  • Sozioökonomische Verhältnisse
    • Der Alkoholkonsum ist in den Gruppen mit hohem Einkommen und Bildungsgrad am höchsten.

Mortalität und Krankheitskosten

  • Die Anzahl der alkoholbedingten Todesfälle wird in Deutschland auf jährlich rund 74.000 Fälle geschätzt.2
    • Entspricht etwa 10 % der Gesamtmortalität.4
  • Die jährlichen durch alkoholbedingte Morbidität und Mortalität verursachten Kosten werden auf mindestens 30 Mrd. Euro geschätzt.2,12

Sterblichkeit13

  • 2014 starben 14.095 voll­jährige Personen an einer direkt durch Alkoholmiss­brauch verursachten Erkrankung.
  • In der Altersgruppe zwischen 15 und 25 Jahren ist Alkoholintoxikation die häufigste Todesursache.
  • Jeder 4. Mann, der im Alter zwischen 35 und 65 Jahren stirbt, stirbt an den Folgen des Alkoholkonsums.
  • Chronischer Alkoholmissbrauch verkürzt die Lebenserwartung um durchschnittlich 23 Jahre.

Gewalt

  • Bei der Mehrzahl der gemeldeten Gewaltdelikte hatten entweder der Täter oder das Opfer oder beide Alkohol konsumiert, und mehr als die Hälfte der Täter stand zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss.

Komorbidität

Diagnostische Überlegungen

Konsummuster

  • Verbrauch: Wie viel Alkohol wird konsumiert (Menge)?
    • Die Grenze für einen gesundheitsschädlichen Konsum ist fließend.
    • Die empfohlenen Grenzwerte bedeuten nicht, dass gefahrlos Alkohol getrunken werden kann, so lange man unter dem Grenzwert bleibt.
  • Häufigkeit: Wie häufig wird Alkohol getrunken (Frequenz)?
    • Es liegen nur wenige Daten über die Höhe des Risikos hinsichtlich der Konsumhäufigkeit vor.
    • Bei regelmäßigem Konsum kommt es zur Toleranzentwicklung.
      • Damit steigt das Risiko, den Konsum zu steigern, um die gleiche Wirkung zu erreichen.
      • Letztlich kann sich daraus eine Abhängigkeit entwickeln.
    • Es gibt keinen internationalen Konsens für Empfehlungen von Obergrenzen für die Konsumhäufigkeit.
  • Alkoholspiegel im Blut: Wie hoch ist die Promillezahl, die normalerweise beim Konsumieren von Alkohol erreicht wird?
    • Die Alkoholkonzentration im Blut ist von vielen Faktoren abhängig, u. a. Geschlecht, Alter, Gewicht, wie viel und wie schnell man trinkt und ob gleichzeitig gegessen wird.
    • Das Risiko für Gesundheitsschäden erhöht sich u. a. mit der Promillezahl.

Empfehlungen für Männer

  • 6 Einheiten sollten bei den Gelegenheiten, an denen Alkohol getrunken wird, nicht überschritten werden.
  • Es sollte nicht häufiger als 3 Tage pro Woche Alkohol konsumiert werden.
  • Männer, die mehr als 21 Einheiten pro Woche (280 g) konsumieren, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Gesundheitsschäden zu entwickeln.
  • Männer, die weniger als 10 Einheiten pro Woche (130 g) konsumieren, haben ein geringes Risiko, alkoholbedingte Gesundheitsschäden zu entwickeln.

Empfehlungen für Frauen

  • 3 Einheiten sollten bei den Gelegenheiten, an denen Alkohol getrunken wird, nicht überschritten werden.
  • Es sollte nicht häufiger als 3 Tage pro Woche Alkohol konsumiert werden.
  • Frauen, die mehr als 14 Einheiten pro Woche (180 g) konsumieren, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Gesundheitsschäden zu entwickeln.
  • Frauen, die weniger als 7 Einheiten pro Woche (90 g) konsumieren, haben ein geringes Risiko, alkoholbedingte Gesundheitsschäden zu entwickeln.

Metabolismus

  • Ältere Menschen
    • Die Stoffwechselaktivität ist bei Älteren reduziert.
    • Alkohol wird langsamer abgebaut als bei Jüngeren.
      • Bei der gleichen Alkoholmenge wird ein höherer Alkoholspiegel im Blut erreicht.
    • Der Organismus eines älteren Menschen scheint insgesamt empfindlicher auf Alkohol zu reagieren.15
  • Geschlecht
    • Dieselbe Alkoholmenge führt bei Frauen im Durchschnitt zu höheren Blutalkoholspiegeln als bei Männern. Das hat unterschiedliche Gründe:
      • niedrigeres Körpergewicht
      • niedrigerer Körperwasser-Anteil
      • Die gastrische Alkoholdehydrogenase-Aktivität ist bei jungen Frauen niedriger als bei jungen Männern. Mit zunehmendem Alter scheint dieser Unterschied allerdings geringer zu werden und sich möglicherweise sogar umzukehren.16

Konsultationsgrund

  • Ein übermäßiger Alkoholkonsum ist selten der primäre Grund für einen Arztbesuch.
  • Meist sind es körperliche Beschwerden, die Patient*innen mit alkoholbezogenen Störungen zu einem Arztbesuch veranlassen.
  • Bei Patient*innen mit alkoholbezogenen Störungen liegen häufig physische Folgeerkrankungen sowie psychische und soziale Probleme vor.
  • Ärzt*innen sollten immer die Möglichkeit von Alkohol als zugrunde liegende Ursache in Betracht ziehen.

ICPC-2

  • P15 Chronischer Alkoholmissbrauch
  • P16 Akuter Alkoholmissbrauch

ICD-10

  • F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol1
    • F10.0 Akute Intoxikation (inkl. akuter Rausch bei Alkoholabhängigkeit)
    • F10.1 Schädlicher Gebrauch
    • F10.2 Abhängigkeitssyndrom (inkl. chronischer Alkoholismus)
    • F10.3 Entzugssyndrom
    • F10.4 Entzugssyndrom mit Delir (inkl. Delirium tremens – alkoholbedingt)
    • F10.5 Psychotische Störung (inkl. Alkoholhalluzinose, alkoholische Paranoia, alkoholischer Eifersuchtswahn, Alkoholpsychose o. n. A.)
    • F10.6 Amnestisches Syndrom (inkl. durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingte Korsakowpsychose)
    • F10.7 Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
    • F10.8 Sonstige psychische und Verhaltensstörungen
    • F10.9 Nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung

Folgeschäden

  • Näheres zu Folgeerkrankungen chronisch erhöhten Alkoholkonsums siehe Artikel Alkoholabhängigkeit.

Stress, Hypertonie und Übergewicht

  • Stress
    • Alkoholkonsum wird häufig mit einer entspannenden Wirkung assoziiert; daher nutzen viele Alkohol als Mittel, um unangenehme Reaktionen auf Stress – z. B. Angespanntheit, hohen Puls und psychische Beschwerden wie Ärger oder Angst – zu dämpfen.
    • Die Ergebnisse von Untersuchungen darüber, ob Alkohol tatsächlich Stressreaktionen dämpft, sind widersprüchlich.
  • Hypertonie
    • Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Hypertonie, und die Wirkung scheint reversibel zu sein.17
  • Übergewicht
    • Geht mit einem erhöhten Risiko für zahlreiche Erkrankungen einher, u. a. Hypertonie und Diabetes.
    • Alkohol kann wegen seines hohen Kaloriengehalts dazu beitragen.
    • durchschnittlicher Kaloriengehalt
      • Proteine und Kohlenhydrate: 4 kcal/g
      • Fett: 9 kcal/g
      • Alkohol 7 kcal/g
    • Eine Flasche Schnaps enthält somit ca. 1.750 kcal, was ungefähr einem 1/2 l Schlagsahne entspricht.

Traumata, Unfälle und Gewalt

  • Durch Alkohol beeinträchtigt:18
    • Muskelkoordination
    • Gleichgewichtssinn
    • Fähigkeit, potenziell gefährliche Situationen zu beurteilen.
    • Reaktionszeit
    • Aufmerksamkeit
    • Fähigkeit zu rationalem Denken
    • Kontrolle aggressiver und sexueller Impulse.
  • Dies sind die wichtigsten Ursachen dafür, dass Alkohol das Risiko für Traumata, entweder durch Unfälle oder Gewalt, erhöht.18
    • Dies gilt vor allem für junge Männer.
    • deutlicher Dosis-Wirkungs-Zusammenhang ab ca. 0,2 Promille
    • Bei 1,0 Promille hat sich das Risiko verzehnfacht.

Schlaf und Konzentration

  • Alkohol hat sowohl einen sedierenden als auch einen stimulierenden Effekt.19
    • Die Sedierung tritt in der Regel ein, wenn die Alkoholkonzentration im Blut abnimmt.
  • Alkohol – bereits in mäßigen Mengen – kann die Schlafqualität beeinträchtigen.20-21
    • REM-Schlaf-Suppression
    • Schlafrhythmusstörungen
      • Nachdem der Alkohol im Blut abgebaut wurde: Durchschlafstörungen in der zweiten Nachthälfte.
    • Verschlimmerung eines Schlafapnoe-Syndroms
    • Bereits nach einem geringen bis mäßigen Alkoholkonsum können am Folgetag die Aufmerksamkeit reduziert und die Reaktionszeit vermindert sein.
  • Für Patient*innen mit Schlafstörungen gilt die Empfehlung:
    • Alkohol weitgehend vermeiden und keinesfalls als Schlafmittel einsetzen.22 
    • Näheres siehe Artikel Insomnie.

Psychosoziale Alkoholfolgen

Depression und Angststörungen2

  • Pathophysiologie
    • Alkohol verbessert kurzfristig die Stimmungslage, hilft bei der Überwindung sozialer Unsicherheit und Angst und distanziert von aktuellen negativen Emotionen. Langfristig wird das serotonerge und dopaminerge System jedoch dahingehend beeinflusst, dass das Risiko für eine depressive Störung zunimmt.4
  • Einfluss von Konsum und Entwöhnung
    • Depression und Angst treten bei Personen mit Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit gehäuft auf.
    • Bei depressiven alkoholabhängigen Personen nehmen in den ersten Wochen nach der Entgiftung Anzahl und Schweregrad der depressiven Symptome ab.
  • Suizid
    • Bei Suizidopfern ist Alkoholmissbrauch die zweithäufigste Diagnose nach Depression und kommt in ca. 25 % der Fälle vor.
    • 20–30 % der Übersterblichkeit bei Alkoholabhängigkeit beruhen auf Suiziden.
    • Alkohol erhöht das Suizidrisiko auch bei depressiven Personen, bei denen weder Alkoholmissbrauch noch -abhängigkeit vorliegt.
      • Alkohol-Konsumgewohnheiten von depressiven Patient*innen explorieren, vor allem bei Suizidgedanken!
  • Angststörungen
    • Auch bei Angststörungen wirkt Alkohol krankheitsverstärkend.
      • Symptomverstärkung im Entzug
      • kurzfristige Symptomlinderung durch Alkoholkonsum
      • Auf diese Weise kann es zu einem Teufelskreis kommen, bei dem Depression, Angstsymptome und alkoholbezogene Störung verstärkt werden.

Konflikte mit Partner*in und Familie2

  • Überkonsum von Alkohol als komplizierender Faktor in Paar- und Familienkonflikten
  • Alkoholkonsum der Eltern kann Stressreaktionen bei den Kindern hervorrufen.
    • Dies kann sich z. B. äußern in Form von:
    • Wenn Kinder ihre Eltern in betrunkenem Zustand antreffen, macht es ihnen häufig Angst.
      • Selbst dann, wenn keine Aggressivität oder Gewalt vorkommt.
  • Eltern von Kindern mit substanzbezogenen Störungen
    • Viele sprechen das Problem nicht von sich aus an, sind aber dankbar für eine entsprechende Initiative der Ärzt*innen.
    • Gesprächseinstieg evtl. über Schlafprobleme oder Körperbeschwerden bei Erwachsenen

Arzneimittelinteraktionen

  • Sehr viele Arzneimittel interagieren mit Alkohol.
  • Meist treten die Probleme beim gleichzeitigen Konsum von Alkohol und Arzneimitteln auf; Vorsicht ist jedoch auch dann geboten, wenn Betroffene kürzlich über einen längeren Zeitraum große Mengen Alkohol konsumiert haben.
  • Verstärkung oder Schwächung von Arzneimittelwirkungen einschließlich Nebenwirkungen
  • Verstärkung von Alkoholeffekten
  • Beispiele
    • Wirkungsverstärkung bei sedierenden Arzneimitteln
      • Besondere Vorsicht ist bei der Einnahme von Opioiden und Hypnotika, z. B. Benzodiazepinen, geboten.
    • alkoholbedingte Wirkungsschwankungen einer Antikoagulationsbehandlung
    • epileptogenes Potenzial von Alkohol und -entzug unter Antikonvulsiva-Therapie
    • Blutdruckschwankungen durch Interaktionen mit Antihypertensiva
  • Aufklärung
    • Es kann sinnvoll sein, dass Sie Patient*innen beim Verschreiben eines Arzneimittels nach deren Trinkgewohnheiten fragen.
    • Sie sollten über die Risiken von Interaktionen des Alkohols mit Arzneimitteln informieren.

Besondere Patientengruppen

Ältere Menschen

  • Ältere Menschen mit alkoholbezogenen Störungen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit als jüngere, an somatischen und psychischen Erkrankungen zu leiden.
  • Die toxischen Wirkungen von Alkohol stellen für ältere Menschen eine höhere Gefahr dar als für jüngere. Gründe dafür sind:
    • verzögerte Elimination des Alkohols
    • niedrigerer Wassergehalt des Körpers
    • höhere Vulnerabilität des älteren Gehirns.
  • Gehäuftes Auftreten von:
    • Lebererkrankungen
    • Pankreaserkrankungen
    • kardialen Erkrankungen
    • Hypertonie
    • intrakraniellen Blutungen
    • Krebserkrankungen
    • Depression und Angststörungen
    • Demenz (primäre Demenzerkrankungen oder Alkoholdemenz)
    • Stürzen und Verletzungen (sowohl unter Alkoholeinfluss, als auch im Entzugssyndrom)
    • Interaktionen von Alkohol mit Arzneimitteln.

Alkohol in der Schwangerschaft

  • FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders)23
    • Durch pränatale Exposition des Fetus gegenüber Alkohol kann ein Kontinuum von leichten kognitiven und exekutiven Defiziten bis zu schweren Fehlbildungen verursacht werden, die zum frühen Tod oder großen Funktionseinschränkungen führen können.
  • FAS (fetales Alkoholsyndrom)23
    • schwerste Form einer FASD
    • Das Syndrom wird durch folgende 3 Faktoren gekennzeichnet:
      1. charakteristische Dysmorphien
      2. Wachstumshemmung
      3. ZNS-Beteiligung.
  • Alkoholabstinenz
    • Da man nicht weiß, welche Alkoholmenge zu Schädigungen führt, wird während der gesamten Schwangerschaft vollständige Alkoholabstinenz empfohlen.
    • Dies gilt auch für alle Frauen im reproduktionsfähigen Alter mit Kinderwunsch.
    • Möglicherweise erhöht bereits mäßiger Alkoholkonsum das Risiko für eine Fehlgeburt (Spontanabort).
    • Alkohol scheint zudem das Risiko für eine Frühgeburt zu erhöhen.

Anamnese

  • Bitten Sie um Erlaubnis, bevor Sie Fragen stellen (viele sehen ihre Trinkgewohnheiten als Privatsache an).
  • Standardisierte Fragen eignen sich gut für die Ermittlung möglicher Alkoholprobleme.
  • Vermeiden Sie eine Konfrontation und somit Widerstand bei den Betroffenen.
  • Ermitteln Sie Folgendes (evtl. mithilfe einer Fremdanamnese):
    • konsumierte Menge
    • Übermäßiger Konsum seit wann?
    • Funktionsdefizite: beruflich, bei der alltäglichen Selbstversorgung, sozial?
  • Abstinenzphasen? Frühere Entzugsbehandlungen?
  • Ggf. standardisierte Ermittlung des Konsums mittels AUDIT (Alcohol Use Disorders Identification Test) oder Kurzform AUDIT-C, falls die Vollversion nicht infrage kommt.

AUDIT (Alcohol Use Disorders Identification Test)  

  • Ein gutes Hilfsmittel bei der Ermittlung eines möglichen Alkoholmissbrauchs24
    • Zur Verwendung siehe Artikel Alkoholabhängigkeit.
    • Bei einem Score von 8 oder höher sollten Maßnahmen zur Einschränkung des Alkoholkonsums erwogen werden.
  • AUDIT-C2
    • Kurzversion (AUDIT-Fragen 1–3)
    • Korreliert gut mit der AUDIT-Vollversion.
    • Bei einem Score von 5 oder höher sollten Maßnahmen zur Einschränkung des Alkoholkonsums erwogen werden.
  • AUDIT und AUDIT-C sind die am besten untersuchten Verfahren zur Erkennung einer alkoholbezogenen Störung.2
    • auch in jüngeren Populationen und bei Älteren valide und reliabel
      • Das gilt für andere Verfahren wie den CAGE-Test nicht.

Komorbidität einschließlich Folgeerkrankungen

Klinische Untersuchung

  • Im frühen Stadium des Alkoholmissbrauchs liegen oft keine spezifischen Symptome vor.
  • Zeichen einer alkoholbezogenen Störung sind vor allem:24
    • wiederholt auftretender Foetor alcoholicus
    • akute Alkoholisierung – Rauschzustand
    • Hinweise auf einen übermäßigen Alkoholgebrauch (z. B. beim Hausbesuch bemerkte leere Flaschen)
    • abnorme Gesichtsvaskularisation
    • Sklereninjektion
    • gerötete Handinnenflächen
    • Alkoholentzugssyndrom (s. o.)
    • Voralterung
    • Zittern der Hände
    • vegetative Labilität, insbesondere erhöhte Schweißneigung
    • Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit
    • Hinweise auf psychische Störungen, z. B. Depression oder Angststörung.
  • Weitere Zeichen übermäßigen Alkoholgebrauchs, die im weiteren Verlauf hinzukommen können:
    • reduzierter Allgemeinzustand
    • mangelhafte Hygiene
    • Wunden oder Verletzungen.
  • Alkohol-Polyneuropathie25
    • symmetrische Sensibilitätsstörungen aller Qualitäten
      • Vibrationsempfinden (Test mit Stimmgabel)
      • Tiefensensibilität (Gelenkstellung von Zehen und Fingern mit geschlossenen Augen einschätzen)
      • Temperaturempfinden
      • Berührungs- und Schmerzempfinden
    • atrophische Parese
      • häufig Fußheberparese (Steppergang)
      • abgeschwächte oder erloschene Muskeleigenreflexe
    • autonome Neuropathie
      • verminderte Schweißsekretion
      • atrophischer und hyperpigmentierter Haut
      • Störungen der Speiseröhrenperistaltik und der Potenz
    • häufige Lokalisationen
      • Extremitäten distal
      • Die Beine sind praktisch immer betroffen.
    • Verlauf
      • Im Frühstadium dominiert die allgemeine Volumenabnahme der Muskulatur.
      • später Muskelkrämpfe, quälende Missempfindungen (DD Alkoholmyopathie), teilweise heftige lanzinierende Schmerzen
      • häufig Nervendruckläsionen, z. B. Radialisparese (Parkbanklähmung)
  • Zerebelläre Zeichen
    • Ataxie
    • Gleichgewichtsstörungen
    • Tremor
    • Koordinationsschwierigkeiten
  • Leberzeichen (siehe Artikel Alkoholische Lebererkrankung)
  • Pankreatitis
  • Herzinsuffizienz aufgrund von Myokardschäden
  • Demenz (primäre Demenzerkrankungen oder Alkoholdemenz)

In der Hausarztpraxis

Direkte Zustandsmarker: Alkohol und Metabolite2,4

  • Geeignet zum Nachweis akuten Alkoholkonsums
  • Äthylalkohol (Äthanol, EtOH)
    • Nachweis in Atemluft, Blut oder Urin
    • hohe Korrelation zwischen Blutalkohol und Atemluftalkohol
  • Äthanolmetabolite, z. B. Äthylglukuronid (EtG) und Äthylsulfat (EtS) oder Fettsäureäthylester (FAEE) wie Äthylpalmitat (EtPa)
    • in Serum und Urin noch mehrere Tage nach Alkoholkonsum nachweisbar
    • EtG ist in der Haaranalyse bis zu 3 Monate nach Alkoholkonsum noch nachweisbar. Bevorzugter Marker zum Nachweis von Abstinenz.
    • Cave: mögliche Verfälschung der Haaranalyse durch alkoholhaltige Pflegemittel!26

Indirekte Zustandsmarker2,4

  • Bewertung
    • Gamma-GT (GGT)MCV und CDT sind die einfachsten und in Kombination die verlässlichsten indirekten Zustandsmarker für chronisch erhöhten Alkoholkonsum.
  • Leberenzyme: Gamma-GT (GGT), GPT
    • Gamma-GT häufig erhöht im Bereich von 100–400, geht im Laufe von 2 Wochen um ca. 50 % zurück, wenn der Alkoholkonsum eingestellt wird.
    • GPT (und GOT) bei Schädigungen der Leberzellen erhöht
      • Leberenzyme haben als Alkoholkonsum-Marker jedoch eine geringe Sensitivität und Spezifität.
  • CDT (Carbohydrate-deficient Transferrin)
    • vor allem zum Nachweis eines chronisch erhöhten Alkoholkonsums geeignet
      • Ein signifikanter Anstieg des CDT tritt erst nach einem täglichen Alkoholkonsum von etwa 60 g (entspricht einer Flasche Wein) über mindestens 14 Tage auf.
    • Die Spezifität der CDT allein liegt bei 87–100 %, die Sensitivität je nach Testmethode bei 60–90 %.
      • In einer Studie der WHO betrug die Sensitivität bei Frauen nur 29 %.27
    • Der Test eignet sich auch zur Verlaufskontrolle.
  • Kombination GGT und CDT
    • hohe Sensitivität und Spezifität
    • Antilla-Index: AI = 0,8 ln(GGT) + 1,3 ln (% CDT)28
      • Spezifität 94 %
      • Sensitivität 63 %
  • Alc-Index29
    • Berücksichtigt die Serumkonzentrationen von Methanol (MeOH), Aceton (A) + 2-Propanol (2P), GGT und CDT 
    • Formel, die die verwendeten Parameter entsprechend ihrer Sensitivität und Spezifität unterschiedlich stark gewichtet:
      • Alc-Index = 0,1121 × [MeOH] + 0,4082 × [A + 2P] + 0,0907 × [GGT] + 0,1254 × [CDT] – 7,7736
    • Spezifität 100 % 
    • Sensitivität ca. 93 % 
  • Phosphatidyläthanol (PEth)2
    • Bestimmung im Vollblut
    • Spezifität 100 %
      • Wird im Körper ausschließlich in Gegenwart von Alkohol gebildet.
    • Sensitivität 95–100 %
    • Im Vergleich zu anderen Zustandsmarkern hinsichtlich der Untersuchung von chronischem Alkoholkonsum in verschiedenen Studien entweder gleichwertig oder deutlich überlegen.
  • MCV, Hb, Transferrin 
    • Können als Hinweis dienen, werden aber auch durch Mangelernährung oder andere klinische Faktoren beeinflusst.
  • Thrombozyten
    • Nach übermäßigem Alkoholkonsum ist die Thrombozytenzahl typischerweise erniedrigt. Bei Abstinenz steigen die Werte schnell wieder an.

Apparative Untersuchung

  • Ultraschall der Leber

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Ggf. weiterführende Diagnostik anderer Alkoholfolgeerkrankungen (Näheres siehe Artikel Alkoholabhängigkeit), z. B.:2

Maßnahmen und Empfehlungen

Indikationen zur Überweisung

Ambulante Behandlung

  • Kurzinterventionen zur Alkoholentwöhnung können in der Regel ambulant erfolgen, bei entsprechender Qualifikation auch in der Hausarztpraxis.
    • z. B. bei Ärzt*innen mit Zusatzweiterbildung Suchtmedizinische Grundversorgung oder in einer Suchtambulanz
  • Alkoholabhängigkeit und begleitende psychische Störungen können in Zusammenarbeit mit ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeut*innen behandelt werden.
    • möglichst mit suchtmedizinischer oder suchtpsychologischer Zusatzqualifikation
  • In der Regel ist die Zusammenarbeit mit anderen psychosozialen Anlaufstellen sinnvoll, wie Selbsthilfegruppen und je nach Problemstellung z. B. Einrichtungen der Suchtkranken-, Jugend-, Arbeitslosen- oder Wohnungslosenhilfe.

Stationäre Behandlung

Empfehlungen

  • Änderung der Lebensgewohnheiten erfordert eine andauernde, langfristige Motivation.
  • Beim ersten Treffen ist es am wichtigsten, neutrale Informationen über den Gesundheitszustand zu geben, der mit Alkoholkonsum assoziiert wird.
  • Trinkgewohnheiten sind ein heikles Thema, und die Ärzt*innen sollte den Patient*innen mit Respekt begegnen.
  • Um Erlaubnis zu bitten, das Thema aufnehmen zu dürfen, kann eine gute Einleitung sein.

Kurzinterventionen zur Alkoholentwöhnung2

  • Kurzinterventionen dienen dazu, Menschen mit übermäßigem Alkoholkonsum in nichtspezialisierten Settings zu einer Trinkmengenreduktion oder ggf. zur Abstinenz zu motivieren.
  • Sitzungsdauer ≤ 60 min
  • Zahl der Sitzungen ≤ 5 
  • Ziele
    • Verringerung des Alkoholkonsums und alkoholassoziierter Probleme
  • Elemente
    • personalisiertes Feedback
    • individuelle Zielfindung
    • konkrete Beratung
  • Evtl. Ergänzung durch schriftliches Infomaterial
  • Evtl. computergestütztes Angebot

Leitlinie: Alkoholbezogene Störungen – Kurzinterventionen2

  • Kurzinterventionen zur Reduktion von problematischem Alkoholkonsum
    • sollen im Rahmen der medizinischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung umgesetzt werden (Ia/A).
    • sollen riskant Alkohol Konsumierenden angeboten werden (Ia/A).
    • sollten Rauschtrinker*innen angeboten werden (Ia/B).
    • können bei Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit angeboten werden (Ia/C).

Patienteninformationen

Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?

  • Über die gesundheitlichen Risiken, die mit einem fortgesetzten überhöhten Alkoholkonsum einhergehen.
  • Risiken bei Nichtbehandlung2
    • Alkoholabhängige, die sich keiner Alkoholentwöhnung unterziehen wollen, sollten informiert werden über:
      • Risiken der nicht überwachten plötzlichen Trinkmengenreduktion oder eines Trinkstopps, z. B. Entzugskomplikationen und deren
        Behandlungsmöglichkeiten
      • alternative Hilfeangebote.
  • Siehe auch Artikel Beurteilung der Fahreignung.

Patienteninformationen in Deximed

Beratung und Selbsthilfegruppen

Weitere Informationen

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie. Alkoholbezogene Störungen: Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen. AWMF-Leitlinie Nr. 076-001. S3, Stand 2021. www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Alkoholdelir und Verwirrtheitszustände. AWMF-Leitlinie Nr. 030-006. S1, Stand 2020. www.awmf.org
  • Gesellschaft für Neuropädiatrie. Fetale Alkoholspektrumstörungen, FASD - Diagnostik. AWMF-Leitlinie Nr. 022-025. S3, Stand 2016 (abgelaufen). www.awmf.org

Literatur

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  2. Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie. Alkoholbezogene Störungen: Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen. AWMF-Leitlinie Nr. 076-001. S3, Stand 2021. www.awmf.org www.awmf.org
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  8. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Alkohol - Zahlen, Daten, Fakten. Stand 2020. Letzter Zugriff: 29.03.2021 www.dhs.de
  9. World Health Organization. The Global Health Observatory. World Health Data Platform / GHO / Indicators. Alcohol, recorded per capita (15+) consumption (in litres of pure alcohol), three-year average with 95%CI. www.who.int
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  23. Gesellschaft für Neuropädiatrie. Fetale Alkoholspektrumstörungen, FASD - Diagnostik. AWMF-Leitlinie Nr. 022-025. S3, Stand 2016 (abgelaufen). www.awmf.org
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  30. Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Alkoholdelir und Verwirrtheitszustände. AWMF-Leitlinie Nr. 030-006, S1, Stand 2020. www.awmf.org

Autor*innen

  • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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