Supraventrikuläre Tachykardie

Zusammenfassung

  • Definition:Tachykardien mit einer Vorhoffrequenz > 100/min, deren Entstehungsmechanismus Gewebe von Vorhof, AV-Knoten und/oder His-Bündel einbezieht.
  • Häufigkeit:Die Prävalenz beträgt 2–3/1.000 Einw.
  • Symptome:Palpitationen, Brustbeschwerden, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, Polyurie, Synkope.
  • Befunde: Tachykardie, evtl. Hypotonie. Häufig keine weiteren Befunde bei strukturell gesundem Herzen. Evtl. Zeichen einer zugrunde liegenden Herz- oder Lungenerkrankung.
  • Diagnostik:Diagnosestellung im Anfall durch 12-Kanal-EKG. Bei selteneren Episoden evtl. ergänzend Langzeit-EKG oder Event Recorder. Überwiegend Schmalkomplextachykardien (bei schmalem QRS-Komplex sicher supraventrikulär), seltener als Breitkomplextachykardie auftretend (Schenkelblock, Präexzitation) mit Differenzialdiagnose ventrikuläre Tachykardie.
  • Therapie:Akutbehandlung durch vagale Manöver (Valsalva), Medikamente (primär Adenosin, sekundär Ca-Antagonisten, Betablocker oder Antiarrhythmika), bei hämodynamischer Instabilität elektrische Kardioversion. In der Langzeittherapie häufig kurative Katheterablation möglich, alternativ medikamentöse Rezidivprophylaxe.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Supraventrikuläre Tachykardien (SVT) sind Tachykardien mit einer Vorhoffrequenz > 100/min, deren Entstehungsmechanismus Gewebe von Vorhof, AV-Knoten und/oder His-Bündel einbezieht.1-3 
    • Vorhofflimmern wird abweichend von dieser Definition nicht zu den SVT im engeren Sinn gezählt.4
  • SVT manifestieren sich überwiegend, wenn auch nicht ausnahmslos, mit einem regelmäßigen Rhythmus.1-2
  • Abhängig von der Morphologie des QRS-Komplexes können bei den SVT unterschieden werden:
    • Schmalkomplextachykardien mit QRS ≤ 120 ms
    • Breitkomplextachykardien mit QRS > 120 ms.

Klassifikation der supraventrikulären Tachykardien

  • Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-2

Atriale Tachykardien

  • Sinustachykardie 
    • physiologische Sinustachykardie 
    • inadäquate Sinustachykardie
    • Sinusknoten-Reentry-Tachykardie  
  • Atriale Tachykardie
    • fokale atriale Tachykardie
    • multifokale atriale Tachykardie
    • Makroreentry-Tachykardie

AV-junktionale Tachykardien

  • AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) 
    • typisch
    • atypisch
  • Junktionale Nicht-Reentry-Tachykardien
    • nicht-paroxysmale junktionale Tachykardie  
    • fokal-junktionale Tachykardie
    • andere Nicht-Reentry-Varianten 

AV-Reentry-Tachykardien (AVRT)

  • Orthodrom
  • Antidrom (retrograde Leitung durch den AV-Knoten) 

Häufigkeit

  • Inzidenz
    • Die jährliche Inzidenz beträgt ca. 35/100.000 Einw.5 
  • Prävalenz
    • Die Prävalenz beläuft sich auf etwa 2,25/1000 Einw.5
  • Geschlecht
    • Frauen zu Männern ca. 2:14-5
  • Alter
    • Insgesamt weisen ältere (> 65 Jahren) Menschen im Vergleich zu jüngeren ein 5-fach erhöhtes Risiko auf.4-5
    • Patient*innen mit reiner SVT sind hingegen erheblich jünger (37 Jahre im Mittel) als Betroffene mit SVT bei kardiovaskulärer Erkrankung (69 Jahre im Mittel).1,5
    • AVNRT (AV-Knoten-Reentry-Tachykardien) treten häufiger auf bei mittelalten und älteren Patient*innen, Adoleszente sind häufiger von AVRT (AV-Reentry-Tachykardien) auf der Basis akzessorischer Bündel betroffen.6
    • Personen, die für eine elektrophysiologische Intervention überwiesen werden, sind jünger und haben eine niedrige Prävalenz an kardiovaskulären Komorbiditäten.1

Ätiologie und Pathogenese

  • Entsteht durch Störungen der Impulsbildung oder -weiterleitung.7
  • Es gibt 3 grundsätzliche Mechanismen, die zu einer supraventrikulären Tachykardie führen können:4
    1. Reentry
      • häufigster Mechanismus   
      • Ein elektrischer Impuls wird unaufhörlich in einem Erregungskreis weitergeleitet, da innerhalb des Kreises ständig nicht-refraktäres Gewebe zur Verfügung steht.
      • Voraussetzung ist ein unidirektionaler Block in einem Schenkel des Erregungskreises, hierdurch Entstehung unterschiedlicher refraktärer Perioden.
      • Reentry ist ein Tachykardiemechanismus bei Vorhofflattern, AVNRT, AVRT.
    2. erhöhte Automatizität
      • schnellere Depolarisation von Myozyten im Vergleich zum Sinusknoten
      • Mechanismus bei der Mehrheit der fokalen atrialen Tachykardien
    3. getriggerte Aktivität
      • erneute Depolarisation direkt nach der Repolarisation
      • Mechanismus bei einem kleinen Teil fokaler atrialer Tachykardien
  • Meistens Schmalkomplextachykardie (QRS ≤ 120 ms), in diesem Fall sicher supraventrikulären Ursprungs
  • Bei aberranter Überleitung oder vorbestehendem Schenkelblock ist auch eine Breitkomplextachykardie möglich, dann ist u. U. die Abgrenzung zur ventrikulären Tachykardie schwierig.

Sinustachykardien

Physiologische Sinustachykardie

  • Sinusrhythmus mit einer Frequenz > 100/min
  • Im Allgemeinen besteht keine pathologische Arrhythmie (mit Ausnahme der inadäquaten Sinustachykardie, s. u.), sondern es ist eine kardiale Antwort auf einen Stimulus.8
  • Ursachen einer Sinustachykardie können physiologische Stimuli sein, Begleitstörungen/-erkrankungen oder Medikamente/Genussmittel/Drogen.1-2

Inadäquate Sinustachykardie (IST)

  • Anhaltende, inadäquate Erhöhung der Sinusfrequenz (> 100/min) ohne Zuordnung zu physiologischen, pathologischen oder substanzbedingten Stimuli2
  • Zugrunde liegende Mechanismen sind ungeklärt:1-2
    • wahrscheinlich multifaktoriell (u. a. neurohormonale Dysregulation, intrinsische Hyperaktivität des Sinusknotens)
  • Ca. 90 % der Betroffenen sind weiblich.9
  • Tritt vor allem in jüngerem und mittlerem Alter auf.9
  • Gehäuft bei Angehörigen des Gesundheitswesens9
  • Klinisch häufig mit Palpitationen verbunden, weitere mögliche Symptome sind Leistungsintoleranz, Atemnot, Schwindel/Präsynkope.1
  • Die Lebensqualität kann eingeschränkt sein.9
  • Die Prognose wird überwiegend als günstig betrachtet, einzelne Fälle von Tachymyopathie sind allerdings beschrieben.1
  • Therapie sollte primär auf Verzicht von Genussmitteln, körperlichem Ausdauertraining und psychologischer Betreuung beruhen.9
  • Medikamentös soll bei symptomatischen Patient*innen Ivabradin allein oder in Kombination mit einem Betablocker erwogen werden (IIa/B).2
    • Ivabradin sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit verabreicht werden.
  • Auch die alleinige Gabe eines Betablockers ist eine Option bei symptomatischen Patient*innen (IIa/C).2 
  • Keine günstigen Daten zur Katheterablation2

Sinusknoten-Reentry-Tachykardie

  • Entstehung durch Reentry-Kreis unter Einbeziehung des Sinusknotens
  • In Abgrenzung zur inadäquaten Sinustachykardie kommt es zum paroxysmalen Auftreten von Sinustachykardien.1-2
  • Im EKG Konfiguration der p-Welle ähnlich bis identisch zum normalen Sinusrhythmus2
  • Definitive Diagnose im Ruhe-EKG nicht möglich, ggf. durch elektrophysiologische Untersuchung1-2

Atriale Tachykardien

Fokale und multifokale atriale Tachykardien

  • Bei fokaler Tachykardie zentrifugale Ausbreitung der Erregung vom Fokus über beide Vorhöfe4
    • monomorphe p-Wellen mit stabiler Zykluslänge1-2
    • Vorhoffrequenz üblicherweise 100–250/min
    • Kammerfrequenzen abhängig von der AV-Überleitung
    • isoelektrische Linie zwischen p-Wellen erkennbar (wichtig zur Abgrenzung von Vorhofflattern)2
  • Bei der multifokalen atrialen Tachykardie bestehen gleichzeitig 3 oder mehr fokale Tachykardien.1-2
    • unterschiedliche p-Wellenmorphologien2
    • unregelmäßiger Rhythmus, daher auch häufig Verwechslung mit Vorhofflimmern2
    • Ursache ist meist eine fortgeschrittene Vorhoferkrankung, z. B. bei pulmonaler Hypertonie oder anderen fortgeschrittenen Herzerkrankungen.4

Vorhofflattern

  • Kreiserregung durch den Vorhof ohne Beteiligung des AV-Knotens und der Ventrikel10
  • Beim typischen Vorhofflattern Erregungsleitung unter Einbezug des rechtsatrialen Isthmus zwischen V. cava inferior und Trikuspidalklappe10
    • typisches „Sägezahnmuster“ im EKG 
  • Vorhoffrequenz um 300/min2
  • Häufig 2:1-Überleitung mit Kammerfrequenz um 150/min4
  • Seltener ist das atypische, nicht isthmusabhängige Vorhofflattern mit kreisender Erregung um eine Zone langsamer Leitung.10
  • Siehe auch Artikel Vorhofflimmern/-flattern.

Vorhofflimmern

AV-junktionale Tachykardien

AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) 

  • Reentry-Kreis im Bereich des AV-Knotens, das genaue anatomische Substrat des Reentry-Kreises ist bislang nicht genau erfasst.1-2
  • Funktionell liegen zwei Leitungsbahnen vor, eine mit schneller und eine mit langsamer Leitung.
  • Bei der typischen AVNRT dient der langsame Schenkel der antegraden, der schnelle Schenkel der retrograden Leitung (Slow-Fast-Reentry).2
    • Atypische AVNRT (Fast-Slow) ist seltener bei ca. 6 % der Patient*innen.2
  • Durch die schnelle retrograde Leitung der typischen AVNRT ist die P-Welle im QRS-Komplex verborgen oder direkt im Anschluss an QRS erkennbar.11
  • Häufigste regelmäßige schmalkomplexige Tachykardie ohne klar abgrenzbare P-Wellen10
  • Frauen zu Männer ca. 2:112
  • Häufung der Manifestation in jüngeren Jahren sowie in der 4.–5. Dekade1-2
  • Herzfrequenz 160–220/min13
  • Bei den meisten Patient*innen besteht keine strukturelle Herzkrankheit.

Fokale junktionale Tachykardie

  • Seltene Tachykardie aufgrund anomaler Automatizität in AV-Knoten oder proximalem His-Bündel2
  • Schmalkomplextachykardie mit kurzem RP-Intervall2 

AV-Reentry-Tachykardien (AVRT)

  • Makro-Reenty-Tachykardie mit einer Leitungsbahn über das normale Leitungssystem (AV-Knoten/His-Purkinje-System) und einer akzessorischen Leitungsbahn zwischen Vorhof und Ventrikel1-2
  • Bei antegrader Leitung der akzessorischen Bahn im Sinusrhythmus zeigt sich im EKG eine Delta-Welle durch Präexzitation.10
  • Kriterien eines WPW-EKG
    • verkürzte PQ-Zeit (< 120 ms)
    • langsamer Aufstrich des QRS-Komplexes (Delta-Welle)
    • verbreiterter QRS-Komplex (> 120 ms)
  • Häufigkeit eines WPW-Musters im EKG 0,15–0,25 % in der allgemeinen Bevölkerung1
  • Kommt es auch zu kreisenden Erregungen mit SVT, liegt ein WPW-Syndrom vor.
  • Bei 20–30 % der Patient*innen liegt eine nur retrograde Leitung der akzessorischen Bahn vor, daher im Ruhe-EKG nicht sichtbar.10
    • Kreisende Erregung mit Tachykardie ist aber auch bei diesen Personen möglich.
  • Abhängig von der Leitungsrichtung über AV-Knoten/His-Purkinje wird eine orthodrome und eine antidrome AVRT unterschieden:1-2
    • orthodrom (am häufigsten mit ca. 95 %)
      • antegrade Leitung über den AV-Knoten, retrograd über die akzessorische Bahn
      • Schmalkomplextachykardie (seltener verbreitertes QRS bei funktionellem Schenkelblock)
      • Frequenz meist 150–220/min
      • RP-Intervall ≤ 1 halbe Zykluslänge
    • antidrom (selten mit ca. 5 %)
      • antegrade Leitung über die akzessorische Bahn, retrograd über den AV-Knoten
      • Breitkomplextachykardie durch die Präexzitation
      • RP-Intervall ≥ 1 halbe Zykluslänge (P-Welle häufig im ST-T-Segment verborgen)
  • WPW-Syndrom und Vorhofflimmern 
    • Bei kurzer Refraktärzeit des akzessorischen Bündels kann es bei Vorhofflimmern zur schnellen Überleitung mit sehr hohen Kammerfrequenzen kommen.
    • im EKG sog. „FBI“-Muster (Fast, Broad, Irregular)
    • Degeneration in Kammerflimmern möglich

Prädisponierende Faktoren

  • Häufig besteht keine strukturelle Herzerkrankung oder sonstige Störung.
  • Gehäuftes Auftreten möglich bei u. a.:6
    • ischämischer Herzerkrankung
    • entzündlicher Herzerkrankung
    • chronischer Lungenerkrankung
    • Intoxikationen, z. B. Digitalis, Alkohol

ICPC-2

  • K04 Palpitation
  • K79 Paroxysmale Tachykardie
  • K80 Herzrhythmusstörung NNB

ICD-10

  • I47 Paroxysmale Tachykardie
    • I47.1 Supraventrikuläre Tachykardie
    • I47.9 Paroxysmale Tachykardie, nicht näher bezeichnet
  • I48 Vorhofflimmern und Vorhofflattern
  • R00.0 Tachykardie, nicht näher bezeichnet

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Die Diagnose erfolgt durch Dokumentation im EKG.

Differenzialdiagnosen

Anamnese

  • Die Variationsbreite der Symptomatik von nahezu asymptomatischen Patient*innen bis hin zu ausgeprägten Beschwerden ist groß.14-15
  • Die hämodynamische Wirksamkeit ist v. a. von Frequenz und ggf. kardialen Begleiterkrankungen abhängig.
  • Geordnet nach der Häufigkeit werden folgende Symptome beobachtet:1

Eine systematische Anamnese kann zudem folgende Punkte umfassen:

  • Siehe auch Artikel Palpitationen.16
  • Äußere Umstände
    • Ruhe, Schlaf
    • während oder nach körperlicher Belastung
    • emotionale Belastung
    • Beginn 
      • plötzlich oder allmählich
    • Puls
      • regelmäßig oder unregelmäßig
      • evtl. Selbstmessung des Pulses durch die Patient*innen (per Palpation, mit Blutdruckmessgerät, neuerdings auch Armbanduhr mit Messfunktion)
    • Symptome
      • s. o.
    • Ende der Palpitation
      • plötzlich oder allmählich
      • spontan oder durch vagales Manöver/Medikation
    • Vorgeschichte
      • Alter bei der ersten Episode, Anzahl und Häufigkeit bisheriger Episoden
      • Herzerkrankung
      • Lungen-/Atemwegserkrankung
      • systemische Erkrankung
      • Schilddrüsenerkrankung
      • plötzlicher Herztod/Herzrhythmusstörungen/Herzerkrankungen in der Familie
      • Medikamente
      • Genussmittel/Drogen
      • Elektrolytstörungen
      • psychische Erkrankung
        • Die Prävalenz von Angst- und Panikstörungen liegt bei Patient*innen mit Palpitationen bei ca. 15–30 %, vor allem jüngere Frauen sind betroffen.17
        • Umgekehrt kann eine tachykarde Herzrhythmusstörung als Angststörung fehlinterpretiert werden.18

Klinische Untersuchung

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

Ruhe-EKG

  • Ziel ist eine Dokumentation der Tachykardie-Episode im Ruhe-EKG zur genaueren Eingrenzung der Rhythmusstörung.
  • Auch außerhalb der Tachykardie sollte ein Ruhe-EKG angefertigt werden.
    • Hinweise für strukturelle Erkrankung?
    • Präexzitation?

LZ-EKG, Interpretation

  • LZ-EKG bei täglich bis mindestens 1 x wöchentlich auftretenden Tachykardien (24-Stunden- bis 120-Stunden-EKG)
  • Nicht selten ist es schwierig, die zugrunde liegende Rhythmusstörung mit Ruhe-EKG und/oder LZ-EKG genau zu definieren.
  • Die Beachtung einiger Grundsätze hilft bei der Interpretation.
  • Für die initiale Differenzialdiagnose sollte zunächst auf die ventrikuläre Antwort, erst in zweiter Linie auf die atriale Depolarisation geachtet werden.8
    • Schmale QRS-Komplexe?
      • auf jeden Fall supraventrikuläre Tachykardie 
    • Breite QRS-Komplexe? Differenzialdiagnostisch infrage kommen:4
      • supraventrikuläre Tachykardie mit Schenkelblock
      • antidrome AVRT
      • präexzitierte, supraventrikuläre Tachykardie
      • ventrikuläre Tachykardie
  • Regelmäßig oder unregelmäßig?
    • Regelmäßigkeit ist definiert als < 10 % Schlag-zu-Schlag-Variation, bei den meisten SVT beträgt die Variation < 5 %.8
    • regelmäßige SVT8
      • Sinustachykardie
      • Vorhofflattern
      • AVNRT
      • AVRT
      • fokale atriale Tachykardie
    • unregelmäßige SVT8
      • Vorhofflattern mit wechselnder Überleitung
      • multifokale atriale Tachykardie; DD sehr häufige supraventrikuläre Extrasystolen
  • Beginn und Ende plötzlich oder allmählich?
    • plötzlich8
    • allmählich8
      • Sinustachykardie
      • chronisches Vorhofflattern
      • multifokale atriale Tachykardie
      • gehäufte supraventrikuläre Extrasystolen
  • Nach Eingrenzung der Differenzialdiagnose auf Basis der ventrikulären Antwort sollte die Beurteilung der Vorhofaktionen erfolgen:8
    • P-Welle vor dem QRS-Komplex
      • Sinustachykardie
      • fokale atriale Tachykardie
      • multifokale atriale Tachykardie
      • gehäufte Vorhofextrasystolen 
    • P-Welle nach dem QRS-Komplex (bei hohen Frequenzen evtl. nicht sichtbar)
      • AVNRT
      • AVRT
    • Bei Vorhofflattern mit 2:1-Überleitung ist eine Verwechslung mit Sinustachykardie oder atrialer Tachykardie möglich, da jede zweite Flatterwelle von der T-Welle überlagert werden kann.

Labor

Rö-Thorax

Diagnostik bei Spezialist*innen

Event Recorder

  • Bei nur sporadisch auftretenden, aber deutlich symptomatischen SVT kann die Verdachtsdiagnose durch Aufzeichnung mittels eines Event Recorders bestätigt werden.
    • Episode mindestens 1 x pro Monat: externer Event Recorder
    • Episode seltener als 1 x pro Monat: implantierbarer Event Recorder

Reaktion auf Adenosingabe

  • Unter stationären Bedingungen kann insbesondere bei regelmäßigen Schmalkomplextachykardie die Gabe von Adenosin differenzialdiagnostisch hilfreich sein.
  • Mögliche Reaktionen auf Adenosin i. v.:2
    1. Verlangsamung der AV-Überleitung bzw. intermittierender AV-Block, hierdurch Demaskierung der atrialen elektrischen Aktivität (atriale Tachykardie, Vorhofflattern, Vorhofflimmern)
    2. passagere Verlangsamung der Vorhoffrequenz (fokale atriale Tachykardie, Sinustachykardie)
    3. Beendigung der Tachykardie durch Unterbrechung des Reentry-Kreises (AVNRT, AVRT, selten bei Sinusknoten-Reentry-Tachykardie oder atrialer Tachykardie)
    4. keine Wirkung von Adenosin in einigen Fällen.

Elektrophysiologische Untersuchung

  • Im Einzelfall kann die Rhythmusstörung durch eine elektrophysiologische Untersuchung genauer eingegrenzt werden.19

Leitlinie: Initiale Evaluation von Patient*innen mit supraventrikulärer Tachykardie2 

Standard

  • Anamnese
  • Körperliche Untersuchung
  • 12-Kanal-EKG
    • EKG während der Tachykardie sollte angestrebt werden.
  • Labor: Blutbild, klinische Chemie, Schilddrüsenfunktion
  • Transthorakale Echokardiografie (TTE)

Optional

  • Belastungstest
  • 24-Stunden-EKG, Event Recorder
  • Test auf Myokardischämie bei kardiovaskulärem Risikoprofiil
  • Elektrophysiologische Untersuchung (EPS) für definitive Diagnose und bei voraussichtlicher Katheterablation

Indikationen zur Überweisung

  • Hinweise für strukturelle Herzerkrankung 
  • Weiterführende EKG-Diagnostik zur Erfassung der Tachykardie erforderlich (externer oder interner Event Recorder)
  • Unsicherheit über die Diagnose
  • Schwere Symptomatik oder unzureichender Erfolg einer initialen medikamentösen Therapie zur Evaluation weiterer medikamentöser und/oder interventioneller Therapiemöglichkeiten4

Therapie

Therapieziele

  • In der Akutsituation die Tachykardie unterbrechen.
  • In der langfristigen Therapie tachykarde Episoden vermeiden oder reduzieren.

Allgemeines zur Therapie

Akuttherapie

  • In der Akutbehandlung symptomatischer SVT ist vor allem bei hohen Frequenzen mit hämodynamischer Wirksamkeit die zügige Rhythmisierung oder zumindest Frequenzreduktion notwendig.
  • Mögliche Maßnahmen hierfür sind:
    • vagale Manöver
      • Valsalva-Manöver
      • Karotissinusmassage
    • medikamentöse Behandlung
      • Adenosin: hilfreich zur Differenzialdiagnose (s. o.) der SVT, bei AVNRT oder AVRT häufig Terminierung der Tachykardie
      • Betablocker
      • Ca-Antagonisten
      • Antiarrhythmika
    • elektrische Kardioversion
      • Hämodynamisch instabile Patient*innen sollten direkt elektrisch kardiovertiert werden.

Langzeittherapie

  • Wenig Evidenz zur medikamentösen Langzeitbehandlung
  • Medikamentöse Optionen zur Prophylaxe sind:4,8
    • Betablocker
    • Ca-Antagonisten (Diltiazem, Verapamil)
    • Klasse-Ic-Antiarrhythmika (Flecainid, Propafenon)
    • 2. Wahl sind Klasse-III-Antiarrhythmika (Amiodaron).
  • Bei selten auftretenden SVT ist eine „Pill in the pocket“-Strategie eine Option.12
  • Zu beachten sind Kontraindikationen, ggf. Diskussion der Therapie mit Spezialisten.
    • Beispielweise sollten Ca-Antagonisten oder Betablocker nicht zur Rezidivprophylaxe bei Präexzitation im EKG eingesetzt werden wegen Gefahr der schnellen Überleitung über das akzessorische Bündel bei Vorhofflimmern.
  • Katheterablation
    • Die Katheterablation ist die effektivste Therapie zur langfristigen Vermeidung von Rezidiven.20
    • Vor allem AVNRT, AVRT und Vorhofflattern können mit hohen Erfolgsraten abladiert werden, aber auch fokale atriale Tachykardien.
    • Eine Katheterablation kann nach erfolgloser medikamentöser Therapie, aber auch als First-Line-Therapie erfolgen.
    • in erfahrenen Zentren kurative Behandlungsoption mit geringem Risiko10 

Akutes Management von Schmalkomplextachykardien

  • Nicht selten ist zunächst nur eine Unterscheidung in Schmalkomplex- bzw. Breitkomplextachykardie möglich ohne sichere Diagnose der spezifischen Rhythmusstörung
  • Bei regelmäßigen Schmalkomplextachykardien ist folgendes Vorgehen empfohlen:1
    1. Zunächst sollten vagale Manöver durchgeführt werden.
      • Valsalva-Manöver mit Erfolgsquote 5–20 % bei üblicher Durchführung in halbliegender Position21
      • Eine deutlich höhere Kardioversionsrate (43 %) konnte durch ein modifiziertes Valsalva-Manöver erzielt werden (nach dem Pressen Rückenlage und passives Anheben der Beine um 45 Grad).21
      • Der Versuch der Terminierung der SVT mit diesem Manöver ist daher auch im ambulanten Bereich sinnvoll.22
      • Weniger effektiv ist die Karotissinusmassage, die bei älteren Patient*innen nur zurückhaltend eingesetzt werden sollte.
      • mögliche Veränderungen im EKG während des vagalen Manövers:
        • Verlangsamung der AV-Überleitung bis hin zum AV-Block, die Vorhofaktion kann dabei demaskiert werden (P-Wellen, Vorhofflattern, Vorhofflimmern).
        • passagerer Abfall der Vorhoffrequenz bei Tachykardien mit erhöhter Automatizität (Sinustachykardie, atriale Tachykardie)
        • Terminierung der Tachykardie durch Unterbrechung des Reentry-Kreises bei AVNRT, AVRT
        • in einigen Fällen kein sichtbarer Effekt 
    2. nach erfolglosem vagalem Manöver i. v. Gabe von antiarrhythmischen Medikamenten
      • 1. Wahl ist Adenosin i. v., ggf. in aufsteigender Dosierung (6, 12, 18 mg).
        • In einer kürzlichen Studie wurde Adenosin mit gleicher Effektivität und Sicherheit prähospital durch Paramedics eingesetzt.23
      • bei Kontraindikation (Asthma) oder Unwirksamkeit von Adenosin-Gabe von Ca-Antagonisten (Verapamil, Diltiazem) oder kurzwirksamem Betablocker (Esmolol)
        • Amiodaron kann wirksam sein, ist aber kein Medikament der 1. Wahl.
    3. Hämodynamisch instabile Patient*innen sollten direkt elektrisch kardiovertiert werden.

Akutes Management von Breitkomplextachykardien

  • Vorgehen bei Breitkomplextachykardien1
    • Hämodynamisch instabile Patient*innen sollten direkt elektrisch kardiovertiert werden.
    • Sofern die Tachykardie im 12-Kanal-EKG sicher als supraventrikulär definiert werden kann, ist das Vorgehen wie bei Schmalkomplextachkardien.
    • Behandlung vermutlich ventrikulärer Tachykardien entsprechend der Richtlinien24, siehe auch Artikel Ventrikuläre Tachykardie.

Elektrophysiologische Untersuchung/Katheterablation

  • Kriterien für eine Überweisung zur elektrophysiologischen Untersuchung und ggf. Katheterablation:3
    • SVT mit Synkope oder schweren Symptomen
    • SVT mit Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit der medikamentösen Therapie
    • SVT mit Patientenwunsch nach kurativer Behandlung und Vermeidung einer Medikation.
  • Katheterablation mit hoher Erfolgsquote, bei stark symptomatischen Patient*innen in der Regel Therapie der Wahl in der Langzeitbehandlung4

Leitlinie: Akutbehandlung von Schmalkomplextachykardien ohne gesicherte Diagnose2

Hämodynamische instabile Patient*innen

  • Elektrische Kardioversion empfohlen (I/B)

Hämodynamisch stabile Patient*innen

  • Ableitung eines 12-Kanal-EKG während der Tachykardie empfohlen (I/C)
  • Vagale Manöver empfohlen, bevorzugt in Rückenlage mit angehobenen Beinen (I/B)
  • Adenosin (6–18 mg i. v.) bei Versagen der vagalen Manöver empfohlen (I/B)
  • Verapamil oder Diltiazem (i. v) sollten erwogen werden, falls vagale Manöver und Adenosin versagen (IIa/B).
  • Betablocker (Esmolol oder Metoprolol i. v.) sollten erwogen werden, falls vagale Manöver und Adenosin versagen (IIa/C).
  • Elektrische Kardioversion empfohlen, falls die medikamentöse Behandlung die Tachykardie nicht konvertiert oder verlangsamt (I/B).

Leitlinie: Akute und Langzeittherapie spezifischer supraventrikulärer Tachykardien2

Inadäquate Sinustachykardie

Langzeittherapie
  • Evaluation und Behandlung reversibler Ursachen empfohlen (I/C)
  • Ivabradin allein oder in Kombination mit Betablocker sollte bei symptomatischen Patient*innen erwogen werden (IIa/B).
  • Betablocker sollten bei symptomatischen Patient*innen erwogen werden (IIa/C).

Fokale atriale Tachykardien

Akuttherapie
  • Elektrische Kardioversion bei hämodynamisch instabilen Patient*innen empfohlen (I/B)
  • Adenosin (6–18 mg i. v. Bolus) sollte erwogen werden (IIa/B).
  • Betablocker (Esmolol oder Metoprolol i. v.) sollte bei Versagen von Adenosin erwogen werden, sofern keine dekompensierte Herzinsuffizienz vorliegt (IIa/C).
  • Verapamil oder Diltuazem (i. v.) sollte bei Versagen von Adenosin erwogen werden, sofern keine Hypotension oder reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion vorliegen (IIa/C).
  • Elektrische Kardioversion bei hämodynamisch stabilen Patient*innen empfohlen, bei denen die medikamentöse Therapie nicht zur Terminierung oder Verlangsamung der Tachykardie führt (I/B).
Langzeittherapie
  • Katheterablation bei rezidivierenden Tachykardien empfohlen, insbesondere bei unaufhörlichen Tachykardien (I/B)
  • Falls eine Katheterablation nicht durchführbar oder gewünscht ist, sollten erwogen werden: Betablocker oder Ca-Antagonisten (Verapamil oder Diltiazem, sofern keine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion) oder Propafenon oder Flecainid (sofern keine strukturelle oder ischämische Herzerkrankung) (IIa/C).

Multifokale atriale Tachykardien

Akuttherapie
  • Behandlung einer zugrunde liegenden Störung als erster Schritt empfohlen (I/C)
  • Betablocker i. v. oder Ca-Antagonisten (Verapamil oder Diltiazem) i. v. sollten erwogen werden (IIa/B).
Langzeittherapie
  • Verapamil oder Diltiazem oral sollten bei rezidivierenden Tachykardien erwogen werden (sofern keine reduzierte linksventrikuläre Funktion) (IIa/B).
  • Ein selektiver Betablocker sollte bei rezidivierenden Tachykardien erwogen werden (IIa/B).
  • AV-Knoten Ablation mit biventrikulärer Schrittmacherstimulation sollte erwogen werden bei Patient*innen mit LV-Dysfunktion aufgrund rezidivierender Tachykardien (IIa/C).

Vorhofflattern

Akuttherapie
  • Elektrische Kardioversion bei hämodynamisch instabilen und hämodynamisch stabilen Patient*innen zur Konversion in den Sinusrhythmus empfohlen (I/B)
  • Hochfrequente Vorhofstimulation zur Beendigung des Vorhofflatterns bei Patient*innen mit implantiertem Schrittmacher empfohlen (I/B)
  • Betablockern i. v. oder Ca-Antagonisten (Diltiazem oder Verapamil ) i. v. sollten zur Frequenzkontrolle erwogen werden (IIa/B).
Langzeittherapie
  • Eine Katheterablation sollte nach der ersten symptomatischen Episode erwogen werden (IIa/B).
  • Eine Katheterablation wird bei rezidivierenden Episoden empfohlen (I/A).
  • Betablocker oder Ca-Antagonisten (Diltiazem oder Verapamil, sofern keine reduzierte linksventrikuläre Funktion) sollten erwogen werden, falls eine Ablation nicht durchführbar oder erwünscht ist (IIa/C).
  • AV-Knoten-Ablation mit biventrikulärer Schrittmacherstimulation sollte erwogen werden bei Versagen der o. g. Maßnahmen und persistierender symptomatischer Tachykardie (IIa/C).
  • Orale Antikoagulation empfohlen in Abhängigkeit vom CHA2DS2-VASC-Score (I/B)

AVNRT

Akuttherapie
  • Elektrische Kardioversion bei hämodynamisch instabilen Patient*innen empfohlen (I/B)
  • Vagale Manöver empfohlen, bevorzugt in Rückenlage mit angehobenen Beinen (I/B)
  • Adenosin (6–18 mg i. v. Bolus) bei Versagen der vagalen Manöver empfohlen (I/B)
  • Verapamil oder Diltiazem (i. v) sollten erwogen werden, falls vagale Manöver und Adenosin versagen (IIa/B).
  • Betablocker (Esmolol oder Metoprolol i. v.) sollten erwogen werden, falls vagale Manöver und Adenosin versagen (IIa/C).
  • Elektrische Kardioversion bei hämodynamisch stabilen Patient*innen empfohlen, bei denen die medikamentöse Therapie nicht zur Terminierung oder Verlangsamung der Tachykardie führt (I/B).
Langzeittherapie
  • Katheterablation empfohlen bei symptomatischen Patient*innen mit rezidivierenden Tachykardien (I/B)
  • Diltiazem oder Verapamil (bei Patient*innen ohne reduzierte linksventrikuläre Funktion) oder Betablocker sollten erwogen werden, falls eine Ablation nicht möglich oder gewünscht ist (IIa/B).
  • Verzicht auf eine Behandlung sollte erwogen werden bei gering symptomatischen Patient*innen mit seltenen, kurzandauernden Tachykardien (IIa/C).

AVRT

Akute Therapie
  • Elektrische Kardioversion bei hämodynamisch instabilen Patient*innen empfohlen (I/B)
  • Vagale Manöver empfohlen, bevorzugt in Rückenlage mit angehobenen Beinen (I/B)
  • Orthodrome AVRT
    • Adenosin (6–18 mg i. v. Bolus) bei Versagen der vagalen Manöver empfohlen (I/B)
    • Betablocker (Esmolol oder Metoprolol i. v.) sollten erwogen werden, falls vagale Manöver und Adenosin versagen.
  • Antidrome ARVT
    • Flecainid oder Propafenion oder elektrische Kardioversion sollten erwogen werden (IIa/B).
  • Elektrische Kardioversion bei Versagen der medikamentösen Therapie empfohlen (I/B)
Langzeittherapie
  • Katheterablation empfohlen bei symptomatischen Patient*innen mit rezidivierenden Tachykardien (I/B)
  • Betablocker oder Ca-Antagonisten (Verapamil oder Diltiazem, sofern keine reduzierte linksventrikuläre Funktion) sollten erwogen werden, falls eine Ablation nicht durchführbar oder erwünscht ist und keine Präexzitation im Ruhe-EKG vorliegt (IIa/B).

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Komplikationen

  • Hypotension nach Gabe von Ca-Antagonisten oder Betablockern
  • Adenosin kann Vorhofflimmern induzieren mit ggf. schneller Überleitung über ein akzessorisches Bündel.
  • Thrombembolische Komplikationen bei Vorhofflattern
  • Komplikationen im Rahmen einer Katheterablation (inguinale Blutung, höhergradiger AV-Block, Perikarderguss)

Verlauf und Prognose

  • Supraventrikuläre Tachykardien sind überwiegend gutartige Rhythmusstörungen.10
  • Die Prognose ist insbesondere bei fehlender struktureller Herzerkrankung gut.
  • Akute Episoden mit schnellen, symptomatischen SVT können durch vagale Manöver, Medikation oder elektrische Kardioversion beendet werden.
  • Bei starken und als unangenehm oder gar bedrohlich empfundenen Symptomen besteht die Notwendigkeit zur langfristigen Rezidivprophylaxe mittels medikamentöser und/oder interventioneller Therapie.
  • Durch die Katheterablation ist häufig eine kurative Behandlung symptomatischer SVT möglich.

Patienteninformationen 

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Weitere Informationen

Illustrationen

Hauptmechanismen und typisches EKG bei supraventrikulärer Tachykardie
Hauptmechanismen und typisches EKG bei supraventrikulärer Tachykardie

Quellen

Leitlinien

  • European Society of Cardiology. Guidelines for the management of patients with supraventricular tachycardia. Stand 2019. www.academic.oup.com
  • European Heart Rhythm Association. Consensus document on the management of supraventricular arrhythmias. Stand 2017. www.academic.oup.com
  • European Heart Rhythm Association. Management of patients with palpitations: a position paper from the European Heart Rhythm Association. www.acedemic.oup.com

Literatur

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  2. Brugada J, Katritsis D, Arbelo E, et al. 2019 ESC Guidelines for the management of patients with supraventricular tachycardia. Eur Heart J 2019; 00: 1-66. doi:10.1093/eurheartj/ehz467 academic.oup.com
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Autor*innen

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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