Allgemeine Informationen
Definition
- Die in diesem Artikel behandelten Fingerverletzungen umfassen Frakturen sowie Läsionen der Sehnen, Bänder und Kapseln.
- Siehe auch die speziellen Artikel Bänderverletzungen der Finger (inklusive Skidaumen), Sehnenverletzungen der Finger, Fingerfraktur, Luxationen der Fingergelenke und den Symptomartikel Verletzungen der Hand.
Häufigkeit
- Häufige Verletzungen, insbesondere bei Sportler*innen
- Etwa die Hälfte aller Handverletzungen betrifft die Phalangen.1
- Alter und Geschlecht1
- 75 % der Verletzten sind zwischen 16–45 Jahre alt.
- Verhältnis Männer zu Frauen = 2:1
Ätiologie und Pathogenese
- Fingerverletzungen treten vor allem in Zusammenhang mit Traumata und Sportverletzungen auf.2
- Während Stürze häufiger zu Frakturen und Bandverletzungen führen, sind bei Ballsportarten vermehrt Kapsel- und Sehnenverletzungen zu beobachten.2
- In der Trendsportart Klettern/Bouldern manifestieren sich oft Überlastungsschäden an den Fingern.3
Klinische Anatomie
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.4
- Knochen und Gelenke
- Die Langfinger 2–5 bestehen jeweils aus einer proximalen, mittleren und distalen Phalanx, die über Scharniergelenke miteinander verbunden sind: Metakarpophalangealgelenk (MCP), proximales Interphalangealgelenk (PIP) und distales Interphalangealgelenk (DIP).
- Der Daumen hat nur eine proximale und distale Phalanx und somit nur ein Metakarpophalangeal- und ein Interphalangealgelenk.
- Kollateralbänder
- Es verstärken jeweils 2 schräg verlaufende Kollateralbänder (Lig. collateralia und Lig. collateralia accessoria) die Gelenkkapseln radial- und ulnarseits.
- Am Daumen hat vor allem das ulnare Kollateralband Relevanz, da eine Ruptur (Skidaumen) zur Instabilität des Daumens und damit Funktionseinschränkung der Greifbewegung führen kann.
- Volare Platte
- Verstärkt palmarseitig die Gelenkkapsel und wirkt als zusätzlicher Schutz gegen Hyperextension.
- Ringbänder
- Die Sehnenscheiden der Beugesehnen werden durch Faserzügel in Form von 5 anulären Ringbändern (A1 proximal bis A5 distal) und 3 kreuzförmigen Ringbändern (C1 proximal bis C3 distal) von palmar verstärkt.
- So wird funktionell ein Beugesehnenhalteapparat geformt, der die Sehnen zur Kraftübertragung nah an den Gelenken und Phalangen führt.
- Sehnen
- Beugesehnen
- Die Sehnen des Flexor digitorum profundus (FDP) und Flexor digitorum superficialis (FDS) verlaufen ab dem MCP in einer gemeinsamen synovialen Sehnenscheide, wobei sich die FDS im Chiasma tendineum aufzweigen und so einen Durchtrittspunkt für die FDP bilden.
- Dadurch ist eine getrennte Insertion der FDS an der Mittelphalanxbasis und der FDP weiter distal am Endglied möglich.
- Strecksehnen
- Dorsalseitig verlaufen die Strecksehnen, die sich auf Höhe der Grundphalanx aufteilen und proximal als Mittelzügel (Tractus intermedius) an der Mittelphalanxbasis und distal über 2 Seitenzügel (Tractus laterales) gemeinsam an der Endphalanxbasis inserieren.
- Beugesehnen
Prädisponierende Faktoren
- Risikosportarten2
- Ballsportarten, vor allem Basketball, Handball und Volleyball
- Kampfsportarten, vor allem Judo, Karate, Taekwondo und Boxen
- Klettern
- Sportarten mit Sturzgefährdung, u. a. Skifahren, Snowboarden, Mountainbiken und Skateboarden
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Diagnosestellung durch eine Kombination aus Anamnese, Inspektion, Palpation, Funktionsprüfung und ggf. Bildgebung5
ICD-10
Prellung, Verstauchung, Zerrung
- S60.0 Prellung eines oder mehrerer Finger ohne Schädigung des Nagels
- S60.1 Prellung eines oder mehrerer Finger mit Schädigung des Nagels
- S63.6 Verstauchung und Zerrung eines oder mehrerer Finger
Offene Wunden
- S61.0 Offene Wunde eines oder mehrerer Finger ohne Schädigung des Nagels
- S61.1 Offene Wunde eines oder mehrerer Finger mit Schädigung des Nagels
Frakturen
- S62.5 Fraktur des Daumens
- S62.6 Fraktur eines sonstigen Fingers
- S62.7 Multiple Frakturen der Finger
Luxationen
- S63.1 Luxation eines Fingers
- S63.2 Multiple Luxationen der Finger
Bandverletzungen
- S63.4 Traumatische Ruptur von Bändern der Finger im Metakarpophalangeal- und Interphalangealgelenk
Sehnenverletzungen
- S66.0 Verletzung der langen Beugemuskeln und -sehnen des Daumens in Höhe des Handgelenkes und der Hand
- S66.1 Verletzung der Beugemuskeln und -sehnen sonstiger Finger in Höhe des Handgelenkes und der Hand
- S66.2 Verletzung der Streckmuskeln und -sehnen des Daumens in Höhe des Handgelenkes und der Hand
- S66.3 Verletzung der Streckmuskeln und Sehnen sonstiger Finger in Höhe des Handgelenkes und der Hand
Quetschung, Amputationsverletzung
- S67.0 Zerquetschung des Daumens und eines oder mehrerer sonstiger Finger
- S68.0 Traumatische Amputation des Daumens
- S68.1 Traumatische Amputation eines sonstigen einzelnen Fingers
- S68.2 Isolierte traumatische Amputation von zwei oder mehr Fingern
Differenzialdiagnosen
Distorsion, Prellung, Verstauchung
- Schwellung und Schmerzen des Fingers nach Trauma ohne strukturelle Schädigung relevanter Strukturen
- Ausschlussdiagnose
- Finger klinisch stabil mit intakter Sensibilität und Sehnenfunktion
- Bildgebung unauffällig
- Therapie
- PECH (Pause, Eis, Kompression, Hochhalten) als Akuttherapie
- evtl. Immobilisierung für wenige Tage zur Schmerzlinderung
- Frühfunktionelle Beübung der Finger, um Steifheit zu vermeiden.
Strecksehnenverletzung am DIP-Gelenk
- Synonyme: Hammer-Finger, Mallet-Finger
- Ursache
- in der Regel forcierte Hyperextension des Endglieds, oft durch einen Ball verursacht
- Symptomatik
- dorsale Schmerzen und Schwellung über dem DIP-Gelenk
- Klinische Untersuchung
- fehlende aktive Fähigkeit zur Streckung des Gelenkes
- charakteristische Flexionsdeformität (Hammer-Finger)
- Weitere Diagnostik
- Röntgen zum Ausschluss einer Avulsionsfraktur (knöcherner Ausriss) der Sehne
- Therapie1
- konsequentes Tragen einer Stack-Schiene Tag und Nacht für 6–8 Wochen
- ggf. Sicherung des Ausheilungsergebnisses durch 2-wöchige nächtliche Abgewöhnungsphase
- Operative Versorgung, falls bei einer Avulsionsfraktur mehr als 1/3 der Gelenkfläche betroffen ist.
Strecksehnenverletzung am PIP-Gelenk1
- Synonym: Verletzung des Tractus intermedius der Strecksehne
- Ursache
- forcierte Flexion oder palmare Luxation des PIP-Gelenks im Rahmen eines direkten stumpfen Traumas
- Symptomatik
- dorsale Schmerzen und Schwellung über dem PIP-Gelenk
- Klinische Untersuchung
- Extensionsdefizit im PIP-Gelenk und kompensatorische Hyperextension des DIP-Gelenks
- initial durch Tractus laterales der Streckaponeurose oft klinisch okkult
- im Verlauf Entstehung einer „Knopflochdeformität“ durch Hindurchgleiten des PIP-Gelenks durch die lateralen Zügel der Streckaponeurose
- Weitere Diagnostik
- Röntgen zum Ausschluss einer Avulsionsfraktur (knöcherner Ausriss) der Sehne
- Therapie
- Stabilisierung des PIP-Gelenks in Streckstellung durch Schiene für 6–8 Wochen
- Operative Versorgung u. a. bei großem knöchernem Ausriss mit deutlicher Dislokation
Sehnenverletzung des Musculus flexor digitorum profundus
- Synonym: Jersey-Finger
- Ursache
- typischerweise Verfangen des Fingers einer Sportlerin/eines Sportlers in der Kleidung (Trikot = engl. Jersey) einer Gegnerin/eines Gegners
- forcierte Hyperextension bei aktiver Beugung
- bei Patient*innen mit rheumatischen Erkrankungen spontanes Auftreten möglich
- typischerweise Verfangen des Fingers einer Sportlerin/eines Sportlers in der Kleidung (Trikot = engl. Jersey) einer Gegnerin/eines Gegners
- Symptomatik
- palmare Schmerzen und Schwellung über dem DIP-Gelenk
- Klinische Untersuchung
- Siehe auch spezielle Funktionsprüfung der Sehnen.
- Lagerung der Hand mit Handrücken auf Tisch, Mittelphalanx durch Untersucher*in fixiert, Untersuchung der aktiven Beugefähigkeit im DIP
- Weitere Diagnostik
- Röntgen zum Ausschluss einer Avulsionsfraktur (knöcherner Ausriss) der Sehne
- Therapie1
- in der Regel operative Naht der Sehnenruptur notwendig
- postoperativ Anlage einer dorsalen Unterarmschiene in Intrinsic-plus-Stellung mit ca. 30-Grad-Flexion des Handgelenks
- frühzeitige passive, später aktiv assistierte Beübung des Fingers
- aktive Beübung nach etwa 6 Wochen
Ringbandruptur3
- Häufigste Verletzung im Klettersport
- Ursache
- meist Überlastungsverletzung durch hohe Krafteinwirkung bei maximaler Flexion im DIP-Gelenk (Festhalten an Vorsprung/Klettergriff)
- Am häufigsten betroffen sind die das PIP-Gelenk umgebenden Ringbänder (A2–A4).
- Symptomatik4
- plötzlicher Funktionsverlust bzw. Knall durch übermäßigen Zug am Finger
- Schmerzen um das DIP-Gelenk
- Klinische Untersuchung
- im Falle von Mehrfachrupturen oftmals deutlich sichtbares und palpables „Bowstring-Phänomen“ (subkutanes Aufspannen der Beugesehnen)
- Weitere Diagnostik
- dynamische Sonografie zur Darstellung der Ringbänder und Beugesehnen
- bei Unsicherheit bzgl. der Diagnose MRT
- Therapie
- bei singulärer Ringbandverletzung konservativ mit frühfunktioneller Beübung und Ringbandschutzring für 6 Wochen
- bei Ruptur von mehreren Ringbändern operative Rekonstruktion
Kollateralbandverletzungen4
- Ursache
- meist im Rahmen von (Sub-)Luxationsverletzungen
- Symptomatik
- Schmerzen und Schwellung seitlich am Finger
- Klinische Untersuchung
- Ausübung von Valgus- und Varusstress auf das betroffene Gelenk
- Weitere Diagnostik
- Röntgen zum Ausschluss einer Avulsionsfraktur (knöcherner Ausriss)
- MRT zur Detektion von rein ligamentären Rupturen und zur Überprüfung der Integrität der Lumbrikal- und Interosseussehnen
- Therapie
- ohne Dislokation in der Regel konservative Therapie mit Immobilisierung
- bei Dislokation operative Refixation
Ulnare Kollateralbandruptur am Daumen
- Synonym: Ski-Daumen
- Ursache
- Sturz auf den abduzierten Daumen mit radialer Deviation
- Symptomatik
- Schmerzen und Schwellung am ulnarseitigen Daumen
- Klinische Untersuchung
- Überprüfung der passiven radialen Abduktionsfähigkeit im Seitenvergleich bei fixiertem 1. Metakarpophalangealknochen
- Weitere Diagnostik
- Röntgen zum Ausschluss einer Avulsionsfraktur
- Sonografie zur Darstellung des ulnaren Kollateralbands
- Therapie4
- konservative Therapie mit Orthese bei Partialrupturen oder nicht-dislozierten vollständige Bandrupturen
- operative Versorgung bei Bandretraktion oder Stener-Läsion (Dislokation des rupturierten Ligaments über die Adduktoraponeurose)
Verletzungen der Volarplatte4
- Ursache
- meist Hyperextension oder (Sub-)Luxationsverletzungen
- Symptomatik
- palmarseitige Schmerzen und Schwellung am Finger
- Klinische Untersuchung
- Verletzung in der Regel an Basis der distalen Phalanx mit dortigem punctum maximum der Schmerzen
- Überstreckbarkeit des DIP-Gelenks
- Weitere Diagnostik
- Röntgen zum Ausschluss einer Avulsionsfraktur
- Sonografie oder MRT zum Nachweis rein ligamentärer Verletzungen
- Therapie
- in der Regel konservativ
Luxationen der Fingergelenke
- Ursache
- in der Regel direktes Trauma auf das Gelenk, z. B. durch Ball
- Symptomatik
- akute Schmerzen, Schwellung und Funktionseinschränkung des betroffenen Gelenks
- Klinische Untersuchung
- Gelenk in Fehlstellung
- Überprüfung von pDMS, da häufig Begleitverletzungen vorliegen.
- Weitere Diagnostik
- Röntgen vor und nach Reposition
- Therapie
- Schnellstmögliche Reposition anstreben.
- anschließend Ruhigstellung für wenige Wochen durch Tape an Nachbarfinger
Fingerfraktur1
- Ursache
- Quetschungen
- am Endglied oft auch durch Ballsporttraumata (z. B. harten Hockeyball)
- Symptomatik
- Schmerzen und Schwellung über der Fraktur
- Klinische Untersuchung
- Druckschmerz über der Fraktur
- Krepitation als sicheres Frakturzeichen
- Weitere Diagnostik
- Röntgen in 2 Ebenen zum Frakturnachweis
- Therapie
- Unkomplizierte, geschlossene Endgliedfrakturen ohne Dislokation oder Sehnenbeteiligung können in der Regel konservativ therapiert werden. Das Endglied wird für 2–3 Wochen in einer Stack-Schiene ruhiggestellt und im Verlauf radiologisch kontrolliert.
- Offene Endgliedschaftfrakturen sollten durch K-Draht operativ stabilisiert werden.
- Frakturen des Grund- und Mittelglieds sollten bei Instabilität, Dislokation, Gelenkbeteiligung oder Fehlstellung operativ anatomisch rekonstruiert und stabilisiert werden, in der Regel durch K-Draht oder Schrauben.
Anamnese
- Unfallmechanismus
- Zeitpunkt
- Stärke und Richtung der Krafteinwirkung
- Fingerhaltung bei Trauma
- Ein „Knall“ bei übermäßigem Zug am Finger ist klassisch für eine Ringband-Ruptur beim Klettern.4
- Funktionsanspruch an die Hand
- Rechts- oder Linkshänder*in
- Beruf
- sportliche Aktivitäten
- Vorherige Verletzungen der Hand bzw. der Finger
- Vorerkrankungen
- Medikamente
- Bei Hautverletzungen Status der Tetanusimpfung
Klinische Untersuchung
- Inspektion
- offene Wunden
- Schwellung, Hämatom
- (Fehl-)Stellung der Finger
- Palpation
- Ort der maximalen Druckdolenz
- Schwellung weich (z. B. Hämatom) oder hart (Knochenfragment)
- tastbare palmare Sehnenabhebung am Knochen (Bogensehenzeichen, engl.: „Bowstringing“) bei Ringbandruptur4
- Krepitation als Frakturzeichen
- Funktionsprüfung5
- Sensibilitätstestung, insbesondere bei Schnittverletzungen
- Zweipunkte-Diskrimination (mit zurechtgebogener Büroklammer): Zweipunkte-Diskrimination von 2–4 mm gilt als normal, > 6 mm weist auf Teilverletzung oder Quetschung des Nervs hin und aufgehobene Zweipunkte-Diskrimination spricht für eine Nervendurchtrennung.
- periphere Durchblutung
- Druck auf Nagelbett; bei Nachlassen des Druckes sollte sich das Nagelbett innerhalb von 1 sec wieder anfärben.
- aktive Streckung und Beugung der Finger
- Siehe Abschnitt Spezielle Funktionsprüfung der Sehnen.
- Faustschluss
- Normalerweise stehen die Finger beim Faustschluss parallel, die Kuppen zeigen in Richtung des Kahnbeins.
- Rotationsfehler der Finger sprechen für eine Fraktur
- Bandstabilität
- Überprüfung der Kollateralbänder durch Abduktion und Adduktion der distalen Fingerabschnitte unter Fixierung der proximalen Fingerabschnitte
- besonders relevant für das ulnare Kollateralband am Daumen (Ski-Daumen)
- Sensibilitätstestung, insbesondere bei Schnittverletzungen
Spezielle Funktionsprüfung der Sehnen5
- Strecksehnen
- Bei Ruptur der Strecksehne ist eine Streckung des Fingers unmöglich
- Abhängig vom betroffenen Teil fällt die Funktionseinschränkung aus: 4
- Tractus intermedius: Streckung im PIP eingeschränkt
- Tractus laterales: Streckung im DIP eingeschränkt (Hammerfinger, Mallet-Finger)
- Beugesehnen: Anatomiekenntnisse wichtig zur korrekten Beurteilung
- Sehnen des Flexor digitorum profundus (FDP): Ansatz an distaler Phalanx
- Test: Lagerung der Hand mit Handrücken auf Tisch, Mittelphalanx durch Untersucher*in fixiert, Untersuchung der aktiven Beugefähigkeit im DIP
- Sehnen des Flexor digitorum superficialis (FDS): Ansatz an mittlerer Phalanx
- Test: Lagerung der Hand mit Handrücken auf Tisch, Fixierung der beiden benachbarten Finger durch Untersucher*in, Untersuchung der aktiven Beugefähigkeit im PIP
- Sehnen des Flexor digitorum profundus (FDP): Ansatz an distaler Phalanx
Diagnostik bei Spezialist*innen
- Bildgebung4
- Röntgen: zum Nachweis von Frakturen und Avulsionsverletzungen
- Sonografie: dynamische Untersuchungsmöglichkeit der Sehnen und Bänder zum Nachweis von Rupturen und Instabilitäten
- MRT: Nachweis auch sehr kleiner Bandläsionen möglich
- oft längere Untersuchungszeit für ausreichend hohe Auflösung nötig
Indikationen zur Überweisung
- Aufgrund der enormen Bedeutung der Funktionsfähigkeit der Hand sollte bei dem Verdacht auf eine Fingerverletzung, die über eine banale Verstauchung hinausgeht, frühzeitig an eine handchirurgische Praxis überwiesen werden.
Therapie
Allgemeines zur Therapie
- Zur Akutversorgung von Fingerverletzungen eignet sich das PECH-Schema:
- Pause
- Eis
- (C)Kompression
- Hochhalten
- Ringe an den Fingern sollten schnellstmöglich entfernt werden, da es durch die Verletzungen zu einem Anschwellen der Finger mit schweren Einschnürungen bis hin zur Nekrose kommen kann.
- Die weitere Therapie richtet sich nach den verletzten Strukturen.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Video
- Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH): Ringentfernung
Quellen
Literatur
- Yarar S, Rueger JM, Schlickewei C. Fingerverletzungen beim Ballsport. Der Unfallchirurg 2015; 118(6): 496-506. www.springermedizin.de
- Klingenberg M. Return to Sport nach Verletzungen der Finger. Praxis Handreha 2021; 2(4): 156-9. www.thieme-connect.com
- Schöffl V, Simon M, Lutter C. Finger- und Schulterverletzungen im Klettersport. Orthopäde 2019; 48: 1005-12. link.springer.com
- Bayer T. Verletzungen der Finger mit Fokus auf die Bandstrukturen. Der Radiologe 2021; 61: 426-32. link.springer.com
- Hülsemann W. Untersuchung der verletzten Kinderhand. Pädiatrie 2019; 31: 36-45. link.springer.com
Autor*innen
- Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Münster
- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).