Allgemeine Informationen
Definition
- Erkrankung des peripheren Nervensystems (PNS) mit Beteiligung der Nerven des autonomen (vegetativen) Nervensystems1-5
- Das autonome Nervensystem ist für die Regulation der unwillkürlichen Körperfunktionen (z. B. Kreislauf, Atmung, Verdauung) verantwortlich.
- Autonome Nervenfasern sind dünn und nur wenig myelinisiert.
- Isolierte autonome Neuropathien sind selten, meist Mitbeteiligung im Rahmen einer peripheren Neuropathie (z. T. auch subklinisch).
- häufigste Form der Polyneuropathie: distale symmetrische Polyneuropathie
- Zahlreiche Erkrankungen können zu einer Polyneuropathie mit autonomer Beteiligung führen.1-4,6
- Die häufigste Ursache ist die diabetische Polyneuropathie.1
- Bei 20 % der Polyneuropathien ist die Ursache ungeklärt.1
- Die Auswirkungen einer autonomen Neuropathie sind vielseitig.
- z. B. Störungen der Schweißsekretion, der Verdauung, der Blasenentleerung oder des Kreislaufs
Häufigkeit
- Die Häufigkeit der autonomen peripheren Neuropathie als Syndrom ist abhängig von der Grunderkrankung.
- Häufigste Ursache für eine Polyneuropathie mit autonomer Beteiligung ist die diabetische Neuropathie.
- Prävalenz von 13–46 % bei Typ-2-Diabetes
- Prävalenz von 8–54 % bei Typ-1-Diabetes
- Hereditäre Neuropathien sind seltener (Prävalenz ca. ca. 40/100.000).
Diagnostische Überlegungen
- Die Diagnostik beruht wesentlich auf der Anamnese und dem klinischen Befund.1
- Autonome Symptome gezielt erfragen.
- begleitende Symptome einer sensiblen oder motorischen Beteiligung
- Abklärung der Ätiologie der peripheren Neuropathie
Leitlinie: Diagnostik bei Polyneuropathien1
Klassifikation der Neuropathie
- Verlaufstyp
- akut (≤ 4 Wochen)
- subakut (4–8 Wochen)
- chronisch (> 8 Wochen)
- Lokalisation
- symmetrisch oder asymmetrisch
- distal oder proximal
- untere und/oder obere Extremität
- Ätiologie
- metabolisch/endokrin/toxisch
- genetisch/hereditär
- entzündlich
- immunologisch
- paraneoplastisch
- Pathologie
- Demyelinisierung
- axonale Degeneration
- Mischformen
Folgen autonomer Denervierung
- Somatische Nerven
- Pupillenstörungen
- trophische Störungen: Ödem, Ulkus, Osteoarthropathie
- Hypo-/Anhidrosis
- vasomotorische Störungen: orthostatische Hypotonie, Rubeosis plantarum
- Viszerale Nerven
- kardiovaskulär: Ruhe-Tachykardie, Frequenzstarre
- gastrointestinal: Ösophagusdystonie, Gastroparese, Diarrhö, Obstipation, Cholezystopathie
- Leber: gestörter Glukosestoffwechsel
- exokrines Pankreas: Ausfall der reflektorischen Sekretion
- urogenital: Blasenentleerungsstörung, erektile Dysfunktion, retrograde Ejakulation
- Folgen afferenter autonomer Denervierung
- fehlender Schmerz bei Koronarischämie
- fehlende vegetative Reaktion bei Hypoglykämie
- fehlendes Gefühl für die Blasenfüllung
- fehlender Hodendruckschmerz
- fehlender Wehenschmerz
Häufige autonome Beteiligung bei Polyneuropathie
- Diabetische Polyneuropathie
- Polyneuropathie bei Amyloidose
- Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
- Akute Pandysautonomie
- Paraneoplastische Polyneuropathie
- Hereditäre sensibel-autonome Neuropathie (HSAN) Typ III (familiäre Dysautonomie, Riley-Day-Syndrom)
- Hereditäre sensibel-autonome Neuropathie (HSAN) Typ IV
- HIV-assoziierte Polyneuropathie
- Polyneuropathie bei Porphyrie
Konsultationsgrund
- Autonome Symptome, die zur Vorstellung führen können:
- Synkopen oder präsynkopale Ereignisse bei orthostatischer Hypotonie
- orthostatischer, unsystematischer Schwindel
- Obstipation
- Miktionsbeschwerden
- erektile Dysfunktion
- Störungen der Schweißproduktion.
- Oft stehen sensible Reiz- und Ausfallerscheinungen einer Polyneuropathie im Vordergrund.
Abwendbar gefährliche Verläufe
- Akute Verschlechterung mit Tetraparese und respiratorischer Insuffizienz bei Guillain-Barré-Syndrom
- Akuter Harnverhalt bei Blasenentleerungsstörung (fehlende Detrusoraktivität)
- Stürze durch Schwindel, Sehstörungen oder Synkopen bei orthostatischer Hypotonie
- Bandscheibenvorfall mit Radikulopathie bei plötzlicher Blasen- und Mastdarmstörung (Konus-Kauda-Syndrom)
- Neurodegenerative Erkrankungen mit autonomer Dysregulation (z. B. Multisystematrophie [MSA] oder Morbus Parkinson)
ICPC-2
- N94 Periphere Neuritis/Neuropathie
ICD-10
- G60 Hereditäre und idiopathische Neuropathie
- G60.0: Hereditäre sensomotorische Neuropathie
- G60.1: Refsum-Krankheit
- G60.2: Neuropathie in Verbindung mit hereditärer Ataxie
- G60.3: Idiopathische progressive Neuropathie
- G60.8: Sonstige hereditäre und idiopathische Neuropathien
- G60.9: Hereditäre und idiopathische Neuropathie, nicht näher bezeichnet
- G61 Polyneuritis
- G61.0: Guillain-Barré-Syndrom
- G61.8: Sonstige Polyneuritiden
- G61.9: Polyneuritis, nicht näher bezeichnet
- G62 Sonstige Polyneuropathien
- G62.0: Arzneimittelinduzierte Polyneuropathie
- G62.1: Alkohol-Polyneuropathie
- G62.2: Polyneuropathie durch sonstige toxische Agenzien
- G62.8: Sonstige näher bezeichnete Polyneuropathien
- G62.9: Polyneuropathie, nicht näher bezeichnet
- G63 Polyneuropathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
- G63.0: Polyneuropathie bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten
- G63.1: Polyneuropathie bei Neubildungen
- G63.2: Diabetische Polyneuropathie
- G63.3: Polyneuropathie bei sonstigen endokrinen und Stoffwechselkrankheiten
- G63.4: Polyneuropathie bei alimentären Mangelzuständen
- G63.5: Polyneuropathie bei Systemkrankheiten des Bindegewebes
- G63.6: Polyneuropathie bei sonstigen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
- G63.8: Polyneuropathie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten
- G64 Sonstige Krankheiten des peripheren Nervensystems
- T44 Vergiftung durch primär auf das autonome Nervensystem wirkende Arzneimittel
Differenzialdiagnosen
Diabetische Neuropathie
- Siehe Artikel Diabetische Neuropathie.
- Definition und Ursache
- Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 sind die häufigsten Ursachen einer Polyneuropathie mit autonomer Beteiligung.1-4
- autonome diabetische Neuropathie meist erst im späten Stadium der vorwiegend distal-symmetrischen sensomotorischen Polyneuropathie
- erhöhtes Risiko für Komplikationen, u. a. für Fußkomplikationen (diabetisches Fußsyndrom) und kardiale Mortalität2,7
- Häufigkeit
- Prävalenz von 13–46 % bei Typ-2-Diabetes und 8–54 % bei Typ-1-Diabetes
- Manifestation im Durchschnitt 8 Jahre nach Diagnosestellung3
- Kardiovaskuläre Symptome
- reduzierte Herzfrequenzvariabilität, Ruhetachykardie und unzureichender Herzfrequenzanstieg bei Belastung2
- orthostatische Hypotonie, v. a. durch beschränkte Vasokonstriktion der peripheren Gefäße mit Schwindel und Synkopen
- reduzierte Symptomatik bei Myokardischämie und Herzinfarkt
- Urogenitale Symptome
- Harnblasenentleerungsstörung (bis zu 50 %)
- anfangs häufigere Miktion, später verringerte Aktivität der Blasenmuskulatur und Gefahr des Harnverhalts8
- erektile Dysfunktion (30–75 % der Männer mit Diabetes mellitus)9
- Harnblasenentleerungsstörung (bis zu 50 %)
- Gastrointestinale Symptome
- Siehe Artikel Diabetes, gastrointestinale Komplikationen.
- Dysphagie
- Reflux
- diabetische Gastropathie (Gastroparese mit verzögerter Magenentleerung) mit Übelkeit, postprandialer Hypoglykämie, Appetitlosigkeit und frühem Sättigungsgefühl (ca. 50 %)10
- diabetische Diarrhö
- Hypomotilität des Darms mit Obstipation (bis zu 60 %)11
- Stuhlinkontinenz
- Weitere Symptome
- neuroendokrine Symptome
- verminderte Katecholaminfreisetzung bei Belastung
- Störung der Hypoglykämie-Wahrnehmung
- Störungen der Schweißsekretion (Hyper- oder Anhidrose)
- trophische Störungen (z. B. neuropathisches Ulkus)
- Neuroosteoarthropathie (z. B. Charcot-Fuß, diabetischer Fuß)
- Störungen der Atmung (z. B. Schlafapnoe)
- neuroendokrine Symptome
Guillain-Barré-Syndrom
- Siehe Artikel Guillain-Barré-Syndrom (GBS).
- Definition und Ursache
- immunvermittelte symmetrisch-sensomotorische demyelinisierende Polyneuropathie3
- Manifestation häufig postinfektiös nach z. B. Campylobacter jejuni, Mycoplasma pneumoniae oder CMV)
- Autoimmunreaktion durch „molekulares Mimikry“
- Häufigkeit
- Inzidenz von 0,9‒1,9 Fällen pro 100.000 Einw. pro Jahr
- Symptome
- Beginn meist mit distal symmetrischen und von den Beinen aufsteigenden Parästhesien, Schmerzen und schlaffen Paresen
- oft ausgeprägte autonome Störungen1,3
- insbesondere kardial-autonome Neuropathie mit Tachykardie und Bradykardie im Wechsel, Arrhythmien (Bradyarrhythmie, AV-Block), Blutdruckschwankungen
- Darm- und Blasenfunktionsstörungen
- neuroendokrine Störungen (SIADH oder Diabetes insipidus)
- sudomotorische Dysfunktion (exzessives Schwitzen)
- vasomotorische Störungen (orthostatische Hypotonie)
- autonome Störungen häufigste Todesursache im Rahmen der Erkrankung
- insbesondere durch plötzliche Schwankungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks („autonomer Sturm“)
- daher häufig Monitorüberwachung notwendig
- bei Arrhythmien ggf. passagere Schrittmachertherapie
- Therapie mit i. v. Immunglobulinen oder Plasmapherese3,12
- langwierige Verläufe über Wochen bis Monate möglich
- Notwendigkeit der invasiven Beatmung bei Beteiligung der Atemmuskulatur12
Akute Pandysautonomie
- Definition und Ursache
- autoimmun-entzündliche Erkrankung
- Synonym: idiopathische autonome Neuropathie
- oft als Variante des Guillain-Barré-Syndroms gewertet
- Symptome
- akute oder subakute (Tage bis 2 Monate) autonome Funktionsstörung ohne sensomotorische Defizite3,13
- autonome Symptome mit orthostatischer Hypotonie, Anhidrose, gastrointestinaler Funktionsstörung, Miktionsstörungen
- Therapie mit i. v. Immunglobulinen3
Amyloidneuropathie
- Siehe Artikel Amyloidose.
- Definition und Ursache
- Bei Amyloidose führt eine Ansammlung von unlöslichen fibrillären Proteinen im Gewebe zu Organschäden.14
- AL-Amyloidose mit Ablagerungen von Kappa- und Lambda-Leichtketten
- z. B. bei multiplem Myelom
- häufigste Form der Amyloidose in den Industrieländern
- Polyneuropathie bei ca. 20 % der Betroffenen
- AA-Amyloidose mit Ablagerungen von Amyloid-A-Protein
- bei entzündlichen Erkrankungen, z. B. rheumatoide Arthritis
-
- familiäre Amyloidosen (z. B. AF-Amyloidose (Ablagerungen von Transthyretin, TTR)
- Symptome
- Polyneuropathie mit deutlicher autonomer Beteiligung bei Amyloidose häufig
- dissoziierte Sensibilitätsstörung (reduzierte Schmerzempfindung und intakte Oberflächensensibilität) charakteristisch1
- positive Familienanamnese als Hinweis für familiäre Amyloidpolyneuropathien1
- Die Diagnose kann häufig erst durch Nervenbiopsie gesichert werden.1
Familiäre Amyloidosen
- Heterogene Gruppe erblicher Formen der systemischen Amyloidose mit Polyneuropathie1
- Symptome
- Manifestation der PNP meist zwischen dem 30. bis 60. Lebensjahr1,3
- schmerzhafte axonale sensomotorische Neuropathie
- rasch progrediente motorische Defizite
- häufig autonome Dysfunktion (75 %), z. B. orthostatische Hypotonie
- weitere Organmanifestation wie Nephropathie und Kardiomyopathie
- Manifestation der PNP meist zwischen dem 30. bis 60. Lebensjahr1,3
- Therapie der TTR-FAP durch Medikamente, die die Transthyretin-Aufspaltung verhindern.3
Hereditäre Neuropathien
- Siehe Artikel Hereditäre Neuropathien.
- Definition und Ursache
- vielfältige Gruppe von hereditären Polyneuropathien1,3,6
- unterschieden in Klinik und Vererbungsmuster
- hereditäre motorischen und sensiblen Neuropathien (HMSN)1,3,5-6
- 8 Krankheitsbilder mit vorwiegend sensomotorischer Symptomatik
- Typen I und II mit autonomer Symptomatik
- auch als Charcot-Marie-Tooth(CMT)-Neuropathien bekannt
- hereditäre sensible und autonome Neuropathien (HSAN)1,3,5-6,15
- 8 seltene Erkrankungen mit vorwiegend sensiblen und autonomen Störungen
- weitere Formen mit variabler autonomer Beteiligung5-6
- hereditäre motorische Neuropathien (HMN)
- episodische Neuropathien
- syndromale Neuropathien
- vielfältige Gruppe von hereditären Polyneuropathien1,3,6
- Diagnostik
- Gendiagnostik zum Nachweis sinnvoll1,6
- bei positiver Familienanamnese für Polyneuropathie, jungem Manifestationsalter sowie klinischen Zeichen, die für eine hereditäre Polyneuropathie sprechen (z. B. Hohlfuß, Krallenzehen)
- Gendiagnostik zum Nachweis sinnvoll1,6
Hereditäre sensorisch-autonome Neuropathien (HSAN)
- Hereditäre Neuropathien mit vorwiegend sensiblen und autonomen Störungen durch Befall der dünnen Fasern
- Autosomal rezessive Formen (II–V) manifestieren sich früh im Leben.
- autosomal dominante Form (I) oft erst im Erwachsenenalter1
- Typ I1,3
- autosomal dominante Vererbung mit Manifestation in der 2.–4. Lebensdekade
- Schmerz- und Temperaturempfinden stärker betroffen als Oberflächensensibilität (oft Spontanschmerzen)
- Anhidrosis, Ulzerationen, Neuroosteoarthropathie mit Ermüdungsfrakturen, insbesondere an den Füßen (Charcot-Fuß)
- Typ II (Morbus Morvan)1,3
- autosomal rezessive Vererbung mit Manifestation im Säuglings- oder Kleinkindalter
- armbetonte, sensible Defizite aller Qualitäten, keine Schmerzen
- Hyperhidrose, verzögerte Pupillenreaktion, Obstipation, Ulzerationen, Akroosteolysen
- Typ III (Riley-Day-Syndrom; familiäre Dysautonomie)1,3
- autosomal rezessive Vererbung mit Manifestation kurz nach der Geburt
- gehäuft bei Kindern aschkenasisch-jüdischer Herkunft
- fehlende Schmerzwahrnehmung und schwer beeinträchtigte Funktion des autonomen Nervensystems
- orthostatische Hypotonie, Schluckstörungen, Kornealulzera, verminderter Tränenfluss, instabile Körpertemperatur, verzögerte Entwicklung, Skoliose
- Typ IV (Swanson-Syndrom, CIPA (Congenital Insensitivity to Pain with Anhidrosis))1,3
- autosomal rezessive Vererbung mit Manifestation in den ersten Lebensmonaten
- Verlust der Schmerz- und Temperaturempfindung, Anhidrose, mentale Retardierung und episodische Fieberschübe
- Typ V1,3
- autosomal rezessive Vererbung
- Analgesie, akrale Läsionen, schmerzlose Frakturen
- Typ VI3
- autosomal rezessive Vererbung, Beginn mit der Geburt
- schwere Retardierung mit Tod meist vor dem 2. Lebensjahr
- Typ VII3
- autosomal dominante Vererbung
- psychomotorische Retardierung, Analgesie, Hyperhidrose,
Obstipation
- Typ VIII3
- autosomal rezessive Vererbung
- Analgesie, Anhidrose, verminderte Tränenproduktion, Ulzerationen
Morbus Fabry
- Definition und Ursache
- X-chromosomal-rezessiv vererbte Erkrankung
- Enzymdefekt der Alpha-Galaktosidase A führt zur Akkumulation von Glycosphingolipiden.
- Multiorganerkrankung durch Ablagerungen (Herz, Niere, Auge, Haut)
- neurologische Symptome durch Ablagerungen von Glycosphingolipiden in Ganglien und Axonen
- Heterogenes klinisches Bild
- Symptombeginn meist im Kindes- und Jugendalter
- teils frühe Todesfälle, z. B. durch Herzinfarkte
- schmerzhafte Neuropathien, Temperaturmissempfindungen, episodische Schmerzkrisen (Fabry-Krisen), unklare Fieberschübe, kolikartige Abdominalbeschwerden
- autonome Symptome
- Diagnostik
- Messung der Alpha-Galaktosidase-A-Aktivität in Leukozyten
- molekulargenetische Testung
- Therapie durch regelmäßige intravenöse Enzymersatztherapie
Infektiöse Neuropathien
HIV-assoziierte Polyneuropathie
- Siehe Artikel HIV-Infektion und AIDS.
- Definition und Ursache
- chronische Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus
- Häufigkeit
- im Jahr 2019 ca. 90.700 Menschen mit HIV oder AIDS in Deutschland
- Symptome
- distal-symmetrische Polyneuropathie als Manifestation des klinischen Stadium B einer HIV-Infektion
- Ursache sowohl Neurotoxizität des Virus als auch der antiretroviralen Medikation
- häufig autonome Störungen wie orthostatische Hypotonie, Synkopen, Gastroparese, gestörte Schweißproduktion, Blasenfunktionsstörung, verzögerte Pupillenreaktion oder erektile Dysfunktion4,16
- autonome Beteiligung möglicherweise mit erhöhter Mortalität assoziiert16
Botulismus
- Siehe Artikel Botulismus.
- Definition und Ursache
- Infektion durch das Bakterium Clostridium botulinum
- Produziert ein Neurotoxin, das die Freisetzung von Acetylcholin und die neuromuskuläre Übertragung blockiert.
- keine autonome Polyneuropathie im eigentlichen Sinne
- Symptome
- Leitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
- autonome, anticholinerge Symptome
- später schlaffe, symmetrische, absteigende Paresen
Diphtherie
- Siehe Artikel Diphtherie.
- Definition und Ursache
- Infektion der oberen Atemwege durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae
- Toxinvermittelte sensomotorische Polyneuropathie als mögliche Komplikation18-19
Toxische Neuropathien
Alkohol
- Definition und Ursache
- alkoholische Polyneuropathie bei übermäßigem Alkoholkonsum
- durch direkte toxische Wirkung des Alkohols und Malnutrition
- Häufigkeit
- nach Diabetes mellitus zweithäufigste Ursache einer Polyneuropathie3
- Symptome
- oft in Begleitung anderer alkoholabhängiger Erkrankungen
- distal-symmetrische sensomotorische Polyneuropathie3
- gelegentlich mit autonomer Beteiligung (oft Hyperhidrosis palmar und plantar)
- Therapie durch Alkoholkarenz und Substitution von Vitamin-B-Komplex3
Medikamente
- Potenzielle Ursachen einer medikamenteninduzierten Polyneuropathie mit autonomer Beteiligung:1,4
- Chemotherapeutika (z. B. Vincristin, Cisplatin)
- Isoniazid
- Amiodaron
- Thalidomid
- Chloroquin
- Linezolid
- Bortezomib.
Arbeitsplatzbezogene und Umweltschadstoffe
- Toxische Polyneuropathie mit autonomer Beteiligung im Zusammenhang mit industriell eingesetzten Stoffen sind beschrieben.4
- z. B. organische Lösungsmittel, Acrylamid, Blei, Quecksilber, Arsen, Thallium, andere Schwermetalle
- Klinisch signifikante autonome Auswirkungen dieser Polyneuropathien sind selten.
Anerkennung als Berufskrankheit
- Treten autonome periphere Neuropathien im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit auf, können diese als Berufskrankheit anerkannt werden.20
- Zuständig hierfür sind die gesetzlichen Unfallversicherungsträger.
- Der Verdacht auf eine Berufskrankheit muss dort gemeldet werden (Meldebogen).21
- Es wird eine ausführliche Arbeits- und Gefährdungsanamnese erhoben und ein Gutachten entscheidet über die Anerkennung als Berufskrankheit.
- Dann können bestimmte Maßnahmen auf Kosten der GUV durchgeführt werden:
- Ersatzstoffprüfungen
- geeignete Schutzvorrichtungen
- spezielle therapeutische Maßnahmen
- Einstellung der gefährdenden Tätigkeit
- Minderung der Erwerbsfähigkeit bis zur Zahlung einer Rente.22
- Manchmal muss die Tätigkeit erst vollständig aufgegeben werden, damit die Anerkennung als Berufskrankheit erfolgen kann.
Immunvermittelte und paraneoplastische Neuropathien
- Definition und Ursache
- Immunvermittelte und paraneoplastische Polyneuropathien entstehen durch spezifische Autoantikörper gegen neuronale Strukturen.
- Verlauf in den meisten Fällen subakut
- Akute, subakute und chronische autonome Dysfunktionen können bei Kollagenosen wie systemischem Lupus erythematodes (SLE), Sharp-Syndrom (MCTD), Sklerodermie und Sjögren-Syndrom auftreten.23
Paraneoplastische autonome Neuropathie
- Zahlreiche Autoantikörper können zu einer paraneoplastischen autonomen Neuropathie führen.4
- häufig in Verbindung mit Anti-Hu-Antikörpern (kleinzelliges Bronchialkarzinom (80 % bei Anti-Hu-Ak), andere Bronchialkarzinome, gastrointestinale sowie urogenitalen Malignome)
- weitere z. B. CV2/CRMP5-, Amphiphysin- und ACh-Rezeptor-Antikörper
- Autonome Symptome sind vielfältig:
- Gastroparese, Hypomotilität des Darms, Obstipation, gastrointestinale Pseudoobstruktion, Blasenfunktionsstörungen, orthostatische Hypotonie, Arrhythmie, Blutdruckschwankungen, sudomotorische Dysfunktion, Impotenz und Xerophthalmie (trockene Augen)24
Polyneuropathie bei Porphyrie
- Siehe Artikel Porphyrien.
- Definition und Ursache
- heterogene Gruppe metabolischer Erkrankungen mit gestörter Hämsynthese
- insbesondere bei akut intermittierender Porphyrie (AIP) Polyneuropathie mit Schädigung der autonomen Nerven
- 90 % der Patient*innen mit AIP bleiben symptomfrei.
- Symptome der akut intermittierender Porphyrie (AIP)
- im Rahmen einer akuten Episode starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Stuhlunregelmäßigkeiten
- begleitend Tachykardie, Hypertonie und Fieber.
- Gefahr lebensbedrohlicher Arrhythmien
- Die Polyneuropathie betrifft proximale und distale Nervenfasern sowie die Nervenwurzeln.1
- überwiegend distal-symmetrische motorische Ausfälle
- Störung der autonomen parasympathischen und sympathischen Funktionen
- im Rahmen einer akuten Episode starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Stuhlunregelmäßigkeiten
- Therapie durch Vermeidung von auslösenden Substanzen (z. B. Alkohol, Medikamente) und eine symptomatische Therapie
Anamnese
- Eine ausführliche Anamnese mit Beginn, Art und Dauer der Beschwerden ist von großer Bedeutung.1,6
- Dauer der Beschwerden
- akut ≤ 4 Wochen
- subakut 4–8 Wochen
- chronisch > 8 Wochen
- Frage nach Symptomen autonomer Störungen1,5-6
- Herzrasen und Palpitationen
- posturales Tachykardie-Syndrom (POTS): orthostaseabhängiges Herzrasen
- Benommenheit nach dem Aufstehen (orthostatische Hypotonie)
- Synkopen
- Störungen der Schweißproduktion
- Hyperhidrose
- vermindertes Schwitzen an den Extremitäten (evtl. kompensatorisch am Rumpf vermehrt)
- Probleme beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen
- erektile Dysfunktion
- Sicca-Syndrom
- Gelenkschmerzen
- Hautveränderungen (trophische Störungen, z. B. Ulkus)
- Herzrasen und Palpitationen
- Begleitende sensible und motorische Symptome einer Polyneuropathie
- sensible Reiz- und Ausfallerscheinungen (z. B. Kribbeln, Schmerzen, Ameisenlaufen, Taubheit, schmerzlose Wunden)
- motorische Reiz- und Ausfallerscheinungen (z. B. Muskelkrämpfe, Paresen)
- Familienanamnese (Polyneuropathien, Gehbehinderungen, Fußdeformitäten)3,6
- Mögliche Grunderkrankung und deren Verlauf
- Diabetes Typ 1 oder Diabetes Typ 2 (Blutzuckerkontrolle, Hyper- und Hypoglykämien, Folgeerkrankungen)
- andere (z. B. Nierenerkrankung), Kollagenose, maligne Erkrankungen
- Medikamenteneinnahme
- Alkoholkonsum
- Exposition gegenüber Noxen
Klinische Untersuchung
- Allgemeine körperliche Untersuchung1
- Vitalparameter und kardiovaskuläres System
- Skelettauffälligkeiten
- Pes cavus, Pes planus, Hammerzehen, Skoliose, Kyphose, Charcot-Gelenk, pathologische Frakturen
- Organomegalie
- Veränderungen der Haut und Hautanhangsgebilde
- z. B. Pigmentveränderungen, Purpura, Verlust vor allem der Beinbehaarung, Alopezie, Mees-Nagelbänder etc.
- Sicca-Syndrom, Iridozyklitis/Uveitis, Katarakt, Optikusatrophie, Retinitis pigmentosa
- Hörstörungen
- Neurologische Untersuchung1,6
- Hirnnervenbeteiligung
- motorische Störungen
- sensible Störungen
- Reflexstatus
- autonome Beteiligung
- Pupillenreaktion (z. B. verzögerte Pupillenreaktion)
- trophische Störungen (Hauttrockenheit, Ulkus, Osteoarthropathie)
- orthostatische Hypotonie
- Ruhe-Tachykardie
- Prüfung der Trophik von Haut und Muskulatur, des Kraft- bzw. Paresegrades, des Reflexstatus und der Sensibilität
Ergänzende Untersuchungen
Leitlinie: Basisdiagnostik bei Polyneuropathie1
- Obligate Diagnostik
- Anamnese
- klinische Untersuchung
- Elektrophysiologie
- Standardlabor
- Fakultative Diagnostik
- erweitertes Labor
- Lumbalpunktion
- Muskel-/Nerv-/Hautbiopsie
- genetische Untersuchungen
In der Hausarztpraxis
- Laboruntersuchungen1,3
- Differenzialblutbild, Elektrolyte, BSG, CRP, Leberwerte (GOT, GPT, Gamma-GT, AP), Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff), TSH, CK, Folsäure
- Blutzucker und HbA1c (Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2)
- Vitamin B12, ggf. Methylmalonsäure und Holotranscobalamin (Vitamin-B12-Mangel)
- Immunelektrophorese mit Immunfixation (Paraproteinämien)
- Die weitere Diagnostik ist abhängig von der Verdachtsdiagnose:3
- HIV-Stufendiagnostik
- spezifische Autoantikörper, z. B. Anti-Hu-Antikörper (paraneoplastische Neuropathie)
- Uro- und Koproporphyrine, Porphobilinogen, δ-Aminolävulinsäure (Porphyrie)
Bei Spezialist*innen
- Elektrophysiologische Untersuchungen bei Polyneuropathie1,3,6
- Neurografie
- sensible Neurografie eines Arm- und Beinnervs
- motorische Neurografie eines Arm- und Beinnervs
- Elektromyografie
- Nachweis von Denervierungszeichen oder differenzialdiagnostisch zum Ausschluss von Myopathien
- quantitative Sensorischen Testung (QST) zur Diagnostik einer Small-Fiber-Neuropathie1,6
- Neurografie
- Neurovegetative Diagnostik1,5-6
- Testung kardiovaskulärer Regulationsmechanismen1,5,25
- (wiederholte) Beurteilung der Herzfrequenzvariabilität (HRV)
- HRV bei tiefer Inspiration (respiratorische Herzfrequenzvariabilität)
- Orthostasereaktion (physiologisch Herzfrequenzanstieg um 10–30/min)
- Valsalva-Manöver über 15 sec
- Kipptisch-Untersuchung
- orthostatische Hypotonie
- Schellong-Test mit Blutdruckmessung
- Siehe auch Artikel Blutdruckmessung bei orthostatischer Hypotonie.
- posturales Tachykardie-Syndrom (POTS)
- Messung der Herzfrequenz nach 4 min Liegen und über 5 min nach dem Aufstehen
- pathologisch bei Herzfrequenzanstieg > 120/min bzw. Anstieg > 30/min gegenüber Ruhewert
- Störungen der sudomotorischen Fasern
- Testung kardiovaskulärer Regulationsmechanismen1,5,25
- Lumbalpunktion und Liquoruntersuchung
- Untersuchung auf Zellzahl, Eiweiß, Glukose, Laktat
- insbesondere bei V. a. entzündlichen Polyneuropathien1
- erhöhtes Eiweiß bei normaler oder leicht erhöhter Zellzahl (zytoalbuminäre Dissoziation) typisch bei Guillain-Barré-Syndrom
- Genetische Untersuchungen1
- Indikation bei positiver Familienanamnese oder klinischen Zeichen einer hereditären Erkrankung
- molekulargenetische Untersuchung als Stufendiagnostik abhängig vom vermuteten Erbgang, dem Manifestationsalter und der elektrophysiologischen Befunde
- Nervenbiopsie
- Indikation bei schwerer oder progredienter Polyneuropathie, die anderweitig nicht gesichert werden kann, und therapeutischer Konsequenz.
- bei hereditären Neuropathien eher genetische Testung
- Invasiver, meist nicht wiederholbarer Eingriff, der an spezialisierten Zentren durchgeführt werden sollte.
- Indikation bei schwerer oder progredienter Polyneuropathie, die anderweitig nicht gesichert werden kann, und therapeutischer Konsequenz.
- Ggf. weitere Zusatzuntersuchungen1,5
- Röntgen-Breischluck oder Magenentleerungsszintigrafie
- Nachweis inkompletter Magenentleerung bzw. verlängerten Passagezeit
- Abdomen-Sonografie mit Bestimmung der Restharnmenge oder urodynamische Zystometrie
- Nachweis Blasenentleerungsstörung, Detrusorfunktion
- augenärztliche Untersuchung und Schirmer-Test
- Röntgen-Thorax
- erweiterte Tumorsuche (Bildgebung, gynäkologische oder urologische Untersuchung, iFOBT-Test, Endoskopie, Knochenmarkpunktion)
- Rektumbiopsie (zum Nachweis einer Amyloidpolyneuropathie)
- Röntgen-Breischluck oder Magenentleerungsszintigrafie
Maßnahmen und Empfehlungen
Indikationen zur Überweisung
- Bei milden autonomen Symptomen im Rahmen einer Polyneuropathie ist eine Überweisung in der Regel nicht erforderlich.
- Überweisung an Neurolog*in bei folgenden Befunden erwägen:2
- Die motorischen Ausfälle stehen im Vordergrund.
- akutes Auftreten und Progredienz der Symptome
- Asymmetrie der neurologischen Ausfälle
- Beginn an der oberen Extremität
- Mononeuropathie und Hirnnervenstörung
- neurologische Begleitsymptome
- positive Famillienanamnese bzgl. Neuropathie.
Allgemeines zur Therapie
- Ziel der Therapie ist die Behandlung der Grunderkrankung, z. B.:
- optimale Blutzuckerkontrolle bei Diabetes Typ 1 und Typ 2
- Plasmapherese oder Immunglobuline i. v. (IVIG) bei Guillain-Barré-Syndrom12
- Bei familiärer Amyloidose besteht die wirksamste Therapie in einer Lebertransplantation.1,4
- Therapie des Primärtumors bei paraneoplastischer Neuropathie
- In einigen, insbesondere chronischen Fällen sind die Symptome nicht reversibel.
- Ziel der Therapie ist dann, Progredienz der Polyneuropathie zu verhindern.
- Für einige Formen der (autonomen) Polyneuropathie stehen keine kausalen Therapien zur Verfügung.
- Symptomatische Behandlungen zur Kontrolle autonomer Symptome sind z. B. möglich für:4,26-27
- orthostatische Hypotonie
- gastrointestinale Störungen
- Blasenfunktionsstörungen
- erektile Dysfunktion
- Hyperhidrosis.
Symptomatische Therapien
Orthostatische Hypotonie
- Behandlung reversibler Ursachen5
- Patient*innen über das Symptom und die Auslöser aufklären.
- Warnsymptome Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen als Anzeichen für eine Synkope
- Ggf. Erhöhte Flüssigkeits- und Salzzufuhr4,27
- Kontraindikationen (z. B. chronische Nierenkrankheit) beachten!
- Ggf. zusätzlich medikamentöse Therapie4,24,27
- Mineralokortikoide (Fludrocortison)
- Sympathomimetika (z. B. Midodrin)
- Koffein
Gastrointestinale autonome Störungen
- Gastroparese
- Hypomotilität des Darms
- vermehrte Ballaststoff- und Flüssigkeitszufuhr
- regulierende Nahrungsmittel wie Flohsamen oder Weizenkleie
- ggf. osmotisch wirksame Laxanzien (z. B. Macrogol)
- gastrointestinale Pseudoobstruktion: ggf. Neostigmin24
Urogenitale autonome Störungen
- Regelmäßige Blasenentleerung durch die Patient*innen
- Blasenkontraktion kann z. B. durch Valsalva-Manöver unterstützt werden.
- Bei fehlender Detrusoraktivität ist ggf. eine Selbstkatheterisierung nötig.4
- Bei langfristiger Schädigung (suprapubischen) Dauerkatheter erwägen.
Erektile Dysfunktion
- Beratung und Ausschluss anderer Ursachen für die erektile Dysfunktion
- Notwendigkeit einer Behandlung klären (subjektiver Leidensdruck).
- Medikamentöse Therapie
- Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer) wie z. B. Sildenafil
- Vorsichtsmaßnahmen und Kontraindikationen (u. a. orthostatische Hypotonie) beachten.
Hyperhidrose
- Notwendigkeit einer Behandlung klären (subjektiver Leidensdruck).
- Anfänglich lokale Therapie, z. B. mit Aluminiumchlorid
- Bei Persistenz ggf. Injektion von Botulinumtoxin
- Eine invasive Sympathektomie ist meist nicht notwendig.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
- Polyneuropathie
- Positionsabhängiger niedriger Blutdruck
- Ohnmacht (Synkope)
- Guillain-Barré-Syndrom
- Amyloidose
- Spätfolgen bei Diabetes
- Diabetischer Fuß, Charcot-Fuß
- Empfehlungen zur gesundheitlichen Fußpflege
Quellen
Leitlinien
- Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP). Differentialdiagnose der hereditären und erworbenen Neuropathien im Kindes- und Jugendalter. AWMF-Leitlinie Nr. 022-027. S2k, Stand 2021. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Diagnostik bei Polyneuropathien. AWMF-Leitlinie Nr. 030-067. S1, Stand 2019. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Neuropathien und Neuritiden, Therapie akuter und chronischer immunvermittelter Neuropathien und Neuritiden. AWMF-Leitlinie Nr. 030-130. S2e, Stand 2018. www.awmf.org
- NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF. Nationale VersorgungsLeitlinie: Neuropathie bei Diabetes im Erwachsenenalter. Registernummer nvl-001e. S3, Stand 2016. www.awmf.org
Literatur
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Autor*innen
- Jonas Klaus, Arzt in Weiterbildung Neurologie, Hamburg
- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).