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Hyperhidrose der Hände und Erröten

Zusammenfassung

  • Definition:ÜbermäßigerDie und anomaler Handschweiß (Hyperhidrosis palmaris) und/oderist übermädurch eine pathologisch gesteigerte Schweißigesbildung Erröten. Man unterscheidet zwischen primärer idiopathischer Hyperhidrose und sekundärer Hyperhidrosegekennzeichnet, die durchüber anderedie ErkrankungenErfordernisse (zder Wärmeregulation hinausgeht. B.Unter Hyperthyreose,Erythrophobie Erkrankungenversteht des Nervensystems) oder Medikamenteneinnahme hervorgerufen werden kann.
  • Häufigkeit:Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Symptome:Üman übermäßiges Erröten und Schwitzendie könnenAngst psychischdavor.
  • Häufigkeit:Palmare belastendHyperhidrose: Hierzu seinsind undbislang keine ausreichenden Daten vorhanden, Schätzungen zufolge sind jedoch bis zu einem3 Vermeidungsverhalten% der Bevölkerung betroffen. Erythrophobie: unbekannt.
  • Symptome:Hyperhidrosis palmaris: Übermäßiges Schwitzen im Bereich der Hände meist ab Kindes- oder Jugendalter. Erythrophobie: unkontrollierbares Erröten der Gesichtshaut mit Auswirkungeneinem aufHitzegefühl dasdes sozialeganzen Leben,Kopfes Schuleoder undbestimmter Arbeit führenGesichtspartien.
  • Befunde:AbgesehenNeben vonder evtl.übermäßigen nachweislich starkem HandschweiSchweißproduktion und ggf. Hautmazerationen im betroffenen Areal sowie dem übermäßigen Erröten liegen keine ungewöhnlichen Befunde vor.
  • Diagnostik:Die Diagnose erfolgt anhand von Anamnese, Klinik und ggf. ergänzenden Tests zur Größe des betroffenen Areals und zur Schweißmenge. Weitere Zusatzuntersuchungen nur bei Verdacht auf sekundäre Hyperhidrosis oder bei Verdacht auf Flushing als Symptom einer anderen Grunderkrankung.
  • Therapie:Zur Behandlung der primärenPalmare Hyperhidrose: Stufenweise, stehenüblicherweise vielezunächst Therapieverfahrentopisch zur Verfügung. Das Spektrum reicht von den topischen Therapien mit Aluminiumchloridhaltigen(Aluminiumchloridhalte Externa, Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A, Leitungswasser-Iontophorese), Therapieggf. mitoperative Radiofrequenz,Interventionen Mikrowellen(Sympathektomie) oder Ultraschall, bis hin zu den operativen Interventionen. Auch systemische Therapeutika kommen(vor beiallem derAnticholinergika). fokalenErythrophobie: HyperhidroseKonservativ zurmittels AnwendungVerhaltenstherapie. In seltenen Fällen kann eine Sympathektomie in Erwägung gezogen werden.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Die primäre Hyperhidrose istbedeutet eineübermäßiges funktionelleSchwitzen, Erkrankung,das über die inphysiologischen besonderem Ausmaß die LebensqualitätErfordernisse der betroffenenWärmeregulation Patient*innenhinausgeht.1
  • Hyperhidrose beeinträchtigen kann. Sie ist eine idiopathische Erkrankung, d. h. sie lässt sichwird nicht eineranhand bestimmtender UrsacheSchweißmenge, zuordnensondern aufgrund der Fehlfunktion des Schwitzens definiert.1
  • Man unterscheidet zwischen primärer idiopathischer Hyperhidrose (meist fokal im Bereich der Achseln, des Gesichts oder der Hände und Füße) und sekundärer Hyperhidrose, die durch andere Erkrankungen (z.meist B.aus Hyperthyreosedem endokrinen, Erkrankungenneurologischen desoder Nervensystemsinfektiösen Formenkreis) oder Medikamenteneinnahme hervorgerufen werden kannwird.1
  • DasDie übermHyperhidrose kann zu erheblichen sozialen und beruflichen Einschräßigenkungen Schwitzenund damit zu einer ausgeprägten Verminderung der HLebensqualitände,t Hyperhidrosis palmaris, kann sehr unangenehm seinführen. 1
  • Betroffene leiden mitunter gleichzeitig an übermäßigem Erröten; dies kann allerdings auch als isoliertes Phänomen auftreten.
  • Übermäßiges Erröten und die Angst davor wird als Erythrophobie bezeichnet.
  • Die Betroffenen leiden unter unkontrollierbarem Erröten der Gesichtshaut mit einem Hitzegefühl des ganzen Kopfes oder bestimmter Gesichtspartien.
  • Patient*innen, die an übermäßigem Erröten leiden, können eine Phobie mit weitreichenden Problemen entwickeln.
  • Die Angst vor dem Erröten (Erythrophobie) kann das Erröten auslösen oder zusätzlich verstärken und führt daher häufig zu Vermeidungsverhalten.

Häufigkeit

  • Behandlungsbedürftiges Schwitzen der Hände und unangenehmes Erröten sind nicht selten. Eindeutige Angaben zur Häufigkeit existieren allerdings nicht.
  • HyperhidrosisSchätzungen palmariszu kannFolge bereitssind im Kindesalter auftretenca. Häufig aber kommt es erst in1–3 % der PubertätBevölkerung zu Problemen mit übermäßiger Schweißbildung und Erröten.
  • Vielevon der Betroffenenpalmaren habenHyperhidrose das Gefühl, dass die Beschwerden mit zunehmendem Alter schlimmer werdenbetroffen.2

Ätiologie und Pathogenese

  • Sowohl bei der primären Hyperhidrose wirdalso unterteiltauch inbei der Erythrophobie liegt eine generalisierteFehlfunktion oderdes fokaleautonomen FormNervensystems zugrunde.
  • Die generalisierte Form hat meistens eine Erkrankung als Ursache (sekundäre Hyperhidrose). Ursachen können sein:
    • Infektionen und Fieber
    • endokrine Störungen 
    • neurologische Störungen (Parkinson-Syndrom)
    • maligne Erkrankungen (myeloproliferative Syndrome, Morbus Hodgkin)
    • Medikamente (z. B. Antidepressiva)
    • Intoxikationen
    • Alkohol oder anderen Substanzen.
  • Die primäre HyperhidroseHyperhidrosis trittpalmaris meistentsteht fokalidiopathisch aufbei ansonsten gesunden Patient*innen.
  • Für die primäre Hyperhidrosis sind hauptsächlich ekkrine Schweißdrüsen verantwortlich.
    • HäufigDer Großteil der Schweißdrüsen am Körper ist vom ekkrinen Typ, ihre Hauptfunktion ist die Thermoregulation.
    • Ekkrine Schweißdrüsen sind über den gesamten Körper verteilt. Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen, Stirn oderund auch der Inguinalbereich betroffen.
    • Diezeichnen erhöhte Schweißproduktion erfolgtsich durch eine Überstimulationhohe derDichte Schweißdrüsen. 
  • Häufigste Ursachen für übermäßiges Erröten
    • Fieber
    • Hyperthermie
    • Menopause
    • emotionales Erröten
    • Rosazea
  • Pathophysiologie
    • Beim Schwitzen geben dieekkriner Schweißdrüsen wässriges Sekret abaus. Man unterscheidet thermoregulatorisches und emotional bedingtes Schwitzen.
    • Die ekkrinen Schweißdrüsen kommen im Bereich der Achseln, der Handflächen und der Fußsohlen vor, sind aber auch über den ganzen Körper verteilt.3
    • Apokrine Schweißdrüsen sindbefinden sich vor allem inim Bereich der Axilla und indem Urogenitaltrakt und sind für den Körpereigengeruch verantwortlich.3
  • Bei Hyperhidrose-Patient*innen sind die Schweißdrüsen weder vermehrt noch vergrößert, sondern lediglich überstimuliert.1
  • Die Stimulation der UrogenitalregionSchweißdrüsen lokalisiert.
  • Unterschiedenerfolgt werdendurch dieden primäresympathischen idiopathischeAnteil des vegetativen Nervensystems, wobei Azetylcholin als Neurotransmitter zwischen
    Nervenendigung und dieSchweißdrüse sekundäre Hyperhidrose. Bei dem Krankheitsbild der primären Hyperhidrose liegen keine internistischen Erkrankungen oder externen Ursachen zugrunde. Sie tritt typischerweise fokal in umschriebenen Körperarealen auf. Dabei können ein Areal oder mehrere Areale von der fokalen Hyperhidrose betroffen seinfungiert.1
  • Die Prädilektionsstellen der fokalen Hyperhidrose sind Achselhöhlen,neben den Handflächen auch die Achselhöhlen, Fußsohlen, Stirn und auch der Inguinalbereich. Diese Regionen zeichnen sich durch eine hohe Dichte ekkriner Schweißdrüsen aus.
  • Das Beigehäufte Hyperhidrose-Patient*innenfamiliäre sindAuftreten dielegt Schweißdrüseneine wedererbliche vermehrtVeranlagung noch vergrößert, sondern überstimuliertnahe.14
  • DieDurch StimulationStresssituationen, Angst und Nervosität werden die Symptome in der SchweißdrRegel verschlimmert.2
  • Sekundäre Ursachen der fokalen Hyperhidrose sind z. B.:
    • Neuropathien (z. B. diabetische) oder Rüsen erfolgtckenmarksverletzungen durch denkonsekutive sympathischen AnteilFehlfunktion des vegetativen Nervensystems,
    • Bei wobeieiner Azetylcholinchronischen alsneurogenen NeurotransmitterEntzündung zwischenwie Nervenendigungdem undCRPS Schweißdrüse(chronisch fungiertregionales Schmerzsyndrom) findet man häufig eine Hyperhidrose an der betroffenen Extremität.13
  • Ursachen der sekundären, generalisierten Hyperhidrose können sein:3,5-6
  • Bei der Erythrophobie kommt es durch die Fehlfunktion des sympathischen Nervensystems zu einem gesteigerten Blutfluss in den kutanen Gefäßen, was zu Erröten führt.7
  • Auslöser ist oft ein unangenehmes Erlebnis in der Kindheit oder Jugend, das das Gehirn als „negativ“ abspeichert.

Prädisponierende Faktoren

  • MenschenStress
  • Emotionale mit heller HautBelastung

ICPC-2

  • S08 Hautfarbe verändert
    • inklusive Erröten
  • A09 Übermäßiges Schwitzen

ICD-10

  • R61 Hyperhidrose
    • R61.0 Hyperhidrose, umschrieben
  • R23 Sonstige Hautveränderungen
    • R23.2 Gesichtsrötung [Flush]

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

 Hyperhidrosis palmaris

  • Die Diagnose der primären fokalen Hyperhidrosis palmaris erfolgt anhand von Anamnese, Klinik und ggf. ergänzenden Tests zur Größe des betroffenen Areals und zur Schweißmenge.1
  • Es gibt keinen allgemeingültigen Labor- oder Messwert, mit dessen Hilfe das Vorliegen einer primären Hyperhidrose bewiesen oder ausgeschlossen werden könnte.1
  • In einem Konsensusdokument wurden folgende diagnostische Kriterien vorgeschlagen:8
    • fokales, sichtbares, exzessives Schwitzen für mindestens 6 Monate ohne ersichtlichen Grund plus mindestens 2 der folgenden Kriterien:
      • bilateral und symmetrisch
      • Beeinträchtigung des Alltagslebens
      • mindestens 1 Episode pro Woche
      • Beginn vor dem 25. Lebensjahr
      • positive Familienanamnese für idiopathische Hyperhidrose
      • Fokales Schwitzen sistiert während des Schlafs.

 Übermäßiges Erröten

  • Der Übergang zwischen normalem und übermäßigem Erröten ist fließend. Die Erythrophobie ist eine Erkrankung mit hohem Leidensdruck, die sich nachhaltig auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkt.
  • Die primäre Hyperhidrose ist eine funktionelle Erkrankung, die in besonderem Ausmaß die Lebensqualität der betroffenen Menschen beeinträchtigen kann. Sie ist eine idiopathische Erkrankung, d. h. sie lässt sich nicht einer bestimmten Ursache zuordnen.1
  • Bei der Hyperhidrose der Hände (und Achselhöhlen) ist die Schweißproduktion so übermäßig stark, dass die Betroffenen sich schämen; auch in diesem Fall ist die Lebensqualität zum Teil erheblich beeinträchtigt.
  • Die Diagnose wird klinisch gestellt. 

Differenzialdiagnosen

Für die Unterscheidung zwischen primärer, idiopathischer und sekundärer Hyperhidrose

  • Primäre, idiopathische Hyperhidrose
    • Tritt fokal auf an Regionen mit erhöhter Dichte ekkriner Schweißdrüsen. Neben der palmaren Hyperhidrose basiertkann aufes auch zu einer erhöhten Schweißbildung an Füßen, in den Achseln oder der AnamneseStirn und der Klinikkommen.

    Diagnostik
  • Sekundäre bei Spezialist*innen
  • Hyperhidrose
    • UnterstütztTritt wirdmeist diegeneralisiert Diagnostik durch Gravimetrie (die Schweißmengenmessung) und den Iod-Stärke-Test (definiert das vom Schwitzen betroffene Areal ).1
    • Jod-Stärke-Test nach Minor ermöglicht die farbliche Abgrenzung des aktiv sezernierenden Arealsauf.
    • Beiübermäßiges derSchwitzen Gravimetriesowohl wird per Filterpapier tagsüber eineals definierteauch Zeitnachts
    • Unterschiedliche (60 s oder 5 min) Schweiß aufgenommenUrsachen und gewogenErkrankungen aus dem internistischen, neurologischen und endokrinologischen Bereich können zugrunde liegen und sollten ausgeschlossen werden, wie z.
       B.:
  • AnSekundäre derfokale HandflHyperhidrose 
    • Neuropathien (z. B. diabetische)
    • CRPS (komplexe regionales Schmerzsyndrom)

 Erythrophobie

Anamnese

Hyperhidrose Hyperhidrosis palmaris

  • Beginn der HSymptome im Kindes- oder Jugendalter (< 25 Jahre)
  • Auftreten des Schwitzens temperaturunabhändengig, unvorhersehbar, und nicht
    willentlich kontrollierbar
  • Fokales Auftreten in einer oder mehreren Prädilektionsstelle(n) mit beidseitigem,
    symmetrischem Befall
  • Auftreten öfter als 1 x pro Woche mit Beeinträchtigung im Alltag
  • Kein vermehrtes Schwitzen während des Schlafes
  • Positive Familienanamnese
  • Neben der Klinik ist auch die Einschränkung der Lebensqualität für die Diagnose der Erkrankung wichtig. Zur Erfassung und Dokumentation eignet sich die Hyperhidrosis Disease Severity Scale (HDSS).9
    • Grad 1: Schwitzen ist nicht auffällig, die täglichen Aktivitäten werden nicht gestört.
    • Grad 2: Schwitzen ist erträglich, die täglichen Aktivitäten werden manchmal gestört.
    • Grad 3: Schwitzen ist kaum erträglich, die täglichen Aktivitäten werden häufig gestört.
    • Grad 4: Schwitzen ist unerträglich, die täglichen Aktivitäten werden immer gestört.

 Erythrophobie

  • Bei übermäßigem Erröten kommt es plötzlich zu einer starken Gesichtsrötung, die schnell und unerwartet in Situationen auftritt, die normalerweise nicht zum Erröten führen.
    • Erröten bei Erythrophobie, das auf einer Fehlfunktion des autonomen Nervensystems basiert, tritt üblicherweise zusammen mit vermehrtem Schwitzen auf („Wet Flush“).7 
    • Übermäßiges Erröten und Handschweiß wird von vielen Betroffenen als stigmatisierend empfunden.
      • Sie reden selbst mit ihnen nahestehenden Personen und FreundenFreund*innen nur ungern über das Problem.
      • Die Symptome können zu Vermeidungsverhalten führen: Betroffene meiden den Kontakt mit anderen Menschen und sonnen oder schminken sich stark, um die Symptome zu verbergen.
      • Es besteht die Gefahr der sozialen Isolation, was sich wiederum negativ auf wichtige Lebensbereiche wie Schule, Ausbildung und Berufsleben auswirken kann.
    • Die Schweißproduktion kann so stark sein, dass Schweißperlen von den Handflächen tropfen.
    • Beim übermäßigen Erröten kommt es plötzlich zu einer starken Gesichtsrötung, die schnell und unerwartet in Situationen auftritt, die normalerweise nicht zum Erröten führen.
    • Typische Anamnesepunkte bei idiopathischer fokaler Hyperhidrose1
      • Beginn der Symptome im Kindes- oder Jugendalter (< 25 Jahre)
      • Auftreten des Schwitzens temperaturunabhängig, unvorhersehbar, und nicht willentlich
      • kontrollierbar fokales Auftreten in einer oder mehreren Prädilektionsstelle(n) mit beidseitigem, symmetrischem Befall
      • Auftreten öfter als 1 x/ Woche mit Beeinträchtigung im Alltag
      • kein vermehrtes Schwitzen während des Schlafes
      • positive Familienanamnese

    Klinische Untersuchung

    • Bis auf die evtl. sichtbare Hyperhidrose der Hände und die übermäßige Gesichtsrötung liegen keine speziellen Befunde vor.
    • Klinische Schweregradeinteilung der Hyperhidrosis axillaris (A) und palmoplantaris (P)110
      • Grad I – leichte Hyperhidrose
        • A + P: deutlich vermehrte Hautfeuchtigkeit
        • A: Schwitzflecken (5–10 cm Durchmesser)
      • Grad II – mäßig starke Hyperhidrose
        • A + P: Bildung von Schweißperlen
        • A: Schwitzflecken (10–20 cm Durchmesser)
        • P: Schwitzen auf Palmae und Plantae begrenzt
      • Grad III – starke Hyperhidrose
        • A + P: Schweiß tropft ab.
        • A: Schwitzflecken (> 20 cm Durchmesser)
        • P: Schwitzen auch an dorsalen Fingern und Zehen sowie am seitlichen Rand von Hand und Fuß

    Ergänzende Untersuchungen

    • NebenBei einer primären Hyperhidrose sind keine weiteren Untersuchungen indiziert. Bei einer sekundären Hyperhidrose ist der KlinikUntersuchungsumfang istvon auchden Differenzialdiagnosen abhängig, die Einschrabgeklänkung der Lebensqualität für die Diagnose der Erkrankung wichtig. In Studien aber auch in der täglichen Praxisrt werden häufig der Dermatology Quality of Life Index sowie der Hyperhidrosis Disease Severity Scale eingesetzt, um die Einschränkung der Lebensqualität zu dokumentierensollen.1
    • In der

    Diagnostik derbei fokalen Hyperhidrose werden häufig zweiSpezialist*innen

     Spezielle Tests verwendet.zur Der Schwitzdiagnostik

    • Jod-Stärke-Test nach Minor
      • Der Test erlaubt keine quantitativen Aussagen (also keine Aussagen zur Stärke der Hyperhidrose) und diewird Gravimetriemeist nur verwendet, dwenn das Areal des vermehrten Schwitzens nicht sicher definiert werden kann.
      • Prinzip und Durchführung: Jod und Stärke reagieren miteinander und verfärben sich blauschwarz. h.Hierdurch lässt sich sichtbar machen, an welchen Stellen die Schweißmengenmessungbildung am stärksten ist (die Stellen, an denen z. B. Botulinumtoxin injiziert werden sollte).
      • Jod auf den entsprechenden Bereich auftragen und trocknen lassen. Anschließend Stärke auftragen.
      • Durch den Schweiß mischen sich die beiden Stoffe, wodurch es zur Verfärbung kommt.
    • Gravimetrie
      • Mittels Gravimetrie wird die Schweißmenge in Gramm pro Zeiteinheit (Minute) bestimmt.
      • Der in einem bestimmten Körperareal in einer definierten Zeitraum1

      IndikationenZeiteinheit zur(üblicherweise Überweisung

      • Bei5 min) starkenabgegebene BeschwerdenSchweiß solltewird einein Überweisungeinem zurFilterpapier Dermatologieaufgenommen erfolgenund anschließend mit einer Ultrafeinwaage ausgewogen.
      • EheDer manTest sichwird fürvor eineallem operativeangewandt Therapiein entscheidet,Therapiestudien solltenzur konservative Behandlungsmaßnahmen versucht werdenVerlaufsdokumentation.
      • Die operativeAussagekraft Therapieder Messwerte bei den einzelnen Patient*innen ist effektivjedoch eingeschränkt, stelltweil aufgrunddie desSchweißmenge erheblichenSchwankungen Risikosunterworfen vonist Nebenwirkungenund allerdingses bislang keine einfacheeinheitliche LösungAbgrenzung darzwischen Norm- und Hyperhidrose gibt.

    Therapie

    Therapieziele

    • BessereErreichen Kontrolleeines überSchwitzniveaus, das Errötenfür die Betroffenen erträglich ist.
    • TrockeneDie Hprimändere fokale Hyperhidrose ist häufig eine zeitlich limitierte Erkrankung, d. h. eine Erkrankung, die auf die Pubertät und das frühe Erwachsenenalter begrenzt ist. Dies sollte beachtet werden, wenn es um die Auswahl der Interventionen geht.1
    • Erlernen von Techniken und Bewältigungsstrategien, um mit den ProblemenSymptomen leben zu lebenkönnen.

    Allgemeines zur Therapie

    • Zur Behandlung des Errötens gibt es wenig evidenzbasierte Therapieempfehlungen. Eine Verhaltenstherapie wird oftmals vorgeschlagen. Tritt das Erröten im Rahmen der sozialen Phobie auf, können entsprechende Empfehlungen hier übernommen werden.
    • Zur Behandlung der primärenpalmaren Hyperhidrose stehtgibt einees Reihekonservative vonoder Verfahrenoperative wie die topische TherapieBehandlungsmethoden, die stufenweise und individuell auf die Patient*innen abgestimmt zum Einsatz kommen können.11Es bieten sich folgende Therapiemodalitäten an:1
      • topische Therapie mit Antiperspiranzien
      • Leitungswasser-Iontophorese
      • Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A, die Leitungswasser-Iontophorese, die
      • systemische Therapie mit Radiofrequenz,Anticholinergika Mikrowellenbzw. Neuroleptika oder UltraschallPsychopharmaka bismit hinanticholinergischer Wirkung
      • thorakale Sympathektomie.

    Therapieoptionen bei palmarer Hyperhidrose

    Topische Therapie

    • Aluminiumsalze (Aluminumchloridhexahydrat)
      • Erstlinientherapie bei allen fokalen Hyperhidrosen11
      • Aluminiumsalze bewirken eine Schweißreduktion durch Verschluss der Ausführungsgänge der ekkrinen Schweißdrüsen.
      • Sollten zwischen den Schwitzepisoden aufgetragen werden (idealerweise abends, da Patient*innen mit fokaler Hyperhidrose nachts nicht schwitzen) und am Morgen abgewaschen werden.
      • Handelsübliche, nicht verschreibungspflichtige Niedrig-Dosis-Produkte wirken meist nur bei milder Symptomatik.
      • Verschreibungspflichtige Antitranspiranzien wie 20-prozentiges Aluminiumchloridhexahydrat sind eine adäquate Therapie bei Nicht-Ansprechen.
      • Verschrieben werden können z. B.:
        • Aluminumchloridhexahydrat 15,0
        • Methylcellulose 1,5
        • Aqua dest. Ad 100,0
        • Abzufüllen im Deoroller.1
      • Die Kosten werden in der Regel von Krankenkassen nicht übernommen.
      • Bei vielen Patient*innen treten Hautreizungen auf, sodass die Behandlung abgebrochen werden muss. Eine Kortikosteroidcreme (Niedrigpotenz) kann Abhilfe schaffen.
      • Seit einigen Jahren ist eine kontrovers geführte Diskussion über die Risiken von Aluminiumsalzen in Kosmetikprodukten entbrannt, die im Verdacht stehen, das Risiko von Brustkrebs und Morbus Alzheimer zu den operativen Interventionen zur Verfügungerhöhen.1
      • AuchDas systemischeBundesamt Therapeutikafür (v.Risikobewertung a.schätzt Anticholinergika)die kommengesundheitlichen zurBeeinträchtigungen Anwendungdurch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspiranzien nach gegenwärtigem wissenschaftlichem Kenntnisstand als unwahrscheinlich ein.112-13
    • Topische Anticholinergika (Glykopyrronium)
      • BeiWirkt einerdurch Blockierung von Acetylcholin an den Schweißdrüsen.
      • Vereinzelte Studien unterstützen den Benefit der Anwendung von Glycopyrronium (1 pro Tag) bei palmarer Hyperhidrose.14
      • bislang in den USA nur zugelassen zur Therapie der axillären Hyperhidrose als Feuchttücher mit 2,4-prozentigem Glycopyrronium15
      • In Deutschland ist seit Juni 2022 Glycopyrronium 1 % als Creme für Erwachsene mit schwerer primärer Hyperhidrose der HAchseln zugelassen und ist seit August 2022 im Handel erhändeltlich.
      • In sollteder zunächstPhase-IIIa-Studie zeigte sich bei der 4-wöchigen Anwendung bei 171 Proband*innen eine Lokaltherapiesignifikante mit Aluminiumchlorid versucht werden. Eine Anwendung unmittelbar vorReduktion der Nachtruhe erhöht die WirksamkeitSchweißproduktion.1
      • Zeigt diese keine ausreichende Wirkung, so kann eine Iontophorese eine wirksame Alternative sein.216
      • Die LeitungswasseriontophoreseKosten istwerden bislang nur bei axillärer Hyperhidrose im ersten Zulassungsjahr von den Krankenkassen übernommen.

    Leitungswasser-Iontophorese

    • Durch schwache elektrische Ströme wird die Schweißdrüsenaktivität verringert.
    • Sie gilt als eine probatesichere, Intervention bei palmarerwirksame und plantarerkostengünstige HyperhidroseTherapiemethode, unddie die Patient*innen auch zu Hause anwenden können.17-19
    • Die Leitungswasser-Iontopheres muss als Dauertherapie angewandt werden, um einen Therapieerfolg zu erzielen, allerdings kann man im Verlauf die Anzahl der Anwendungen reduzieren.1
    • Bezüglich der Kostenübernahme entscheidet die Krankenkasse im Einzelfall, die Kosten für die Anschaffung eines Heimgerätes werden jedoch üblicherweise von den Kostenträgern übernommen.1

    Botulinumtoxin

    • Die intrakutane Injektion von Botulinumtoxin A in Hyperhidrosearealen zählt zu den effektivsten Methoden, um eine Reduktion des übermäßigen Schwitzens zu erreichen.1
    • Die Therapie mit Botulinumtoxin kommt meist dann zum Einsatz, wenn topische Therapien nicht ausreichen.
    • Botulinumtoxin A istblockiert reversibel die amautonomen bestencholinergen untersuchtepostganglionären Therapiesympathischen Nervenfasern und hemmt die Freisetzung von Acetylcholin aus den peripheren cholinergen Synapsen. Hierdurch lässt sich die neurogene Stimulation der fokalenSchweißdrüsen Hyperhidroseblockieren.
    • Bei der Behandlung wird das Botulinumtoxin intradermal an verschiedenen Stellen der Hände oder Füße oder des behaarten Bereichs in der Achselhöhle injiziert.
      • Bei Injektion im Bereich der Hände kann es zu einer vorübergehenden Abschwächung der Handmuskulatur kommen. EsLangfristige, schwerwiegende Nebenwirkungen sind 1–2bislang Injektionsbehandlungennicht pro Jahr notwendig. Die Häufigkeit der Therapie ist abhängig von der Schwere der Hyperhidrose, der verabreichten Dosis und dem Leidensdruck des Patienten.1
      • Radiofrequenz, Mikrowellen und fokussierte Ultraschalltherapie werden für die axilläre Hyperhidrose angeboten. Die Wirksamkeit und die Dauerhaftigkeit der Wirksamkeit sind bisher am besten für die Radiofrequenztherapie untersucht. Es können Nervenschädigungen auftretenbekannt.1
    • BeiJe erheblichennach BeschwerdenStärke der Hyperhidrose und unzureichenderder Wirkungverwendeten Dosierung kommt es zu einer mehrmonatigen Wirksamkeit. Üblicherweise kommen die Patient*innen ein- bis zweimal im Jahr zur Behandlung.1
    • In Deutschland ist Botox zur Behandlung der konservativenHyperhidrosis Behandlungsmaaxillaris zugelassen. Für die Behandlung anderer Lokalisationen (Hände, Füßnahmene, kannStirn u. a.) besteht keine Zulassung, d. h. hier handelt es sich um eine thorakale Sympathektomie in Form eines offenen oder endoskopischen Eingriffs indiziert seinOff-Label-Anwendung.1
      • AufgrundBezüglich desder häufigKostenübernahme auftretenden kompensatorischen Schwitzens istentscheidet die SympathektomieKrankenkasse eineim Methode, die nicht an erster Stelle der Behandlung des fokalen Schwitzens stehen sollte.1
    • Orale Anticholinergika können ergänzend zu allen anderen Interventionen der fokalen Hyperhidrose eingesetzt werden.1
      • Die Auswahl der geeigneten Behandlungsmaßnahmen sollte individuell auf die Lokalisation, die vorangegangen Behandlungen und die Wünsche der Betroffenen abgestimmt werden.1

    Medikamentöse Therapie

    • Bei der Hyperhidrosis palmaris ist eine Lokaltherapie mit Aluminiumchlorid möglich.3
      • Die klassische Lösung besteht aus 20 % Aluminiumchlorid in Ethanol und 6,25 % Tetrachloroaluminat.4
      • Das Mittel kann zu Hautreizungen und -brennen führen; zur Linderung der Beschwerden kann eine Lokaltherapie mit Hydrokortison erfolgen.
      • Die Lösung wird einmal täglich, jeweils zur Schlafenszeit, auf die betreffende Stelle aufgetragen, bis die gewünschte Wirkung eintritt.
        • Dann erfolgt eine schrittweise Reduzierung hin zu einer einzigen Anwendung pro WocheEinzelfall.
    • Als

      Chirurgische weitere Externa stehen topische Anticholinergika und gerbsäurehaltige Externa zu Verfügung.Therapie

      • Es liegen jedoch nur wenige kontrollierte Studien zu Nutzen und Risiken vor.1 
      • Systemische Anticholinergika wie Methantheliniumbromid oder Bornaprin können zumindest zeitweise das Schwitzen reduzieren.
      • Nachteil sind Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Akkomodationsstörungen, Tachykardien, Miktionsstörungen und Konzentrationsstörungen.1
    • Bei einer Hyperhidrose der Hände ist eine Behandlung mit Botulinumtoxin-Injektionen möglich.
      • Die Therapie zeigt gute Behandlungsergebnisse, ist aber relativ teuer.
      • Üblicherweise sind 1–2 Injektionsbehandlungen pro Jahr notwendig, um eine weitreichende bis vollständige Beschwerdefreiheit zu gewährleisten.
      • Die Therapie mit Botulinumtoxin A ist die am besten untersuchte Therapie der fokalen Hyperhidrose.
      • Die Häufigkeit der Therapie ist abhängig von der Schwere der Hyperhidrose, der verabreichten Dosis und dem Leidensdruck der Betroffenen.1 

    Behandlungsalternativen

    • Iontophorese
      • Alternative Behandlungsmethode, wenn die Lokaltherapie mit Aluminiumchlorid nicht zum gewünschten Behandlungsergebnis führt.
      • Vermutlich werden durch die Iontophorese die Ausgänge der Schweißdrüsen blockiert.
    • Radiofrequenz, Mikrowellen und fokussierte Ultraschalltherapie werden primär für die axilläre Hyperhidrose angeboten.1
      • Die Wirksamkeit und die Dauerhaftigkeit der Wirksamkeit sind bisher am besten für die Radiofrequenztherapie untersucht.1
      • Bei allen Interventionen können begleitende Nervenschädigungen aufgrund der nicht selektiven Wärmewirkung auftreten.1

    Operative Therapie

    • Aufgrund des häufig auftretenden kompensatorischen Schwitzens ist die Sympathektomie eine Methode, die sehr sorgfältig abgewogen werden muss und nicht an erster Stelle der Behandlung des fokalen Schwitzens stehen sollte.1
    • Radikale Exzision (axilläre Hyperhidrose)
      • Die radikale Exzision spielt in der Therapie der axillären Hyperhidrose aufgrund der damit verbundenen Einschränkungen nur noch eine untergeordnete Rolle.1
    • Subkutane Kürettage, subkutane Saugkürettage und laserassistierte Saugkürettage1
      • Gute prospektiv vergleichende Studien darüber liegen kaum vor.1
      • Ergebnisse sind im Einzelfall von der persönlichen Erfahrung des Operateurs und der Auswahl der Patient*innen abhängig.1
    • Endoskopische thorakale Sympathektomie (Sympathikolyse), ETS.
      • BeiMittels dieserunterschiedlicher MethodeTechniken (videoassistierte Thorakoskopie, CT-gesteuerte perkutane Sympathikolyse) wird die überwiegendSympathikusaktivität durch Neurochirurg*innenDurchtrennung durchgeführtdes wird,thorakalen wird mittels einer videoassistierten Thorakoskopie der GrenzstrangGrenzstranges vom 2. thorakalen bis zum 5. thorakalen Ganglion bilateral durch Elektrokauterisation oder Klipping unterbrochen.20
      • Eine dauerhafte Behandlung der Hyperhidrose ist hiermit für die oberen Extremitäten, die Axillen und das Gesicht möglich.
      • Als StandardindikationNebenwirkungen für die ETS geltenkönnen eine palmarekompensatorischer Hyperhidrose oder eine Erythrophobie, dieHorner-Syndrom, mitParästhesien, übermPneumothorax, Häßigenmatothorax, Leidensdruck für die Patient*innen einhergehtHyperthermie und sichBradykardie durch konservative Therapiemaßnahmen nicht kontrollieren lässtauftreten.321-22
      • Die Erfolgsquote der Behandlung ist sehr hoch.
        • Patientenberichten zufolge wirkt sich die ETS in bis zu 90 % aller Fälle positiv auf die Symptome derbei palmarenpalmarer Hyperhidrose und das Erröten aus.5-6
        • Die aktuelle AWMF-Leitlinie berichtet von in bis zu 50 % der Fälle begleitenden Verbesserung der plantaren Hyperhidrose.1
        • Der Eingriff ist mit Nebenwirkungen verbunden und kann zu Komplikationen in Form von kompensatorischer Hyperhidrose, Horner Syndrom, Parästhesien, Pneumothorax, Hämatothorax, Hyperthermie und Bradykardie führen.723
        • Aufgrund des häufig auftretenden kompensatorischen Schwitzens ist die
          Sympathektomie jedoch eine Methode, die sehr sorgfältig abgewogen werden muss und nicht an erster Stelle der Behandlung des fokalen Schwitzens stehen sollte – vor allem, wenn man bedenkt, dass die fokale Hyperhidrose häufig eine zeitlich begrenzte Erkrankung darstellt.

      Systemische Therapien

      • BisSituationsbezogener Einsatz, um das Schwitzen für mehrere Stunden zu 50reduzieren; %als derDauertherapie nur selten angewandt.
      • Salbei-Präparate
        • keine kontrollierten Studien zur Wirksamkeit
        • Die meisten Patient*innen leidenmit nachlokalisierter Hyperhidrose berichten über eine fehlende bzw. unzureichende Wirkung.
      • Systemische Anticholinergika
        • selten als Dauertherapie aufgrund der Operationanticholinergen untersystemischen sog.Wirkung
        • Oxybutinin: kompensatorischemVerschiedene Schwitzen,Studien d. h.bestätigten die TendenzWirksamkeit zum Schwitzen an anderen Körperstellen ist nachin der ETSBehandlung generellder erhöhtpalmaren Hyperhidrose.811,14
          • Empfohlen wird eine Startdosis von 2,5 mg/d, im Verlauf wird auf 10–15 mg/d auftitriert.
          • bislang keine Zulassung bei der Behandlung der Hyperhidrose, Off-Label-Use
        • Glycopyrrolat: bislang keine ausreichenden Daten hinsichtlich Effektivität und Sicherheit
          • Off-Label-Use mit einer Startdosis von 1–2 mg/d, Dosiserhöhung bis 10 mg/d15
        • MancheBornaprin: Patient*innenAnti-Parkinson-Mittel bekommenmit Schmerzenanticholinerger Wirkung. Zulassung und Kostenübernahme durch die Krankenkasse nur für die axilläre Hyperhidrose
          • Einsatz und Wirksamkeit (initial 2 mg/d für 1 Woche, dann auf der4–8 mg/d Operationsseiteals Erhaltungsdosis) basiert lediglich auf prinzipiellen Überlegungen und kleineren Fallserien, kein Wirksamkeitsnachweis in kontrollierten Studien.
        • EineMethantheliniumbromid: weitere,Zulassung nichtund selteneKostenübernahme Komplikationdurch istdie Krankenkasse nur für die axilläre Hyperhidrose
          • Bei der postoperativeplamaren Pneumothorax.
          • ZudemHyperhidrose tretenzeigte bei einem nicht unerheblichen Teil der Patient*innen lange Zeit nach dem Eingriff erneut Beschwerden auf.
          • In ca. 1 % aller Fälle kommt es zum Horner-Syndrom (Symptomkomplex aus Miosis, Ptosis und Pseudoenophthalmus).
          • Zudem hat die ETS auf den Kreislauf die Wirkung eines Betablockers. In seltenen Fällen kann es dadurch zusich einer übermäßigenkontrollierten Senkungradomisierten vonStudie Blutdruckkeine undausreichende Herzfrequenz kommen, was sich nachhaltig auf die Kondition der Betroffenen auswirkt: Es kommt zu einem Zustand der Schwäche und MüdigkeitWirksamkeit.915

      Prognose

      Prognose

    • Betablocker und Benzodiazepine
      • Nach Sympathektomie
          Off-Label-Use
        • EtwaIm 90Einzelfall %kann der Patient*innenEinsatz sinderwogen mitwerden, demwenn Behandlungsergebnispsychische zufriedenBelastungssituationen undim erfreuenVordergrund sichder einerSymptomatik neuenstehen Lebensqualitoder ggf. prätventiv vor Stresssituationen.1
        • InDie 5Betroffenen %sollen allerüber Feine mögliche sedierende Wirkung aufgeklällert wirkt sich die ETS ausschließlich auf die palmare Hyperhidrose aus, während die Tendenz zum Erröten bestehen bleibt.
        • Eine kleine Gruppe von 1–3 % hat indessen so viele Beschwerden, dass sie den Nutzen der Operation infrage stelltwerden.

      Verlaufskontrolle

      Therapieoptionen bei Erythrophobie

      • UnabhEine Behandlung kann sinnvoll sein, wenn das Erröten oder die Angst vor dem Erröten den Alltag oder Beruf einschrängig von der gewählten Behandlungsmethode ist eine gute Verlaufskontrolle stets von hoher Bedeutungnkt.
      • AufgrundDie Therapie besteht in erster Linie aus einer Verhaltenstherapie.
      • In Einzelfällen kann, bei Versagen der vielenkonservativen NebenwirkungenMaßnahmen, eine Sympathektomie (ETS) in Betracht gezogen werden (siehe Therapieoptionen bei palmarer Hyperhidrose, chirurgische Therapie).
        • Da die kutanen Gefäße des Gesichts über den thorakalen Grenzstrang versorgt werden, kann durch Unterbrechung der Sympathikusaktivität der Blutfluss und dessomit unsicherendas LangzeiteffektsErröten istbeeinflusst diewerden.
        • Zwischen Vorauswahl77 und 96 % der Patient*innen berichten von einem zufriedenstellenden Ergebnis nach dem Eingriff23-25, allerdings kommt es bei denenbis zu 88 % zu einer kompensatorischen Hyperhidrose.24

      Prognose

      • Die primäre Hyperhidrose ist häufig eine ETSzeitlich infragelimitierte kommtErkrankung, sowied. h. eine grErkrankung, die auf die Pubertät und das fründlichehe PatientenaufklärungErwachsenenalter sehrbegrenzt wichtigist. Dies sollte beachtet werden, wenn es um die Auswahl der Interventionen geht.1

      Patienteninformationen

      Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?

      • Die Beschwerden bei Hyperhidrose und übermäßigem Erröten sind aus gesundheitlicher Sicht harmlos und können durch das Verstehen von Ursachen und auslösenden Mechanismen gelindert werden.
      • Es stehen mehrere konservative Therapiemaßnahmen zur Verfügung, die einer Operation grundlegendgrundsätzlich vorzuziehen sind.
      • Die Erfolgsquote der endoskopischen transthorakalen Sympathektomie ist hoch, der Eingriff ist allerdings mit einem erheblichen Risiko für teilweise unvorhersehbare Nebenwirkungen verbunden.

      Patienteninformationen in Deximed

      Quellen

      Leitlinie

      • Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. Definition und Therapie der primären Hyperhidrose (DDG). AWMF-Leitlinie Nr. 013-059. S1, Stand 2017. www.awmf.org

      Literatur

      1. Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Definition und Therapie der primären Hyperhidrose. AWMF-Leitlinie Nr. 013-059. S1, Stand 2017. register.awmf.org
      2. Romero FR, et al. Palmar hyperhidrosis: clinical, pathophysiological, diagnostic and therapeutic aspects., An Bras Dermatol. 2016 Nov-Dec;91(6):716-725. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
      3. Schlereth T. Hyperhidrose – Ursachen und Therapie von übermäßigem Schwitzen. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(3): 32-7. www.aerzteblatt.de
      4. Kyung M Ro, et al. Palmar hyperhidrosis: Evidence of genetic transmission. Journal Of Vascula Surgery. Volume 35, Issue 2, P382-386, February 01, 2002. www.jvascsurg.org
      5. Haider A, Solish N. Focal hyperhidrosis: diagnosis and management. CMAJ 2005; 172: 69–75. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
      6. Smetana GW, et al. Evaluation of the patient with night sweats or generalized hyperhidrosis, Zugriff 05.02.2023. www.uptodate.com
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      9. Kowalski JW, et al. Validity and reliability of the hyperhidrosis disease severity scale (HDSS). Journal Of The American Acadamy of Dermatology. Volume 50, Issue3, Supplement, P51, March 01, 2004. www.jaad.org
      10. Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. Definition und Therapie der primären Hyperhidrose (DDG). AWMF-Leitlinie Nr. 013-059. S1, Stand 2017. www.awmf.org
      11. McConaghy JR, et al. Hyperhidrosis: Management Options. Am Fam Physician, 2018 Jun 1;97(11):729-734. www.aafp.org
      12. Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminium-Aufnahme über die Haut sind unwahrscheinlich Stellungnahme 030/2020 des BfR vom 20. Juli 2020. Zugriff 12.02.2023. www.bfr.bund.de
      13. Bundesinstitut für Risikobewertung. Aluminiumhaltige Antitranspirantien tragen zur Aufnahme von Aluminium bei. Stellungnahme Nr. 007/2014, 2014. Zugriff 12.022023. mobil.bfr.bund.de
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      16. Abels C, et al. A 1% glycopyrronium bromide cream for the topical treatment of primary axillary hyperhidrosis: Efficacy and Safety Results from a Phase 3a Randomised Controlled Study. Br J Dermatol. 2021 Jan 14. www.ncbi.nlm.nih.gov
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      Autor*innen

      • ManaChristina Schmidt-HaghiriWeingartner, Dr. med., Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, München
      • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
R23; R232; R61; R610
torakoskopisk sympatektomi - operasjon for håndsvette og ansiktsrødming; torakal sympatektomi; thorakal sympatektomi; thoracal sympatektomi; erytrofobi; flushing; håndsvette og ansiktsrødming - torakoskopisk sympatektomi; Håndsvette og ansiktsrødming
A09; S08
Hyperhydrosis; Primäre Hyperhydrose; Fokale Hyperhydrose; Palmare Hyperhidrose; Palmoplantare Hyperhidrose; Erhöhte Schweißsekretion; Übermäßiges Schwitzen; Unphysiologisches Schwitzen; Erhöhte Schweißneigung; Gesteigerte Schweißbildung der Hände; Schweißproduktion; Überstimulierung ekkriner Schweißdrüsen; Schweißdrüsenerkrankung; Aluminiumchlorid; Botulinumtoxin; Schwitzskalierung; Hyperhidrosis Diasease Severity Scale; Minor-Test; Erröten; Erythrophobie
Hyperhidrose der Hände und Erröten
U-NH 28.02.18
BBB MK 15.02.2023 umgeschrieben, klarer dargestellt, aktualisiert. BBB MK 13.01.2020 umfassend revidiert und aktualisiert.
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Definition:ÜbermäßigerDie und anomaler Handschweiß (Hyperhidrosis palmaris) und/oderist durch eine pathologisch gesteigerte Schweißbildung gekennzeichnet, die über die Erfordernisse der Wärmeregulation hinausgeht. Unter Erythrophobie versteht man übermäßiges Erröten. Man unterscheidet zwischen primärer idiopathischer Hyperhidrose und sekundärer Hyperhidrose, die durchAngst andere Erkrankungen (zdavor. B. Hyperthyreose, Erkrankungen des Nervensystems) oder Medikamenteneinnahme hervorgerufen werden kann.
Haut
Hyperhidrose der Hände und Erröten
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Hyperhidrose der Hände und Erröten
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