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Mandelabszess (Peritonsillarabszess)

Was ist ein Mandelabszess?

Der medizinische Begriff für einen Mandelabszess ist(auch Peritonsillarabszess.) Es handelt sich umbeschreibt eine InfektionHalsinfektion desmit GewebesAnsammlung von Eiter in der Umgebung einerder GaumenmandelGaumenmandeln (Tonsilla palatina). 

Die Gaumenmandeln liegen beidseits im Mund-Rachen-Bereich an den Seitenwänden zwischen dem vorderen und hinteren Gaumenbogen. Häufig entstehen Mandelabszesse als KomplikationFolge einer bakteriell entzündeten Gaumenmandel (Tonsillitis). Peritonsillarabszesse treten hauptsächlich bei Erwachsenen und Jugendlichen auf, seltener auch bei Kindern. Die Inzidenz ist in der Gruppe von 20 bis 40 Jahren am höchsten. Zahlen aus Deutschland zeigen eine Häufigkeit von ca. 30 Fällen pro 100.000 Personen pro Jahr. Mandelabszesse treten, ähnlich wie die Streptokokken-Halsentzündung, am häufigsten im Winter auf.

Ursachen

Der Begriff Abszess bezeichnet eine Infektion, die durch eine Ansammlung von Eiter in einer Gewebetasche gekennzeichnet ist. Beim Mandelabszess breitet sich die Infektion von den Gaumenmandeln in das umliegende Gewebe und die Gaumenwand aus. Sie dringt tiefer in das Gewebe ein als eine gewöhnliche Halsentzündung und bildet eine Kapsel, weshalb die Infektion schwieriger von der körpereigenen Abwehr bekämpft werden kann. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich der Abszess in die Hohlräume des Rachens ausbreitet und noch schwerwiegendere Infektionen auslöst.

Prädisponierend für einen Mandelabszess sind schwere Erkrankungen des Zahnhalteapparates bzw. des Zahnfleisches, die Besiedelung mit aggressiven Bakterienstämmen und Zigarettenkonsum.

Symptome

Die Krankheit beginnt meist mit einer gewöhnlichen Halsentzündung. Nach und nach nehmen die Schmerzen in Hals und Rachen zu, während das Fieber steigt und sich ein starkes Krankheitsgefühl einstellt. Die Schmerzen auf der befallenen Seite werden sukzessivemit der Zeit immer stärker. DieAuch die Schluckbeschwerden nehmen zu,. undBei eseinigen wirdBetroffenen immersammelt schwieriger, densich Speichel zu schlucken, was dazu führt, dass dieser aus demim Mund rinnt. Auf der befallenen Seite können Ohren- und Kieferschmerzen auftreten. Darüber hinaus kommt es zu Mundgeruch und einer belegtenheiseren/kloßigen Stimme. AußerdemManche wirdPatient*innen es immer schwieriger,können den Mund zunicht öffnen,mehr was zu einer Kieferklemme führen kann, bei der Sie den Mund nur noch einen kleinen Spaltvollständig öffnen können(Kieferklemme). Mitunter sind auch die Halslymphknoten auf der betroffenen Seite schmerzempfindlich. Wenn sich der Abszess weiter ausbreitet, tritt in seltenen Fällen Atemnot auf.

Ursachen

Der Begriff Abszess bezeichnet eine Infektion, die durch eine Ansammlung von Eiter in einer Gewebetasche gekennzeichnet ist. Der Mandelabszess ist in der Regel eine Bakterieninfektion. Die Krankheitserreger dringen tief in das Gewebe ein und bilden eine Kapsel, weshalb sie nur schwer von der körpereigenen Abwehr bekämpft werden können.

Es gibt Faktoren, die das Risiko für einen Mandelabszess erhöhen:

  • Rauchen
  • Schlechte Mundhygiene
  • Häufige Infektionen (u. a. mit Herpesviren)
  • Schwere Erkrankungen der Zähne oder des Zahnfleisches
  • Bösartige Erkrankungen
  • Vorhandensein eines aggressiven Bakterienstamms im Mundbereich.

Häufigkeit

Mandelabszesse treten hauptsächlich bei Erwachsenen und Jugendlichen auf, seltener auch Atemnotbei undKindern. HeiserkeitEs auftretengibt keine genauen Daten, aber die jährliche Häufigkeit wird auf ca. 40 Fälle pro 100.000 Jugendliche/Erwachsene geschätzt. Möglicherweiseänner sind diedreimal Halslymphknotenhäufiger aufbetroffen derals betroffenenFrauen. Die Seitemeisten ausgesprochenBetroffenen schmerzempfindlicherkranken in den Wintermonaten.

DiagnostikUntersuchungen

Beim Arztgespräch zeigt sich häufig eine typische Krankengeschichte mit vorausgegangener Halsentzündung.

  • Bei einer normaleneinfachen Untersuchung des Rachens kannwird das ärztliche Personal einedie Infektion der Halsmandeln feststellenfestgestellt.
    • Die Mandeln und sehen,Gaumenbögen obsind sichnicht einmehr Mandelabszesssymmetrisch.
    • Der gebildet hat. DieserAbszess zeigt sich in Form einer Schwellung.
    • Die undbetroffene RötungMandel oberhalb der Mandeln und führt dazu, dass die Gaumenmandeln zur Mitte hin verschoben werden und das Zäpfchenist zur gesunden Seite hin verschoben.
    • Das Zäpfchen zeigt zur gesunden Seite. Meist ist die Eiteransammlung mit dem Finger tastbar. Ein anderes typisches Zeichen wären Probleme bei der Mundöffnung (Kieferklemme).

    • Möglicherweise wird in der behandelnden Hausarztpraxis ein Abstrich von der entzündeten Schleimhaut genommen, um mit einem speziellen Test zu überprüfen, ob Streptokokken Typ A die Erreger der Infektion sind. Für die Diagnosestellung sind in der Regel keine Laboruntersuchungen nötig. Zur Verlaufsbeobachtung können Entzündungsparameter im Blut bestimmt werden, z.B der CRP-Wert.

    Bei ausgeprägtem Befund wird die

  • Die Diagnose kann durch die Punktion von Eiter aus der Abszesshöhle bestätigt werden. 
    • Weiterhin wird der aspirierte Eiter bakteriologisch untersucht, für den Fall, dass die Antibiotika erster Wahl nicht ansprechen.

    • Röntgen

  • Bildgebung
    • Eine undUltraschalluntersuchung Ultraschall könnenkann im Zweifel den Mandelabszess von einer Infektion des Mandelbereiches ohne Eiteransammlung abgrenzen. 
    • Die CT undoder MRT sind nur indiziert, wenn der Verdacht auf eine Ausbreitung der Infektion außerhalb des peritonsillären BereichsMandelbereichs besteht oder Komplikationen (von angrenzenden Gefäßen und Weichteilen) gefürchetetrchtet sind.

    • Therapie

    Bei

  • Für die Diagnose sind in der Regel keine Laboruntersuchungen nötig.
  • Die meisten Patient*innen werden bei Verdacht auf einen PeritonsillarabszessMandelabszess wirdzu man Sie inSpezialist*innen der Regel an eine HNOHals-FacharztpraxisNasen-Ohrenheilkunde überweisenberwiesen.

  • Allgemeines

Es ist wichtig, sich während der Krankheitsphase nicht zu überanstrengen. Man ist häufig so krank, dass Bettruhe erforderlich ist. Sie können Schmerzmittel einnehmen, die rezeptfrei erhältlich sind. Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken.

Behandlung

Antibiotika und Kortikosteroide

  • Die Infektion wird mit Antibiotika behandelt. 
    • Aminopenicillin in Kombination mit Betalaktamase-Inhibitoren sind dasdie bevorzugtebevorzugten Medikament; alsWirkstoffe.
    • Als Alternative kommen andere Antibiotika wie Clindamycin, Cephalosporine und Metronidazol in Betracht.
  • Schmerzstillende InMedikamente
    • Neben einigenden Fällenüblichen wird zusätzlich Metronidazol verordnet. Wenn der Abszess klein ist oder die Krankheit noch nicht fortgeschritten ist, kann die Infektion meist mit Tabletten behandelt werden. Hierbei ist es sehr wichtig, die Behandlung (7–10 Tage) nicht vorzeitig abzubrechen. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung kann zu einem neuen Aufflammen der Krankheit führen.

      KortikosteroideSchmerzmedikamenten können bei einem Mandelabszess erwiesenermaßenauch Kortikosteroide die Schmerzen reduzieren und die Heilung beschleunigen. Es sind jedoch mehr Studien erdforderlicherforderlich, um die Langzeitwirkung und die Nebenwirkung dieser Maßnahme zu bewerten.

  • Evtl. Flüssigkeitszufuhr über die Vene, wenn die betroffene Person nicht schlucken kann und dadurch einen Flüssigkeitsmangel hat.
  • In vielen Fällen ist der Mandelabszess so weit fortgeschritten, dass er geöffnet und entleert werden muss. 
    • Hierfür wird üblicherweise mit einem Spraykann eine örtliche Betäubung des infizierten Bereichs durchgeführt, bevor eventuell ein Lokalanästhetikum gespritzt wirdwerden. 
    • Dann wird der Abszess eröffnet, damit der Eiter austreten kann.

    • Unter Umständen kann es die ersten Tage nach dem Eingriff erforderlich sein, täglich zu kontrollieren, ob der Abszess weiterhin offen ist und sich entleert.

    • Bei

  • In Komplikationeneinigen oder erfolgloser TherapieFällen wird die operative Entfernung der betroffenen Mandeln empfohlen (Tonsillektomie). 
    • Eine sofortige TonsillektomieOperation kann bei Kindernbestimmten oderPatientengruppen bei Vorliegen bestimmter Indikatoren erforderlichvorteilhaft sein:
      • Patient*innen mit Schlafapnoe
      • Patient*innen alsmit Vorerkrankung, häufig wiederkehrendenwiederholten Mandelentzündungen oder wiederholte-abszessen
      • Kinder.

Was Mandelabszessekönnen Sie tun?

  • Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken.
  • Brechen Die gleichzeitige Entfernung der 2. Mandel wird nur bei Abszessen empfohlen,Sie die beideAntibiotikatherapie Mandelntrotz betreffenVerbesserung Ihrer Beschwerden nicht vorzeitig ab.

Verlauf Prognose

  • Der Verlauf ist abhängig von der Behandlung und auch davon, wie schnell diese erfolgt. 
  • Die Prognose ist in der Regel gut.
    • Eine Peritonsillarabszess-RezidiveAbszessleerung nachin PunktionKombination und/odermit Inzisioneiner Antibiotikatherapie führt in mehr als 90 % der Fälle zu einer Heilung.
    • Wenn eine Behandlung eingeleitet wurde, sind Komplikationen selten.

    • Bei

    • Nur korrekt durchgeführter Therapie kommt es selten zu Komplikationen. Inin sehr seltenenwenigen Fällen kannbreitet sich Eiter „hinter dem Rachen" (retropharyngeal) bilden, mit dem Risiko einer Schwellung im Kehlkopfbereich und Erstickungsgefahr. 

      Die akuten Symptome klingen meist innerhalb von einigen Tagen nach Abszessspaltung ab. Eine ausschließliche Behandlung mit Antibiotika kann ausreichend sein, sie sollte aber mit dem Öffnen des Abszesses ergänzt werden, falls sich die Krankheit ausgebreitet hat. Denken Sie daran, dass Sie zur Behandlung der Halsentzündung die komplette Antibiotikadosis so lange einnehmen wie es verordnet wurde.

      Wie bereits erwähnt, können Mandelabszesse bei späteren Halsentzündungen erneut auftreten. Daher wird empfohlen, dass Sie im Fall von erneuten Halsentzündungen bereits frühzeitig den Arzt aufsuchen und diesenAbszess über Ihredie früherenMandeln Mandelabszessehinaus informierenaus.

  • Nach dem Eröffnen der Eitertasche und ihrer Entleerung ist ein Wiederauftreten der Erkrankung selten.

Weitere Informationen

Autor*innenAutorin

  • Hannah Brand, Cand. med., Berlin
  • Susanne Meinrenken, Dr. med., BremenÄrztin, Berlin
Halsschmerzen; Halsentzündung; Mandelentzündung; Mandelabszess; Mandel; Tonsille
Der Mandel- oder Peritonsillarabszess ist eine Komplikation bei entzündlichen Halserkrankungen. Die Symptome sind starke Halsschmerzen, Schwierigkeiten beim Schlucken, Kieferschmerzen und Fieber.
Mandelabszess (Peritonsillarabszess)
https://deximed.de/home/klinische-themen/hals-nase-ohren/patienteninformationen/rachen-mittlerer-teil/mandelabszess-peritonsillarabszess/
HA 25.01.22 Revision at 22.08.2012 12:36:53: Revidert i henhold til dansk oversiktsartikkel. Revision at 22.11.2011 09:45:03: Små endringer i tekst for lesbarhet; SM 17.04.2018
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Der Mandel- oder Peritonsillarabszess ist eine Komplikation bei entzündlichen Halserkrankungen. Die Symptome sind starke Halsschmerzen, Schwierigkeiten beim Schlucken, Kieferschmerzen und Fieber.
Hals/Nase/Ohren
Mandelabszess (Peritonsillarabszess)
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