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Eosinophile Ösophagitis

Zusammenfassung

  • Definition:Die eosinophile Ösophagitis ist eine Entzündung des Ösophagus, die durch Infiltration von eosinophilen Granulozyten gekennzeichnet ist, ausgelöst durch Antigene in Nahrungsmitteln.
  • Häufigkeit:Die Erkrankung betrifft typischerweise Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
  • Symptome:Sie ist durch intermittierende Dysphagie und Episoden mit festsitzender Nahrung im Ösophagus gekennzeichnet.
  • Befunde:Es sind keine spezifischen klinischen Befunde zu beobachten.
  • Diagnose:Die Diagnose wird mithilfe einer Endoskopie und einer histologischen Untersuchung von Biopsien aus dem unteren und mittleren Teil des Ösophagus mit Nachweis eosinophiler Infiltrate gestellt.
  • Behandlung:Empfohlene Maßnahmen sind die Bestimmung und Eliminierung des verursachenden Allergens, eine lokale medikamentöse Behandlung und möglicherweise eine endoskopische Behandlung von Strikturen.

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Klinischer Verdacht aufgrund anhaltender und/oder intermittierender Schluckbeschwerden, Refluxsymptomen (GERD) bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.1
  • Die Diagnose wird mithilfe einer Endoskopie und einer histologischen Untersuchung von Biopsien aus dem unteren und mittleren Abschnitt des Ösophagus mit Nachweis eosinophiler Infiltrate im mittleren Abschnitt des Ösophagus gestellt.2

Differenzialdiagnosen

Anamnese

  • Die Symptome sind Schluckbeschwerden (93 %), das Gefühl, dass Essen im Hals stecken bleibt (62 %), und Sodbrennen (24 %).3
  • Weniger häufige Symptome sind Schmerzen beim Schlucken (Odynophagie), atypische Brustschmerzen und Erbrechen.
  • Bei den meisten erwachsenen Patienten ist keine Besserung durch PPI zu erreichen, sie können aber dennoch objektive Befunde eines Reflux aufweisen.
  • Ca. die Hälfte hat allergische Beschwerden (Nahrungsmittelallergie, atopische Dermatitis, allergische Rhinitis).

Klinische Untersuchung

  • Es gibt keine spezifischen Befunde.

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

  • Bei ca. 30 % liegt eine Eosinophilie im peripheren Blut vor.
  • Der IgE-Wert ist bei 55 % der Betroffenen erhöht.
  • Biochemische Entzündungsmarker haben sich als nicht sinnvoll für die Diagnostik oder die Verlaufskontrolle der Erkrankung erwiesen (IIb).4

Diagnostik beim Spezialisten

  • Es sind zwar Kontrastmittel-Röntgenaufnahmen des Ösophagus möglich, vorzuziehen ist aber eine Endoskopie.5
  • Endoskopische Befunde:3
    • Bei den meisten Betroffenen liegen auffällige endoskopische Befunde vor.
    • Typisch sind leichtverletzliche Schleimhäute, unscharf begrenzte Stenosen und intermittierende Ringfurchen („Katzenösophagus“). Bei einer normalen Endoskopie können Längsrisse der Schleimhaut entstehen.
    • Biopsien müssen im mittleren und unteren Abschnitt des Ösophagus erfolgen.
  • Manometrie:
    • Fällt häufig pathologisch mit uncharakteristischer Dysmotilität aus.
    • Bei ca. 40 % der Patienten treten unkoordinierte Kontraktionen im Ösophagus auf, was auf die Beteiligung der Muskelschichten der Ösphaguswand hinweist.
  • Histologie:
    • Ist entscheidend, um die Diagnose zu stellen.
    • Typischerweise liegt Eosinophilie in Gewebeproben sowohl aus dem unteren als auch aus dem mittleren Ösophagus-Abschnitt vor.
    • Nicht alle Labore sind gleichermaßen in der Lage, die histopathologischen Veränderungen festzustellen. Bei klinischem Verdacht muss explizit nach eosinophiler Ösophagitis nachgefragt werden.

Indikationen zur Überweisung

  • Bei unklaren und anhaltenden Schluckbeschwerden bei Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen.

Allgemeine Informationen

Therapie

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Patienteninformation

Quellen

Literatur

  1. Talevian N. Eosinophilic Esophagitis. emedicine.medscape, 2015 emedicine.medscape.com
  2. Dellon ES, Liacouras CA. Advances in clinical management of eosinophilic esophagitis. Gastroenterology 2014; 147: 1238-54. pmid:25109885 PubMed
  3. Croese J, Fairley SK, Masson JW, et al. Clinical and endoscopic feature of eosinophilic esophagitis in adults. Gastrointestinal Endosc 2003; 58: 516-22. PubMed
  4. Dellon ES, Rusin S, Gebhart JH, et al. Utility of a Noninvasive Serum Biomarker Panel for Diagnosis and Monitoring of Eosinophilic Esophagitis: A Prospective Study. Am J Gastroenterol. 2015. DOI:10.1038/ajg.2015.57. DOI
  5. Zimmerman SL, Levine MS, Rubesin SE, et al. Idiopathic eosinophilic esophagitis in adults: the ringed esophagus. Radiology 2005; 236: 159-65. Radiology
  6. Liacouras CA, Furuta GT, Hirano I, et al. Eosinophilic esophagitis: updated consensus recommendations for children and adults. J Allergy Clin Immunol 2011; 128:3. PubMed
  7. Potter J, Saeian K, Staff D, Massey B, Komorowski RA, Shaker R, Hogan WJ. Eosinophilic esophagitis in adults: an emerging problem with unique esophageal features. Gastrointestinal Endosc 2004; 59: 355-61. PubMed
  8. Desai TK, Stecevic V, Chang C, Goldstein NS, Badizadegan K, Furuta GT. Association of eosinophilic inflammation with esophageal food impaction in adults. Gastrointestinal Endoscopy 2005; 61: 795-801. PubMed
  9. Bonis PAL, Furuta GT. Clinical manifestations and diagnosis of eosinophilic esophagitis. UpToDate, last updated Sep 28, 2015. UpToDate
  10. Wolf WA, Jerath MR, Sperry SL, et al. Dietary elimination therapy is an effective option for adults with eosinophilic esophagitis. Clin Gastroenterol Hepatol. 2014;12:1272-79 . PubMed
  11. Dharmaraj R, Hagglund K, Lyons H. Eosinophilic esophagitis associated with celiac disease in children. BMC Research Notes 2015; 8: 263. doi:10.1186/s13104-015-1256-z DOI
  12. Liacouras CA, Furuta GT, Hirano I, et al. Eosinophilic esophagitis: updated consensus recommendations for children and adults. J Allergy Clin Immunol 2011; 128: 3. PubMed
  13. Furuta GT, Liacouras CA, Collins MH, et al. Eosinophilic esophagitis in children and adults: a systematic review and consensus recommendations for diagnosis and treatment. Gastroenterology 2007; 133: 1342-63. Gastroenterology
  14. Straumann A, Spichtin HP, Grize L, Bucher KA, Beglinger C, Simon HU. Natural history of primary eosinophilic esophagitis: a follow-up of 30 adult patients for up to 11.5 years. Gastroenterology 2003; 125: 1660. Gastroenterology

Autoren

  • Günter Ollenschläger, Prof. Dr. Dr. med., Internist, Uniklinikum Köln
  • Henrik Forssell, docent och överläkare, Kirurgkliniken, Blekingesjukhuset, Karlskrona
  • Terje Johannessen, professor i allmänmedicin, Trondheim
Eosinophile Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis
Revision at 16.12.2015 11:14:36: German Version
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Definition:Die eosinophile Ösophagitis ist eine Entzündung des Ösophagus, die durch Infiltration von eosinophilen Granulozyten gekennzeichnet ist, ausgelöst durch Antigene in Nahrungsmitteln.
Krankheiten
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