Definition: Das Capitulum humeri bezeichnet die konvexe Fläche der lateralen Humeruskondyle. Es artikuliert mit der konkaven Gelenkfläche des Radiusköpfchens.
Häufigkeit: Die Capitulumfraktur macht 0,5–1 % aller Ellenbogenfrakturen und 6 % aller distalen Humerusfrakturen aus.
Symptome: Entsteht durch Sturz auf den gestreckten Arm oder direkten Sturz auf den Ellbogen.
Befunde: Lokalisierte Druckdolenz über dem Capitulum humeri. Bewegungseinschränkung. Widerstand beim Versuch der Extension oder Flexion.
Diagnostik: Röntgen und ggf. CT.
Therapie: Operative Therapie zur Stabilisierung der Fraktur.
Befunde sind selten auffällig, ggf. Schwellung und Hämathros.
Palpation
Druckdolenz über dem Capitulum humeri
Beweglichkeit
Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk
Widerstand beim Versuch der Extension oder Flexion
Bei Pro- und Supination des Unterarms nimmt der Schmerz zu.
Schulter und Handgelenk
Untersuchung zum Ausschluss anderer Verletzungen
Ergänzende Untersuchungen
Röntgen: a. p. und laterale Aufnahme
CT: bei unklarem Befund oder besseren Beurteilung der Fraktur zur Therapieplanung
Klassifikation
Deskriptive Klassifikation nach Bryan und Morrey:6
Typ I – komplette osteochondrale Fraktur des Capitulums Typ II – oberflächliches osteochondrales Frakturfragment Typ III – Trümmerfraktur Typ IV – koronare Abscherfraktur nach McKee et al. mit Beteiligung des Capitulums und der Trochlea.
Indikationen zur Überweisung
Verdacht auf eine Fraktur
Therapie
Therapieziel
Heilung ohne Fehlstellung oder Funktionsverlust
Allgemeines zur Therapie
In der Regel offene Reposition und interne Fixation (ORIF)
Wie bei jeder intraartikulären Fraktur sollte die Stabilisierung der Frakturfragmente erfolgen, um arthrotische Veränderungen zu verhindern.
Bei Typ-I-Frakturen kann die geschlossene Reposition in Allgemeinanästhesie und unter Muskelrelaxation versucht werden.7
falls frustran, sofortige Konversion zu offener Operation
Operative Therapie
Operative Stabilisierung der Fraktur ist die Therapie der Wahl.5,8-9
Einzige Kontraindikationen für Operation
Inoperabilität der Patienten aufgrund von Vorerkrankungen, Intoleranz von Narkose, sehr niedriges Aktivitätslevel1
Fixierung mit Steinmann-Nägeln, Herbert-Schrauben oder Minischrauben
Ggf. Entfernung des Radiusköpfchens bei großen Trümmerverletzungen
Postoperative Immobilisation in Schiene
Die Dauer der Immobilisation ist abhängig von der Stabilität der Frakturfragmente.
Frühzeitige Mobilisierung anstreben.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Nach der Entfernung des Radiusköpfchens
In manchen Fällen entwickelt sich ein verstärkter Valgus im Ellenbogengelenk. Zu einem späteren Zeitpunkt kann es zu Arthrose kommen.
In manchen Fällen kommt es nach der Operation zu Handgelenkbeschwerden, diese sind jedoch häufig vorübergehend.
Eine Studie zur Verlaufskontrolle über 5 Jahre hat keine zufriedenstellenden Ergebnisse gezeigt.10
Komplikationen
Bei einer intraartikulären Fraktur kann es zu den nachfolgenden Folgeerscheinungen kommen:11
Verlust der Beweglichkeit
avaskuläre Nekrose
Heilung mit Fehlstellung
unvollständige Heilung (Pseudarthrose).
Prognose
Die Capitulumfraktur ist häufig komplex und mit Begleitverletzungen vergesellschaftet, sodass die Mehrzahl der Patienten eine posttraumatische Arthrose entwickelt.12
Eine misslungene Therapie kann Gelenkinkongruenz, Instabilität, Steifigkeit und chronische Schmerzen zur Folge haben.
Ertl JP. Capitellar fracture. Medscape, last updated Aug 30, 2018. emedicine.medscape.com
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Morrey B, Sanchez Sotelo J, Morrey M. The elbow and its disorders. Philadelphia: Elsevier, 2017.
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Autoren
Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Orthopädie und Unfallchirurgie, Münster
Björn Salomonsson, med dr och överläkare, Ortopedkliniken, Danderyds sjukhus
Terje Johannessen, professor i allmennmedisin, Trondheim (tilpasning til NEL)
brudd i capitellum humeri; albuefraktur; Humerusbrudd, capitellum
brudd i capitellum humeri; albuefraktur; Humerusbrudd, capitellum
brudd i capitellum humeri; albuefraktur; Humerusbrudd, capitellum
Zusammenfassung Definition: Das Capitulum humeri bezeichnet die konvexe Fläche der lateralen Humeruskondyle. Es artikuliert mit der konkaven Gelenkfläche des Radiusköpfchens.