Systemische Sklerose

Zusammenfassung

  • Definition:Die systemische Sklerose (SSc) ist eine seltene autoimmune Systemerkrankung, gekennzeichnet durch Vaskulopathie, Gewebsfibrose und spezifische Antikörper.
  • Häufigkeit:In Deutschland ca. 25.000 Erkrankte.
  • Symptome:Frühe Symptome sind Raynaud-Symptomatik und Fingerschwellungen („Puffy Fingers“), evtl. digitale Ulzerationen. Muskuloskeletale Beschwerden (Myalgien, Arthralgien).
  • Befunde:Hautfibrose betrifft fast alle Patient*innen. Tabaksbeutelmund, sklerosiertes Zungenbändchen. Häufig gastrointestinale Beteiligung (Reflux, Malabsorption). Prognosebestimmend sind v.a. pulmonale, renale, kardiale Beteiligungen und insbesondere eine pulmonal-arterielle Hypertonie.
  • Diagnostik:Antinukleäre Antikörper (ANA) in > 90 % der Fälle erhöht, Nachweis SSc-spezifischer Antikörper.
  • Therapie:Keine spezifisch krankheitsmodifizierende Therapie, Behandlung abhängig von individueller Symptomatik und Organbefall.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Die systemische Sklerose (SSc) ist eine seltene autoimmune Systemerkrankung, gekennzeichnet durch:1
    1. (Mikro-)Vaskulopathie
    2. Aktivierung des Immunsystems mit Autoimmunität und spezifischen Autoantikörpern
    3. Gewebefibrose, am häufigsten sind die Haut (griechisch: Scleroderma = harte Haut) und die inneren Organe betroffen.

Häufigkeit

  • Prävalenz 
    • ca. 7–34/100.0002
    • in Deutschland ca. 25.000 Erkrankte3
  • Inzidenz
    • jährliche Inzidenz ca. 0,6–2,3/100.0002
    • in Deutschland ca. 1.500 Neuerkrankungen pro Jahr3
  • Geschlecht
    • Frauen sind häufiger betroffen, Verhältnis ca. 4:1.4
  • Alter
    • Vorkommen in jedem Alter möglich, Gipfel zwischen 40. und 50. Lebensjahr4

Ätiologie und Pathogenese

Ätiologie

  • Die Ätiologie ist bisher nicht geklärt.
  • Diskutiert werden wie bei anderen Autoimmunerkrankungen:3
    • Umweltfaktoren (einschließlich Kieselsäure, Silikon, Lösungsmitteln und Kohlenwasserstoffen)
    • genetische Faktoren
    • hormonelle Faktoren (häufiger bei Frauen)

Pathogenese

  • Komplexe Pathogenese, die noch unzureichend verstanden ist.5
  • Initial kommt es zur Endothel- und konsekutiv Thrombozytenaktivierung mit Ausschüttung von verschiedenen Mediatoren.6
  • Es kommt zur frühen Gefäßschädigung (Mikrovaskulopathie).1
    • Dies erklärt beispielsweise das fast regelhafte Auftreten eines Raynaud-Phänomens in der Frühphase.
  • Außerdem zu Erkrankungsbeginn Aktivierung des angeborenen und des erworbenen Immunsystems mit Antikörperbildung1
  • Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zur irreversible Gewebstransformation mit Fibrose und Obliteration/Verschluss der Gefäße.7

Einteilung der systemischen Sklerose

  • Die wichtigsten Formen sind:3
Limitierte systemische Sklerose (lSSc)
  • Früher als CREST-Syndrom bezeichnet (CREST = Calcinosis cutis, Raynaud-Syndrom, Esophageal Dysmotility, Sclerodaktyly, Teleangiectasia)
  • Hautmanifestation beschränkt auf Gesicht, Hände und Füße, nicht über die Ellenbogen oder die Knie hinausgehend
Diffuse systemische Sklerose (dSSc)
  • Hautmanifestation über Ellenbogen und Knie hinausgehend, befällt neben dem Gesicht auch den Körperstamm.
Systemische Sklerose sine scleroderma
  • Typische serologische Parameter und Manifestationen an den Organen ohne Hautbefall
Overlap-Syndrom

ICPC-2

  • S99 Hautkrankheit, andere
  • D99 Erkrankung Verdauungssyst., andere
  • R99 Atemwegserkrankung, andere
  • U99 Erkrankung Harnorgane, andere

ICD-10

  • L94 Sonstige lokalisierte Krankheiten des Bindegewebes
    • L94.0 Sclerodermia circumscripta [Morphaea]
    • L94.1 Lineare Sklerodermie
    • L94.2 Calcinosis Cutis
    • L94.3 Sklerodaktylie
  • M34 Systemische Sklerose
    • M34.0 Progressive systemische Sklerose
    • M34.1 CR(E)ST-Syndrom
    • M34.2 Systemische Sklerose, durch Arzneimittel oder chemische Substanzen induziert
    • M34.8 Sonstige Formen der systemischen Sklerose
    • M34.9 Systemische Sklerose, nicht näher bezeichnet

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Es können die ACR/EULAR-Klassifikationskriterien herangezogen werden (nur die höchste Punktzahl jeder Kategorie zählt, bei insgesamt ≥ 9 Punkten kann die Erkrankung als SSc klassifiziert werden).7-8
  • Hautverdickung
    • proximal der MCP der Finger beider Hände (9 Punkte)
    • Schwellung der Finger („Puffy Fingers“) (2 Punkte)
    • Sklerodaktylie (zwischen PIP und MCP) (4 Punkte)
  • Läsionen der Fingerspitzen
    • digitale akrale Ulzerationen (2 Punkte)
    • „Pitting Scars“ (narbige Veränderungen der drei Fingerkuppen) (3 Punkte)
  • Teleangiektasien (2 Punkte)
  • Pathologische Kapillarmikroskopie (2 Punkte)
  • Pulmonale Organmanifestation
    • pulmonal-arterielle Hypertonie (2 Punkte)
    • interstitielle Lungenerkrankung (2 Punkte)
  • Raynaud-Phänomen (3 Punkte)
  • SSc-assoziierte Autoantikörper
    • Anti-Zentromer (ACA) (3 Punkte)
    • Anti-Topoisomerase I (Scl-70) (3 Punkte)
    • Anti-RNA-Polymerase-III (3 Punkte)

Differenzialdiagnosen

Anamnese und körperliche Untersuchung

  • Systemische Sklerodermie kann in verschiedenen Formen auftreten, fast alle Organe können im Verlauf betroffen sein.3
  • Die einzelnen Manifestationen müssen bei einzelnen Patient*innen nicht gesamthaft auftreten, heterogene Kranheitsverläufe.1
  • Erstes Symptom ist meist ein Raynaud-Syndrom (Hypersensitivität der Gefäße auf Kälte oder Stress).5
    • Tritt nahezu bei allen SSc-Patient*innen auf, eine Zuordnung zur Erkrankung SSc erfolgt aber häufig erst nach Jahren.
    • Die meisten Patient*innen führt eine Raynaud-Symptomatik zur ärztlichen Konsultation.10
  • Digitale Ulzerationen sind wie das Raynaud-Syndrom Ausdruck der Vaskulopathie und können ebenfalls eine frühe Manifestation darstellen.7
  • Die Hautfibrose ist ein Kardinalsymptom der SSc.1
    • Betrifft fast alle Patient*innen, Lokalisation und Verteilung unterscheiden sich individuell.3
      • bei der diffusen SSc (dSSc) überall möglich4
      • bei der limitierten SSc (lSSc, früher CREST) nur Gesicht und Extremitäten distal von Ellbogen/Knie4
  • Eine gastrointestinale Beteiligung ist häufig.10
    • Gastrointestinale Beschwerden gehören neben dem Raynaud-Syndrom häufig zu den ersten Vorboten der Erkrankung.7
    • 90 % der Patient*innen weisen unterschiedliche gastrointestinale Dysfunktionen auf.6
    • vor allem Beteiligung der unteren zwei Drittel des Ösophagus (Reflux, Passagestörung), seltener des Magens und Darms4
  • Viele Patient*innen weisen muskuloskelettale Beschwerden auf (Myalgien, Arthralgien).1
  • Eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) ist häufiger bei Patient*innen mit der diffusen Form der SSc (trägt maßgeblich zur Morbidität und Mortalität bei).3
  • Pulmonal-arterielle Hypertonie ist zwar nur bei einer Minderheit nachweisbar, kann aber zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung auftreten.10
  • Eine Kardiomyopathie verläuft häufig eher subklinisch und wird in ihrer Häufigkeit daher wahrscheinlich unterschätzt.7
  • Eine Nierenbeteiligung mit renaler Krise ist heute seltener geworden, wahrscheinlich durch verbesserte Therapie.5
  • Die klinischen Manifestationen können folgendermaßen geordnet werden:1,3,6-7,10-11

Haut

  • Diffuses Ödem der Hände („Puffy Fingers“, v. a. früher Krankheitsverlauf )
  • Progrediente Hautfibrose mit typischen Veränderungen im Gesicht („Tabaksbeutelmund“, spitze Nase)
  • Sklerodaktylie
  • Kalzinosen
  • Kontrakturen
  • Hyper- und Hypopigmentierung („Salz-und-Pfeffer“-Aspekt der Haut)
  • Pruritus

Vaskulär

  • Raynaud-Phänomen
  • Digitale Ulzera und „Pitting Scars“ (narbig abgeheilte Fingerkuppen)
  • Akrale Ischämien
  • Kapillarveränderungen am Nagelfalz
  • Teleangiektasien

Gastrointestinal

  • Skleroglosson (verkürztes Zungenbändchen)
  • Enorale Teleangieektasien
  • Sodbrennen, Dysphagie (verminderte Ösophagusperistaltik, ösophageale Strikturen)
  • Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl, Diarrhö (Motilitätsstörungen, bakterielle Fehlbesiedlung des Darms)
  • Ikterus  (primär-biliäre Cholangitis)
  • Inkontinenz

Pulmonal 

  • Dyspnoe (restriktive Ventilationsstörung durch Interstitielle Lungenerkrankung, Atemmuskelschwäche)
  • Husten (Aspirationspeumonitis bei Reflux)

Kardial (Herzinsuffizienz, pulmonal-arterielle Hypertonie)

  • Dyspnoe
  • Periphere Ödeme
  • Arrhythmien

Renal

Muskuloskeletal 

  • Arthralgien (Arthritis): Betreffen hauptsächlich die kleinen Gelenke.
  • Myalgien (Myositis)
  • Morgensteifigkeit

Neurologisch

Exokrine Drüsen

  • Sicca-Symptomatik (Auge, Mund, Vagina)

Psychosozial

Konstitutionell

Ergänzende Untersuchungen in der hausärztlichen Praxis

Labor

EKG, LZ-EKG

  • Arrhythmien

Rö-Thorax

  • Hinweise für interstitielle Lungenerkrankung
  • Zeichen der Lungenstauung

Langzeit-RR

  • Blutdruckmonitoring bei renaler Beteiligung

Ergänzende Untersuchungen bei Spezialist*innen

Labor

  • SSc-spezifische Antikörper sind:5
    • Anti-Zentromer-AK
    • Anti-RNA-Polymerase-III-AK
    • Anti-Topoisomerase-I(Scl-70)-AK

Kapillarmikroskopie

  • Erfassung der Mikrovaskulopathie an Nagelfalzkapillaren5
  • Stadien der mikrovaskulären Veränderungen11
    • „Early“ mit einigen Megakapillaren und wenigen Blutungen
    • „Active“ mit vielen Megakapillaren, vielen Blutungen und beginnendem Kapillarverlust
    • „Late“ mit ausgedehntem Kapillarverlust

Gastroskopie, Ösophagusmanometrie, kombinierte 24-h-pH-Metrie-Impedanzmessung

  • Erfassung einer gastrointestinalen Beteiligung

CT, Lungenfunktionstests

  • Erfassung einer Interstitiellen Lungenerkrankung (ILD), restriktiven Ventilationsstörung

Echokardiografie, Kardio-MRT

  • Erfassung einer myokardialen Beteiligung mit Beeinträchtigung der diastolischen und/oder systolischen Funktion
  • Echokardiografischer Nachweis und Quantifizierung einer pulmonalen Hypertonie

Nierenbiopsie

  • Evtl. bei V. a. Nierenbeteiligung

Indikationen zur Überweisung

  • Warnzeichen für das Vorliegen einer frühen systemischen Sklerose ist die Trias:3
  • Bei Vorliegen dieser Kennzeichen sollte zeitnah an Rheumatolog*innen überwiesen werden für:3
    • kapillarmikroskopische Untersuchung des Nagelfalzes
    • Bestimmung der SSc-spezifischen Autoantikörper
    • ggf. Veranlassung weiteren Screenings im Hinblick auf Beteiligung verschiedener Organe

Therapie

Therapieziele

  • Die Progression verlangsamen.
  • Die Symptomatik lindern und die Lebensqualität erhalten.

Allgemeines zur Therapie

  • Die Behandlung sollte sich am individuell vorliegenden Symptom- und Befundkomplex orientieren.13
  • Die Behandlung ist multimodal und interdisziplinär.
    • nichtmedikamentös: Physiotherapie, Ergotherapie, manuelle Lymphdrainage, manuelle Therapie
    • medikamentös
  • Es gibt kein spezifisch krankheitsmodifizierendes Medikament, in den letzten Jahren aber Fortschritte in der Behandlung der Organbeteiligungen, vor allem in der Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie.11
  • Die Therapie sollte in Kooperation mit einem Zentrum des Netzwerkes für systemische Sklerose erfolgen.13
  • Glukokortikoide haben nur noch einen geringen Stellenwert in der Therapie der SSc.
    • vereinzelt zur Behandlung arthritischer/myositischer Beschwerden
    • Höhere Dosierungen (> 10–15 mg Prednisolon/d) müssen vermieden werden wegen des erhöhten Risikos einer renalen Krise.
  • Bei schwerer diffuser SSc evtl. autologe Stammzelltransplanation4,14-15

Therapie der Vaskulopathie

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.13,16

Raynaud-Syndrom

  • Allgemeinmaßnahmen
    • Kälteschutz, Nikotinabstinenz, Vermeidung vasokonstriktorischer Medikation
  • Lymphdrainage mit Einschluss der Finger, physikalische Therapie
  • Medikation
    • Kalziumantagonisten (Dihidropyridine, z. B. Nifedipin) sind Mittel der 1. Wahl.
    • Eine positive Wirkung ist auch für ACE-Hemmer und Angiotensinrezeptor-Blocker beschrieben.

Digitale Ulzera

  • Primär ist eine Therapie mit Sildenafil empfohlen.
  • Iloprost i. v.: meist im stationären Setting über ca. 5 Tage, Wirkdauer ca. 8–10 Wochen
  • Gute Wundversorgung, regelmäßige Anwendung antiseptischer Lösungen (z. B. Octenidin)

Pulmonal-arterielle Hypertonie

  • Eine medikamentöse Therapie sollte bei pulmonal-arterieller Hypertonie frühzeitig eingeleitet werden. Optionen sind:
    • PDE-5-Inhibitoren (Sildenafil, Tadalafil)
    • Endothelinantagonisten (Bosentan, Ambrisentan, Macitentan)
    • Guanylatzyklase-Stimulator (Riociguat)
    • Prostazyklinrezeptoragonist (Selexipag)
    • Iloprost i. v./inhalativ

Renale Krise

  • Notfall, stationäre Behandlung mit ACE-Hemmern

Therapie der Fibrose

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.13,16

Kutane und muskuloskeletale Veränderungen

  • Nichtmedikamentöse Maßnahmen
    • Physio- und Ergotherapie mit Dehnübungen zur Vermeidung bzw. Linderung von Kontrakturen
    • Lymphdrainage bei Sklerolymphödem
    • Logopädie bei Mikrostomie und Skleroglosson zum Erhalt von Mundöffnung und Zungenbeweglichkeit
  • Medikamentöse Behandlung mit:
    • Methotrexat
    • Ciclosporin
  • Chirurgische Entfernung von Läsionen bei Calcinosis cutis

Interstitielle Lungenerkrankung

  • Immunsuppressive Behandlung
    • Cyclophosphamid
    • Mycophenolat
    • Azathioprin
    • Rituximab
  • Antifibrotische Therapie (Nintedanib, Pirfenidon, Fresolimumab)
  • Im Einzelfall Lungentransplantation

Kardiale Beteiligung

Therapie sonstiger Manifestationen

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.13,16

Gastrointestinale Beteiligung

  • Bei assoziierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten (insbesondere Gliadin-, Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit) entsprechende Diät
  • Allgemeinmaßnahmen zur Vermeidung eines Refluxes
  • Medikamentöse Therapie

Psychosoziale Belastung

Leitlinie: Psychosomatische Dermatologie17

Anamnese und Diagnostik

  • Ungünstige Krankheitsverarbeitung scheint den Verlauf negativ zu beeinflussen.
  • Häufig Depression, Entstellungsgefühl, Kraftlosigkeit und Schmerzsymptomatik
  • Deutliche Einschränkung der Lebensqualität in Abhängigkeit von der Schwere

Psychotherapie

  • Bisher nur in Einzelfallberichten als wirksam beschrieben
  • Hypnose und autogenes Training lindern sekundäre Raynaud-Symptomatik bei SSc.
  • Es existieren gut funktionierende Selbsthilfegruppen, die bei der Krankheitsverarbeitung hilfreich sind.

Psychopharmaka

  • Kein Einfluss auf den Krankheitsverlauf bekannt, wohl aber bei Komorbiditäten

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Komplikationen

Verlauf und Prognose

  • Die ersten 3–5 Jahre nach Beginn der Raynaud-Symptomatik gelten als frühe Phase der SSc mit der größten Dynamik im Krankheitsverlauf.3
  • 50 % aller Organmanifestationen treten in den ersten beiden Jahren und 75 % in den ersten 5 Jahren auf.7
    • Daher ist eine frühe Vorstellung der Patient*innen in einem Zentrum sinnvoll zur bestmöglichen Verlangsamung des Krankheitsprozesses.3
  • Der weitere Verlauf ist gekennzeichnet durch zunehmende Beeinträchtigung und Behinderung durch Kontrakturen und Organbeteiligungen.3
  • Vaskulopathie, Lungenfibrose und muskuloskeletale Einschränkungen sind im Verlauf progredient, die Hautfibrose kann sich im Einzelfall auch verbessern.10
  • Verglichen mit anderen rheumatischen Erkrankungen hat die SSc eine hohe Mortalitätsrate.1
  • Pulmonal-arterielle Hypertonie und Lungenfibrose sind die häufigsten Todesursachen gefolgt von gastrointestinaler oder kardialer Beteiligung, renaler Krise oder Multiorganversagen.3
  • Von den Todesfällen sind3
    • ca. 58 % direkte Folge der SSc
    • ca. 25 % auf andere Erkrankungen wie Krebs, Infektionen oder Suizid zurückzuführen
    • ca. 17 % ungeklärt.

Verlaufskontrolle

  • Regelmäßige klinische Verlaufskontrollen
  • Jährlich sollten durchgeführt werden:3
    • echokardiografische Untersuchung auf pulmonal-arterielle Hypertonie
    • Lungenfunktion einschließlich Diffusionskapazität
    • Bestimmung von BNP/NT-proBNP (Marker der Herzinsuffizienz)

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Selbsthilfegruppe

Kompetenzzentren

Illustrationen

 „Tabaksbeutelmund“ bei progressiver systemischer Sklerose (PSS)
„Tabaksbeutelmund“ bei progressiver systemischer Sklerose (PSS)
Raynaud-Syndrom
Raynaud-Syndrom
Systemische Sklerose: Sklerodaktylie
Systemische Sklerose: Sklerodaktylie
Systemische Sklerose, Sklerodaktylie, Erosionen und Atrophie der Fingerspitzen
Systemische Sklerose, Sklerodaktylie, Erosionen und Atrophie der Fingerspitzen
Progressive systemische Sklerose: Sklerodaktylie
Progressive systemische Sklerose: Sklerodaktylie

Quellen

Leitlinien

  • European League against Rheumatism (EULAR). Update of EULAR recommendations for the treatment of systemic sclerosis. Stand 2016. www.ard.bmj.com
  • American College of Rheumatology/European League against Rheumatism (EULAR). Classification criteria for systemic sclerosis. Stand 2013. www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  • Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie). AWMF-Leitlinie Nr. 013-024. S1, Stand 2018. www.awmf.org

Literatur

  1. Becker M, Distler O, Maurer B. Systemische Sklerose – klinisches Bild, Diagnostik und Therapie. Z Rheumatol 2019; 78: 439–457. doi:10.1007/s00393-019-0639-2 DOI
  2. Schwartz R. Systemic sclerosis. Medscape, updated Apr 16, 2021. Zugriff 21.03.23. emedicine.medscape.com
  3. Riemekasten G. Update systemische Sklerose (SSc), 08.03.23. cme-kurs.de, Zugriff 22.03.23. www.cme-kurs.de
  4. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Skriptum Rheumatologie. Stand 11.11.20. Zugriff 21.03.23. dgrh.de
  5. Schinke S, Riemekasten G. Systemische Sklerose. Internist 2019; 60: 1251-1269. doi:10.1007/s00108-019-00699-7 DOI
  6. Frieling T. Sklerodermie. Gastroenterologie 2022; 17: 296–307. doi:10.1007/s11377-022-00646-3 DOI
  7. Findeisen H, Grashoff H, Riemekasten G. Systemische Sklerose Teil 1: Diagnose und Organmanifestationen. rheumaplus 2020; 19: 69–76. doi:10.1007/s12688-019-00314-5 DOI
  8. American college of rheumatology/European league against rheumatism. Classification criteria for systemic sclerosis. Stand 2013. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  9. Jendrek S, Kahle B, Riemekasten G. Imitatoren der systemischen Sklerose. Z Rheumatol 2019; 78: 14-23. doi:10.1007/s00393-018-0538-y DOI
  10. Riemekasten G. Systemische Sklerodermie. eMedpedia, publiziert 15.07.15. Zugriff 21.0.3.23. www.springermedizin.de
  11. Dan D. Systemsklerose. Swiss Med Forum 2017; 17: 808-815. doi:10.4414/smf.2017.03028 DOI
  12. Yang C, Tang S, Zhu D, et al. Classical Disease-Specific Autoantibodies in Systemic Sclerosis: Clinical Features, Gene Susceptibility, and Disease Stratification. Front Med 2020; 7: 587773. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  13. Findeisen H, Grasshoff H, Findekasten G. Systemische Sklerose Teil 2: Therapie. rheumaplus 2020; 19: 106-114. link.springer.com
  14. van Laar J, Farge D, Sont J, et al. Autologous hematopoietic stem cell transplantation vs intravenous pulse cyclophosphamide in diffuse cutaneous systemic sclerosis: a randomized clinical trial. JAMA 2014;25;311:2490-8. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  15. Sullivan K, Goldmuntz E, Keyes-Elstein L, et al. Myeloablative Autologous Stem-Cell Transplantation for Severe Scleroderma. N Engl J Med 2018;378: 35-47. pmid:29298160 PubMed
  16. European League against Rheumatism (EULAR). Update of EULAR recommendations for the treatment of systemic sclerosis. Stand 2016. ard.bmj.com
  17. Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie). AWMF-Leitlinie Nr. 013-024. S1. Stand 2018. www.awmf.org
  18. Distler O, Gay S. Sklerodermie. Internist 2010; 51: 30-38. doi:10.1007/s00108-009-2405-z DOI
  19. de Groot T. Nierenmanifestation bei systemischer Sklerose. Nephrologe 2016;11:198-204. www.springermedizin.de

Autor*innen

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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