Was sind Insektenbisse und -stiche?
Definition
SticheIn oderDeutschland Bissewerden vonInsektenstiche fast ausschließlich durch Bienen, Wespen und Hornissen verursacht. Zecken stechen zwar auch, aber sie zählen nicht zu den Insekten, wiesondern Mücken,sind Bienen,Spinnentiere.
Beißende LäusenInsekten sind Moskitos, Flöhen oder Zeckenhe, verursachen manchmal gar keine Symptome oder lösen nur harmlose Beschwerden wie JuckreizBettwanzen und kleine Quaddeln ausKriebelmücken. Die Reaktion kann aber auch deutlich heftiger ausfallen, mögliche Gründe hierfür sind:
Symptome
ÜbertragungTypischerweisevontretenErregernRötung,überSchwellung und Schmerzen/Juckreiz um dieInsektenBiss-(zoder Stichstelle auf.B.BesondersBorreliosenachdurchKriebelmückenbisseneinensindZeckenbiss);starkein tropischen Gebieten auch z. B.MalariaGroßflächiger Befall der HautHautreaktionen mitlokal schweren Reaktionen (z. B.Krätze)Infektion der offenen Stichwunden im Verlauf mit BakterienInsektenstich im Bereich von Mund/Rachen mit lokaler starker Schwellung, die zu Atembeschwerden führt.Vorliegen einer Allergie auf das entsprechenden Insektengift und schwere, evtl. lebensbedrohliche allergische Reaktion (Anaphylaxie, z. B. nach Wespenstich).
Mögliche Insekten
Biene, Wespe, Hummel, Hornisse, Mücke, Bremse: begrenzte oder etwas größere Hautreaktion oder allergische ReaktionFlöhe (Menschenfloh, Hundefloh, Katzenfloh, selten Hühnerfloh): Viele Bisse gleichzeitig sindBlasenbildung möglich.LäuseBei(Kopflaus,starkenFilzlaus)MilbenHautreaktionen(z.kannB.derVorratsmilben),betroffenedarunterBereichaucheinenKrätzmilbe (Skabies): Allergie oder ÜbertragungDurchmesser vonKrankheitserregernBettwanzen:10BeicmBefallunddermehrWohnungannehmenoftundschwierigüberzu1–2bekämpfenTage stark geschwollen und gerötet sein.Zecken:VorÜbertragungallemvon KrankheitserregernSkabies(Krätze): ausgedehnter Befall möglich
Diagnostik
Treten Hautveränderungen wie nach einem Biss/Stich auf, ist es wichtig, den möglichen Verursacher zu identifizieren:Gibt es Tiere, mit denen die betroffene Person in engem Kontakt war (Pferd, Hund, Katze, Vögel ...)?Aufenthalt auf Wiesen oder im Wald (Frühjahr und Sommer)?Reise ins (tropische) Ausland?Aufenthalt in unhygienischen Verhältnissen?
Meist handelt es sich um schwache Reaktionen, die mit beschwerlichem, aber harmlosem Juckreiz einhergehen. Oft bildet sich zudem eine kleine Hautschwellung, die im Laufe von einem oder zwei Tagen wieder verschwindet.Die Hautläsionen nach dem Stich oder Biss verschiedener Insekten sehen oft sehr typisch aus, etwa sichtbare „Gänge" unter der Hautoberfläche bei Krätze (Skabies).Die BetroffenenInsektenstiche könnenauchinsehrseltenenplötzlich Husten, Atemnot, Kreislaufbeschwerden entwickeln, wenn sieFällen eine anaphylaktischeAllergieReaktionetwaverursachen:gegenLebensbedrohlicheBienengiftAtembeschwerdenhaben.undDies kann auch auftretenKreislaufprobleme,ohne dassdieBetroffenen den Stich bemerkt haben. Möglicherweise ist die bestehende Allergie auch noch gar nicht bekannt.Husten, Atemnot und Schwellung im Bereich des Gesichts kann auch Folge einer Reaktion auf einen Insektenstich im Bereich des Rachenraums sein, auch wenn keine Allergie vorliegt.Ein Insektenstich/-biss kann auch zunächst keine Beschwerden machen, dann aber einige Tagen oder sogar Wochen späterzuFieber,einemschmerzenden Gelenken, Hautrötung und geschwollene LymphknotenSchock führen(Borreliosedurch Zeckenstich)können.EsDas ist ein Notfall, der umgehend ärztlich behandelt werden muss!
Ursachen
Insektenstiche
- Ziel der Insekten: Selbstverteidigung bei vermuteter Gefahr
- Jnjektion von Gift, das an sich harmlos für Menschen ist, aber in seltenen Fällen zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen führen kann.
Insektenbisse
- Ziel
auchder Insekten: Aufnahme von Blutbestandteilen - Injektion von Speichel in die Wunde. Der Speichel enthält Substanzen, die eine
Hirnhautentzündung folgenAbwehrreaktion (Frühsommer-Meningoenzephalitis,Hautreaktionen)FSMEauslösendurch Zeckenstich)kann. Je nach Insekt und Betroffenen kann ein Insektenstich/-biss natürlich auch sofortige und verzögerteAnaphylaktische Reaktionenauslösensind selten.
AchtungHäufigkeit
Insektenstiche und -bisse sind weit verbreitet und kommen besonders in den Sommermonaten vor; meist bei schwerenAufenthalt im Freien und mit leichter Kleidung, die viel freie Haut lässt.
Eine starke lokale Hautreaktion (Rötung, Schwellung, Juckreiz) tritt bei etwa 10 % der gestochenen oder gebissenen Personen auf. Anaphylaktische Reaktionen sind bei Stichen deutlich häufiger als bei Bissen und treten bei bis zu 3 % aller Insektenstiche auf.
Untersuchungen
Der Zustand kann sich schnell verschlechtern (starke Atemnot, Bewusstlosigkeit).Wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten, rufenFalls SiedeneineNotrufArztpraxisoderaufsuchen,akutmedizinischekönnenHilfeIhnen folgende Fragen gestellt werden:AtembeschwerdenBesteht die Gefahr einer anaphylaktischen Reaktion, ist eine notfallmäßige Behandlung nötig?SchwellungenWelchesanInsektLippenhat gestochen/gebissen undHalswann?AnzeichenFallseinerdasbeginnendenInsektOhnmachtnicht bestimmt werden kann: Gab es Kontakt zu Tieren? Gibt es Hinweise auf Flöhe oder andere Parasiten?VerwirrungBei Unterkünften mit geringem hygienischem Standard: Gibt es einen Hinweis auf Bettwanzen?schnellerWurdenPulsBlasenentwicklungschonaufMaßnahmender HautÜbelkeitergriffen,Erbrechen,wurdenBauchkrämpfe.Medikamente eingenommen?
Erste HilfeBehandlung
AllgemeineAllgemeines
- Bei Hinweis auf einen anaphylaktischen Schock: notfallmäßige Behandlung
Den Stachel wenn möglich entfernen. Diesen dabei vorsichtig wegkratzen, nicht zusammendrücken, denn der Stachel kann möglicherweise ein giftiges Sekret enthalten, und Sie riskieren, noch mehr Gift herauszudrücken.!- Die
EinstichstelleStich-/stelle mitkaltemLeitungswasserWasser,undeinemSeifenassenreinigenTuch oder Eisund kühlen. Bei Stichen im Mund kannFalls dasLutschenBeinvonbetroffenEiswürfelnist,die Schwellung reduzierenhochlagern.GegebenenfallsBeiGabeBedarfeineskannAntihistaminikums,einfalls vorhanden.KörperteilSchmerzmittel (z. B.den UnterarmIbuprofen)miteingenommender Einstichstelle ruhig halten.
Bei Bewusstseinstrübung oder AtembeschwerdenSorgen Sie dafür, dass die betroffene Person frei atmen kann, beugen Sie den Kopf vorsichtig nach hinten und heben Sie das Kinn an. Lockern Sie eng sitzende Kleidung, die Person sollte aufrecht sitzen und selbst die für sie angenehmste Position wählen.Falls die Person nicht aufrecht sitzen kann: Legen Sie sie auf die Seite, am besten in die stabile Seitenlage. Achten Sie darauf, dass sie weiter atmet.Hört die Patientin/der Patient auf zu atmen: Beginnen Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung (Kinder/Erwachsene) mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage.
Bei einer allergischen ReaktionVerfügt die betroffene Person selbst über ein Allergiemedikament, sollten Sie ihr bei der Einnahme helfen.Bei Schwindel oder Benommenheit: Legen Sie die Person hin und lagern Sie die Beine etwas höher.
Bei Stichen in Mund und HalsEin Stich im Mund oder im Hals kann gefährlich sein, weil er Schwellungen verursachen kann, die die Atemwege blockierenwerden.- Bei
StichstarkeminJuckreizMundeinoderAntihistaminikumHals(Medikament,Notrufdasalarmierenbei einer Allergie die Symptome lindert)
Insektenstiche
- Den Stachel so schnell wie möglich entfernen.
Wenn möglich, sollten Sie den Betroffenen einen Eiswürfel lutschen oder kleine Schlucke kaltes Wasser trinken lassen, um dieBei SchwellunginkanndeneineAtemwegenKortisoncremezuaufgetragenreduzierenwerden.- Ggf. zusätzlich Einnahme eines Glukokortikoids
Insektenbisse
- Bei starkem Juckreiz und/oder Schwellung kann eine Kortisoncreme aufgetragen werden.
- In schweren Fällen kann ein Glukokortikoid eingenommen werden.
VorbeugungWas können Sie selbst tun?- Nach einem Insektenbiss/-stich die Kleidung und die Haut nach weiteren Insekten absuchen, und diese ggf. entfernen.
- Bei Aufenthalt im Freien
(ZeltplatzHautpartienetc.) in der warmen Jahreszeit sind lange Kleidung, Moskitonetzebedecken undInsektenspraysMückenschutzzu empfehlen. Bei einer Allergie gegen Bienen sollte man nicht barfuß über Rasen/Wiesen laufen; bei einer Allergie gegen Wespen sehr vorsichtig beim Genuss von süßen Speisen oder Getränken im Freien sein, da diese Wespen anlocken.Lange Hosen und langärmelige Oberteile können beim Waldspaziergang vor einem Zeckenstich schützen; anschließend sollte man die Haut sehr genau nach einer Zecke absuchen.Haustiere sind regelmäßig auf Flöhe zu untersuchen und ggf. zu behandelnverwenden.
TherapiePrognoseBeiDie
einerPrognosekleinenistHautreaktionsehrreicht oft eine kühlende Cremegut,evtl.inmitdereinemRegelAntihistaminikumtretengegennurdenlokaleJuckreiz.SoforttherapieBeschwerdenim Notfall bei allergischer Reaktion (siehe oben). Vor einer schweren Reaktion bei erneutem Stich können bestimmte Medikamente (Notfallset) schützen. Zudem gibt es insbesondere bei Insektengiftallergieauf, dieOptionvoneinerselbstImmuntherapie (Hyposensibilisierung)heilen.Bei Flöhen, Läusen, Skabies etc. stehen bestimmte Substanzen zur Verfügung, durch die diese sich abtöten lassen.Hat das Insekt einen anderen Krankheitserreger übertragen, ist dieser zu behandeln.
IllustrationenWeitere Informationen
Akute und schwerwiegende allergische Reaktion (Anaphylaxie)FlöheZeckenstichLyme-Borreliose nach ZeckenstichFSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)Skabies (Krätze)LäuseHerz-Lungen-WiederbelebungKinderHerz-Lungen-WiederbeleungErwachseneBettwanzen- Insektenstiche und -bisse
Illustrationen
AutorenAutorinSusanneUlrikeMeinrenkenBoos,Dr.Redakteurinmed.von Deximed,BremenFreiburg