Allergiediagnostik bei Kindern

Allgemeine Informationen

Definition

  • Eine Allergie ist definiert als hochspezifische, immunübermittelte Hypersensibilitätsreaktion auf bestimmte in der Regel harmlose Allergene.1
  • Die Klassifikation erfolgt nach Gell & Coombs.1
    • Allergie vom Typ I: IgE-vermittelte Sofortreaktion (innerhalb min bis 72 h)
    • Allergie vom Typ IV : zellulär vermittelte Spätreaktion (Manifestation > 24 h)
      • Beispiele: Kontaktdermatitis, Arzneimittelexanthem
  • Bei Kindern und Jugendlichen zählen allergische Erkrankungen zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen.2
  • Eine Allergiediagnostik ist Voraussetzung für eine spezifische Therapie wie z. B. Allergenelimierung oder allergenspezifische Immuntherapie (SIT)/Hyposensibilisierung.
  • Sie umfasst Anamnese, Hauttests (z. B. Pricktest), Laboruntersuchungen (z. B. sIgE), ggf. Spezialtests und Provokationstests (siehe Abschnitt Praktische Allergiediagnostik).

Allergische Erkrankungen im Kindesalter

Häufigkeit

  • In den Industrieländern Westeuropas ist in den letzten 20–30 Jahren die Häufigkeit allergischer Erkrankungen bei Kindern gestiegen.3
  • Im Laufe ihres Lebens erkranken mehr als 20 % der Kinder und mehr als 30 % der Erwachsenen an mindestens einer allergischen Erkrankung.4
  • Im Neugeborenen- und Kleinkindesalter spielen Nahrungsmittel-assoziierte allergische Reaktionen eine bevorzugte Rolle.
    • Die klinischen Manifestationen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die atopische Dermatitis und gastrointestinale Symptome.
  • Mit zunehmendem Alter des Kindes nimmt die Relevanz von Aeroallergenen zu.
    • Damit verbunden ist dann auch ein Wechsel der Organmanifestationen hin zu Reaktionen am oberen und unteren Respirationstrakt.
  • Der Zeitpunkt der Sensibilisierung und die Entwicklung der Allergie entspricht somit meist der Reihenfolge, in der das Kind den verschiedenen Allergenen ausgesetzt wurde: zuerst Nahrungsmittelallergene, danach häusliche Allergene und zuletzt Inhalationsallergene.5-6

Häufigkeit spezifischer Allergien bei Kindern

  • Atopische Erkrankungen
  • Neurodermitis
    • Die 12-Monats-Prävalenz liegt bei 7,0 %.2
    • Neurodermitis wird am häufigsten im Alter zwischen 0 und 2 Jahren diagnostiziert.2
    • Die aktuelle Betroffenheit sinkt mit zunehmendem Alter.2
    • Mädchen sind häufiger betroffen als Jungs.2
  • Asthmatische Bronchitis und Asthma
    • Bei der Mehrheit der betroffenen Kinder ist Asthma allergisch bedingt.2
    • Die 12-Monatsprävalenz liegt bei 3,5 %.2
    • In absoluten Zahlen ausgedrückt sind fast eine halbe Mio. Kinder und Jugendliche in Deutschland von Asthma betroffen.2
    • Die Asthmaprävalenzen steigen etwa bis zum Schulalter an.2
    • Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.2
  • Allergische Rhinokonjunktivitis
    • Die allergische Rhinokonjunktivitis ist die häufigste allergische Erkrankung im Kindesalter.2
    • Die 12-Monats-Prävalenz für Heuschnupfen liegt bei 8,8 %.2
    • Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.2
    • Mit zunehmendem Alter steigt die 12-Monats-Prävalenz kontinuierlich an.2
    • Jugendliche sind am häufigsten von Heuschnupfen betroffen.2
  • Allergisches Kontaktekzem
    • Die 12-Monats-Prävalenz liegt bei 1,2 %.2
    • Mädchen sind tendenziell etwas häufiger betroffen als Jungen.2
  • Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelintoleranz
    • Eine Untersuchung aus dem Jahr 2004 zeigte bei Kindern eine Prävalenz von 4,2 %.5
    • Die Hühnerei-Allergie die häufigste Nahrungsmittelallergie im Kindesalter.
    • Daneben sind Kuhmilch, Erdnüsse, Schalenfrüchte, z. B. Haselnuss, Cashew, Weizen, Soja, Fisch, Schalentiere, z. B. Shrimps und Samen, z. B. Sesam häufige Allergieauslöser.
    • Kinder mit atopischer Dermatitis leiden häufiger unter einer Nahrungsmittelallergie.7
    • Zudem gibt es eine große Korrelation zwischen einer frühzeitigen Sensibilisierung (zwischen 3 und 18 Monaten) gegenüber Nahrungsmittelallergenen und dem Auftreten von Neurodermitis, Asthma und allergischer Rhinokonjunktivitis im 6. Lebensjahr.8
  • Urtikaria
    • Eine Urtikaria (Nesselsucht) tritt in der Kindheit häufig als akute Reaktion bei Infektionskrankheiten auf. Die Ursache ist nicht allergisch.
    • Eine chronische Urtikaria, die länger als 6 Wochen andauert, oder eine chronisch rezidivierende Urtikaria kommt bei Kindern selten vor und ist meist nicht allergisch bedingt.9

ICD-10

  • T78 Unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert
    • T78.0 Anaphylaktischer Schock durch Nahrungsmittelunverträglichkeit
    • T78.1 Sonstige Nahrungsmittelunverträglichkeit, anderenorts nicht klassifiziert
    • T78.2 Anaphylaktischer Schock, nicht näher bezeichnet
    • T78.3 Angioneurotisches Ödem
    • T78.4 Allergie, nicht näher bezeichnet
    • T78.8 Sonstige unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert
  • L20 Atopisches [endogenes] Ekzem
    • L20.8 Sonstiges atopisches [endogenes] Ekzem
    • L20.9 Atopisches [endogenes] Ekzem, nicht näher bezeichnet
  • J45 Asthma bronchiale
    • J45.0 Vorwiegend allergisches Asthma bronchiale
    • J45.1 Nichtallergisches Asthma bronchiale
    • J45.8 Mischformen des Asthma bronchiale
    • J45.9 Asthma bronchiale, nicht näher bezeichnet
  • J30 Vasomotorische und allergische Rhinopathie
    • J30.1 Allergische Rhinopathie durch Pollen
    • J30.2 Sonstige saisonale allergische Rhinopathie
    • J30.3 Sonstige allergische Rhinopathie
    • J30.4 Allergische Rhinopathie, nicht näher bezeichnet
  • H10 Konjunktivitis
    • H10.1 Akute allergische Konjunktivitis
    • H10.2 Sonstige allergische Konjunktivitis

Allergiediagnostik

Klinische Relevanz und prädiktiver Wert

  • Grundlage für allergische Reaktionen ist die allergische Sensibilisierung des Immunsystems.2
  • Bei allergischem Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis entsteht diese durch die Bildung von spezifischen Immunglobulin-E-Antikörpern (IgE) nach (Erst-)Kontakt mit bestimmten, an sich harmlosen Stoffen (Allergenen).2
  • Wiederholter Allergenkontakt führt zur Aktivierung des sensibilisierten Immunsystems, es kommt zu Abwehrmechanismen gegenüber dem Allergen.2
  • Hierdurch können allergische Reaktionen an unterschiedlichen Organen, mit unterschiedlichen Schweregraden und Symptomen auftreten.2
  • Allergische Sensibilisierungen sind über die Analyse von spezifischen IgE-Antikörpern im Blut messbar.
    • Ihr Nachweis allein hat aber noch keinen Krankheitswert.
    • Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko für allergische Erkrankungen, sie ist die Voraussetzung dafür, Symptome zu entwickeln.
    • Das Risiko einer klinischen Allergie steigt so auch mit der Höhe des spezifischen IgE und mit zunehmender Anzahl der Allergene mit nachgewiesener Sensibilisierung.10
  • Die Zahlen der sensibilisierten Kinder sind hoch. Sie stellen eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.
    • 37,1 % der 3- bis 17-Jährigen sind gegen die Allergenmischung SX1, einem Mix aus den 8 häufigen Inhalationsallergenen von Lieschgras, Roggen, Birke, Beifuß, Katzen- und Hundeschuppen, Hausstaubmilbe und dem Schimmelpilz Cladosporium herbarum sensibilisiert.2
    • Diese Sensibilisierung nimmt mit zunehmendem Alter weiter zu, sodass annähernd jeder 2. Jugendliche eine Allergiebereitschaft aufzeigt.2
    • Neusensibilisierungen gegen die SX1-Allergenmischung scheinen im Laufe des Lebens deutlich häufiger aufzutreten als Remissionen. Das heißt, einmal erworbene Sensibilisierungen scheinen größtenteils bestehen zu bleiben.2
  • Andererseits bedarf es zum Nachweis der klinischen Relevanz einer allergischen Sensibilisierung, sei es durch Nachweis von IgE Antikörpern im Blut oder Pricktest, letztendlich einer detaillierten Korrelation mit der Klinik und der Anamnese.
    • U. U. ist ergänzend die Durchführung organspezifischer Provokationstests notwendig.
    • Deutlich wird dies am Beispiel von Nahrungsmittelallergien.11 
      • Es zeigte sich, dass 10 % der deutschen Kinder gegen Erdnuss sensibilisiert sind. Dabei ist eine Erdnussallergie als eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien nur bei rund 0,5 % der Kinder tatsächlich vorhanden.
      • Da der Nachweis einer Sensibilisierung zu enormer Verunsicherung und Ängsten bei den Eltern führen kann, sollte die Diagnose niemals leichtfertig gestellt werden.

Indikation für eine Allergiediagnostik

Allgemeine Aspekte

  • Ein Allergiediagnostik ist Voraussetzung für:
    • die korrekte Klassifizierung
    • den Nachweis der allergischen Ätiologie
    • eine spezifische Therapie von allergischen Erkrankungen12-15
    • eine Allergensanierung
      • Allergenreduktion und Verbesserung des Krankheitsverlaufs insbesondere bei Allergien gegen Hausstaubmilben und Tierhaaren13-14,16
    • eine allergenspezifische Immuntherapie (SIT)17
      • Metaanalysen belegen die Wirksamkeit von subkutaner Immuntherapie (SCIT) und sublingualer Immuntherapie (SLIT) für bestimmte Allergene und Altersgruppen.
      • Die Daten der kontrollierten Studien differenzieren hinsichtlich Umfang, Qualität und Dosierungsschemata und erfordern daher eine produktspezifische Bewertung.
      • Auf der Internetseite der DGAKI (www.dgaki.de/Leitlinien/s2k-Leitlinie-sit) finden sich hierzu nähere Informationen sowie eine Auflistung der in Deutschland auf dem Markt befindlichen SIT- Produkte.
  • Ein Allergiediagnostik unabhängig vom Alter des Kindes ist angezeigt:
    • bei anhaltenden allergischen Symptomen
    • als Verlaufsparameter einer kontinuierlichen prophylaktischen Therapie, die die Symptomfreiheit zum Ziel hat.12,15,18
  • Art und Umfang der Allergiediagnostik ist alters- und symptomabhängig.

Spezifische Indikationen

Nahrungsmittelallergie
  • Hier unterscheidet man zwischen IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergie und nicht IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergie.19
  • IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien werden in eine primäre und sekundäre Form unterteilt.19
    • Primäre Nahrungsmittelallergien entstehen primär infolge gastrointestinaler oder kutaner Sensibilisierungen.
    • Sekundäre Nahrungsmittelallergien entstehen infolge einer Sensibilisierung gegenüber Aeroallergenen (z. B. Pollenallergenen) mit anschließenden Reaktionen (sog. Kreuzallergien) auf strukturverwandte Allergene.
  • Die Symptome bei der IgE-vermittelten primären Nahrungsmittelallergie können sich an jedem Organsystem manifestieren, sind im Schweregrad variabel und reichen von lokalen Symptomen bis zur lebensbedrohlichen Anaphylaxie.19
    • Es kann zu gastrointestinalen Symptomen wie Erbrechen, Diarrhö, Koliken, aber auch zu Symptomen der Haut oder der Atemwege kommen.3,5,20
    • Auch die Verschlechterung einer atopischen Dermatitis ist möglich.19
    • Häufigstes Symptom bei der sekundären pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie ist die Kontakt-Urtikaria der Mundschleimhaut.19
  • Die Symptome der nicht-IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie sind hauptsächlich gastrointestinal.11
Neurodermitis
  • Allergien können Triggerfaktoren zur Verschlechterung eines Ekzems sein.
  • Bei leichten Verläufen ist eine Allergiediagnostik in der Regel nicht notwendig.21
  • Das höchste Risiko für eine Allergie haben Kinder mit einem früh beginnenden und schwer verlaufenden Ekzem.21
  • Indikationen zur Allergiediagnostik sind vor allem persistierendes Ekzem, kontinuierlicher Bedarf an wirkstoffhaltigen Externa wie topischen Glukokortikoiden oder Pimecrolimus.21
  • Aber auch eine präventive Diagnostik zum Ausschluss einer Allergie gegen potenziell gefährliche Allergene wie Erdnuss kann hilfreich sein, um Anaphylaxien vorzubeugen und Toleranzentwicklung zu fördern.21
Urtikaria und Angioödem
  • Sowohl die akute (Dauer < 6 Wochen), als auch die chronische Urtikaria Dauer > 6 Wochen) sind selten durch eine IgE-vermittelte Allergie ausgelöst.22-23
  • Die akute Urtikaria wird in den meisten Fällen infolge von bisher unverstandenen Prozessen von Infektionserkrankungen ausgelöst.
    • Nur in Ausnahmefällen ist unter begründetem Verdacht eine differenzialdiagnostische Abklärung hilfreich (z. B. die Abklärung einer Typ I/IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie).
  • Die Ursachenabklärung chronischer Urtikaria ist komplex.
    • Sie beinhaltet den Ausschluss von Differentialdiagnosen, wie z.B. hereditäres Angioödem, Morbus Still, systemischer Lupus erythematodes und die Suche nach Triggerfaktoren, wie Kälte, Wärme, Druck, Anstrengung, Einnahme von NSAR etc.
    • Auch hier ist eine igE-vermittelte Allergie selten, daher Allergiediagnostik ggf. nur bei therapieresistenten Verläufen und insbesondere bei klinischem Verdacht auf eine Allergie.
    • Wichtigste Differenzialdiagnose ist die Anaphylaxie.
Asthma bronchiale
  • Sensibilisierung gegenüber Allergenen, frühe Virusinfektionen insbesondere der tiefen Atemwege sowie eine genetische Prädisposition sind die Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Asthma im Kindesalter.24
  • Bei Verdacht auf ein allergisches Asthma bronchiale sollte eine Allergietestung durchgeführt werden.
Allergische Rhinokonjunktivitis
  • Eine Allergiediagnostik sollte vor allem in therapieresistenten Fällen, v. a. mit ausgeprägter Konjunktivitis erfolgen.
  • Zudem sollte bei gleichzeitigem Bestehen eines Asthmas eine Allergiediagnostik erwogen werden.3
Anaphylaxie
  • Eine Allergiediagnostik ist immer erforderlich.
  • Provokations- und Pricktests sollten nur unter sorgfältiger Überwachung in einer qualifizierten Gesundheitseinrichtung durchgeführt werden und sind Aufgabe allergologisch qualifizierter Fachärzt*innen.3
Reaktion auf Insektenstiche
  • Indikation für eine Allergietestung sind schwere, systemische Reaktionen Grad III–IV wie z. B. Atemnot und Anaphylaxie.25
  • Keine Indikation zur Allergietestung bei ausschließlich lokaler Reaktion/Urtikaria
Allergieverdacht
  • Verdacht auf Penicillin- oder andere Medikamentenallergien
    • Eine Allergiediagnostik sollte erfolgen bei V. a. allergische Reaktionen vom Sofort- oder Spättyp.26
  • Verdacht auf Latexallergie
    • Symptome einer Typ-1-Allergie, insbesondere bei Kindern einer Risikogruppe für Latexallergie
      • wiederholte Operationen bei Spina bifida
      • urogenitale Fehlbildungen
      • atopische Symptome
      • frühzeitige Exposition gegenüber Latex3

Kreuzreaktivität

  • Kreuzreaktionen treten auf, wenn 2 oder mehrere Allergene Epitope teilen oder sich die Epitope stark ähneln und daher dieselben IgE-Antikörper binden.
  • Patient*innen mit einer Sensibilisierung für ein Allergen können so ohne vorherige Exposition und Sensibilisierung auf ein anderes Allergen reagieren.
  • Beispiel ist die Kontakturtikaria der Mundschleimhaut
    • häufigste klinische Manifestation einer durch Pollen vermittelten Kreuzreaktion auf Nahrungsmittel
    • früher: orales Allergiesyndrom
    • Latenz bis zum Auftreten der Symptome bis zu 2 Stunden nach Nahrungsaufnahme
    • Symptome sind Juckreiz und Schwellungen im Mund- und Rachenraum.
  • Andererseits kann eine serologische Kreuzreaktion und Kreuzreaktivität der Haut beim Pricktest auch ohne klinische Erkrankung bestehen, ggf. ist hier dann ein Provokationstest erforderlich.
    • Dies führt zur Einschränkung der Spezifität des Nachweisverfahrens, die Relevanzbeurteilung ist daher immer wichtig.27

Häufige Kreuzreaktionen

  • Birke
    • Apfel, Haselnuss, Karotte, Kartoffel, Sellerie, Kirsche, Birne
  • Beifuß (Artemisia)
    • Knollen- und Blattsellerie, Karotte, Fenchel, Petersilie, Koriander, Senf
  • Gräser
    • Kartoffel, Tomate, Weizen, Erdnuss
  • Kuhmilch
    • Ziegenmilch, Schafsmilch, Rindfleisch
  • Erdnüsse
    • Sojabohnen, grünen Bohnen, Erbsen, Linsen
  • Linsen
    • Erdnuss, Soja
  • Latex
    • Banane, Avocado, Kiwi, Edelkastanie, Papaya, Feige, Birkenfeige28

Praktische Allergiediagnostik

Anamnese

  • Eine sorgfältige Anamnese ist sehr wichtig. Basierend auf der daraus generierten Verdachtsdiagnose sollte in weiteren Schritten möglichst immer gezielt überprüft werden, ob eine hierzu passende Sensibilisierung vorliegt, die eine definitive Diagnosestellung erleichtert und falsch positive Befunde reduziert.
  • Wichtige Fragen sind:
    • Alter bei Beginn der Beschwerden?
    • Häufigkeit und Schwere der Symptome, Anaphylaxie?
    • Genetische Veranlagung?
    • Umwelt: Wohn-, Schul- und Freizeitklima?
    • Kontakt zu Tieren?
    • Rauchen bzw. Passivrauchen?
    • Mögliche Allergene?
    • Tages- bzw. jahreszeitliche Schwankung?
    • Medikation in den letzten 10 Tagen?

Pricktest

  • Mit dem Pricktest können spezifische IgE-vermittelte Allergien nachgewiesen werden.
  • Meist Standarduntersuchung auf hausärztlicher und fachärztlicher Ebene.29
  • Es handelt sich im Prinzip um ei­nen kutanen Provokationstest.29
    • In die obe­re Dermis werden Allergene eingebracht, die bei sensibilisierten Patient*innen über ein Cross­bridging von zellgebundenen IgE­- Antikörpern eine Mastzelldegranulati­on bewirken.
    • Nach Freisetzung der Me­diatoren aus den Mastzellen bilden sich (hauptsächlich zunächst durch Histamin vermittelter) Juckreiz sowie eine Urtika mit Reflexerythem.

Indikationen29

  • Verdacht auf Typ-­I­-Allergie vom Sofort­typ auf ein Aeroallergen, Nahrungs­mittel, Insektengift, Arzneimittel oder Latex bei anamnestischen und/oder klinischen Hinweisen
    • Der Pricktest hat dabei seine größte Stärke in der Diagnostik inhalativer Allergien.
  • Screening auf Aeroallergen-Sensibi­lisierungen z. B. im Rahmen der Standarddiagnostik des Asthma bronchiale oder des atopischen Ekzems oder zur Erfassung einer atopischen Diathese allgemein
    • Bei Verdacht auf möglicherweise multiple Nahrungsmittelallergien bei Kindern mit Atopischem Ekzem ist als Suchtest die RAST-Diagnostik besser geeignet.29

Kontraindikationen29

  • Hauterkrankung im Testfeld
  • Deutliche Beeinträchtigung des Allgemeinzustands
  • Instabiles oder therapeutisch inadäquat eingestelltes Asthma bronchiale
  • Relative Kontraindikation
    • Schwangerschaft
    • Therapie mit Betablockern

Standardtestreihe

  • Die Standardtestreihe besteht i. d. R. aus:29
    • amerik. Hausstaubmilbe (Dermatophagoides pteronyssinus)
    • Katze (Felix domesticus), Hund (Canis familiaris)
    • Schimmelpilze (Alternaria alternata/tenuis, Cladosporium herbarum/album)
    • Pollen: Gräser (Mischung oder Einzelspezies z. B. Phleum pratense), Birke (Betula alba), Erle (Alnus incana), Hasel (Corylus avellana), Ragweed (Ambrosia artemisiifolia), Beifuß (Artemisia vulgaris).
      • Hierbei werden standardisierte Extrakte verwendet.
      • Zusätzlich erfolgt eine Negativkontrolle mit Natriumchloridlösung 0,9 % sowie eine Positivkontrolle mit Histamindihydrochlorid­ Lösung 0,1 %.
  • Bei Kleinkindern wird oft ein kleinerer Standard angewandt:29
    • Hausstaubmilben oder Einzelspezies, z. B. Dermatophagoides farinae,
    • Birke, Gräsermischung oder Lieschgras
    • Katzenschuppen.

Altersgrenze

  • Es gibt keine untere Altersgrenze für die Durchführung des Tests, bei Kleinkindern kann die Reaktion auf den Pricktest jedoch milder ausfallen als bei älteren Kindern.29
    • Bei Kindern ist häufig im Laufe der Entwicklung eine wiederholte Tes­tungen notwendig zur Erfassung von Neusensibilisierungen oder Veränderungen der Sensibilisierung.
    • Bei Jugendlichen und Erwachsenen hingegen sollte v. a. bei einem Wechsel der Symptomatik oder ganz neuer Fragestellung erneut geprickt werden.

Zu beachten gilt weiterhin29

  • Nach Reaktionen auf nutritive Allergene sollte eine Refraktärzeit von ca. 1 Woche beachtet werden, innerhalb derer Testreaktionen falsch ­negativ oder schwächer ausfallen könn­ten.
  • Auf Antihistaminika (H1-Blocker) sollte mindestens 3 Tage (1. Generation) bzw. 7 Tagen (2. Generation) vor Testung verzichtet werden.
  • Nach lokalen Glukokortikoiden im Testgebiet sollte eine Karenzzeit von 7 Tagen eingehalten werden.
    • Nach nasalen/inhalativen Glukokortikoiden ist keine Karenzzeit nötig.
    • Bei systemischer Glukokortikoidtherapie kann nach Möglichkeit eine Karenzzeit von 3-7 Tagen erwogen werden.
  • Auch Omalizumab, topische Calcineurininhibitoren und trizyklische Antidepressiva beeinflussen das Testergebnis, sodass eine Karenzzeit eingehalten werden sollte.

Durchführung29

  • Getestet wird auf den Volarseiten der Unterar­me auf erscheinungsfreier Haut.
  • Bei Kleinkindern und Säuglingen kann auch am oberen Rücken geprickt werden.
  • Testung nach standardisiertem Verfahren (mit einer Pricklanzette wird das Allergen unter die Haut gedrückt)
  • Nach 15(–20) min werden die Hautreaktionen an den Allergen­teststellen sowie die Positiv-­ und Negativkontrolle abgelesen.
    • Ermittelt wird der Quaddeldurchmesser und das Auftreten von Quaddelaus­läufern („Pseudopodien"), die für eine besonders starke Reaktion sprechen.
    • Spätablesungen erfolgen bei Verdacht auf verzögerte allergische Reaktionen z. B. bei Arzneimittelexanthemen (nach 24 und 48 Stunden).

Bewertung29

  • Ein positiver Befund liegt bei einem Quaddel­durchmesser von ≥ 3 mm vor.
  • Wichtig zu wissen, dass dies dem Nachweis einer Sensibilisierung für das getestete Allergen entspricht und nur mit Anamnese und Klinik zusammen die Diagnose Allergie gestellt werden kann.
  • Sicher auswertbar ist der Test nur bei eindeutig positiver Histaminreaktion und Fehlen einer Quaddel bei der Negativkontrolle.
  • Negativkontrolle: Bei positivem Be­fund ist von einem urtikariellen Dermographismus bzw. gesteigerter Hautreagibilität auszugehen. Die Allergen­testungen können daher falsch ­positiv oder größer als zu erwarten ausfallen.
  • Positivkontrolle: Bei negativem Befund ist von einer verminderten Hautreagibi­lität, konstitutionell oder z. B. durch Medikamenteneinwirkung auszugehen. Die Allergentestungen können falsch­ negativ oder kleiner als zu erwarten ausfallen.

Prick-to-Pricktest

  • Zur Untersuchung, falls kommerzielle Extrakte nicht zur Verfügung stehen, vor allem frisches Obst und Gemüse, Nüsse.
  • Es wird zunächst mit der Pricklanzette in die Frucht geprickt und danach in die Haut der Testperson.
    • Hierbei handelt es sich rechtlich um die Anfertigung eines Arzneimittels, sodass die testenden Ärzt*innen einer Anzeigepflicht unterliegen.

Notfallausrüstung

  • Die Gefahr einer allgemeinen schweren allergischen Reaktion ist möglich.30
  • Bei Durchführung sollte auf eine Notfallausrüstung zur Behand­lung systemischer Reaktionen vorhanden sein.29

Spezifische IgE-Antikörper im Serum (sIgE)

  • Der spezifische IgE-Antikörpernachweis im Blut kann anstelle oder zusätzlich zu dem Pricktest verwendet werden.3
  • Empfohlen bei nicht aussagekräftigen Ergebnissen des Pricktests und/oder unklarer Anamnese.3
  • Bei der Messung können verschiedene Methoden angewandt werden.31

Extraktbasierte Diagnostik

  • Hier wird sIgE gegen wässrige Auszüge natürlicher Allergenquellen gemessen. 
    • Die Spezifität dieser Testmethode ist häufig eingeschränkt. Kreuzreaktionen sind möglich.
    • Andererseits ist durch die komplexe Zusammensetzung der natürlichen Extrakte in der Regel eine hohe Sensitivität der Tests gewährleistet.

Singleplex-Diagnostik mit Allergenmolekülen

  • Bei dieser werden mithilfe des Testsystems sIgE-Antikörper nicht gegen Extrakte und damit Allergenmischungen, sondern gegen einzelne Allergenmoleküle (Singleplex) bestimmt.
    • höhere Spezifität
    • Nachteil ist die Gefahr, andere relevante Allergene der Allergenquelle zu übersehen.

Multiplex-Diagnostik mit Microarray

  • Bei dieser Analyse werden in einem Arbeitsgang gleichzeitig sIgE-Antikörper gegen mehrere Allergene in einer Patientenprobe bestimmt.
    • Vorteil ist der weitgehende Ausschluss einer IgE-vermittelten Allergie bei negativen Befunden.
    • Nachteile sind der mögliche Nachweis vieler Sensibilisierungen ungeklärter Relevanz und hohe Kosten des Testverfahrens.

Alle Methoden funktionieren nach ähnlichem Prinzip27

  • Die Allergene werden entweder an eine feste Phase gekoppelt oder als Flüssigallergene eingesetzt, an die die sIgE des Patientenserums binden.
  • Anschließend werden radioaktive, mit Fluoreszenz markierte oder enzymgekoppelte Anti-IgE-Antikörper zugesetzt.
  • Die dann gebundenen Anti-IgE-Antikörper werden entweder durch direkte Bestimmung der Radioaktivität, der Fluoreszenzintensität oder nach Zusatz eines Substrats durch die Messung der enzymatisch eingeleiteten Farbreaktion nachgewiesen.
  • Die Quantifizierung gelingt durch eine auf bekannte Gesamt-IgE-Mengen bezogene Eichkurve nach WHO-Standard.
    • Eine echte Quantifizierung von sIgE ist allerdings bislang nicht möglich.
    • Auch ein quantitativer Vergleich der Ergebnisse unterschiedlicher Testsysteme verschiedener Hersteller ist eher nicht möglich.
    • Bekannte Testsysteme sind z. B. das Phadebas-RAST-System und das ImmunoCAP-System.

Wichtig für die Interpretation

  • Eine Sensibilisierung gegenüber einem Allergen kann vorliegen, ohne dass eine klinische Allergie präsent ist.
  • Eine geringe Anzahl spezifischer IgE-Antikörper (sIgE) gegen Nahrungsmittel- und Inhalationsallergene sind normal und meist ohne klinische Relevanz.3
  • Die Höhe der spezifischen IgE-Antikörper muss nicht mit der Schwere der Symptomatik und der Klinik korrelieren.
  • Das Risiko einer klinischen Allergie steigt jedoch mit der Höhe der sIgE und mit zunehmender Anzahl der Allergene mit nachgewiesener Sensibilisierung.10
  • Der positive prädiktive Wert bei Jugendlichen ist niedrig und der negative prädiktive Wert ist hoch.32
  • Der Nachweis spezifischer IgE-Antikörper muss nicht unbedingt mit positiven Hauttestreaktionen im Pricktest korrelieren.
    • Mastzellständiges IgE hat eine weitaus längere Halbwertszeit (Monate bis Jahre) als IgE im Serum (2–3 Tage).2,33.233

Andere Testmethoden

  • Epikutantest29
    • Das Testmaterial wird offen oder unter einer konventionellen Epikutantestkam­mer okklusiv für 20 min auf die Haut auf­gebracht.
    • Es ist ein nicht-standardisiertes Testverfahren.
  • Intrakutantest29
    • Die Testlösung und Positiv­- und Negativkontrolle werden streng intra­kutan injiziert.
    • Indikationen: Verdacht auf Insektengiftallergie und Arzneimittelallergie, Nachtestung bei kli­nisch­ anamnestisch dringenden Hinwei­sen auf eine Soforttyp-Sensibilisierung und negativem Pricktest
    • höhere Sensitivität, aber geringere Spezifität
    • Cave!
      • schmerzhaft, daher im Kindesalter nur unter strenger Indikationsstellung
      • höheres Risiko für systemische Reaktionen
  • Zelluläre Diagnostik31
    • Basophilen-Aktivierungs-Test (BAT) für die Diagnostik einer allergischen Sofortreaktion
    • Lymphozyten-Transformations-Test (LTT) für die Diagnostik einer Spättypreaktion
    • Beide Tests sind nur teilweise standardisiert, teuer und werden nur in wenigen Zentren angeboten und sind daher nur in Einzelfällen hilfreich.
  • Messung des Gesamt-IgE31
    • Die Messung des Gesamt-IgE (tIgE) im Serum hat nur eine begrenzte Aussagekraft für die Diagnostik.
    • Gerade im Kindes- und Jugendalter ist der Referenzbereich groß.
    • Ebenso schließen niedrige tIgE-Serumspiegel gerade bei jungen Kindern eine Inhalations- oder Nahrungsmittelallergie nicht aus.
    • Somit eignet sich die Bestimmung des Gesamt-IgE nicht als Screeningmethode für das Vorliegen einer Allergie.
  • Weiterhin selten verwendet werden:
    • Histamintest
    • Reibetest.

Provokationstest

Nahrungsmittelallergie

  • Bei der Diagnostik der primären Nahrungsmittelallergie sind die wichtigsten Bausteine die Anamnese, der Nachweis einer Sensibilisierung und ggf. eine orale Nahrungsmittelprovokation.19
    • Ein positiver Pricktest und/oder Nachweis von spezifischem IgE sind allein nicht beweisend, da Sensitivität und/oder Spezifität zu niedrig sind.
    • Durch eine genaue Anamnese sind Intoleranzen und seltener Lebensmittelintoxikationen abzugrenzen, aber auch Sensibilisierungen ohne klinische Relevanz zwingend auszuschließen.11
  • Die Diagnosestellung der nicht-IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien umfasst die typische Symptomatik, die Elimination des auslösenden Allergens und anschließend bei Besserung der Symptomatik eine gezielte orale Provokationstestung unter stationärem Monitoring.11
    • Dauer der Eliminierungsdiät bei nicht IgE-vermittelten Reaktionen u. U. ca. 3–4 Wochen
  • Orale Nahrungsmittelprovokation11
    • Goldstandard in der Diagnostik
    • offen oder doppelblind, placebokontrollierte Testung unter stationären Bedingungen und unter ärztlicher Aufsicht
    • In der Regel wird das Allergen alle 30 min in Titrationsstufen über 24 Stunden verabreicht.
    • In Deutschlang sind keine zur flächendeckenden Versorgung entsprechenden Kliniken zur Durchführung vorhanden.

Inhalationsallergien

  • Bei voller Übereinstimmung zwischen Anamnese und dem Ergebnis von sIgE und Hauttest ist eine Allergenprovokation am Zielorgan unnötig.
  • Bei Unsicherheit kann ein Provokationstest durchgeführt werden.3
    • Es sollte ein standardisierter Provokationstest verwendet werden, der reproduzierbare Ergebnisse gewährleistet.
    • Es gibt konjunktivale, nasale und bronchiale Provokationstests, die mithilfe standardisierter Allergenextrakten in ansteigender Konzentration durchgeführt werden.3
  • Organprovokationen erfordern die aktive Compliance des Kindes, in der Regel ab dem 6. Lebensjahr.3
  • Voraussetzung für einen bronchialen Provokationstest beim Kind ist die Durchführung einer Spirometrie.28
    • Bronchiale Allergenprovokation führen bei einem positiven Testergebnis zu einem signifikanten FEV1-Abfall.
    • Bei Asthma-Patient*innen wird durch die bronchiale Allergenprovokation eine zweiphasige Immunantwort ausgelöst.
      • innerhalb von 20 min sofortige Reaktion mit Bronchospasmus (IgE-vermittelt)
      • nach 3–6 Stunden eosinophile Entzündungsreaktion der Atemwegsschleimhäute34

Test auf bestimmte Allergien

Bienen- und Wespenallergie

  • Hauttests und Bestimmung des sIgE sollten 4–6 Wochen nach Stichereignis erfolgen. Größere Abstände können zur Negativierung des Hauttest-Ergebnisses führen.33

Medikamentenallergie, Penicillinallergie

  • Die Basis der Diagnostik stellt die Anamnese dar.
  • Je nachdem, welche Reaktion (Sofort- oder Spät-Typ) aufgetreten ist, wird die weitere Diagnostik geplant.26
  1. Sofort-Typ (Testung möglichst innerhalb von 4–6 Monaten nach dem Ereignis)
    • Durchführung eines Haut-Pricktests oder Intrakutantests
      • Für beide Testmodalitäten sind nichtirritative, aber immunogene Wirkstoffkonzentrationen bekannt.
    • Bestimmung der spezifischen IgE- Antikörper im Serum
      • Hierbei steht nur ein sehr begrenztes Panel an validierten Testallergenen zur Verfügung.
      • Im klinischen Alltag ist ihr Einsatz vorwiegend bei einer vermuteten Sofortreaktion auf Betalaktam- Antibiotika empfehlenswert.
      • Auch potenziell kreuzreaktive Ausweichpräparate sollten in der Diagnostik berücksichtigt werden.
    • Provokationstestung
  2. Spät-Typ (Testung frühestens 4 Wochen nach dem Ereignis)
    • Durchführung eines Intrakutantests oder eines Epikutantests
    • Provokationstestung
      • kontraindiziert bei schweren Spätreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom/toxisch epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms (DRESS)

Latexallergie

  • Nachweis durch eine umfassende Anamnese, Pricktest und spezifisches IgE im Serum35
  • Ggf. Durchführung eines Provokationsstests
  • Kreuzreaktionen bestehen zu Avocado, Kiwi und Banane.

Umweltdiagnostik

  • In Einzelfällen kann es notwendig sein, die Konzentration der relevanten Allergene in der Wohn-, Schul- und Arbeitsumgebung der Betroffenen zu ermitteln.
  • Voraussetzung ist eine spezifische Allergiediagnose.

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) et al. Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergie. AWMF-Leitlinie Nr. 061-031. S2k, Stand 2021. www.awmf.org

Literatur

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Autor*innen

  • Kristine Scheibel, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Norderney
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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