Ein 53-jähriger Ingenieur, den Sie in den letzten Jahren nur gelegentlich behandelt haben, kommt in Ihre hausärztliche Sprechstunde und wünscht einen möglichst umfassenden Gesundheits-Check. Bei einem Arbeitskollegen sei bei einer Vorsorgeuntersuchung beim Urologen ein auffälliger Laborwert festgestellt worden. Es handle sich wohl um Prostata-Krebs. Er selbst sei immer sehr sportlich gewesen, habe sich nie krank gefühlt. Seit er von diesem Befund bei dem Kollegen gehört habe, habe er aber gelegentlich vermehrtes Schwitzen, raschere Ermüdbarkeit und Schlafstörungen bemerkt.
- Informationen zu PSA-Erhöhung
- Wie bewerten Sie die Symptome des Patienten?
- Welche Früherkennungsuntersuchungen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung können Sie als Allgemeinärztin/Allgemeinarzt bei diesem Patienten durchführen?
- Erläutern Sie anhand der von Ihnen genannten Beispiele den Unterschied zwischen Vorsorge und Früherkennung. Nennen Sie mindestens ein zusätzliches Beispiel für eine allgemeinmedizinische Vorsorgeleistung.
- „Krebsvorsorge“ ist Früherkennung. Vorsorge ist Prävention.
- Welche Maßnahmen der Vorsorge und Früherkennung in der allgemeinärztlichen Praxis halten Sie persönlich für brauchbar, welche für weniger sinnvoll? Begründen Sie dies.
- Sinnvoll: häufige Erkrankungen, einfache Diagnostik mit hoher Sensitivität und Spezifität, kurative Behandlungsmöglichkeit bei rechtzeitiger Intervention: z. B. kolorektales Karzinom, Zervixkarzinom, Mammakarzinom, Malignes Melanom.
- Wenig sinnvoll bei Erkrankungen mit unzureichender Behandlungsmöglichkeit, z. B. Bronchialkarzinom, Erkrankungen mit häufig günstigem Spontanverlauf, z. B. Prostatakarzinom, oder bei geringer Spezifität der Diagnostik.
Prüfungsvorbereitung mit Deximed
Wenn Sie an dieser Stelle eine vorgegebene Antwort erwarten, bedenken Sie bitte:
- dass die Facharztprüfung ein Fachgespräch ist, bei dem auch differierende ärztliche Ansichten begründet vertreten werden können, und nicht ein Abfragen von Faktenwissen.
- dass deutschlandweit vielen verschiedenen Prüferinnen und Prüfern je nach Vorlieben und auch eigenem Vorwissen unterschiedliche Punkte wichtig sind.
- dass medizinisches Wissen stets im Fluss und häufig nicht mit ausreichender Evidenz belegt ist, als dass redlicherweise immer eindeutig „richtige“ Antworten zu geben wären (wohl aber eindeutig falsche).
Die beste Quelle für aktuelles, evidenzbasiertes und umfassendes Wissen, auch und gerade für die Facharztprüfung, sind immer noch die Deximed-Artikel, in diesem Fall:
- PSA-Erhöhung
- Müdigkeit
- Somatoforme Körperbeschwerden
- Depression
- Angst
- Früherkennungsuntersuchungen
- Kolorektales Karzinom
- Zervixkarzinom
- Mammakarzinom
- Malignes Melanom
- Bronchialkarzinom
- Prostatakarzinom.
Autoren
- Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
- Regina Beverungen, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Höxter-Lüchtringen