Hämatemesis und Meläna

Prüfungsrelevant für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin1

Allgemeine Informationen

Definition

  • Hämatemesis: blutiges Erbrechen
    • Das Blut kann rot oder durch den Kontakt zu Magensäure kaffeesatzartig sein.
    • meist durch Blutungen im oberen Teil des Magen-Darm-Trakts (Ösophagus, Magen, Duodenum) verursacht
    • Hämatemesis ist kein obligates Symptom einer Blutung im Magen-Darm-Trakt.
  • Meläna: Teerstuhl
    • Der Stuhl ist schwarz, glänzend, klebrig. Diese Konsistenz entsteht durch den Kontakt des Blutes zu der Salzsäure im Magen und dem bakteriellen Abbau des Hämoglobins im Darm während der Darmpassage.2
    • meist durch Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt verursacht
  • Blutungen im unteren Teil des Magen-Darm-Trakts (Dünndarm ab Treitz-Band, Dickdarm) äußern sich eher durch frisches rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie), bei langer Verweildauer des Blutes im Darm kann auch Teerstuhl auftreten.

Klassifikation

Endoskopische Einteilung von Blutungen peptischer Ulzera nach der Forrest-Klassifikation3

  • Typ I: aktive Blutung
    • Typ Ia: arteriell spritzende Blutung
    • Typ Ib: Sickerblutung
  • Typ II: inaktive Blutung
    • Typ IIa: nicht blutender Gefäßstumpf
    • Typ IIb: Koagelauflagerung
    • Typ IIc: Hämatinauflagerung
  • Typ III: Ulkus ohne Zeichen einer Blutung

Häufigkeit

  • Obere gastrointestinale Blutung 
    • ca. 50–160 Fälle pro 100.000 Personen pro Jahr4-5
    • Männer:Frauen = 2:1
  • Untere gastrointestinale Blutung
    • ca. 20–25 Fälle pro 100.000 Personen6
  • Mortalitätsrate 5–10 %
    • bei Ösophagusvarizenblutung höher, je nach Stadium der Leberzirrhose
    • Anstieg von Inzidenz und Mortalität mit dem Alter

Diagnostische Überlegungen

  • Jede Blutung, die zu Hämatemesis führt, kann potenziell kreislaufrelevant sein und zu hämodynamischer Instabilität führen.
    • zügige Abklärung der Vitalparameter
  • Die Inzidenz und die Mortalitätsrate steigen erheblich mit dem Alter und mit dem Vorliegen von weiteren schweren Erkrankungen an.7
  • Risikofaktoren für eine Blutung des oberen GI-Traktes:
  • Die Ulkuskrankheit ist die häufigste Ursache für eine obere GI-Blutung.8
    • Risikofaktoren für das Auftreten einer Ulkusblutung: 
      • Alter > 60 Jahre
      • Ulkusanamnese
      • Medikamente: nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), ASS, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulanzien (neue orale Antikoagulanzien, Vitamin-K-Antagonisten, Heparine, selektive FaktorX- Inhibitoren), systemische Steroide
      • schwere Begleiterkrankungen.9

Abwendbar gefährliche Verläufe

  • Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt können mit Blutungen aus der Nase, der Mundhöhle, dem Respirationstrakt verwechselt werden.
  • Schwarzfärbung des Stuhls kann durch Nahrungsmittel (Heidelbeeren, Lakritze, Kohle) oder orale Eisenaufnahme bedingt sein.

ICD-10

  • K92 Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems
    • K92.0 Hämatemesis
    • K92.1 Meläna
      • K92.2 Gastrointestinale Blutung, nicht näher bezeichnet

Differenzialdiagnosen

Ulcus duodeni

  • Siehe Artikel Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre).
  • Zusammen mit Ulcus ventriculi die häufigste Ursache einer Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt (ca. 30–40 %)
  • Häufigste Ursachen des Ulcus ventriculi oder duodeni9
  • Patient*innen > 40 Jahre, im Durchschnitt 10 Jahre jünger als Patient*innen mit Ulcus ventriculi
  • Häufiger Raucherananmese
  • Die Blutung kann erstes Symptom der Ulkuskrankheit sein.
    • weitere Symptome der Ulkuskrankheit: unspezifisch
      • Schmerzen im Epigastrium (Besserung nach Nahrungsaufnahme) 
      • Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Refluxsymptome
  • Die Diagnosestellung erfolgt durch die Gastroskopie.

Ulcus ventriculi

  • Siehe Artikel Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre).
  • Zusammen mit Ulcus duodeni die häufigste Ursache einer Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt (ca. 15–25 %)
  • Häufig sind die Betroffenen etwas älter.
  • Ursachen sind am häufigsten Helicobacter pylori (70 %)10, ulzerogene Medikamente (v. a. NSAR).
  • Symptome und klinische Befunde wie bei Ulcus duodeni

Magenerosionen

  • Ursache für ca. 15 % der Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt
  • Häufig nach Alkoholkonsum oder Einnahme ulzerogener Medikamente
  • Meist sind etwas jüngere Personen betroffen.
  • Meist keine Intervention notwendig, Abheilung unter Therapie mit Protonenpumpenhemmern5

Ösophagusvarizen

  • Siehe Artikel Ösophagusvarizen.
  • Ursache für ca. 15 % der Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt
  • Als Folgeerkrankung einer portalen Hypertension, häufig aufgrund einer Leberzirrhose
  • Risikofaktoren: bekannter Alkoholabusus, möglicherweise bekannte Lebererkrankung
  • Häufig Erbrechen mit frischem, rotem Blut, häufig starke Blutung, alkoholbedingte Symptome wie Spidernävi, Palmarerythem, verstärkte Gefäßzeichnung am Bauch, Aszites und Ikterus
  • Es besteht die Gefahr, dass die Betroffenen schnell einen Schock entwickeln.

Mallory-Weiss-Syndrom

  • Blutung aus Längseinrissen der Schleimhaut im Bereich des gastroösophagealen Übergangs
  • Inzidenz 7.3 von 100,0005
  • Nach einer Episode heftigen Erbrechens, häufig nach Alkoholexzess
  • Meist bei jüngeren Personen

Meläna – weitere Ursachen

  • Meläna allein kann außerdem durch Erkrankungen im Dünndarm und Kolon verursacht sein.
  • Rektale und anale Blutungen durch z. B. Hämorrhoiden, Analfissuren, Analkarzinom äußern sich meist durch Hämatochezie.

Andere, seltene Diagnosen

Anamnese

Alarmsymptome

  • Große Mengen an blutigem Erbrechen
  • Blässe, kaltfeuchte Haut, Tachykardie und niedriger Blutdruck
  • Zeitweilige Verwirrtheit

Farbe des Bluts im Erbrochenen

  • Rotes Blut ist entweder ein Anzeichen dafür, dass die Blutung höher als im Magen lokalisiert ist oder dass es sich um eine starke Blutung handelt.

Bekannte Ulkuskrankheit

  • Es besteht das Risiko für ein Rezidiv, wenn die betroffene Person bereits früher ein blutendes Ulkus hatte.

Anwendung von ulzerogenen Medikamenten

  • Salicylate, Clopidogrel, Vitamin–K–Antagonisten (VKA), neue orale Antikoagulanzien (NOAK), NSAR, Kortikosteroide, SSRI5
  • Hinweis auf Magengeschwür oder hämorrhagische Gastritis

Alkoholabusus oder Lebererkrankung

  • Menschen mit Alkoholkrankheit haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt.
  • Alkoholabusus begünstigt eine erosive Gastritis und ein Mallory-Weiss-Syndrom.
  • Eine Leberzirrhose erhöht die Wahrscheinlichkeit für Ösophagusvarizen (portale Hypertension).
  • Eine fortgeschrittene Leberzirrhose erhöht die Blutungsneigung durch verminderte Synthese von Gerinnungsfaktoren.

Nach und nach reduzierter Allgemeinzustand

  • Verdacht auf eine maligne Erkrankung

Antikoagulanzien

  • Therapie mit Antikoagulanzien erhöht das Risiko für stärkere Blutungen.
  • Unter Behandlung mit Heparin und Vitamin-K-Antagonisten kann durch Messung von PTT/INR die Einstellung überprüft werden, Antidot-Gabe ist möglich.
  • Die Wirksamkeit der neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) kann mit Labortests nicht überprüft werden. Ein Antidot existiert bisher gegen Dabigatran, weitere Antidote werden entwickelt.

Heftiges Erbrechen

  • Insbes. bei jüngeren und bisher gesunden Personen sollte ein Mallory-Weiss-Syndrom in Betracht gezogen werden.

Herzerkrankung oder andere schwere Erkrankung

  • Mitursachen
  • Erschwerende Faktoren
  • Frühere Operationen am Magen-Darm-Trakt
  • Hämorrhagische Diathese

Klinische Untersuchung

Lassen sich Anzeichen einer schweren Blutung finden?

  • Ist die Haut kalt, blass und feucht?
  • Tachykardie?
  • Tachypnoe?
  • Niedriger Blutdruck? Schockindex > 1 (Puls/systolischer Blutdruck)
    • Ein um 10 mmHg erniedrigter systolischer Blutdruck oder eine Erhöhung der Herzfrequenz um 20 Schläge pro Minuten können auf einen Blutverlust von mehr als 1 Liter hinweisen.
  • Zeitweilige Verwirrtheit?11
  • Schlechte Venen- und Kapillarfüllung?

Untersuchung des Abdomens?

  • Häufig Angabe von Schmerzen im Epigastrium
  • Bei ausgeprägten Anzeichen einer Peritonitis mit „bretthartem“ Bauch sollte Verdacht auf ein perforiertes Ulkus bestehen.

Untersuchung auf Anzeichen einer chronischen Lebererkrankung?

Ergänzende Untersuchungen

In der Hausarztpraxis

  • Möglicherweise Hb- und Hämatokrit-Werte, Harnstoff, Gerinnungsparameter, Leberwerte5 (wenig hilfreich in Notfallsituationen)

Bei Spezialist*innen

Gastroskopie

  • Es wird eine zeitnahe Gastroskopie (innerhalb von 24 Stunden) empfohlen.4,12
    • Wenn der Kreislauf der Patient*innen stabil ist.
    • bei hämodynamischer Instabilität sofortige Endoskopie11
  • Testung auf H. pylori bei:
    • peptischem Ulcus ventriculi oder duodeni
    • Einnahme von ASS, Thrombozytenaggregationshemmern und/oder Antikoagulanzien (VKA, NOAK, Heparin, Fondaparinux) oder NSAR.9
  • Kann den Ursprung der Blutung zeigen und ermöglicht eine endoskopische Behandlung.

Bildgebende Verfahren

  • Haben untergeordneten Wert.
  • Ggf. selektive Angiografie des Abdomens
    • Kann als Voruntersuchung für eine OP oder Intervention bei chronisch-aktiver Blutungen indiziert sein.
    • Kann zur Embolisation blutender Blutgefäße eingesetzt werden.
  • Ggf. Spiral-CT des Abdomens mit Kontrastmittel

Maßnahmen und Empfehlungen

Indikationen zur Krankenhauseinweisung

  • Die internationale und europäische Leitlinie zur oberen GI-Blutung empfiehlt zur Identifikation von Patient*innen, die ambulant abgeklärt werden können, die Evaluation mittels Glasgow Blatchford Score (S. 9 der AWMF-Leitlinie).
    • Für die ambulante Notfallsituation ist der Score nicht gut geeignet, weil dazu Laborwerte (Hb und Harnstoff) abgewartet müssen.
    • Bei ≤ 1 Punkt kann eine ambulante Abklärung erwogen werden.3-4
  • Praktisch ist dies nur selten der Fall und eine unverzügliche Klinikeinweisung zur Endoskopie sollte erfolgen.
    • bei hämodynamisch instabilen oder erheblich komorbiden Patient*innen in notärztlicher Begleitung unter hämodynamischem Monitoring11

Vorbehandlung vor der stationären Behandlung

  • Schnelle klinische Evaluation zur Beurteilung des Schweregrades der Blutung3
  • Kreislaufstabilisierung bei hämodynamischer Instabilität
    • Legen von mindestens 2 intravenösen großlumigen Zugängen
    • Flüssigkeitsgabe intravenös, primär kristalloide Lösungen verwenden, kolloidale Volumenersatzmittel (z. B. Hydroxyethylstärke) scheinen keinen Vorteil zu haben.3,13
      • Ruhen der Zulassung für Hydroxyethylstärke ab November 2023, siehe Rote-Hand-Brief.
    • Infusionsbeutel nicht komprimieren, weil dies die Blutung verstärken kann.
    • Nur so viel Infusionslösung verabreichen, dass sich der Blutdruck stabilisiert.
  • Ggf. Schocklagerung (abgesenkter Kopf, hoch gelagerte Beine) oder bei anhaltendem Bluten und Erbrechen stabile Seitenlagerung
  • Sauerstoff zuführen: 8–10 l/min
  • Atemwege freihalten.
  • Kontinuierliche Überwachung der Kreislaufparameter11
  • Zügiger Transport ins Krankenhaus

Stationäre Behandlung: Akutmaßnahmen

  • Kreislaufstabilisierung
  • Gabe von Protonenpumpenhemmern intravenös11,14-15
  • Bei variköser Blutung Gabe eines Vasokonstriktors (Octreotid, Terlipressin oder Somatostatin)11
  • Sofortige Blutuntersuchung auf Hb, Blutgruppe
  • Überwachung, ggf. auf der Intensivstation
  • Bei schweren Blutungen: Notfallendoskopie
  • Gabe von Blutkonserven, wenn der Hb-Wert 7 g/dl (4,3 mmol/l) unterschreitet.4,11,16

Die endoskopische Therapie beruht auf der Diagnose

  • Allgemeine Aspekte
    • Viele Blutungen sistieren spontan.17
    • Rezidive treten häufig innerhalb der ersten 3 Tage nach Blutstillung auf.
    • endoskopisch hämostatische Therapie, z. B.:
      • Unterspritzen mit Adrenalin oder Fibrinkleber
      • Verschluss eines sichtbaren Gefäßstumpfes mit Clip, Ligatur
      • Anwendung von Laser, Thermokoagulation.3,5
  • Ösophagusvarizen
    • Empfohlen wird die Ligatur, die besser als eine Sklerosierung ist, möglicherweise kann auch Cyanoacryl zur Verödung zum Einsatz kommen.18
  • Ulcus ventriculi/duodeni
    • Viele Blutungen sistieren spontan.
    • Bei sichtbarer Blutung oder sichtbaren Blutgefäßen oder koagelbedeckten Läsionen ist eine endoskopisch hämostatische Therapie indiziert, da ein hohes Risiko für anhaltende Blutungen oder Blutungsrezidive besteht.4Je nach Schweregrad werden verschiedene Methoden kombiniert.
  • Koloskopie
    • bei akuten unteren gastrointestinalen Blutungen
    • Ermöglicht in mehr als 70 % der Fälle die Lokalisierung der Blutung.

Medikamentöse Therapie

  • Vorübergehend Absetzen von Salicylaten/NSAR/Antikoagulanzien
  • Vor der Endoskopie Gabe von Protonenpumpenhemmern (Omeprazol, Pantoprazol)4
    • Dies kann den Handlungsbedarf bei der endoskopischen Behandlung der Blutung verringern.
    • initial 80 mg i. v.11
  • Beschleunigung der Magenentleerung
    • Erythromycin: motilitätssteigerndes Präparat
    • Die Gabe intravenös vor einer Gastroskopie beschleunigt die Magenentleerung.19
    • Dosis: 250 mg i. v. einmalig 30–120 min vor Endoskopie11
  • Bei variköser Blutung Gabe eines Vasokonstriktors (Octreotid, Terlipressin oder Somatostatin) i. v. über Perfusor11
  • Nach endoskopischer Therapie in der Regel orale Weiterbehandlung mit Protonenpumpeninhibitoren, Dauer abhängig von der Ursache der Blutung
  • HP-Eradikation bei Nachweis von H. pylori
    • In der Erstlinientherapie sollte bevorzugt eine Bismut-Quadrupeltherapie für mindestens 10 Tage eingesetzt werden.
    • Die Zweitlinientherapie soll, unter Berücksichtigung einer vorliegenden Resistenztestung, mit einer Standardtripeltherapie oder einer fluorochinolonhaltigen Tripeltherapie über 14 Tage erfolgen (zunächst Resistenztestung!).
    • bei Versagen der Zweitlinientherapie weitere Therapie nur durch Spezialist*in9 
    • Zur genauen Dosierungsangaben siehe Artikel Helicobacter-pylori-Infektion.
  • Beim komplizierten H.-pylori-positiven Ulkus (z. B. Blutung) soll die orale Eradikationstherapie nach definitiver Blutstillung und Wiederaufnahme der oralen Ernährung begonnen werden.9

Interventionelle Therapie

  • CT-gesteuerte arterielle Katheterablation bei endoskopisch nicht stillbaren Blutungen5

Operative Therapie

  • Die meisten Blutungen können mit endoskopischer Behandlung unter Kontrolle gebracht werden.
  • Mögliche Indikationen für eine Notfall-Operation:
    • Anhaltende Blutung, die sich nicht mit endoskopischen oder medikamentösen Verfahren stoppen lässt.
    • Perforation
    • Karzinom.

Klinikentlassung

  • Patient*innen, bei denen nach der Endoskopie ein geringes Risiko für eine erneute Blutung vorliegt, können am gleichen Tag entlassen werden.
  • Bei schweren Blutungen wird eine mehrtägige Beobachtung im Krankenhaus empfohlen.4

Verlauf

  • Das Risiko für Rezidivblutungen ist bei Ulzera mit „Blutungsstigmata“ am höchsten, also sichtbaren Blutgefäßen, koagelbedeckten Läsionen.
    • Eine frühzeitige endoskopische Kontrolle nach erfolgtem Eingriff wird routinemäßig nicht empfohlen.
  • Bei Vorliegen eines gastralen Ulkus nach 4“8 Wochen endoskopisch-bioptische Kontrolle
    • zur Bestätigung der Abheilung des Ulkus
    • bei unvollständiger Abheilung erneut Biopsieentnahme zum Malignitätsausschluss9
  • Bei H.-pylori-Eradikation Überprüfung des Therapieerfolges
    • Zwischen Ende einer Antibiotikatherapie und der Überprüfung des Eradikationserfolges sollen mindestens 4 Wochen liegen.
    • Zwischen Ende einer PPI-Therapie und zuverlässiger Überprüfung des Eradikationserfolges sollen mindestens 2 Wochen liegen.
    • bei einem unkomplizierten Ulcus duodeni: nichtinvasiver Atem- oder Stuhltest möglich
    • Beim komplizierten Ulcus duodeni und in jedem Fall beim Ulkus ventrikuli ist ohnehin eine Kontrollendoskopie erforderlich, die so terminiert werden sollte, dass zugleich Eradikationserfolg und Ulkusheilung beurteilt werden können.9
  • Fortsetzung der Behandlung mit Protonenpumpenhemmern je nach Diagnose und Dauermedikation
  • Dauerhafte Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren indiziert bei:
    • Patient*innen nach Ulkusblutung, die niedrig dosiert ASS nehmen aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung.9
    • Patient*innen nach Ulkusblutung und dauerhafter Einnahme von:
      • NSAR
      • oralen Antikoagulanzien
      • SSRI
      • Kortikosteroiden.9
  • Sekundärprophylaxe von Ösophagusvarizen mit nichtselektivem Betablocker18

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Illustrationen

Ösophagusvarizen mit Ligatur bei Blutung.jpg
Ösophagusvarizen mit Ligatur bei Blutung (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)
Arterielle Ulkusblutung bei peptischem Ulkus, Forrest 1a.jpg
Arterielle Ulkusblutung bei peptischem Ulkus, Forrest 1a (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit. AWMF-Leitlinie Nr. 021-001. S2k, Stand 2022. www.awmf.org
  • European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE). Diagnosis and management of nonvariceal upper gastrointestinal hemorrhage: European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) Guideline – Update 2021. www.pubmed

Literatur

  1. Lohnstein M, Eras J, Hammerbacher C. Der Prüfungsguide Allgemeinmedizin - Aktualisierte und erweiterte 3. Auflage. Augsburg: Wißner-Verlag, 2018.
  2. Wilkins T, Khan N, Nabh A, Schade RR. Diagnosis and management of upper gastrointestinal bleeding. Am Fam Physician 2012; 85: 469-76. PubMed
  3. Gralnek IM, Stanley AJ, Morris AJ et al. Endoscopic diagnosis and management of nonvariceal upper gastrointestinal hemorrhage (NVUGIH): European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) Guideline - Update 2021. Endoscopy. 2021 Mar;53(3):300-332. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  4. Barkun AN, Ahmadi M, Kuipers EJ, et al. Management of Nonvariceal Upper Gastrointestinal Bleeding: Guideline Recommendations From the International Consensus Group. Ann Intern Med. 2019 Dec 3; 171(11): 805–822. www.ncbi.nlm.nih.gov
  5. Wilkins T, Wheeler B, Carpenter M. Upper Gastrointestinal Bleeding in Adults: Evaluation and Management. Am Fam Physician. 2020 Mar 1;101(5):294-300. www.aafp.org
  6. Ghassemi KA, Jensen DM. Lower GI Bleeding: Epidemiology and Management. Curr Gastroenterol Rep 2013. www.ncbi.nlm.nih.gov
  7. Manning-Dimmitt LL, Dimmitt SG. Diagnosis of gastrointestinal bleeding in adults. Am Fam Physician 2005; 71: 1339-46. PubMed
  8. Götz M. Gastrointestinale Blutungen. Gastroenterologe 2018; 13: 379-390. doi:10.1007/s11377-018-0285-2. link.springer.com
  9. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS). Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit, Stand 2022, AWMF-Leitlinie 021/001. www.awmf.org
  10. Fashner J, Gitu A. Diagnosis and Treatment of Peptic Ulcer Disease and H. pylori Infection. Am Fam Physician 2015; 91: 236-242. www.aafp.org
  11. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS). Gastrointestinale Blutung. Registernummer 021 - 028. S2k, Stand 2017 (abgelaufen). www.awmf.org
  12. Hwang JH, Fisher DA, Ben-Menachem T, et al. The role of endoscopy in the management of acute non-variceal upper GI bleeding. Gastrointest Endosc. 2012;75:1132-1138. PubMed
  13. Koch T. Umdenken in der Volumentherapie. Dtsch Arztebl 2013. doi:10.3238/arztebl.2013.0441 DOI
  14. Sreedharan A, Martin J, Leontiadis GI, et al. Proton pump inhibitor treatment initiated prior to endoscopic diagnosis in upper gastrointestinal bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2010; (7): CD005415. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  15. Sung JJ, Barkun A, Kuipers EJ, et al. Peptic Ulcer Bleed Study Group. Intravenous esomeprazole for prevention of recurrent peptic ulcer bleeding: a randomized trial. Ann Intern Med 2009; 150: 455-64. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  16. Villanueva C, Colomo A, Bosch A, et al. Transfusion strategies for acute upper gastrointestinal bleeding. N Engl J Med 2013; 368: 11-21. New England Journal of Medicine
  17. Adler DG. Assessment of upper gastrointestinal bleeding. BMJ Best Practice, last updated Sep 22, 2014. www.bmj.com
  18. Seo YS. Prevention and management of gastroesophageal varices. Clin Mol Hepatol. 2018 Mar;24(1):20-42. www.ncbi.nlm.nih.gov
  19. Winstead NS, Wilcox CM. Erythromycin prior to endoscopy for acute upper gastrointestinal haemorrhage: a cost-effectiveness analysis. Aliment Pharmacol Ther 2007; 26: 1371-7. PubMed

Autor*innen

  • Franziska Jorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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