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Trichomoniasis (Trichomonadenkolpitis)

Ursachen

Die Infektion wird vom Parasiten Trichomonas vaginalis beim Geschlechtsverkehr (Koitus) übertragen. Die Verwendung von Kondomen kann einer Infektionsverbreitung vorbeugen. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Der Parasit kann bis zu 24 Stunden auf Toilettensitzen, Handtüchern und in Saunen überleben. Eine Übertragung über diese Infektionswege ist sehr selten.

Die Inkubationszeit, d. h. der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Infektion, liegt bei 5–28 Tagen.

Zu den Risikofaktoren für eine Trichomonadeninfektion zählen häufig wechselnde Sexualpartner*innen, Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und frühere Trichomonadeninfektionen.

Diagnostik

Die Diagnose wird anhand der Symptome und einer gynäkologischen Untersuchung gestellt. Bei der Hälfte der infizierten Frauen verläuft die Erkrankung symptomlos.

Neben einem erhöhten Ausfluss (Fluor) ist die Scheidenschleimhaut stark gerötet. Auch die Haut um den Scheideneingang kann aufgrund des intensiven Juckreizes gerötet sein.

Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung wird ein Scheidenabstrich durchgeführt und untersucht. Unter dem Mikroskop ist der Parasit erkennbar, dessen Schwanz (Flagellum) die typischen lebhaften Schwimmbewegungen ausführt. Über einen PCR-Test kann genetisches Material des Parasiten nachgewiesen werden. Gleichzeitig wird die Probe meist auch auf andere sexuell übertragbare Erkrankungen untersucht.

Behandlung

Die Therapie erfolgt mithilfe von Medikamenten, die Metronidazol enthalten. Dabei handelt es sich um ein Antibiotikum, das den Parasiten effektiv abtötet. Das Medikament wird normalerweise als Einzeldosis in Form von 4 Tabletten zu je 500 mg (insgesamt 2 g) verabreicht. Bei fehlendem Therapieerfolg und zum Ausschluss einer Neuinfektion erfolgt die Behandlung über 7 Tage in Form von 2 Tabletten täglich. Während der Therapie sollte kein Alkohol getrunken werden. Alkohol und Metronidazol in Kombination können zu starker Übelkeit führen. Solange die Symptomatik anhält, sollte kein Geschlechtsverkehr stattfinden, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern, d. h. ungefähr eine Woche. Etwa 10–50 % aller mit Trichomonas vaginalis infizierten Frauen zeigen keine Symptome.

Die Übertragungsrate von der Mutter auf den weiblichen Säugling im Zusammenhang mit der Geburt beträgt 2–17 %. Metronidazol darf, wenn nötig, in der kompletten Schwangerschaft angewendet werden. Eine Trichomonadeninfektion während der Schwangerschaft wird mit einem erhöhten Frühgeburtenrisiko in Zusammenhang gebracht. Eine Behandlung mit Antibiotika scheint jedoch nicht dazu beizutragen, die Frühgeburtengefahr oder Übertragung auf das Neugeborene zu mindern.

Prognose

Die Erkrankung spricht gut auf die Behandlung an und heilt bei Therapie schnell aus. Zur Prävention verhindern Kondome die Übertragung von Trichomonas vaginalis beim Intimkontakt.

Weitere Informationen

Autor*innen

  • Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
  • Julia Trifyllis, Dr. med., Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Münster/W.
Vaginalinfektion; Vaginalausfluss; Trichomonas vaginalis; Geschlechtskrankheit; Sexuell übertragbare Erkrankung
Eine Trichomonadeninfektion ist eine sexuell übertragbare Infektion der Scheide und/oder Harnröhre. Die Erkrankung bewirkt einen gelblich-grünen und übel riechenden Ausfluss (Fluor).
Trichomoniasis (Trichomonadenkolpitis)
https://deximed.de/home/klinische-themen/gynaekologie/patienteninformationen/infektionen-entzuendungen/trichomonaden-kolpitis/
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Eine Trichomonadeninfektion ist eine sexuell übertragbare Infektion der Scheide und/oder Harnröhre. Die Erkrankung bewirkt einen gelblich-grünen und übel riechenden Ausfluss (Fluor).
Gynäkologie
Trichomonaden-Kolpitis
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