Röschenflechte (Pityriasis rosea)

Die Röschenflechte wird auch als Schuppenröschen bezeichnet und äußert sich durch ovale Flecken auf dem Oberkörper.

Was ist die Röschenflechte?

Definition

Die Röschenflechte (Pityriasis rosea) wird auch als Schuppenröschen bezeichnet. Diese harmlose Erkrankung äußert sich in einem Hautausschlag in Form von hellroten, leicht schuppenden ovalen Flecken, die 0,5–2 cm groß sein können. Die Erkrankung heilt innerhalb von 2–8 Wochen von selbst aus.

Symptome

In der Regel erscheint zunächst ein 2–10 cm großer, orange-rötlicher, schuppender, ovaler Fleck am Rumpf, das sog. Primärmedaillon. Einige Tage bis Wochen später folgt der restliche Ausschlag mit kleineren Flecken an Oberkörper, Oberarmen und Oberschenkeln. Selten sind auch Unterarme und Unterschenkel betroffen. Das Gesicht bleibt fast immer ausgespart.

In der Regel verläuft der Ausschlag beschwerdefrei, kann allerdings in den ersten Wochen Juckreiz verursachen. Dem Ausschlag können Symptome wie Schwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen vorausgehen. Manchmal bestand vorher eine Infektion der Atemwege.

Primärmedaillon bei Pityriasis rosea. Tritt vor dem allgemeinen Hautausschlag auf und ist oft größer und stärker ausgeprägt als die anderen Effloreszenzen.
Primärmedaillon bei Pityriasis rosea
Pityriasis rosea. Am Körperstamm verläuft der längste Durchmesser der Ausschläge parallel zu den Rippen in Längsrichtung der Haut, was meist aus ein wenig Abstand einfach zu sehen ist.
Pityriasis rosea, späterer Ausschlag

Ursachen

Als Ursache wird ein Zusammenhang mit bestimmten Herpes-Viren vermutet.

Bestimmte Medikamente können zu Ausschlägen führen, die der Röschenflechte ähneln, z. B. Bismut, Captopril, Clonidin, Diphtherie-Impfstoffe, Gold, Isotretinoin, Metronidazol, D-Penicillamin. Die Erkrankung kann auch nach COVID-19-Impfungen mit mRNA-Impfstoffen auftreten.

Weitere Risikofaktoren sind Stress, Schwangerschaft und Immunschwäche.

Häufigkeit

Die meisten Betroffenen sind zwischen 10 und 35 Jahre alt. Die Röschenflechte kommt bei Frauen etwas häufiger vor als bei Männern und betrifft in der Regel ansonsten gesunde Personen. Die Erkrankung tritt vor allem im Frühjahr und Herbst auf.

Untersuchungen

  • Bei der ärztlichen Untersuchung wird die Haut begutachtet. Der Hautausschlag hat ein typisches Aussehen.
  • Um andere Erkrankungen auszuschließen, kann eine Hautprobe untersucht werden.

Behandlung

  • Die Erkrankung ist harmlos und heilt von selbst aus.
  • Bei starkem Juckreiz können Sie eine leichte Kortisonsalbe auftragen oder Medikamente gegen Allergien (Antihistaminika) einnehmen.

Was können Sie selbst tun?

  • Da die Haut nicht gereizt werden sollte, sind eng sitzende Kleidung oder Wollmaterialien zu vermeiden.
  • Vermeiden Sie außerdem übermäßiges Schwitzen und Sonnenlicht.
  • Verzichten Sie auf Seife und auf heißes Duschen oder Baden.
  • Verwenden Sie eine Feuchtigkeitscreme und meiden Sie stark fettende Salben.

Prognose

Die Krankheit geht von selbst innerhalb von 2–8 Wochen vorüber. In seltenen Fällen kann der Ausschlag zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftreten. In den vom Ausschlag betroffenen Hautpartien können sich vorübergehende Pigmentveränderungen bilden.

Schwangere bis zur 15. Schwangerschaftswoche sollten den Kontakt zu Personen mit Röschenflechte vermeiden, da die Erkrankung zu einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten führen kann.

Weitere Informationen

Autorin

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden

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Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Pityriasis rosea. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

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