WorumWas handeltist eseine sich dabeiPatellaluxation?
Definition
Patella bedeutet Kniescheibe; Luxation ist der lateinische Begriff für Verrenkung. Normalerweise sitzt die Kniescheibe (Patella) sicher in der Vertiefung zwischen den beiden Erhebungen am unteren Ende des Oberschenkelknochens. DieDurch Kniescheibeeinen istSturz eigentlichaufs einKnie Teiloder deseinen kräftigenseitlichen StreckmuskelsAufprall (Quadrizeps)kann aufsie deraus Vorderseiteihrem desnatürlichen Oberschenkels.Gleitlager Dieser Muskel hat sich an der Stelle verknöchert (Kniescheibe), an der die Sehne über die Knochen des Kniegelenks hin- und hergleitet. Vom unteren Rand der Kniescheibe verläuft eine kurze, kräftige Sehne zum Knochenvorsprung direkt unterhalb des Kniegelenks. Über diesen Sehne wird die Kniescheibe Kräften ausgesetzt, die beim Beugen des Knies nach oben und außen wirken.
Eine Kniescheibenluxation kommt am häufigsten bei Jugendlichen vor und betrifft dabei etwas mehr Mädchen als Jungenherausspringen. Diese ArtVerletzungen von Verletzung tritttreten meistens beim Sport auf.
Was geschieht bei einer Patellaluxation?
Symptome
Die Kniescheibe kann ganzsichtbar odernach teilweiseaußen aus ihrer natürlichen Position geschoben werden, wenn das Knie einen starken Aufprall erleidet oder ungünstig gebeugt wird. Bei einigen Menschen springt die Kniescheibe anatomisch bedingt leichter heraus, beispielsweise wenn sie eher klein ist oder höher liegt, wenn die Vertiefung im Oberschenkelknochen zu klein ist usw. In seltenen Fällen kann eine Kniescheibenluxation angeborenverrutscht sein.
Wenn das Knie ausgerenkt wird, gleitet die Kniescheibe stets zur Knieaußenseite und das Knie blockiert. Dies führt zu Schmerzen, und zwar vor allem auf der Innenseite der Kniescheibe bzw. des Knies. Durch Blutansammlungen schwillt das Knie schnell an. Manchmal renkt sich die Kniescheibe von selbst wieder ein. Dies erfolgt dann so unmittelbar, dass die betroffene Person den Hergang kaum nachvollziehen kann.
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Krankengeschichte gestellt sowie durch die Feststellung, dass sich die Kniescheibe zur Außenseite des Knies verschoben hat. Wenn die Kniescheibe sofort wieder von selbst an ihren Platz zurückgleitet und die Person den Vorfall eigentlich gar nicht wahrgenommen hat, ist es für den Arzt mitunter schwer, eine Diagnose zu stellen.
In der akuten Phase ist das Knie blockiert, das heißt, es lässt sich weder strecken noch beugen. Manchmal gleitet die Kniescheibe aber unmittelbar nach dem Herausspringen von alleine wieder zurück.
Häufig schwillt das Knie infolge von Blutungen schnell an. NachSchmerzen treten typischerweise auf der Innenseite des Knies auf. Viele Betroffene haben ein Instabilitätsgefühl im Knie.
Ursachen
Zu einer Patellaluxation kann es durch einen Unfall oder eine Sportverletzung kommen. Der häufigste Verletzungsmechanismus ist eine Drehbewegung des Knies nach innen, während der Fuß aufgesetzt auf dem WiedereinrenkenBoden steht. Häufige Sportarten sind z. B. Tanzen, Fußball, Turnen und Handball.
Risikofaktoren
- Schwäche des inneren Oberschenkelmuskels
- Schwacher Bandapparat
- Zu hoch stehende Kniescheibe
- Verformung der
KniescheibeFührungsrinne (Trochlea-Dysplasie) - Fehlstellung der Beinachse (X-Beine)
Häufigkeit
Eine Patellaluxation macht 2 bis 3 % aller Knieverletzungen aus. Die meisten Betroffenen sind ihresportliche InnenseiteKinder und dasJugendliche Kniegelenkim normalerweiseAlter schmerzempfindlich,zwischen da in Gelenkkapsel10 und Bändern20 RisseJahren.
Untersuchungen
Die entstandenKniescheibe sindist meist deutlich sichtbar nach außen verschoben. Das Knie wird von dem Arzt oder der Ärztin abgetastet und vorsichtig untersucht.
Nach einer akuten KniescheibenluxationPatellaluxation muss das Knie geröntgt werden, um kleine Brüche an der Kniescheibe oder am Rand des Oberschenkelknochens auszuschließen.
Manche MenschenEventuell leidenwird untereine einerMRT chronischen Kniescheibenluxation. Bei ihnen besteht ständig die Gefahrdurchgeführt, dassum sichfestzustellen, dasob KnieBänder ausrenktoder Knorpel verletzt wurden.
TherapieBehandlung
ManchmalDas gleitetTherapieziel ist eine Stabilisierung der Kniescheibe, um ein erneutes Herausspringen und Folgeschäden wie z. B. Arthrose zu verhindern.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme gilt grundsätzlich die PECH-Regel:
- Pause: Sportliche Aktivität sofort abbrechen und verletztes Knie ruhig halten.
- Eis: Die verletzte Stelle kühlen, am besten mit Eiswürfeln oder kalten Umschlägen. Vorsicht: Eiswürfel nicht direkt auf die Haut legen, sondern in ein Tuch wickeln!
- Compression: Ein Druckverband hilft gegen die Schwellung und stützt das Gelenk.
- Hochlagern: Verringert die Blutzufuhr im verletzten Knie. Außerdem wird die Gewebeflüssigkeit besser abtransportiert, was auch die Schwellung reduziert.
Schmerzmittel lindern die Schmerzen. Springt die Kniescheibe nach einer Luxationnicht von selbstallein anin ihrenihre Platzursprüngliche Lage zurück. In allen anderen Fällen ist Hilfe erforderlich, um die Kniescheibe wieder einzurenken. Wenn die Kniescheibe wieder an ihrem Platz ist, wird die Behandlung darauf ausgerichtet, einen Rückfall zu vermeiden.
Erste Hilfe
Konsultieren Sie einen Arzt, um die Kniescheibe wieder richtig zu positionieren. Möglicherweise können Sie selbst versuchen, bei gestrecktem Knie die Kniescheibe von außen zur Mitte hin zu drücken. Dies ist allerdings meist sehr schmerzhaft, sodass eine Betäubung erforderlich ist.
Wenn die Kniescheibe wieder eingerenkt ist, wird sie einigevon Wochenden langÄrzt*innen wieder eingerenkt. Anschließend wird die Patella mit einer Gipsschiene,Orthese Orthese,oder elastischereiner elastischen Bandage oder Tape stabilisiert. Bei jungen, aktiven Personen besteht bei einer nicht-operativen Behandlung – wie einer sechs- bis achtwöchigen Stabilisierung mit Gips oder Orthese – das Problem, dass über die Hälfte erneut eine Patellaluxation erleiden.
Operative Therapie
Nach dem Einrenken der Kniescheibe wird das Kniegelenk mitunter wie oben beschrieben immobilisiert, alternativ kann die verletzte Gelenkkapsel (Retinakulum) aber auch bei einem operativen Eingriff genäht werden. Eine frühzeitige Operation führt nachweislich zu weniger Rückfällen. Bei kleinen Brüchen (Avulsionen) ist ein operativer Eingriff stärker indiziert.
NachPhysiotherapeutische der Operation absolvieren die Patienten über mehrere Monate ein Reha-Programm unter physiotherapeutischer Anleitung. SportlerÜbungen können indabei derhelfen, Regelden nachinneren dreiOberschenkelmuskel biszu vierstärken Monatenund wiedereiner ihrenerneuten SportLuxation ausüben. Die Prognose ist sehr gutvorzubeugen.
WennIst die KniescheibenluxationKniescheibe einbereits wiederkehrendeszu Problemeinem istfrüheren Zeitpunkt schon mal herausgesprungen, oder liegen andere Begleitverletzungen wie Knochen- oder Knorpelverletzungen vor, kann eine Operation indiziertnotwendig sein, um die Kniescheibe zu stabilisieren.
Physiotherapie
Eine ausgerenkte Kniescheibe lässt sich häufig darauf zurückführen, dass die Muskulatur an der Oberschenkelaußenseite an der Kniescheibe „zieht“. Trainiert man in diesem Fall die Muskeln an der Innenseite des Oberschenkels, kann dieser Neigung entgegengewirkt und damit einem Rückfall vorgebeugt werden.
Prognose
Wenn
- Die
Muskeltraining allein das Problem nicht löst,Prognose istoftinsgesamteine stabilisierende Operation hilfreich. Wird eine chronische Kniescheibenluxation nicht behandeltgut,kannaberdiesabhängigmitvon den Begleitverletzungen, derZeitBehandlung, der Weiterbehandlung und Mitarbeit der Patient*innen. - Es kann zu einer
GelenkarthroseFunktionseinschränkungzwischendesKniescheibeKniegelenksundkommen,Oberschenkelknochensodassfnur etwa die Hälfte der Patient*innen nach 6 Monaten wieder das zuvor ausgeührenbte Sportniveau erreicht.
WeiterführendeWeitere Informationen
Stretching-Übungen bei VerletzungenKräftigungsübungen bei Verletzungen- Patellaluxation – Informationen für ärztliches Personal
Autoren
Autorin
PhilippUlrikeOllenschlägerBoos,MedizinjournalistRedakteurin von Deximed,KölnFreiburg- Susanna Allahwerde, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Berlin