Systemischer Lupus erythematodes (SLE)

Zusammenfassung

  • Definition:Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronische, in Schüben verlaufende Autoimmunerkrankung. Es können praktisch alle Organe in unterschiedlichem Schweregrad betroffen sein. Klinisches Bild, Verlauf und Prognose sind ausgesprochen variabel.
  • Prävalenz:Sie beträgt in Deutschland etwa 40/100.000, das Verhältnis Frauen zu Männer liegt etwa bei 9:1.
  • Symptome:Die Erkrankung kann alle Organsysteme betreffen. Neben Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit und Fieber betrifft die Symptomatik vor allem Gelenke, Haut, Nieren und zentrales Nervensystem.
  • Befunde:Neben den Veränderungen im Bereich der betroffenen Organsysteme werden hämatologische (Anämie, Leukozytopenie, Thrombozytopenie) und immunologische (verschiedene Autoantikörper) Befunde erhoben.
  • Diagnostik:Anhand eines Klassifikationssystems, das klinische, hämatologische und immunologische Kriterien umfasst.
  • Therapie:Allgemeinmaßnahmen wie Sonnenschutz und Impfschutz. Medikamentös mit Antimalariamitteln, Glukokortikoiden, Immunsuppressiva und Biologika.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronische, in Schüben verlaufende Autoimmunerkrankung.1
    • Es können praktisch alle Organe in unterschiedlichem Schweregrad betroffen sein.
    • Klinisches Bild, Verlauf und Prognose sind ausgesprochen variabel.

Problemstellung für Hausärzt*innen

  • Insbesondere in der Frühphase der Erkrankung ist die Einordnung der komplexen Symptomatik häufig schwierig.2
    • keine einzelnen pathognomonischen Befunde, Diagnosestellung daher durch eine Kombination aus klinischen und Laborkriterien3
  • Gefahr der Konsultation verschiedener Fachdisziplinen durch die Patient*innen aufgrund einzelner Symptome2
    • Erstellung vielfältiger Differenzialdiagnosen2
  • Daher eher zunehmende Bedeutung der Primärversorger*innen in einem fragmentierten Gesundheitssystem4
  • Rolle der Hausärzt*innen5-6
    • möglichst frühe (Verdachts-)Diagnose
    • Behandlung und Verlaufskontrolle bei leichter Erkrankung
    • Erkennung von Warnzeichen und Komplikationen mit Überweisung an Rheumatologie
    • begleitende Verlaufskontrolle/Behandlung in Zusammenarbeit mit Rheumatolog*innen bei Patient*innen mit mäßiger bis schwerer Erkrankung

Häufigkeit

  • Prävalenz
    • Prävalenz in Deutschland ca. 40 pro 100.000 Einw.2 
  • Geschlechtsverteilung
    • Frauen zu Männern ca. 9:17
    • Vor allem Frauen im gebärfähigen Alter sind betroffen.
  • Ethnische Unterschiede
    • häufiger bei Menschen afroamerikanischer und hispanischer Herkunft8-9
  • Manifestationsalter
    • Auftreten in allen Altersstufen möglich, häufigste Manifestation zwischen 15. und 35. Lebensjahr10
  • Kinder
    • Auftreten auch bei Kindern möglich11
    • Prävalenz um eine Zehnerpotenz tiefer als bei Erwachsenen, vor dem 5.–8. Lebensjahr Rarität2,12

Ätiologie und Pathogenese

Ätiologie

  • Die Ätiologie des SLE ist unbekannt. 

Pathogenese

  • Die genauen pathogenetischen Mechanismen der Erkrankung sind immer noch unklar.13
  • Chronische Autoimmunerkrankung, die nahezu alle Organe und Gewebe betreffen kann.
  • Umweltfaktoren in Kombination mit genetischer Prädisposition führen zu einer Aufhebung der immunologischen Toleranz gegen körpereigene Antigene.13
    • Eine Immunreaktion gegen Antigene des Zellkerns ist charakteristisch für SLE.14
  • Produktion von Autoantikörpern durch autoreaktive Lymphozyten15
  • Zirkulierende Autoantikörper lösen gemeinsam mit Komplementfaktoren, autoreaktiven T-Zellen und Zytokinen über eine Immunkomplexreaktion eine lokale und/oder systemische Entzündung aus10
  • Autoantikörper können bereits Jahre vor Ausbruch der Erkrankung vorliegen, sodass wahrscheinlich eine multifaktorielle Pathogenese vorliegt.7,16

Prädisponierende Faktoren

  • Zahlreiche genetische Faktoren spielen bei der Krankheitsentstehung eine Rolle.17
    • gehäuftes familiäres Auftreten18
  • Sonnenempfindliche Haut
    • UV-Strahlung kann die Erkrankung auslösen bzw. verschlechtern.19-20
  • Erhöhte Östrogen- und erniedrigte Testosteronspiegel tragen zur veränderten Immunantwort bei.14
    • gehäuft bei oraler Kontrazeption und Hormonersatztherapie4
    • Schwangerschaft kann zum Aufflammen der Erkrankung führen.21
  • Tendenziell erhöhtes Risiko für Raucher*innen20
  • Uneinheitliche Daten u. a. für Lösungsmittel, Pestizide, Schwermetalle, Luftverunreinigungen, Impfungen, Infektionen als prädisponierende Faktoren4
  • Alkoholkonsum verringert das Erkrankungsrisiko.20

ICPC-2

  • L88 Rheumatoide Arthritis/Rheuma
  • L99 Andere Muskuloskelet. Erkrankung

ICD-10

  • M32 Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
    • M32.0 Arzneimittelinduzierter systemischer Lupus erythematodes
    • M32.1 Systemischer Lupus erythematodes mit Beteiligung von Organen oder Organsystemen
    • M32.8 Sonstige Formen des systemischen Lupus erythematodes
    • M32.9 Systemischer Lupus erythematodes, nicht näher bezeichnet

Diagnostik

Neue EULAR/ACR-Klassifikationskriterien

  • 2019 Einführung neuer Klassifikations-Kriterien von EULAR (European League Against Rheumatism) und ACR (American College of Rheumatology)22
    • Neben dem primären Zweck der Klassifizierung für Studien sollen die neuen Kriterien auch eine frühere Diagnose eines SLE erleichtern.23
  • Die neuen EULAR/ACR-Kriterien weisen im Vergleich zu früheren Klassifikationen eine verbesserte Genauigkeit bei der Erkennung eines SLE auf.
    • EULAR/ACR (2019): Sensitivität 98 %, Spezifität 96 %22
    • SLICC-Klassifikation (2012): Sensitivität 97 %, Spezifität 90 %24
    • ACR-Klassifikation (1982, revidiert 1997): Sensitivität 85 %, Spezifität 95 %25
  • Die einzelnen Kriterien werden dabei im Unterschied zu den bisherigen Klassifikationen unterschiedlich stark gewichtet.
    • Beispiel: Eine histologisch festgestellte Nierenentzündung wird stärker gewichtet als ein nicht erklärtes Fieber.24

Eingangskriterium positive antinukleäre Antikörper (ANA)

  • Voraussetzung für eine mögliche Klassifikation als SLE ist ein erhöhter ANA-Titer > 1:80.
    • Praktisch alle Patient*innen mit SLE haben erhöhte ANA-Titer.
    • Allerdings gibt es einen ANA-Nachweis auch bei vielen gesunden Personen.

Klinische Domänen und Kriterien

  • Allgemeinsymptome
  • Haut
    • nicht-vernarbende Alopezie (2 Punkte)
    • orale Ulzerationen (2 Punkte)
    • subakuter kutaner oder diskoider Lupus (4 Punkte)
    • akuter kutaner Lupus (6 Punkte)
  • Arthritis
    • Synovitis in mindestens 2 Gelenken oder Druckschmerz in mindestens 2 Gelenken oder Morgensteifigkeit > 30 min (6 Punkte)
  • Neurologie
  • Serositis
  • Hämatologie
    • Leukopenie (3 Punkte)
    • Thrombopenie (4 Punkte)
    • Autoimmunhämolyse (4 Punkte)
  • Niere
    • Proteinurie > 0,5 g/24 h (4 Punkte)
    • Lupus-Nephritis-Klasse II oder V (Histologie) (8 Punkte)
    • Lupus-Nephritis-Klasse III oder IV (Histologie) (10 Punkte)

Immunologische Domäne und Kriterien

  • Antiphospholipid-AK
    • Anti-Cardiolipin-IgG > 40 GPL oder Anti-Beta2GP1-IgG > 40 E oder Nachweis Lupusantikoagulanz (2 Punkte)
  • Komplementproteine
    • niedriges C3 oder niedriges C4 (3 Punkte)
    • niedriges C3 und niedriges C4 (4 Punkte)
  • Hochspezifische AK
    • Anti-dsDNA-AK (6 Punkte)
    • Anti-Sm-AK (6 Punkte)

Beurteilung

  • Für die Klassifikation als SLE müssen mindestens 10 Punkte erzielt werden (zusätzlich zum Eingangskriterium erhöhter ANA-Titer).
  • Wichtig bei der Beurteilung
    • Kriterien dürfen nur gezählt werden, wenn es dafür keine bessere Erklärung gibt.
    • Der einmalige Nachweis eines Kriteriums ist ausreichend.
    • Der Zeitpunkt des Nachweises eines Kriteriums muss nicht gleichzeitig zum Nachweis eines anderen Kriteriums liegen.
    • Für die Klassifikation als SLE ist der Nachweis mindestens eines Kriteriums aus einer klinischen Domäne notwendig.
    • Wenn Patient*innen positiv für mehr als ein Kriterium einer Domäne sind, wird nur das Kriterium mit der höchsten Punktzahl gewertet.

Differenzialdiagnosen

Vom SLE abzugrenzende Formen des Lupus erythematodes

  • Kutaner Lupus erythematodes (CLE)26
    • Im Gegensatz zum SLE ist der kutane Lupus erythematodes primär auf die Haut begrenzt.
    • Einteilung des CLE in 4 Untertypen:
      1. akuter kutaner Lupus erythematodes (ACLE) 
      2. subakuter kutaner Lupus erythematodes (SCLE)
      3. chronisch kutaner Lupus erythematodes (CCLE) mit 3 Unterformen:
      4. intermittierend kutaner Lupus erythematodes (ICLE).
    • Übergang des kutanen Lupus erythematodes in einen SLE27
      • ACLE häufig
      • SCLE ca. 10–15 %
      • DLE < 5 %
      • Die übrigen Untertypen sind sehr selten.
  • Medikamenteninduzierter Lupus erythematodes
    • Lupusähnliche Erkrankung, die Wochen bis Jahre nach Beginn einer Medikation auftritt.28
    • Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.29
    • Meistens 1 oder mehrere Symptome wie:29
      • Arthralgie ca. 90 % (häufig einziges Symptom) 
      • Myalgie ca. 50 %
      • Hautausschlag ca. 25 % (erythematöse Effloreszenzen, typischerweise an sonnenexponierten Stellen)
      • Lymphknotenschwellung < 25 %
      • Fieber
      • Müdigkeit.
    • Eine Beteiligung von ZNS und Nieren ist selten.
    • Es gibt zahlreiche auslösende Medikamente:29-30
      • Hydralazin
      • Procainamid
      • Chinidin
      • Isoniazid
      • Diltiazem
      • Minocyklin
      • Carbamazepin
      • TNF-Alpha-Blocker
      • Interferon-Alpha
      • u. a.
    • Rückbildung der Symptome innerhalb von Tagen bis Monaten nach dem Absetzen der auslösenden Medikamente
  • Neonataler Lupus31
    • Auslösung durch plazentare Passage von Antikörpern (Anti-Ro/SSA, Anti-LA/SSB) schwangerer Lupus-Patientinnen32
      • Nur 1–2 % der Kinder von Müttern mit positiven Antikörpern entwickeln einen neonatalen Lupus.33
    • klinisches Bild
      • Hautausschlag (Entwicklung in den Tagen bis Wochen nach der Geburt)
      • Anämie/Leukozytopenie/Thrombozytopenie
      • Veränderungen der Leberwerte
      • AV-Blockierungen (bis zu AV-Block III) 
    • Rückbildung innerhalb der ersten Lebenswochen bis -monate

Anamnese

Klinische Untersuchung

  • Merke: Es gibt keine spezifischen Muster der Organbeteiligung beim SLE!4
  • Haut
    • am häufigsten Veränderungen des akuten kutanen Lupus erythematodes (ACLE)2
      • Schmetterlingserythem: symmetrische Rötung an Nase und Wangen
        47389-2-sle.jpg
        Schmetterlingserythem bei SLE
      • generalisiertes, makulopapulöses Exanthem
    • am zweithäufigsten Veränderungen des diskoiden Lupus erythematodes2
      • entzündliche erythematöse Plaques mit follikulären Hyperkeratosen und Vernarbung
    • Haarausfall
    • allgemeine Blässe (bei Anämie)
    • Raynaud-Phänomen an den Händen
  • Schleimhaut
    • orale Erosionen/Ulzerationen
  • Gelenke
    • Zeichen der Arthritis: Rötung, Schwellung, Druckschmerz, Funktionseinschränkung
      • evtl. Gelenkdeformationen, v. a. der Fingergelenke: Jaccoud-Arthropathie2
    • häufig symmetrisch und polyartikulär25
    • Prädilektion für kleinere Gelenke25
  • Zentrales Nervensystem
  • Lymphknoten
  • Augen
    • Rötung
  • Pleura
    • pleuritisches Reiben
    • gedämpfter Klopfschall, abgeschwächtes Atemgeräusch bei Pleuraerguss
  • Perikard
    • perikarditisches Reiben

Häufigkeit von Symptomen/Befunden zu Erkrankungsbeginn und im weiteren Verlauf

  • Erstvorstellung in der Hausarztpraxis häufig mit leichteren Beschwerden der Gelenke und der Haut4
    • Vom praktischen Standpunkt aus sollte vor allem bei jungen Frauen mit Arthritis/Arthralgie an einen SLE gedacht werden, da dies häufig die Erstmanifestation darstellt.4
  • Häufigkeit von Symptomen/Befunden bei Erkrankungsbeginn30
  • Häufigkeit von Symptomen/Befunden im weiteren Verlauf2
    • Arthralgien/Myalgien: 90 %
    • Hautveränderungen: 75 %
    • Nierenbeteiligung: 50 %
    • Pleuritis: 40–60 %
    • ZNS-Manifestationen: 15–50 %

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

Screeninglabor bei klinischem Verdacht auf SLE2

Weiterführende Diagnostik bei pathologischem Screeninglabor2

  • Weitere ANA-Differenzierung (vor allem Anti-Sm, Anti-Ro/SSA, Anti-La/SSB, Anti-U1RNP-Antikörper)
    • Anti-Sm spezifisch für SLE, Prävalenz 14–40 %
  • Anti-dsDNA-Antikörper
    • spezifisch für SLE, Prävalenz 70–98 %
  • Komplement C3, C4
  • Antiphospholipid-Antikörper
  • 24-Stunden-Sammelurin (bei Eiweiß im Urinstatus), alternativ: Protein/Kreatinin-Ratio im Spoturin (siehe auch Artikel Proteinurie)
  • Untersuchung auf dysmorphe Erythrozyten im Urinsediment
  • Leberenzyme, LDH
  • CK bei Muskelbeschwerden

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Eine weitere Diagnostik bei Spezialist*innen ist abhängig von einer Organbeteiligung.2
    • Haut/Mundschleimhaut
      • Biopsie: Histologie, ggf. Immunfluoreszenz
    • Gelenke
    • Muskel
      • Elektromyografie
      • MRT
      • Muskelbiopsie
    • Niere
    • Lunge
      • Röntgenthorax
      • hochauflösende Computertomografie des Thorax (HR-CT)
      • Lungenfunktionsdiagnostik mit Messung der Diffusionskapazität
      • bronchoalveoläre Lavage
    • Herz
    • Auge
      • Fundoskopie/spezielle Untersuchungen unter Antimalariamitteln
    • zentrales und peripheres Nervensystem
      • Elektroenzephalografie (EEG)
      • MRT
      • CT
      • Liquordiagnostik
      • transkranieller Doppler
      • Angiografie
      • neuropsychiatrische Untersuchung
      • Messung der Nervenleitgeschwindigkeit

Indikationen zur Überweisung

  • Bei klinischem und laborchemischem V. a. SLE: Überweisung an Rheumatologie für Bestätigung/Ausschluss der Diagnose
    • Derzeit ist allerdings kein verlässlicher und validierter Algorithmus zur Beurteilung der Dringlichkeit einer fachrheumatologischen Abklärung verfügbar.4
  • Sofern Anamnese und Untersuchung keinen eindeutigen Hinweis auf klinische Manifestation eines SLE ergeben und laborchemisch nur ein geringer ANA-Anstieg auffällig ist:4
    • Eine primäre Verlaufskontrolle in der Hausarztpraxis ist sinnvoll nach einer Aufklärung über die Warnsymptome.
  • Bei manifestem SLE: Behandlung und Nachsorge in enger Zusammenarbeit mit Rheumatolog*innen, Internist*innen, Neurolog*innen und Dermatolog*innen. Bei Schwangeren sollten zudem Gynäkolog*innen eingebunden sein.

Therapie

Therapieziele

Übergeordnete Therapieziele35-37

  • Sicherung des langfristigen Überlebens
  • Verhinderung von Organschäden
  • Optimierung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

Treat-to-Target-Strategie (T2T)

  • Ähnlich wie bei der rheumatoiden Arthritis geht auch beim SLE die Entwicklung in Richtung einer „Treat-to-target (T2T)"-Strategie, aufgrund der Komplexität der Erkrankung ist der T2T-Ansatz beim SLE aber schwieriger umzusetzen.36-38
  • Um die übergeordneten Therapieziele zu verwirklichen, sollten folgende unmittelbaren Therapieziele angestrebt werden:36-38
    • Remission
    • Zustand niedriger Krankheitsaktivität, falls Remission nicht erzielbar
      • Aktivitätsbeurteilung anhand eines validierten Lupus-Aktivitätsindex (z. B. SLEDAI) und/oder organspezifischer Marker
    • Gleichzeitig aber Ziel einer möglichst niedrigen Glukokortikoiddosis, um Nebenwirkungen/Komplikationen der Kortikoidtherapie zu vermeiden.

Allgemeines zur Therapie

  • In den vergangenen Jahren Veröffentlichung diverser Leitlinien zur Behandlung des SLE35-36,39-42
    • allerdings nur relativ wenig wissenschaftliche Evidenz durch randomisierte Studien2
  • Therapie beruht auf:
    • Allgemeinmaßnahmen
    • medikamentöser Therapie
      • NSAR
      • Antimalariamittel
      • Kortikoide
      • Immunsuppressiva (Cyclophosphamid, Methothrexat, Azathioprin, Ciclosporin, Mycophenolat)
      • Biologika (Belumimab, Rituximab)
  • Die Behandlung sollte gemäß dem Prinzip der partizipativen Entscheidungsfindung festgelegt werden.23

Allgemeinmaßnahmen, die bei SLE-Patient*innen empfohlen werden

Lichtschutz

  • Vermeidung von Sonnenexposition39
  • Schützende Kleidung
  • Verwendung von Sonnenschutzmitteln LSF 50+2

Rauchstopp

  • Studiendaten nicht konsistent, die meisten Studien weisen auf eine Reduktion des SLE-Risikos durch Nikotinverzicht hin.4
  • Verminderung der Wirksamkeit von Antimalariamitteln durch Rauchen2

Gewichtskontrolle

  • Wahrscheinlich günstig für die Langzeitprognose39 

Körperliche Aktivität

  • Günstige Wirkung auf:
    • Lebensqualität43
    • körperliche Leistungsfähigkeit43
    • Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren.4

Physikalische Therapie

  • Örtliche Kälteanwendungen bei Gelenkschmerzen und -entzündungen44
  • Krankengymnastische Übungen zur Förderung der Gelenkbeweglichkeit44
  • Atemtherapie zur Verbesserung der Thoraxbeweglichkeit und Minderung der Infektionsgefahr44

Impfungen

  • Auffrischung des Impfschutzes der Patient*innen bei der Erstkonsultation, einschließlich Pneumokokkenimpfung
    • Lebendimpfstoffe sind kontraindiziert unter immunsuppressiver Behandlung (einschl. Prednisolon-Dosen > 20 mg/d).4
    • Lebendimpfungen sollten daher vor Beginn einer Immunsuppression durchgeführt werden (z. B. Rötelnimpfung für Schutz in späterer Schwangerschaft)23
  • Jährliche Grippeschutzimpfung

Medikamentöse Therapie

NSAR

  • Können für einen begrenzten Zeitraum bei Patient*innen mit geringem Risiko für NSAR-assoziierte Komplikationen eingesetzt werden.39
  • Einsatz vor allem bei Arthralgien, Myalgien, Serositiden, Kopfschmerzen

Antimalariamittel

  • Bei allen Patient*innen mit SLE ist eine Therapie mit Hydroxychloroquin empfohlen (sofern keine Kontraindikation)!35
    • Therapieadhärenz kann durch Blutspiegelbestimmung kontrolliert werden, dies sollte aber in Abstimmung mit den Patient*innen erfolgen.23
  • Wirkung vor allem auf Arthralgien, Hautveränderungen, Haarausfall, Ulzerationen7
  • Langfristiger Nutzen45
    • Verhinderung von Schüben
    • Verbesserung des Langzeitüberlebens
    • Schutz vor irreversiblen Organschäden
    • Verringerung des Thrombose- und Osteoporoserisikos
  • Hauptnebenwirkungen: Retinopathie, Verdauungsbeschwerden, Ausschlag, Myalgien, Kopfschmerzen
  • Interaktionen: Protonenpumpenblocker können die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin herabsetzen.2
    • wichtig auch bei einer Begleitmedikation mit NSAR

Glukokortikoide

  • Topische Therapie
    • Glukokortikoide
      • behaarte Kopfhaut, Hand- und Fußflächen: Glukokortikoide der Klasse IV2
      • andere Lokalisationen: Glukokortikoide der Klassen II–III2
    • evtl. alternativ Tacrolimus oder Pimecrolimus für längerfristige Applikation zur Vermeidung von Steroidnebenwirkungen46
      • Off-Label-Anwendung2
  • Systemische Glukokortikoide
    • wirksam bei praktisch allen SLE-Manifestationen
    • Ziel ist ein möglichst kurzfristiger Einsatz bis zur Wirkung der Antimalariamittel.2
      • Der Einsatz sollte weitgehend auf Akutbehandlungen (Schübe) eingeschränkt werden.23
    • Bei längerfristig notwendiger Gabe sollte die Dosis auf maximal 5 (bis 7,5) mg/d beschränkt und im Verlauf möglichst ausgeschlichen werden.35-38

Immunsuppressiva

  • Immunsuppressiva sollen eingesetzt werden35,23
    • bei unzureichendem Therapieerfolg mit Hydroxychloroquin (alleine oder mit Glukokortikoiden).
    • wenn die Glukokortokoiddosis bei längerfristiger Gabe nicht in einen akzeptablen Bereich von maximal 5 (bis 7,5) mg/d reduziert werden kann.
    • zur initialen Behandlung schwerer Verläufe mit drohender Organschädigung.
  • Empfohlene Substanzen sind:35
    • Methotrexat47
    • Azathioprin
    • Mycophenolat
    • Cyclosporin (v. a. bei hämatologischer Beteiligung).
  • Cyclophosphamid soll eingesetzt werden bei schwerem, organ- oder lebensbedrohendem SLE sowie als „Rescue-Therapie" bei Versagen anderer Immunsuppressiva.35

Biologika

Belimumab
  • Belimumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen das B-Lymphozyten-Stimulator-Protein BLyS.48-49
  • Derzeit einziges zugelassenes Biologikum für die Behandlung des SLE23
  • Einsatz empfohlen als Zusatztherapie bei Patient*innen mit klinisch und serologisch aktivem SLE trotz einer individuell angepassten Standardtherapie (Hydroxychloroquin und Glukokortikoide ohne oder mit Immunsuppressiva)35,50
  • Signifikanter Effekt auch auf Fatigue10
  • Bei Lupusnephritis und/oder ZNS-Beteiligung nicht empfohlen50-51
  • Applikation i. v., seit 2017 auch s. c.23
  • Nebenwirkung: erhöhtes Risiko für Depression und Suizidalität (Rote-Hand-Brief vom 27.03.19)
Rituximab
  • Wirksamkeit bei schweren Fällen in Fallberichten und Real-Life-Kohorten, allerdings primärer Endpunkt in Zulassungsstudie verfehlt52
  • Option (off label) bei schwerer, organbedrohender Erkrankung refraktär gegen Immunsuppressiva35,40-41

Weitere Therapien

  • Plasmapherese
    • bei katastrophalem Antiphospholipidsyndrom53,54
  • Immunglobuline (IVIG)

Optimierte Grundversorgung – BASIC

  • Ein einfaches Konzept, das die wichtigsten Maßnahmen zur Immunmodulation sowie Prävention von Komorbiditäten umfasst, ist das sog. BASIC-Schema:23,37
    • Bone: Knochenschutz durch Vitamin-D-Gabe (20.000 IU/Woche bei erniedrigtem 25OH-VitD)
    • Antimalariamittel: Hydroxychloroquin (200 mg/d, sofern keine Kontraindikationen)
    • Sonnenschutz: Lichtschutzfaktor 50+
    • Impfungen: Standard + Influenza/Pneumokokken
    • Cardiovaskuläres Risiko: Risikofaktoren identifizieren und modifizieren.
  • Zudem sollten Patient*innen mit Proteinurie einen ACE-Hemmer oder Angiotensin-Antagonisten erhalten.23,37

Spezielle Probleme

Lupus-Nephritis

  • Klinisch manifeste Nierenbeteiligung bei ca. 50 % der Patient*innen41,55
    • histologische Nierenveränderungen bei nahezu allen Betroffenen55
  • Indikationsstellung zur Nierenbiopsie bei Hinweis auf Nierenbeteiligung, insbesondere:56-57
    • Proteinurie von ≥ 0,5 g/d (bzw. Protein-Kreatinin-Ratio ≥ 500 mg/g) – und/oder –
    • anderweitig unerklärter Abfall der eGFR.
  • Indikation zur immunsuppressiven Therapie sollte auf der Basis des Ergebnisses einer Nierenbiopsie erfolgen.56
    • histologische Klassifikation der Lupus-Nephritis in Klasse I–VI, immunsuppressive Therapie bei Lupus-Nephritis-Klasse III–V5658
  • Zur Induktionstherapie können Mycophenolat, Cyclophosphamid und Tacrolimus (in Kombination mit Glukokortikoiden) verwendet werden, zur Erhaltungstherapie auch Azathioprin.5657,59-60
  • Rituximab Option bei refraktärer Erkrankung56
  • Hydroxychloroquin als Basismedikation bei allen Patient*innen mit Lupus-Nephritis empfohlen56

Erkrankung des zentralen Nervensystems

  • ZNS-Beteiligung bei 15–50 % der Patient*innen55
  • Klinisch sehr variabel und daher häufig schwierig zu diagnostizieren.
  • Die diagnostischen Maßnahmen sind abhängig von der klinischen Manifestation: EEG, elektrophysiologische Untersuchung, Lumbalpunktion, neuropsychologische Tests, MRT.40
  • Therapie
    • Kortikosteroide und Immunsuppressiva zur Behandlung des entzündlichen Prozesses
    • Thromboyztenaggregationshemmung/Antikoagulation bei zerebrovaskulären Thrombosen
    • symptomatische Therapie mit z. B. antiepileptischen Medikamenten, Antidepressiva

Antiphospholipid-Syndrom

  • Eine der wichtigsten Ursachen für erworbene Hyperkoagulabilität in der Bevölkerung55
    • charakterisiert durch venöse, arterielle und mikrovaskuläre Thrombosen61 
  • In mehr als 50 % der Fälle isoliertes Syndrom, aber auch sekundär bei anderer autoimmuner Grunderkrankung
  • 20–30 % der Patient*innen mit SLE weisen anhaltend erhöhte Antiphospholipid-AK auf.61
  • Klinische Erscheinungsbilder sind u. a.:53
  • Primärprävention
    • niedrigdosiertes ASS empfohlen bei SLE-Patient*innen mit Antiphospholipid-AK, insbesondere bei Hochrisikoprofil53
  • Sekundärprävention
    • dauerhafte orale Antikoagulation mit INR 2–3, nach arterieller Thrombose evtl. in Kombination mit ASS53
      • keine NOAK zur Antikoagulation53

Schwangerschaft und Kontrazeption

Beratung vor der Schwangerschaft 
  • Alle Frauen mit SLE sollten über die Chancen für eine gut verlaufende Schwangerschaft und Möglichkeiten der Krankheitskontrolle, aber auch über Risiken und Komplikationen beraten werden.42
  • Da der SLE keine eigentliche Erbkrankheit ist, sind Kinder von SLE-Patientinnen in der Regel gesund.
    • Allerdings kann ein (reversibler) neonataler Lupus auftreten.
Fertilität
  • Die Fertilität per se ist vermutlich durch den SLE nicht vermindert.42
  • Einschränkungen der Fertilität können sich ergeben durch Einnahme von Immunsuppressiva, insbesondere Cyclophosphamid.42
Risikobeurteilung
  • Schwangerschaften bei SLE sind Risikoschwangerschaften und bedürfen einer sorgfältigen Planung und Überwachung, verlaufen unter diesen Voraussetzungen dann aber häufig normal.
  • Komplikationen nur in geringem Umfang bei Frauen mit stabiler leichter Erkrankung62
  • Vor einer Schwangerschaft sollte die Erkrankung mindestens 6 Monate in Remission sein.44,63
    • bei Remission gute Prognose für die Schwangerschaft, wenn auch immer noch etwas schlechter als bei gesunden Frauen7,62
  • Risikofaktoren für Komplikationen in der Schwangerschaft42
    • aktive Erkrankung/Schub
    • Lupus-Nephritis
    • Antiphospholipid-AK
    • Hypertonie
    • Glukokortikoidtherapie mit Erhaltungsdosis ≥ 10–20 mg/d Prednisolonäquivalent 
  • Risiken für die Mutter
    • Eine Schwangerschaft kann die Krankheitsaktivität erhöhen, überwiegend aber nur leicht.39
    • Risiko für Präeklampsie ist etwa 3-fach erhöht (insbesondere bei Lupusnephritis und Antiphospholipidantikörpern).64 
    • erhöhtes Thromboserisiko
      • vor allem im Puerperium
  • Risiken für das Kind
Therapie
  • Die Therapie mit Hydroxychloroquin sollte fortgeführt werden.2
    • niedrigere Krankheitsaktivität und weniger Schübe
    • Auch in der Stillzeit kann Hydroxychloroquin gegeben werden.
  • Der positive Effekt von Hydroxychloroquin auf Schubrate, Verlauf der Schwangerschaft und das Risiko eines kongenitalen AV-Blocks sollte den Patientinnen bekannt sein.64
  • Glukokortikoide, Azathioprin, Ciclosporin A und Tacrolimus können zur Vermeidung oder Behandlung von Schüben verabreicht werden.42
Blutverdünnung bei Schwangerschaft mit Antiphospholipid-AK53
  • Mit AK-Hochrisikoprofil, ohne anamnestische Schwangerschaftskomplikationen oder Thrombosen (venös/arteriell): Prophylaxe mit ASS empfohlen
  • Nach Schwangerschaftskomplikationen, anamnestisch ohne Thrombosen (venös/arteriell): ASS plus Heparin in prophylaktischer Dosis
  • Thrombosen (venös/arteriell) in der Anamnese: ASS plus Heparin in therapeutischer Dosierung
Kontrazeption
  • Frauen mit SLE sollten über Möglichkeiten zur Kontrazeption beraten werden unter Berücksichtigung von Krankheitsaktivität und Thromboserisiko.42
    • IUP können bei allen SLE-Patientinnen (ohne oder mit Antiphospholipid-AK) angewendet werden.42 
  • Bei stabiler/inaktiver Erkrankung und negativen Antiphospholipid-AK können Östrogen-/Gestagenpräparate erwogen werden.42,65
  • Bei Frauen mit Antiphospholipid-AK muss das Risiko sorgfältig abgewogen werden, ggf. Verwendung von Gestagenpräparaten.42,66

Kardiovaskuläres Risiko

  • Patient*innen mit SLE haben ein höheres Risiko für eine vorzeitige Atherosklerose.
    • endothelialer und vaskulärer Schaden durch langdauernde entzündliche Aktivität7
  • Das kardiovaskuläre Risiko ist 2-fach erhöht.2,67
    • Junge Frauen haben das höchste relative Risiko im Vergleich zur Allgemeinpopulation.4,67
  • Während sich hochdosierte Glukokortikoide ungünstig auf das kardiovaskuläre Risikoprofil auswirken, wirken niedrigdosierte Glukokortikoide möglicherweise günstig auf die Atheroskleroseentwicklung.7,68

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Komplikationen

  • Erhöhtes Risiko für Komorbiditäten durch die Erkrankung selbst und/oder die Behandlung39
  • Verteilung von Komplikationen im zeitlichen Verlauf2
    • in den ersten Jahren vor allem bakterielle Infektionen als Folge von Krankheitsaktivität und hohen Glukokortikoiddosen
    • nach über 5-jähriger Krankheitsdauer überwiegend kardiovaskuläre Komplikationen2

Verlauf und Prognose

  • Verlauf meist in Schüben
    • zwischen den Schüben Phasen von Monaten bis Jahren mit geringer Aktivität44
  • Interindividuell große Unterschiede im Krankheitsverlauf
    • Spannbreite von nur leichten Symptomen mit schneller Remission bis hin zu fatalen Verläufen mit Organversagen und Tod
  • Kein signifikanter Unterschied im klinischen Erscheinungsbild bei Frauen und Männern13
    • bei Männern stärkere Krankheitsaktivität zum Zeitpunkt der Diagnose13
  • Mit zunehmendem Alter im Allgemeinen milderer Krankheitsverlauf44
    • Schübe seltener und schwächer
  • Häufigkeit von Schäden in Follow-up-Studie nach 7 Jahren69
      • 61 % klinisch nachweisbare Organschäden
      • 21 % neuropsychiatrische Schäden
      • 19 % Schäden des Bewegungsapparates
      • 16 % Nierenschäden
  • Durch die heutige Medikation haben sich die Kurz- und Langzeitprognose des SLE verbessert.2
  • SLE-Patient*innen haben immer noch eine höhere Mortalität im Vergleich zur Normalpopulation, aber mit optimaler Behandlung heute liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei über 95 %.70
    • 10-Jahres-Überlebensrate > 90 %10
    • Mehrheit der Patient*innen mit nahezu normaler Lebensdauer9
  • Lebensqualität: 50–80 % der Patient*innen geben Fatigue als ein Hauptsymptom an.71
    • Schmerzen und Depression während des Krankheitsverlaufs sind prädiktiv für die Entwicklung einer Fatigue.72
    • Umgekehrt wirkt soziale Unterstützung protektiv.72

Verlaufskontrolle

  • Die Kontrolluntersuchung ist abhängig vom Krankheitsverlauf.2
    • generell alle 3–6 Monate, bei Lupus-Nephritis initial alle 2–4 Wochen in den ersten 2–4 Monaten
  • Die Verlaufskontrolle sollte umfassen:2
    • Anamnese (u. a. neue Symptome, Komedikation, Infektionen)
    • körperliche Untersuchung
    • Erfassen der Krankheitsaktivität mit einem standardisierten Score (z. B. SLEDAI)
    • Labor
      • Blutsenkungsgeschwindigkeit
      • CRP (bei Verdacht auf Infektion oder Pleuritis)
      • Blutbild, Differenzialblutbild
      • Kreatinin
      • Leberwerte
      • Urinstatus, Protein/Kreatinin-Ratio
      • Komplement C3, C4
      • Anti-dsDNA-AK: Der intraindividuelle Verlauf gibt den Hinweis auf die Aktivität.
        • Anstieg der Anti-dsDNA-Antikörper häufig schon mehrere Monate vor einem Schub, parallel zum Abfall von Komplement
        • Höhe des ANA-Titers korreliert hingegen nicht mit der Aktivität des SLE!
      • Augenkonsil bei Hydroxychloroquin und Chloroquin: sofern keine Risikofaktoren vorliegen, Untersuchung vor Therapiebeginn, nach 5 Jahren und dann jährlich35
      • ggf. ergänzend apparative Diagnostik
  • Eine regelmäßige Kommunikation des Verlaufs zwischen Hausärzt*innen und Rheumatolog*innen ist wünschenswert.73

Patienteninformationen

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Patientenorganisationen

Illustrationen

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Systemischer Lupus erythematodes
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Systemischer Lupus erythematodes

Quellen

Leitlinien

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Autor*innen

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikel basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
 

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