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Meniskusuntersuchungen

Diagnostik

  • Durch Kombination verschiedener klinischer Tests mit Anamnese kann die Diagnose einer Meniskusläsion häufig korrekt gestellt werden:
    • 88 % korrekte Diagnosen bei medialen Meniskusläsionen1
    • 92 % korrekte Diagnosen bei lateralen Meniskusläsionen.1
  • Einzelne negative Tests schließen eine Meniskusläsion nicht aus.
    • Eine Kombination mehrerer Tests verbessert die Chance auf eine richtige Diagnose.
  • Prinzip der Provokationstests
    •  Meniskus durch entsprechende Flexions- und Rotationsbewegungen sowie Varus-/Valgusstress unter Druck setzen.2
  • Siehe auch den Untersuchungskurs der Universität Freiburg – Kniegelenk.

Klinische Hinweiszeichen

  • Ergussbildung
  • Lokale belastungsabhängige Schmerzen
  • Wandern der Schmerzen abhängig von Gelenkstellung
  • Druckschmerz über dem Gelenkspalt 
    • Palpation des Gelenkspalts unter Beugung und Steckung des Kniegelenks
    • Sensitivität 63 %, Spezifität 77 %3
  •  Extensionsdefizit
    • häufig elastischer Widerstand in endgradiger Streckung
    • mechanische Behinderung der Gelenkbeweglichkeit möglich durch:
      • Schwellung
      • luxierten Meniskusanteil, häufig bei Korbehenkelriss.
  • „In-die-Hocke-Gehen“- und Hyperflexionstest
    • Wandern der Femurkondylen nach dorsal auf dem Tibiaplateau
      • Verstärkte Belastung der dorsalen Kniegelenkskompartimente: Schmerzen sind ein Hinweis auf eine Verletzung des Meniskus-Hinterhorns.

McMurray-Test

  • Durchführung
    • Patient in Rückenlage
    • Knie und Hüfte maximal gebeugt
    • Palpation des lateralen Gelenkspalts (für Test Außenmeniskus) bzw. medialen Gelenkspalts (für Test Innenmeniskus)
    • Die Ferse mit der anderen Hand umfassen.
    • Den Unterschenkel in maximale Innenrotation (Außenmeniskus) bzw. Außenrotation (Innenmeniskus) bringen.
    • langsame Extension des Kniegelenks in gehaltener Rotationsstellung
  • Positiver Befund 
    • hörbares oder palpables Schnappen
    • Schmerzen oder deutliche Abwehrreaktion des Patienten4
  • Sensitivität 70 %, Spezifität 71 %3
  • Das Vorgehen ist in diesem Video dargestellt.

Apley-Test

  • Durchführung
    • Patient in Bauchlage
    • Knie um 90 Grad gebeugt
    • Axialen Druck mit den Händen auf den Unterschenkel ausüben.
    • Rotation des Unterschenkels nach innen (Außenmeniskus) bzw. außen (Innenmeniskus) 
  • Positiver Befund
    • Schmerzen oder Schnappen entlang des Gelenkspalts
  • Sensitivität 60 %, Spezifität 70 %3
  • Das Vorgehen ist in diesem Video dargestellt.

Thessaly-Test

  • Durchführung
    • Der Patient stellt sich auf ein Bein.
      • Zunächst mit der gesunden Seite, um die Patienten daran zu gewöhnen und eine Vergleichsgrundlage zu schaffen.
    • Die untersuchende Person unterstützt den Patienten, indem sie die ausgestreckten Hände hält, während der Patient Knie und Rumpf 3-mal nach innen und außen dreht, während das Knie erst um 5 Grad und dann um 20 Grad gebeugt wird.
  • Positiver Befund
    • Schmerzen entlang des lateralen oder medialen Gelenkspaltes
  • Sensitivität 89 % 
  • Spezifität 97 % bei Innenmeniskusverletzungen und 92–96 % bei Außenmeniskusverletzungen5
  • Das Vorgehen ist in diesem Video dargestellt.

Steinmann-I-Zeichen

  • Durchführung
    • Patient in Rückenlage
    • Beugung des Kniegelenks um 90 Grad
    • Palpation des zu untersuchenden Gelenkspalts 
    • Die Ferse mit der anderen Hand umfassen.
    • ruckartige Außenrotation (Innenmeniskus) bzw. Innenrotation (Außenmeniskus)
  • Positiver Befund
    • Schmerzen oder Schnappen entlang des jeweiligen Gelenkspalts
  • Sensitivität 93 % und Spezifität 93 % für Innenmeniskusläsion6
  • Sensitivität 73 % und Spezifität 93 % für Außenmeniskusläsion6
  • Das kombinierte Vorgehen für Steinmann I und II zum Test des Außenmeniskus ist in diesem Video dargestellt. 

Steinmann-II-Zeichen

  • Durchführung 
    • Patient in Rückenlage
    • Palpation des durch Steinmann-I ermittelten Schmerzpunktes im Gelenkspalt
    • Flexion und Extension des Kniegelenks
  • Positiver Befund
    • Wandern des Schmerzpunktes nach dorsal bei Flexion und nach ventral bei Extension
  • Korrekte Diagnose bei 83 % der medialen Meniskusverletzungen und 80 % der lateralen Meniskusverletzungen6
  • Das kombinierte Vorgehen für Steinmann I und II zum Test des Außenmeniskus ist in diesem Video dargestellt.

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Meniskuserkrankung. AWMF-Leitlinie Nr. 033-006. S2k, Stand 2015. www.awmf.org

Literatur

  1. Mohan BR, Gosal HS. Reliability of clinical diagnosis in meniscal tears. Int Orthop 2007; 31(1): 57-60. www.ncbi.nlm.nih.gov
  2. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Meniskuserkrankung. AWMF-Leitlinie 033-006. Stand 2015. www.awmf.org
  3. Hegedus EJ, Cook C, Hasselblad V, et al. Physical examination tests for assessing a torn meniscus in the knee: a systematic review with meta-analysis. J Orthop Sports Phys Ther 2007; 37(9): 541-50. www.ncbi.nlm.nih.gov
  4. Smith BE, Thacker D, Crewesmith A, Hall M. Special tests for assessing meniscal tears within the knee: a systematic review and meta-analysis. Evid Based Med 2015 Jun; 20 (3): 88-97. pmid:25724195 www.ncbi.nlm.nih.gov
  5. Karachalios T, Hantes M, Zibis AH, et al. Diagnostic accuracy of a new clinical test (the Thessaly test) for early detection of meniscal tears. J Bone Joint Surg Am 2005; 87: 955-62. www.ncbi.nlm.nih.gov
  6. Spahn G, Wittig R, Kirschbaum S, et al. Die Validität klinisch-funktioneller Tests in der Meniskusdiagnostik: Ergebnisse einer prospektiven Studie. DGOOC 2004. Meeting Abstrakt. www.egms.de

Autoren

  • Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt a. M.
  • Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NEL
Meniskustests; Meniskusuntersuchungen; McMurray-Test; McMurray Test; Apley-Test; Thessaly-Test; Thessaly Test; Steinmann-I; Steinmann I; Steinmann-II; Steinmann II; Knieschmerzen; Meniskusläsion; Meniskusverletzung; Gelenkspalt
Meniskusuntersuchungen
Video Untersuchungskurs eingefügt 26.6.19 UB U-NH 17.08.17
BBB MK 13.05.2019, Untersuchungen ergänzt, Videos eingefügt, LL zitiert; chck go 1.7.
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Durch Kombination verschiedener klinischer Tests mit Anamnese kann die Diagnose einer Meniskusläsion häufig korrekt gestellt werden: 88 % korrekte Diagnosen bei medialen Meniskusläsionen1 92 % korrekte Diagnosen bei lateralen Meniskusläsionen.1
Klinische Untersuchungen
Meniskusuntersuchungen
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