Allgemeine Informationen
Definition
- Schielen und Doppelbilder bei Erwachsenen sind in der Regel erworbene Sehstörungen, die verschiedene neurologische und ophthalmologische Ursachen haben können.1-3
- Beim Doppeltsehen (Diplopie) werden Teile des Gesehenen vom Betroffenen mehrmals und zueinander versetzt wahrgenommen.
- Doppelbilder können beim Sehen mit beiden Augen (binokulär) oder beim Sehen mit nur einem Auge (monokulär) auftreten.
- Beim Schielen (Strabismus) kommt es durch ein Ungleichgewicht der Augenmuskeln zu einer sichtbaren Fehlstellung der beiden Augäpfel zueinander.
- Viele Formen sind angeboren oder vererbt und treten bereits als Strabismus im Kindesalter auf.
- Ein erworbener Strabismus im Erwachsenenalter ist meist Folge einer Augenmuskellähmung.
- Mögliche Ursachen sind neurologische, HNO-ärztliche und ophthalmologische Erkrankungen.1-2
- z. B. direkte Verletzungen, Augenmuskellähmungen sowie zentrale Läsionen wie ein Schlaganfall
- Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung
- Bei plötzlich aufgetretenen, binokulären Doppelbildern handelt es sich um einen Notfall, der eine umgehende Behandlung erfordert.
- Bei bleibender Diplopie können spezielle Hilfsmittel (z. B. Prismenbrille) verordnet werden.
- Ein Augenbewegungstraining führt mitunter zur Besserung.4
Häufigkeit
- Die Häufigkeit von im Erwachsenenalter erworbenem Schielen und/oder Doppelbildern ist abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung.
- Inzidenzen möglicher ursächlicher Erkrankungen
- Myasthenia gravis: ca. 0,25–2 pro 100.000 pro Jahr
- Schlaganfall: ca. 250 pro 100.000 pro Jahr
Ätiologie und Pathogenese
- Lokalisation potenzieller Pathologien, die zu Schielen und Doppelbildern führen können:
- Läsionen des zentralen Nervensystems
- v. a. Funktionsstörungen von Hirnstamm oder (selten) anderen Zentren2
- z. B. multiple Sklerose, ischämischer Schlaganfall, zerebrale Raumforderungen
- Hirnnervenläsionen2
- N. oculomotorius (III. Hirnnerv)
- N. trochlearis (IV. Hirnnerv)
- N. abducens (VI. Hirnnerv)
- Läsionen der äußeren Augenmuskeln
- z. B. durch direkte Verletzung bei Orbitafraktur
- Pathologien der Orbita
- z. B. direkte Schädigung oder Entzündung bei endokriner Orbitopathie
- Pathologien des Bulbus und der Kornea
- z. B. Katarakt
- Läsionen des zentralen Nervensystems
Äußere Augenmuskeln und Innervation
- Die Bewegung des Augenbulbus erfolgt durch die äußeren Augenmuskeln.
- Grundsätzliche Bewegungsebenen
- Elevation und Depression
- Abduktion und Adduktion
- Innen- und Außenrotation
- Äußere Augenmuskeln, Wirkung und Innervation
- M. rectus superior
- Elevation, Adduktion, geringe Innenrotation
- innerviert durch N. oculomotorius (III)
- M. rectus inferior
- Depression, Adduktion, geringe Außenrotation
- innerviert durch N. oculomotorius (III)
- M. rectus medialis
- Adduktion
- innerviert durch N. oculomotorius (III)
- M. rectus lateralis
- Abduktion
- innerviert durch N. abducens (VI)
- M. obliquus superior
- schräger Augenmuskel
- Depression, Abduktion, Innenrotation
- innerviert durch N. trochlearis (IV)
- M. rectus superior M. rectus inferior M. rectus medialis M. obliquus inferior
- Elevation, Abduktion, Außenrotation
- innerviert durch N. oculomotorius (III)
- M. rectus superior
Diagnostische Überlegungen
- Unterscheidung zwischen Begleitschielen (Strabismus concomitans) und erworbenem Schielen durch Okulomotorikstörungen (Strabismus paralyticus)
- Beginn und zeitlicher Verlauf der Symptomatik geben Hinweise auf ursächliche Erkrankung
- Begleitsymptome und Vorerkrankungen beachten.
Konsultationsgrund
- Insbesondere akut aufgetretene Doppelbilder und Augenbewegungsstörungen
- Bei langsamer Progredienz initial evtl. Kompensation möglich
ICPC-2
- F95 Strabismus
ICD-10
- H49.- Strabismus paralyticus
- H49.0 Lähmung des N. oculomotorius [III. Hirnnerv]
- H49.1 Lähmung des N. trochlearis [IV. Hirnnerv]
- H49.2 Lähmung des N. abducens [VI. Hirnnerv]
- H49.3 Ophthalmoplegia totalis externa
- H49.4 Ophthalmoplegia progressiva externa
- H49.8 Sonstiger Strabismus paralyticus
- H49.9 Strabismus paralyticus, nicht näher bezeichnet
- H50.- Sonstiger Strabismus
- H50.0 Strabismus concomitans convergens
- H50.1 Strabismus concomitans divergens
- H50.2 Strabismus verticalis
- H50.3 Intermittierender Strabismus concomitans
- H50.4 Sonstiger und nicht näher bezeichneter Strabismus concomitans
- H50.5 Heterophorie
- H50.6 Mechanisch bedingter Strabismus
- H50.8 Sonstiger näher bezeichneter Strabismus
- H50.9 Strabismus, nicht näher bezeichnet
Differenzialdiagnosen
Begleitschielen (Strabismus concomitans)
- Strabismus mit konstantem Schielwinkel zwischen den Bulbi
- im Gegensatz zum erworbenen Strabismus paralyticus, z. B. durch Augenmuskellähmungen, keine blickrichtungsabhängige Zunahme des Schielwinkels
- Erstmanifestation in der Regel als Strabismus im Kindesalter
- Manifester Strabismus (Heterotropie)
- Schielen ist ohne Abdecken erkennbar.
- Latenter Strabismus (Heterophorie)
- Beim Abdecken wandert ein Auge vom Fixationspunkt weg.
- In geringer Ausprägung häufiger Zufallsbefund ohne wesentlichen Krankheitswert
- Kann mit einer Fehlsichtigkeit zusammenhängen, wie z. B. Hyperopie oder Astigmatismus.
Monokuläre Doppelbilder bei Augenerkrankungen
- Doppelbilder werden oft als Schatten oder Verschwommensehen wahrgenommen.
- Mögliche Ursachen1
Orbitafraktur
- Traumatische Verletzung der knöchernen Wand der Orbita
- meist Orbitabodenfraktur durch frontale Gewalteinwirkung auf den Bulbus (Blow-Out-Fraktur)
- meist Orbitabodenfraktur durch frontale Gewalteinwirkung auf den Bulbus (Blow-Out-Fraktur)
- Klinik
- Monokelhämatom
- Bulbustief- oder -hochstand, Enopthalmus
- Sensibilitätsstörung unterhalb des Auges (N. infraorbitalis)
- Doppelbilder
- durch Einklemmung von Augenmuskeln im Frakturspalt
- Ergänzende Diagnostik mittels Bildgebung (CT oder Röntgen)
- Therapie bei Auftreten von Doppelbildern in der Regel chirurgisch
Okulomotoriusparese (III. Hirnnerv)
- Der N. oculomotorius (III. Hirnnerv) enthält motorische und parasympathische Anteile.5
- Der motorische Anteil innerviert Teile der äußeren Augenmuskeln (M. rectus superior, M. rectus inferior, M. rectus medialis, M. obliquus inferior).
- Der parasympathische Anteil innerviert die inneren Augenmuskeln (M. ciliaris, M. sphincter pupillae).
- Klinik6
- Bulbusabweichung nach außen unten
- Ptosis
- Mydriasis (bis zur Pupillenstarre)
- Doppelbilder, insbesondere bei Blick nach kontralateral oben
- Ursächliche Erkrankungen6
- nur äußere Augenmuskeln: Schlaganfall, Diabetes mellitus
- nur innere Augenmuskeln: Kompression/Druckläsion
- Parasympathische Fasern verlaufen außen.
- innere und äußere Augenmuskeln: Kompression, Ischämie
Trochlearisparese (IV. Hirnnerv)
- Der N. trochlearis (IV) innerviert den M. obliquus superior.
- Klinik
- Bulbusabweichung nach oben
- schräge Doppelbilder
- kompensatorische Kopfhaltung mit Kopfneigung und -drehung zur gesunden Seite
- Ursächliche Erkrankungen
- am häufigsten traumatisch6
Abduzensparese (VI. Hirnnerv)
- Der N. abducens (VI. Hirnnerv) innerviert den M. rectus lateralis.
- Klinik6
- Bulbusabweichung nach nasal
- Doppelbilder, insbesondere bei Blick zur ipsilateralen Seite
- Ursächliche Erkrankungen
- häufig ungeklärt
- Liquorunterdrucksyndrom, Pseudotumor cerebri, Diabetes mellitus, Neoplasien
Schlaganfall und TIA
- Häufige Ursache zentraler Läsionen mit akuten Augenmotilitätsstörungen
- Ein ischämischer Schlaganfall ist häufiger als intrazerebrale Blutungen.
- Die Art und Ausprägung der Symptomatik sind abhängig von der Lokalisation.
- Klinik
- plötzlicher Beginn einer neurologischen Symptomatik
- Sensibilitätsstörungen, Lähmungen (Paresen), Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen, (Dreh-)Schwindel
- Doppelbilder (Diplopie) und weitere Augenmotilitätsstörungen inkl. Nystagmus insbesondere bei Hirnstamminfarkten
- Medizinischer Notfall, der eine umgehende Behandlung erfordert!
Myasthenia gravis
- Autoimmunerkrankung mit gestörter neuromuskulärer Übertragung7
- Bildung von Autoantikörpern gegen Acetylcholinrezeptoren
- Augenbeteiligung oft früh im Krankheitsverlauf (okuläre Myasthenie)
- Klinik
- Die Diagnostik umfasst neurologische und elektrophysiologische Untersuchung, Labordiagnostik mit Antikörpertestung und Bildgebung.
- Medikamentöse Therapie mit Acetylcholinesterasehemmern, Kortikosteroiden und Immunsuppresiva
Internukleäre Ophthalmoplegie (INO)
- Okulomotorikstörung durch Läsion im Verlauf des Fasciculus longitudinalis medialis (FML)2
- Bahn zwischen dem Abducens-Kerngebiet der einen und dem Oculomotorius-Kerngebiet der anderen Seite2
- Klinik
- in der Grundstellung konjugierter Blick, keine Doppelbilder
- Störung der horizontalen Augenbewegung2
- mit Adduktionsschwäche des ipsilateralen Auges
- mit (dissoziiertem) Blickrichtungsnystagmus des kontralateralen Auges
- Bei Konvergenz Adduktion erhalten.
- Mögliche Ursachen2
- bei jüngeren Patient*innen oft multiple Sklerose
- Hirnstamminfarkt
- zerebrale Raumforderungen
Endokrine Orbitopathie
- Autoimmunkrankheit der Augenmuskeln und der Orbita6
- meist im Rahmen einer Hyperthyreose, v. a. bei Morbus Basedow
- In 10–20 % der Fälle treten Augenveränderungen bereits vor Beginn des Morbus Basedow auf.
- Klinik6
- Schmerzen und Druckgefühl retroorbital
- Exophthalmus, Lidödem
- Diplopie durch Augenmuskelbeteiligung
- Therapie
- Wiederherstellung einer stabilen Euthyreose als primäres Therapieziel
- abhängig vom Verlauf der Erkrankung ggf. intravenöse Kortikosteroidgabe
Pseudotumor orbitae
- Entzündliche Erkrankung der Orbita ungeklärter Ätiologie6
- Syn. idiopathische entzündliche Orbitopathie
- Klinik
- Schmerzen (v. a. bei Augenbewegung), Druckgefühl
- Exophthalmus und periorbitales Ödem
- Bewegungseinschränkungen und Doppelbilder
- Visusminderung
- Therapie mit NSAR, Glukokortikosteroiden, Strahlentherapie, Immunsuppresiva
- Häufig akuter Verlauf, häufige Rezidive (bis zu 50 % der Patient*innen)6
Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis)
- Vaskulitis mit Befall der großen Gefäße8
- häufigste primäre systemische Vaskulitis
- Betrifft fast nur Patient*innen über 50 Jahre.
- Klinik
- Leitsymptom sind stechende, meist frontotemporal betonte Kopfschmerzen.
- Claudicatio masticatoria (Schmerzen oder Schmerzzunahme bei Kaubewegungen)
- Befall der Augenmuskulatur kann zu Augenbewegungsschmerz, Doppelbildern und Ptosis führen.8
- Labodiagnostisch charakteristisch erhöhte BSG8-9
- Therapie mit Kortikosteroiden (Prednisolon)8
Anamnese
- Beginn und Verlauf (plötzlich, langsam progredient, intermittierend)2-3
- z. B. plötzlicher Beginn bei Schlaganfall
- Auftreten der Doppelbilder rein binokulär oder monokulär
- Aussehen der Doppelbilder
- z. B. in Form von Schatten bei Katarakt
- Richtung der Doppelbilder (horizontal, vertikal oder schräg versetzt)2
- Fluktuation bzw. Abhängigkeit von der Tageszeit
- z. B. abends ausgeprägter bei Myasthenia gravis
- Vorangegangenes Trauma
- als Hinweis auf eine Orbitafraktur
- Begleitsymptome
- Kopfschmerzen, Schmerzen der Augen
- allgemeine Schwäche und Dysphagie (z. B. bei Myasthenia gravis)
- Paresen, Sensibilitätsstörungen, Sprach- und Sprechstörungen (z. B. bei Schlaganfall)
- Tinnitus oder Schwindel
- Vorerkrankungen
- Strabismus oder Amblyopie in der Kindheit
- Augenerkrankungen und -operationen
- Diabetes mellitus mit erhöhtem Risiko für Augenmuskelparesen
- Schilddrüsendysfunktion als Hinweis auf eine endokrine Orbitopathie
- Medikamentenanamnese
- Diplopie seltene Nebenwirkung, z. B. von Lamotrigin, Topiramat, Gabapentin, Fluorchinolonen und Citalopram3
Klinische Untersuchung
- Allgemeine körperliche Untersuchung
- nach Trauma: Untersuchung auf Verletzungsfolgen
- Untersuchung des Sehens und der Augenmotilität2,4,6
- Prüfung der Parallelität der Bulbi (Schielen)
- bei Blick geradeaus in die Ferne
- nach Abdecken eines Auges (Abdecktest)
- Prüfung der Lichtreflexe auf der Hornhaut auf Symmetrie
- Prüfung der Blickmotorik
- Stift oder anderes Objekt als Blickziel
- Prüfung von Doppelbildern
- Abhängigkeit von der Blickrichtung
- monokulär oder binokulär (wechselndes Abdecken der Augen, binokuläre Doppelbilder verschwinden bei Abdecken eines Auges)
- Prüfung der Blickfolge (Sakkaden?)
- Prüfung der Sehschärfe (Visus)
- Prüfung der Pupillengröße und Lichtreaktion
- Prüfung des Gesichtsfeldes (orientierende Fingerperimetrie)
- Prüfung der Parallelität der Bulbi (Schielen)
- Mögliche auffällige Befunde:3
- Zunahme der Doppelbilder bei bestimmter Blickrichtung bei Augenmuskelparesen (Zugrichtung des Muskels)
- tiefer stehende Augenlider (Ptosis) bei Okulomotoriusparese oder Myasthenia gravis
- Exophthalmus und Retraktion der Augenlider bei endokriner Orbitopathie
- Skew-Deviation (Bulbi in der vertikalen Ebene zueinander versetzt) bei Hirnstammläsionen (z. B. Schlaganfall)
- Differenzierung gegenüber Begleitschielen (Strabismus concomitans)6
- keine Zunahme der Fehlstellung abhängig von der Blickrichtung
- in der Regel keine Doppelbilder
- bei monokulärer Prüfung keine Bewegungseinschränkung des Bulbus
Ergänzende Untersuchungen
- Ggf. erweiterte neurologische bzw. HNO-ärztliche Untersuchung1,4,6,9
- Blickfolgebewegungen und Konvergenz
- Sakkaden
- Nystagmusprüfung
- Spontannystagmus (peripher-vestibulär oder zentral)
- optokinetischer Nystagmus
- provozierte Nystagmen
- vestibulookulärer Reflex (VOR)
- Ggf. erweiterte ophthalmologische Untersuchung
- z. B. Funduskopie, Gesichtsfeldmessung, orthoptische Beurteilung
- Hess-Schirm-Test4
- Testung der Funktion der äußeren Augenmuskeln
- Patient*in trägt eine Rot-Grün-Brille und betrachtet ein Gitter, somit sind Abweichungen der Linien dem jeweiligen Auge zuzuordnen.
- Eine Zunahme der Doppelbilder bei Blick in Zugrichtung des betroffenen Muskels spricht für erworbene Schielformen, z. B. Augenmuskelparesen.
- Apparative Untersuchung
- ggf. genauere Quantifizierung von Augenbewegungsstörungen durch video-, magneto- und elektrookulografischen Methoden4
- Labordiagnostik
- Zerebrale Bildgebung
- vorzugsweise MRT des Schädels, ggf. CT als Initialdiagnostik9
- ggf. inkl. Gefäßdarstellung (CT-A oder MR-A)6,9
- periphere Augenmuskelparesen (insbesondere N. oculomotorius) durch Aneurysmata möglich
- Ggf. Lumbalpunktion und Liquordiagnostik
- bei peripherer Hirnnervenläsion zur Abklärung einer entzündlichen Genese
Maßnahmen und Empfehlungen
Allgemeines zur Therapie
- Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung.
- abhängig von der Ursache häufig Rückbildung der Symptomatik
- Ein Augenbewegungstraining kann eine Besserung der blickmotorischen Behinderung begünstigen.4
- Behandlungsoptionen bei paretischem Strabismus durch Augenmuskellähmungen
- Zur Einschätzung der Kraftfahreignung siehe die Artikel Beurteilung der Fahrtauglichkeit, Sehstörung/Sehverlust und Schwindel.
Indikationen zur Überweisung
Checkliste zur Überweisung
Schielen und Doppelbilder bei Erwachsenen
- Zweck der Überweisung
- Diagnose? Therapie? Sonstiges?
- Anamnese
- Seit wann liegen die Beschwerden vor? Sind sie plötzlich oder allmählich aufgetreten? Gab es Gewalteinwirkung? Wie war der bisherige Verlauf?
- Zeichen einer Grunderkrankung: MS, Affektion der Orbita, Hirntumor, zerebrovaskuläres Ereignis, Hypertonie, Diabetes?
- Andere relevante Erkrankungen?
- Derzeit eingenommene Medikamente?
- Klinische Untersuchung
- Augenuntersuchung und Sehschärfenbestimmung: Beschreibung des Befunds
- Untersuchung der Augenbeweglichkeit
- evtl. Abdeck- und Aufdecktest
- Ergänzende Untersuchungen
- keine bestimmten
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
- Akut aufgetretene Doppelbilder und/oder Schielen
- Doppelbilder und/oder Schielen nach traumatischer Verletzung
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Illustrationen
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Augenmotilitätsstörungen inklusive Nystagmus. AWMF-Leitlinie Nr. 030-137. S1, Stand 2012. www.dgn.org
Literatur
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- Strupp, M; Hüfner, K; Sandmann, R; Zwergal, A; Dieterich, M; Jahn, K; Brandt, T. Zentrale Augenbewegungsstörungen und Nystagmus. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(12): 197-204. doi:10.3238/arztebl.2011.0197 DOI
- Low L, Shah W, MacEwen CJ. Double vision [published correction appears in BMJ. 2016;352:i613]. BMJ. 2015;351:h5385. Published 2015 Nov 18. doi:10.1136/bmj.h5385 pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Augenmotilitätsstörungen inklusive Nystagmus. AWMF-Leitlinie Nr. 030-137, Stand 2012. www.dgn.org
- Martin Trepel. Neuroanatomie - Struktur und Funktion, 5. Auflage. München: Elsevier, 2012. shop.elsevier.de
- Kimmig H, Glocker F. 2.25 Hirnnervenerkrankungen. In: Hufschmidt A, Lücking C, Rauer S et al., ed. Neurologie compact. 7. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2017. doi:10.1055/b-005-143671 DOI
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Myasthenia gravis und Lambert-Eaton-Syndrom, Diagnostik und Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 030-087, Stand 2014. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Zerebrale Vaskulitis und zerebrale Beteiligung bei systemischen Vaskulitiden und rheumatischen Grunderkrankungen. AWMF-Leitlinie Nr. 030-085. S1. Stand 2018. www.awmf.org
- Margolin E, Lam CTY. Approach to a Patient with Diplopia in the Emergency Department. J Emerg Med. 2018;54(6):799‐806. doi:10.1016/j.jemermed.2017.12.045 pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Autor*innen
- Jonas Klaus, Arzt in Weiterbildung, Neurologie, Freiburg im Breisgau
Frühere Autor*innen
- Johan H. Seland, professor emeritus, Universitetet i Bergen
- Knut A. Holtedahl, professor i allmänmedicin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Universitetet i Tromsø