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Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Weibliche Geschlechtsorgane, Seitenansicht
Weibliche Geschlechtsorgane, Seitenansicht

Gebärmutterhalskrebs, auch als Zervix- oder Kollumkarzinom bezeichnet, ist weltweit die vierthäufigste Krebsart bei Frauen. In Ländern wie Deutschland, wo die gynäkologische Krebsfrüherkennung zum Standard zählt, ist das Zervixkarzinom allerdings deutlich seltener. In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.400–4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Etwa 1.500–1.600 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Krebserkrankung. Bei immer mehr Frauen werden bereits Krebsvorstufen entdeckt und entsprechend behandelt, sodass es gar nicht erst zur Tumorentstehung kommt. Bei diesen Vorstufen handelt es sich um Zellveränderungen, die normalerweise keine Symptome hervorrufen und bei einem Abstrich aus dem Gebärmutterhals (Zervix) im Rahmen der gynäkologischen Krebsfrüherkennung entdeckt werden. In einigen Fällen trifft man dabei allerdings auch auf ein Zervixkarzinom im Frühstadium. Wird ein invasiv wachsender Tumor im Gebärmutterhals gefunden, so handelt es sich oftmals um ein frühes Erkrankungsstadium. Die Heilungschancen sind in diesem Fall gut.

Definition

Die Gebärmutter (Uterus) ist etwa so groß wie eine Birne und wiegt zwischen 40 und 70 Gramm. Die Gebärmutterwand besteht aus einer etwa einen1 Zentimetercm dicken Muskelschicht und ist innen mit Schleimhaut ausgekleidet. Ein Teil dieser als Endometrium bezeichneten Schleimhaut wird regelmäßig während der Menstruation abgestoßen. Nach den Wechseljahren verkümmert die Gebärmutter und verliert merklich an Umfang. Der Gebärmutterhals stellt die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutterkörper dar, er ist mit einer speziellen Drüsenschleimhaut ausgekleidet, um Infektionen daran zu hindern, bis in die Gebärmutter vorzudringen. Im Bereich des äußeren Muttermunds geht die Schleimhautverkleidung des Gebärmutterhalses in die glattere Schleimhaut der Scheide über. Diese Grenze wird als Transformationszone (TZ) bezeichnet, und in diesem stark begrenzten Bereich können Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) zu Zellveränderungen und Krebsgeschwulsten führen. Der Abstrich zur Krebsfrüherkennung erfolgt in dieser Transformationszone,.

Symptome

Gebärmutterhalskrebs dieverursacht mittelsim einerfrühen ScheidenspiegelungStadium (Kolposkopie)in genauerder untersuchtRegel werdenkeine kannSymptome.

Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium kann ein ZervixkarzinomGebärmutterhalskrebs auch aufgrund der Symptome entdeckt werden. Häufig treten bei oder nach dem Geschlechtsverkehr Blutungen auf, oder beim Wasserlassen werden zugleich einige Tropfen Blut verloren. Blutungen nach der Menopause sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Bleibt die Erkrankung über einen längeren Zeitraum unentdeckt, kann es zu konstanten Blutungen aus der Scheide oder blutigem Ausfluss kommen. Dann können auch Schmerzen im Unterleib auftreten.

Ursachen

EinGebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) entsteht fast immer infolge einer sexuell übertragbaren Krankheit, die von einem Virus hervorgerufen wird. Es handelt sich um das humane Papillomavirus (HPV). Eine anhaltende Infektion mit krebserregenden Typen des HPV ist in der Regel eine  Voraussetzung für die Entstehung eines Zervixkarzinoms. Dieses entwickelt sich aus Zellveränderungen am Gebärmutterhals, der sog. zervikalen intraepithelialen Neoplasie. Die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 sind in etwa 70 % der Fälle für die Krebsentstehung verantwortlich. DennochDie kommt es bei lediglich 3 % aller Frauen mit einer HPV-Infektion zur Ausbildung eines Tumors. Über 80 % dermeisten HPV-Infektionen werden jedoch durch das körpereigene Immunsystem erkannt und innerhalb von 6 Monaten oderbis 2 Jahren beseitigt.

Risikofaktoren

LangeRisikofaktoren vertratfür maneine dieanhaltende Meinung,Infektion esmit bestündeHPV ein direkter Zusammenhang zwischen Gebärmutterhalskrebs und den individuellen sexuellen Gewohnheiten. Frauen, die sind häufig die Partner wechseln und bereits früh den ersten Geschlechtsverkehr haben oder sehr jung schwanger werden, scheinen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko zu tragen. Neuere Forschungsergebnisse haben diese Meinung allerdings etwas relativiert. Inzwischen weiß man, dass die Anzahl derwechselnde Sexualpartner*innen, das  Rauchen, ein früher Beginn der sexuellen Aktivität, die Anzahl der Geburten, eine eingeschränkte Funktion des Immunsystems (z. B. durch HIV-Infektion oder Medikamente), unzureichende Intimpflege und andere Geschlechtskrankheiten Risikofaktoren für eine anhaltende Infektion mit krebserregenden HPV-Typen sind. Auch genetische Risikofaktoren scheinen eine Rolle zu spielen.

Vorbeugung

ImpfungHäufigkeit

EineGebärmutterhalskrebs derist zentralen Ursachen fürweltweit die Entstehungvierthäufigste einesKrebsart Zervixkarzinomsbei Frauen. In Ländern wie Deutschland, wo die gynäkologische Krebsfrüherkennung zum Standard zählt, ist einedas HPV-InfektionZervixkarzinom allerdings deutlich seltener. HumaneIn PapillomavirenDeutschland verursachenerkrankten annäherndim 100 %Jahr der2018 Fälle4.320 vonFrauen an Gebärmutterhalskrebs,. Das bismittlere zuErkrankungsalter 70liegt %bei der55 Fälle von Vaginalkrebs, 90 % der Fälle von Analkrebs, 50 % der Fälle von Peniskrebs, 40 % der Fälle von Vulvakrebs und 12–35 % der Fälle von Krebs im Hals-Nasen-Ohren-BereichJahren. SchätzungenEtwa zufolge infizieren sich 50 % der1.500–1.600 Frauen insterben ihremjedes LebenJahr mitan Hochrisiko-HPVdieser Krebserkrankung.

Inzwischen gibt es Impfstoffe gegen die HPV-Varianten, die am stärksten mit einem erhöhten Krebserkrankungsrisiko verbunden sind. Die HPV-Impfung ist Teil des nationalen Impfprogramms und wird Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Sie soll ggf. bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Beide derzeit zugelassenen Impfstoffe schützen nachweislich vor

Untersuchungen 

  • Bei einer HPV-Infektion und vor Zellveränderungen, die durch die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen werden. Einer der Impfstoffe wirkt insgesamt gegen neun HPV-Typen und schützt somit zusätzlich vor dem Auftreten von Genitalwarzen (Condylomata acuminata).

    Als Nebenwirkungen der Impfung können Immunreaktionen an der Impfstelle, Kopfschmerzen und Schwindel auftreten.

    Einiges scheint für einen positiven Effekt der Impfung zu sprechen: Die HPV-Impfung verhindert wirksam Infektionen mit den entsprechenden HPV-Typen, und Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs treten bei geimpften Frauen deutlich seltener auf. Der Impfstoff wirkt auch gegen chronische Infektionen, chronische Erkrankungen und Tumoren, die andernorts im Körper von HPV verursacht werden, allerdings gibt es noch immer offene Fragen. Da von den Impfstoffen nicht alle krebserregenden HPV-Infektionen verhindert werden, sollten auch geimpfte Frauen weiter regelmäßig die Früherkennungsuntersuchungen in der Frauenarztpraxis wahrnehmen.

    Durchschnittlich vergehen 10–30 Jahre, bis sich infolge einer HPV-Infektion ein Zervixkarzinom entwickelt. Erste Studien zeigen nun, dass bei geimpften Frauen seltener Gebärmutterhalskrebs entsteht als bei nicht geimpften.

    Krebsfrüherkennung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs

    Frauen sollten spätestens ab dem Alter von 20 Jahren regelmäßig die Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrnehmen, die in Deutschland im Abstand von einem Jahr empfohlen werden. Bei gesunden Frauen mit unauffälligem Befund reicht es aus, diese Untersuchung einmal jährlich durchzuführen. Nach einer gynäkologischen Untersuchung  wird mithilfe eines Kunststoffspatels oder Wattestäbchens und einer kleinen Bürste eine  Zellprobe vom Gebärmutterhals  
    („Pap-Abstrich) abgenommen. Die Zellprobe wird anschließend unter einem Mikroskop auf Veränderungen untersucht. Zeigt der Befund eindeutige Zellveränderungen, erfolgen weitere Untersuchungen nach

  • Bei einem festenverdächtigen Schema.

    Weist die UntersuchungBefund der Zellprobe auferfolgt leichteeine ZellveränderungenScheidenspiegelung hin(Kolposkopie), wird ggf. im Labor eine HPV-Analyse vorgenommen. Alternativ können Sie gebeten werden, nach ein paar Monaten zu einer erneuten Kontrolluntersuchung zu erscheinen. Bei dieser wird sowohl ein HPV-Test durchgeführt als auch eine Zellprobe entnommen. Sind beide Befunde negativ (normal), erhalten Sie lediglich Bescheid, wann Sie einen erneuten Abstrich durchführen lassen sollten; anschließend genügen die üblichen jährlichen Kontrolluntersuchungen. Weist die Zellprobe weiterhin verdächtige Veränderungen auf oder lässt sich eine HPV-Infektion nachweisen, werden sie zur Kolposkopie (Scheidenspiegelung) und Biopsie an eine Facharztpraxis überwiesen.

    HPV-Tests wurden in Deutschland bislang nicht routinemäßig zur Früherkennung durchgeführtVollnarkose. Im Rahmen eines organisierten Screeningprogramms soll bei Frauen ab 35 Jahren zukünftig zusätzlich zum Zellabstrich auch eine Testung auf eine HPV-Infektion erfolgen. Diese Untersuchung kann alle 3 Jahre in Anspruch genommen werden.

    Kolposkopie und Biopsie

    Mithilfe eines speziellen Untersuchungsinstruments, dem Kolposkop, das am vorderen Ende mit einer Kamera und einer Lichtquelle versehen ist, untersuchen Gynäkolog*innen die Transformationszone am äußeren Muttermund und suchen nach Zellveränderungen oder einem Tumor. BeiDabei einemwerden verdächtigenauch Befund der Zellprobe oder des HPV-Tests wird zugleich eine Gewebeprobe (Biopsie) von den Bereichen im GebärmutterhalsGewebeproben entnommen, in denen sich Veränderungen feststellen lassen.

  • Behandlung von Frühstadien des Zervixkarzinoms

    Lassen sich bei einem Abstrich Zellveränderungen, sog. Krebsvorstufen oder Dysplasien, nachweisen, kann die Behandlung entweder mit einer elektrischen Schlinge, mittels Laser oder über eine Konisation erfolgen. Hier können Sie mehr zu den Vorstufen des Zervixkarzinoms erfahren.

    Untersuchungen bei Verdacht auf eine invasive Krebserkrankung

  • Besteht der Verdacht einer invasiven Krebserkrankung, musssoll unbedingt untersuchtfestgestellt werden, ob der Tumor gestreut hat.  Dazu wirdwerden eineUnterleib gynäkologischeund UntersuchungNieren mit Kolposkopie (ggf. in Vollnarkose) vorgenommen, bei der ggf. auch die Harnblase und der Enddarm mitUltraschall untersucht.
  • Bei werden.fortgeschrittener DarüberErkrankung hinauserfolgt wird die Lunge geröntgt, auch die Nieren und evtl. die Harnwege werden untersucht, z. B. mittels Ultraschall,eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) von Becken und Lunge. Sämtliche Untersuchungen sind vollkommen schmerzlos.

Stadieneinteilung (Staging)

  • Abhängig davon, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und ob sie gestreut hat oder nicht, wird Gebärmutterhalskrebs in verschiedene Stadien unterteilt. 
  • Dieses sogenanntesog. Staging ist von hoher Bedeutung für die Wahl der Therapiemethode. 
  • Im Stadium I ist die Erkrankung auf den Gebärmutterhals beschränkt. In diesem Stadium ist die Prognose sehr gut. Im Stadium IA ist der Tumor mikroinvasiv, dies bedeutet, dass er höchstens einige Millimeter groß und mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist. Dies betrifft etwa 20 % der Fälle. Im Stadium IB ist der Tumor größer, aber weiterhin auf den Gebärmutterhals begrenzt. Dies betrifft etwa 40 % der Fälle.  
  • Stadium IV ist deutlich seltener, es handelt sich um das schwerste Krankheitsstadium. Der Tumor ist in die Harnblase oder den Darm eingewachsen oder hat über die Blut- und Lymphgefäße in andere Bereiche des Körpers gestreut. 
  • Zwischen diesen beiden Extremen befinden sich die Stadien II und III.

TherapieBehandlung

  • Ziel der Therapie ist, die Erkrankung zu heilen oder ein Fortschreiten zu verhindern.
  • Ärzt*innen empfehlen Ihnen eine auf Ihre spezifische Situation zugeschnittene Behandlung. Die Erstellung eines individuellen Therapieplans beruht auf jahrelanger internationaler und nationaler Erfahrung.

Operation

  • Befindet sich die Erkrankung im Stadium I, wird normalerweise eine Operation vorgeschlagen. Bei älteren oder körperlich schwachen Frauen kann stattdessen eine Strahlentherapie erfolgen, da eine Operation bei ihnen möglicherweise mit hohen Risiken einhergehen würde. Den meisten Patientinnen wird allerdings eine Operation empfohlen, da die Strahlentherapie auch die Eierstöcke schädigt und somit die Hormonproduktion unterbricht.

     
  • Im frühsten Stadium der Krebserkrankung (Stadium IA1) und bei Krebsvorstufen beschränktkann sich der Eingriff auf die Entfernung des Muttermunds (Konisation) beschränken, sodass weiterhin die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht. 
  • Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, wird die Gebärmutter, evtl. zusammen mit den Lymphknoten im näheren Umfeld, chirurgisch entfernt. Dieser Eingriff wird als Hysterektomie (ggf. mit Lymphonodektomie) bezeichnet und geht normalerweise mit nur geringen Komplikationen einher.
  • Die häufigste Komplikation ist ein Lymphödem. Einige Frauen leiden nach der Operation möglicherweise an einer leichten InkontinenzHarninkontinenz, dies ist aber nur bei wenigen Patientinnen der Fall. 
  • Darüber hinaus existiert eine Methode, die als Trachelektomie bezeichnet wird. Sie umfasst die radikale Entfernung des Gebärmutterhalses bei gleichzeitiger Erhaltung der Gebärmutter und kann bei größeren Tumoren angewendet werden, wenn die FruchtbarkeitFertilität der Frau erhalten bleiben soll.

Strahlentherapie

  • Befindet sich die Krebserkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium, wird eine Strahlentherapie empfohlen. Dies wird, wie bereits erwähnt, auch dann getan, wenn die Ärzt*innen Ihrenden allgemeinen Gesundheitszustand als so schlecht beurteilen, dass eine Operation eine zu hohe Belastung für Sie darstellen würde.

  • Bei der Strahlentherapie können die Krebszellen zerstört werden, ohne dass die gesunden Zellen dabei in allzu hohem Maße in Mitleidenschaft gezogen werden. 
  • Die Behandlung kann beispielsweise intrakavitär, d. h. im Körperinneren, erfolgen: Dabei wird über einige Minuten eine radioaktive Quelle im Gebärmutterhals und dem oberen Drittel der Scheide platziert. Der Vorteil dieser Methode ist, dass das Tumorgewebe aus sehr geringem Abstand bestrahlt wird. Diese Behandlung erfolgt innerhalb von ein bis zwei Wochen normalerweise 4- bis 8-mal.
  • Als alleinige Maßnahme genügt sie allerdings nicht immer und wird daher zuweilen mit einer externen Bestrahlung kombiniert. Dabei wird die Gebärmutter täglich über einen Zeitraum von fünf bis sechs5–6 Wochen (je nach Ausbreitung der Erkrankung) von außen bestrahlt. Die externe Bestrahlung dauert jeweils nur wenige Minuten, ist schmerzlos und kann ambulant erfolgen. 
  • Die Strahlentherapie wird meisthäufig in Kombination mit Chemotherapie angewendet.

Nebenwirkungen

Die

  • Häufige Strahlentherapie erfolgt in niedriger Dosierung. Erfahrungsgemäß lassen sich dievorübergehende Nebenwirkungen dadurchder soBestrahlung geringsind wieSchmerzen möglichbeim halten. Für einige Patientinnen bedeutet diesWasserlassen, Durchfall, dass sie ein normales Leben ohne nennenswerte Beschwerden durch die Therapie führen können.

    Sie sollten allerdings stets davon ausgehen, dass es zu Beschwerden kommen kann. Bei den meisten Menschen verfärbt sich die Haut rötlich, ähnlich einem schwachen Sonnenbrand. In anderen Fällen wirkt die Haut eher braun und wird etwas dicker. Diese Veränderung kann nach der Behandlung bis zu einem Jahr oder länger andauern. Zu den weiteren potenziellen Nebenwirkungen zählen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

  • Auch Spätfolgen sind bei einer Strahlentherapie möglich, z. B. Harn- und Stuhlinkontinenz.
  • Bei einer Bestrahlung der Eierstöcke hört die Hormonproduktion auf. Jüngere Frauen kommen dann vorzeitig in die Wechseljahre. Dank der Hormontherapie lassen sich einige der körperlichen Beschwerden lindern. Viele der Betroffenen erleben die Situation allerdings als starke psychische Belastung – jüngeren Frauen macht vor allem die Tatsache zu schaffen, dass sie keine Kinder mehr bekommen können.

  • Eine häufige Nebenwirkung der Strahlentherapie ist Scheidentrockenheit, die zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr führen kann. Die Beschwerden können in der Regel durch die Verwendung spezieller Salben teilweise oder ganz behoben werden. Als Spätfolge einer Bestrahlung des Unterleibs kann es bei Frauen zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Lassen Sie sich in dem Fall ärztlich und evtl. von Ernährungsberater*innen beraten.

Chemotherapie

  • Die medikamentöse Behandlung mit Zellgiften (Zytostatika) wird auch als Chemotherapie bezeichnet. Sie wird bei fortgeschrittenen Krebsstadien des Zervixkarzinoms in Kombination mit einer Strahlentherapie angewendet.

SchwangerschaftVorbeugung

Impfung

  • Inzwischen gibt es Impfstoffe gegen die HPV-Varianten, die am stärksten mit einem erhöhten Krebserkrankungsrisiko verbunden sind. Die HPV-Impfung ist Teil des nationalen Impfprogramms und wird Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Sie soll ggf. bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr.
  • Beide derzeit zugelassenen Impfstoffe schützen nachweislich vor einer HPV-Infektion und vor Zellveränderungen, die durch die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen werden. Erste Studien zeigen auch, dass bei geimpften Frauen seltener Gebärmutterhalskrebs entsteht als bei nicht geimpften. Einer der Impfstoffe wirkt insgesamt gegen 9 HPV-Typen und schützt somit zusätzlich vor dem Auftreten von Genitalwarzen (Condylomata acuminata).
  • Zuweilen

  • Als Nebenwirkungen der Impfung können Immunreaktionen an der Impfstelle, Kopfschmerzen und Schwindel auftreten.
  • Da von den Impfstoffen nicht alle krebserregenden HPV-Infektionen verhindert werden, sollten auch geimpfte Frauen weiter regelmäßig die Früherkennungsuntersuchungen in der Frauenarztpraxis wahrnehmen.

Krebsfrüherkennung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs

  • Frauen sollten spätestens ab dem Alter von 20 Jahren regelmäßig die Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrnehmen, die in Deutschland im Abstand von 1 Jahr empfohlen werden.
  • Bei gesunden Frauen mit unauffälligem Befund reicht es aus, diese Untersuchung einmal jährlich durchzuführen. Zeigt der Befund eindeutige Zellveränderungen, erfolgen weitere Untersuchungen nach einem festen Schema.
  • Im Rahmen eines organisierten Screeningprogramms soll bei Frauen ab 35 Jahren zusätzlich zum Zellabstrich auch eine Testung auf eine HPV-Infektion erfolgen. Diese Untersuchung kann alle 3 Jahre in Anspruch genommen werden.

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung

  • Rauchen begünstigt langandauernde HPV-Infektionen und Zellveränderungen oderam einGebärmutterhals. ZervixkarzinomDaher währendsollten Sie auf das Rauchen verzichten.
  • Kondome bieten einen gewissen Schutz vor einer SchwangerschaftInfektion festgestelltmit HPV.

Prognose

Von Umder wederHPV-Infektion über die SchwangerschaftEntwicklung noch die eigene Gesundheit zu gefährden, sollte eine Untersuchung während der Schwangerschaft nicht aufgeschoben oder gar abgelehnt werden. Normalerweise genügt es, dievon Zellveränderungen nachbis hin zum invasiven Tumor vergehen in der EntbindungRegel zuJahre behandelnoder Jahrzehnte.

Die 5-Jahres-Überlebensrate bei Gebärmutterhalskrebs liegt in Deutschland durchschnittlich bei 65–69 %, allerdingsim kannStadium dasI Untersuchungsergebnisbei ausschlaggebend95 für%. dieDie ArtPrognose steht in direktem Zusammenhang mit der Größe des Tumors und dender Ausbreitung zum Zeitpunkt der Entbindung sein. Wenn Sie sich in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft befinden und mit einem invasiven Tumor diagnostiziert werden, erfolgt eine genaue Untersuchung und Abwägung, ob die Schwangerschaft abgebrochen werden sollte. Natürlich fällt ein solcher Entschluss nicht leicht, zuweilen kann eine Krebserkrankung aber eine akute Behandlung notwendig machen. Befindet sich das Zervixkarzinom in einem sehr frühen Stadium, oder liegt der Entbindungstermin weniger als drei Monate in der Zukunft, kann möglicherweise noch einige Wochen gewartet und dann ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, ehe mit der Krebstherapie begonnen wird.

Information ist wichtig!

Fragen Sie gezielt nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Es ist wichtig, dass Sie die Hintergründe der ärztlichen Ratschläge verstehen. Indem Sie sich mit der Erkrankung und den Therapiemöglichkeiten aktiv auseinandersetzen, stellen Sie sicher, die bestmögliche Unterstützung zu erhalten.

Weitere Informationen

Autor*innenAutorin

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
  • Julia Trifyllis, Dr. med., Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Münster/W.
Gebärmutterhalskrebs; Zervixkarzinom; Kollumkarzinom; HPV; humanes Papillomavirus; Zervix-Karzinom; Pap-Abstrich; HPV-Impfung
Gebärmutterhalskrebs, auch als Zervix- oder Kollumkarzinom bezeichnet, ist weltweit die vierthäufigste Krebsart bei Frauen. In Ländern wie Deutschland, wo die gynäkologische Krebsfrüherkennung zum Standard zählt, ist das Zervixkarzinom allerdings deutlich seltener.
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
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Gebärmutterhalskrebs, auch als Zervix- oder Kollumkarzinom bezeichnet, ist weltweit die vierthäufigste Krebsart bei Frauen. In Ländern wie Deutschland, wo die gynäkologische Krebsfrüherkennung zum Standard zählt, ist das Zervixkarzinom allerdings deutlich seltener.
Gynäkologie
Gebärmutterhalskrebs
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