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Akutbehandlung von Rückenmarksverletzungen

Was ist eine ckenmarksverletzungenckenmarksverletzung?

Definition

Eine Verletzung des Rückenmarks ist eine ernsthafte Schädigung, die in der Regel durch einen Verkehrsunfall, einen Unfall beim Sport oder bei anderen körperlichen Tätigkeiten verursacht wird.

Die Rückenmarkssegmente werden von oben nach unten in die Halswirbelsäule (HWS) (C1–C8), Brustwirbelsäule (BWS) (T1–T12), Lendenwirbelsäule (LWS) (L1–L5) und Sakralwirbelsäule (SWS) (S1–S5) unterteilt. Eine Rückenmarksverletzung kann dazu hrt in der Regel dazuhren, dass derdie Patientbetroffene Person von der Stelle der Verletzung im Rücken abwärts gelähmt bleibt. In der ersten Zeit nach der Verletzung ist eine sorgfältige ÜberwachungBehandlung, BehandlungRehabilitation und Pflege im Krankenhaus erforderlich. Rehabilitation und Pflege müssen oft lebenslang weitergehen.

Symptome

Verletzungen des Rückenmarks können zu Ausfallerscheinungen von Bewegungen, Wahrnehmungen und Körperfunktionen sowie Nervenschmerzen führen. Diese neurologischen Symptome können einzeln oder kombiniert auftreten. Die Lähmungen können vollständig sein, oder es können Restfunktionen erhalten bleiben. Häufig kommt es zu einer Lähmung der Beine (Paraplegie) oder aller Extremitäten (Tetraplegie), Gefühllosigkeit sowie Blasen- und Mastdarmfunktionsstörungen. Bei Verletzung von C4 oder höher besteht die Gefahr einer Zwerchfelllähmung und Atembeschwerden.

Ursachen

Eine Rückenmarksverletzung kann die Folge einer traumatischen Schädigung (direkte Einwirkung, z. B. bei Verkehrsunfall, Sturz, Gewalttaten) oder nichttraumatischen Schädigung (z. B. Krankheiten, Entzündungen oder Tumore) sein. Häufigste Ursachen für traumatische Rückenmarksverletzungen sind Verkehrsunfälle, Stürze und Sportunfälle. Die häufigsten nichttraumatischen Ursachen sind multiple Sklerose, Autoimmunerkrankungen, spinale Ischämie, infektiöse Myelitis und Strahlenmyelopathie.

Häufigkeit

Pro Jahr treten etwa 10–50 traumatische Querschnittlähmungen je Million Einw. auf, wobei Männer häufiger betroffen sind. Das durchschnittliche Lebensalter liegt bei 40 Jahren. Eine traumatische Rückenmarksverletzung führt bei etwa 45 % zur Lähmung aller Extremitäten.

ÜberwachungUntersuchung

In
  • Am denBeginn erstender TagenUntersuchung nachwird demder UnfallUnfallhergang rekonstruiert bzw. bei nichttraumatischen Verletzung eine Untersuchung auf mögliche andere infrage kommende Erkrankungen durchgeführt.
  • Es erfolgt eine sorgfältigeeingehende BehandlungUntersuchung, durch Ärzte und Krankenschwestern. Das Ausmaßbei der Verletzung wird festgestellt, wobei sowohl eingehende körperliche Untersuchungen als auch bildgebende Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich in der Regel um Röntgen und CTneurologische Funktionen überprüft werden, aber auch einedie MRTKörpertemperatur kannund hilfreich sein. WährendDurchblutung der erstenExtremitäten.
  • Besondere TageBedeutung besitzen bildgebende Diagnoseverfahren wie Röntgen, CT und MRT, gegebenenfalls auch Ultraschall.
  • Die Nervenfunktion wird mit speziellen Methoden geprüft, gegebenenfalls wird die SituationBlut- mehrmalsoder täglichGehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit beurteilt,untersucht.
  • Bei sonichttraumatischer dass bei einer möglichen Verschlechterung des Zustands schnell Maßnahmen eingeleitetUrsache werden könnenTests auf Infektionen oder Erkrankungen durchgeführt.

Behandlung

  • Bei jeder akuten Querschnittsymptomatik besteht die Gefahr von lebensbedrohlichen Komplikationen; das erste Ziel der Behandlung ist es deshalb, das Leben der Patient*innen zu retten.
  • In dender ersten StundenAkutphase nach der Einlieferung ins Krankenhaus wird das Medikament oft direkt in die Blutbahn gegeben (Kortison), was eventuell den Umfang der Schädigung begrenzen kann. Darüber hinaus werden dem/der Verletzten Nährstoffe per Flüssigkeitsinfusion direkt in die Blutbahn verabreicht.

Atmung

Wenn sich die Verletzung weit oben im Rücken oder im Nacken befindet, ist sorgfältig zu prüfen, ob der/die Verletzte richtig atmen kann. Dies wird auch mittels Bluttests überprüft. Manchmal muss der/die Verletzte an ein Beatmungsgerät (Respirator) angeschlossen und ein Atemschlauch an der Vorderseite des Halses eingesetzt werden.

Blasenentleerung

Durch eineeiner Rückenmarksverletzung verlierengilt es die PatientenWirbelsäule zu stabilisieren, um weitere Schädigungen zu verhindern und mögliche reversible Ursachen zu beheben.

  • Bei den meisten verletzungsbedingten und nichtverletzungsbedingten Querschnittslähmungen wird eine Operation durchgeführt, um den Druck auf die KontrolleWirbelsäule überzu entlasten und diese zu stabilisieren.
  • Ein ausreichender Blutdruck und Sauerstoffgehalt im Blut verbessern die BlasenentleerungPrognose, ggf. Deshalbmüssen die Patient*innen beatmet werden.
  • Über einen zentralen Venenkatheter wird eine Reihe von Medikamenten verabreicht.
    • Eine frühzeitige und ausreichende Schmerztherapie ist wichtig, um einen chronischen Schmerzzustand zu verhindern.
    • Da die VerwendungBewegung einesder KathetersBeine erforderlichwegfällt und damit die Thrombosegefahr steigt, werden entsprechend vorbeugende Medikamente gegeben und Kompressionsstrümpfe verwendet.
    • Mögliche Infektionen müssen gezielt behandelt werden, auch magenschützende Medikamente werden eingesetzt.
  • Eine regelmäßige Harn- und Stuhlentleerung wird durch Drainagen und ggf. Medikamente sichergestellt.
  • Beim Umgang mit den Patient*innen (Lagerung, Anheben, Transport) ist besondere Vorsicht nötig. Um zudie verhindern,Gelenke dassund die BlaseHaut schrumpfenzu kannschützen, (dawird die liegende Person dennoch regelmäßig umgelagert und gedreht. Die Gelenke werden gebeugt, gedehnt und gestreckt, damit sie sichnicht ständigversteifen.
  • Rehabilitation entleert)und Komplikationsvermeidung
    • Mit Rehabilitationsmaßnahmen sollte so früh wie möglich, mussauch bereits auf der KatheterIntensivstation, verschlossenbegonnen werden, soum dassMuskelfunktionen zu erhalten oder möglicherweise zurückzuerlangen, den Kreislauf anzupassen und Fehlstellungen und einseitige Fehlhaltungen zu vermeiden.
    • Die selbstständige Körperlagerung und Untersuchung der Haut auf Druckstellen muss erlernt werden.
    • Eine Atemtherapie ist sinnvoll, um Sekretstau in der Lunge und Infektionen zu verhindern.
    • Durch die Blasedauerhafte Immobilität kommt es zu einer Schwächung der Knochen, wodurch sich flangfristig das Risiko von Knochenbrüllenchen kannerhöht (Osteoporose). Mobilisierung und Medikamente können dem bis zu einem gewissen Grad vorbeugen.
    • Die Patient*innen erlernen das eigenständige Management von Störungen der Blasen-, Darm- und Sexualfunktion. Zur Blasenentleerung wird derein Katheter verwendet, der in regelmäßigen Abständen geöffnet wird. Sowohl derdie ZustandQuerschnittslähmung an sich als auch die Verwendung eines Katheters erhöhen das Risiko von Harnwegsinfektionen, welchedie mit Antibiotika behandelt werden sollten. Es können sich zudem Steine in der Blase bilden, die mit einer Ultraschalluntersuchung festgestellt werden können und entfernt werden müssen.

      Darm

      In denDie erstenDarmfunktion Tagenkehrt nach der Verletzung werden Flüssigkeit und Nährstoffe direkt in die Blutbahn injiziert. Dies ist notwendig, da während der ersten Tage auch der Darm gelähmt bleibt. Imim Lauf der Zeit kehrt die Darmfunktion zurück. Allerdings verliertverlieren der/die VerletztePatient*innen die Kontrolle über den Enddarm. Das kann dazu führen, dass Kot austritt oder im Darm verbleibt und dort eine Verstopfung auslöst. Schon frühzeitig werden deshalb feste Routinen für die Darmentleerung eingeführt, zu denen die Verwendung von Abführmitteln und Einläufen zählt.

    • Blutgefäße

    Da

  • Die der/Lebensumgebung sollte bestmöglich an die Verletztefunktionellen bettlEinschrägerignkungen wirdim Alltag angepasst werden. Angehörige, Betreuer*innen und keinevor Möglichkeitallem hatdie Patient*innen selbst müssen über die Schädigung, sichdie zuFolgen bewegenund die Prognose aufgeklärt werden, erhdamit sie Komplikationen erkennen und selbstständige Maßnahmen ergreifen köhtnnen. sichUnter dasUmständen Risikoist voneine Blutgerinnselnweitergehende psychosoziale Betreuung notwendig.
  • Prognose

    • Die Sterblichkeit nach Rückenmarksverletzungen ist in den Beinenletzten Jahrzehnten aufgrund frühzeitiger und effektiver Therapie deutlich zurückgegangen. DeshalbHäufige Todesursachen sind Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (insbesondere bei hohen Rückenmarksverletzungen), Unfälle und Suizid.
    • Die Lebensqualität bleibt dagegen durch körperliche und funktionelle Einschränkungen und den Verlust sozialer Rollen meist langfristig eingeschränkt. Unterstützung aus dem sozialen Umfeld kann dem entgegenwirken.
    • Die neurologischen Funktionseinschränkungen sind in vielen Fällen chronisch. Verbesserungen der neurologischen Funktion werden gleichmeist nach der Einlieferung ins Krankenhaus blutverdünnende Mittel verabreicht, um die Bildunginnerhalb von Blutgerinnseln6 zu verhindern. Außerdem werden Strümpfe verwendet, welche die Unterschenkel abklemmen und dazu beitragen, der Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen. Die Behandlung dauertMonaten nach der Verletzung rundbeobachtet, 12in Wochenmanchen Fällen bis zu 5 Jahre später.

    • Blutdruck

      In

    • Häufig ist die Orgasmusfunktion bei Frauen und Männern aufgrund fehlender oder verminderter Sensibilität geschwächt. Die Fertilität selbst ist jedoch in der erstenRegel Zeitnicht betroffen.
    • Viele Patient*innen benötigen langfristige medikamentöse Hilfe gegen Schmerzen und Krämpfe.
    • Die Möglichkeit, wieder gehen zu können, hängt von der Ursache der Lähmung und dem Ausmaß der Schädigung ab. Bei schwersten Fällen liegt die geschätzte Wahrscheinlichkeit der Gehfähigkeit nach 1 Jahr bei < 5 %. Die Rate ist bei inkompletter Verletzung und kombinierter Physio- und Ergotherapie höher.
    • Die Nachsorge nach der RückenmarksverletzungEntlassung aus dem Krankenhaus muss derlebenslang Blutdruckerfolgen.
    • Der sorgfältig überwacht werden. Meist istVerlauf der Blutdruckneurologischen etwas niedriger als zuvor, was aber kein Problem darstelltFunktionen und keine Behandlung erfordert. Es kann jedoch vorkommen, dass der Blutdruck stark ansteigt (eine sogenannte Hypertonie), was zur Gefahr einer Gehirnblutung führt. Kommt es zu einem solchen Blutdruckanstieg, werden sofortige Maßnahmen ergriffen, um den Blutdruck zu senken.

      Druckgeschwüre

      Unbewegliches Liegen in einem Bett bringt ein wesentliches Risiko der Entwicklung von Druckgeschwüren mit sich. Andauernder Druck über mehrere Stunden am Stück auf bestimmte Körperstellen, wie z.B. am Gesäß, den Hüften oder der Rückseite der Fersen, kann zu Druckgeschwüren führen. Diese wirken zu Beginn nicht gefährlich, solange die Haut noch intakt ist. Aber unter der Haut nnenrperlichen bereitsSymptome erhebliche Schädigungen vorliegen. Deshalb sind präventive Maßnahmen wiemuss regelmäßigesig Drehen und Wenden sowie die Verwendung von Spezialmatratzen erforderlich.

      Gelenksteife (Spastik)

      Eine weitere Folge der Immobilität ist, dass die Gelenke beginnen, sich zu versteifen. Es können sich sogenannte Kontrakturen entwickeln, bei denen die Fähigkeit zur passiven Bewegung der Gelenke verlorengeht. Dies kann bedeuten, dass sich die Gelenke in ungünstigen Positionen versteifen, wie z.B. mit gebeugten Kniegelenken. Deshalb wird bereits kurz nach der Verletzung eine vorbeugende Behandlung eingeleitet, bei der die Gelenke gebeugt, gedehnt und gestrecktkontrolliert werden.

    WeiterführendeWeitere Informationen

    AutorenAutor

    • PhilippMarkus OllenschlägerPlank, MedizinjournalistMSc BSc, KölnMedizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
    RyggmargsskadeRückenmarksverletzung; spinalskadeWirbelsäulenverletzung; tverrsnittslesjonQuerschnittslähmung; skadeAkutbehandlung avvon ryggmargenRückenmarksverletzungen; akutbehandlingRehabilitation avnach ryggmärgsskada; Ryggmärgsskada, akutbehandlingRückenmarksverletzungen
    Eine Verletzung des Rückenmarks kann zu bleibenden Lähmungen führen. Daher sollten Personen, bei denen der Verdacht auf eine Rückenmarksverletzung besteht, stets mit größter Vorsicht behandelt werden.
    Akutbehandlung von Rückenmarksverletzungen
    https://deximedcms-de.debonnierhealthcare.no/home-shortcut/klinische-themen/neurologie-shortcut/patienteninformationen/wirbelsaeulenwirbelsaulen-und-rueckenmarksschaedenruckenmarksschaden/rueckenmarksverletzungen-akutbehandlungrueckenmarksverletzung/
    MP 28.07.2021 chck go 24.10.
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    Eine Verletzung des Rückenmarks istkann einezu ernsthaftebleibenden SchLädigunghmungen führen. Daher sollten Personen, diebei indenen der RegelVerdacht durchauf einen Verkehrsunfall, einen Unfall beim Sport oder bei anderen körperlichen Tätigkeiten verursacht wird. Eineeine Rückenmarksverletzung führt in der Regel dazubesteht, dassstets dermit Patientgrößter vonVorsicht derbehandelt Stelle der Verletzung im Rücken abwärts gelähmt bleibtwerden. In der ersten Zeit nach der Verletzung ist eine sorgfältige Überwachung, Behandlung und Pflege im Krankenhaus erforderlich.
    Neurologie
    Rückenmarksverletzungen, Akutbehandlung
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