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Reaktive Arthritis

Was ist reaktive Arthritis?

Definition

ReaktiveDie reaktive Arthritis ist eine Gelenkentzündung, die nach einem bakteriellen Infekt des Darms, der Harn- oder Geschlechtsorgane sowie der Atemwege auftreten kann.

Symptome

Eine reaktive Arthritis beginnt oftbei den meisten Patient*innen mit akuteneinem Schwellungendeutlichen Krankheitsgefühl. Sie fühlen sich müde, Schmerzempfindlichkeit,haben Wärme, RötungenFieber und eingeschränkterkeinen BeweglichkeitAppetit. Dazu kommen Schmerzen in einem oder mehreren großenGelenken, Gelenken. Entzündungen der Knie und Knöchel kommen in 80 % der Fälle vor. Etwa die Hälfte der Patienten haben Gelenkentzündungenoft in den SchulternBeinen oder Füßen. Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, Ellbogendruckempfindlich und Handgelenken. Bei einem Viertel der Erkrankten treten Schmerzen im unteren Rückenbereich auf. Dies deutet auf eine Entzündungoder in denihrer GelenkenBeweglichkeit zwischen Rücken und Becken hineingeschränkt.

AuchBegleitend Schmerzenkönnen Beschwerden im Bereich der Augen, der Haut oder beim Wasserlassen auftreten. Typisch sind z. B. schmerzende, brennende oder gerötete Augen, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen, schuppende Hautveränderungen an den Sehnenansätzen kommen häufig vor, insbesondere am Ansatz der AchillessehneHand- und am Ansatz der Bindegewebshülle unter dem Fuß.sohlen Außerdemsowie kommenBeschwerden häufigbeim Entzündungen in den SchlüsselbeingelenkenWasserlassen und invermehrter den Gelenken zwischen Brustbein und Rippen vor. Die Patienten bemerken diese Entzündungen selbst oft nicht, die Gelenke sind jedoch bei Druck schmerzempfindlich. Beschwerden an Haut und Schleimhäuten kommen ebenfalls häufig vorHarndrang.

Ursachen

InAuslöser dereiner akutenreaktiven PhaseArthritis derist Erkrankungeine tretenbakterielle häufig Unwohlsein, Müdigkeit, Fieber, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit auf. Etwa die Hälfte der Patienten berichtet über InfektionenInfektion des Darms, der HarnwegeHarn- und Geschlechtsorgane oder desder UnterleibsAtemwege, die etwaim eineDurchschnitt bis vier2–4 Wochen vorvorher demstattgefunden Ausbruch der Gelenkentzündung auftratenhat. DieNicht restlichenalle PatientenPatient*innen hattenbemerken wahrscheinlich ebenfalls einediese Infektion, ohneda diesesie jedochmitunter bemerktnur zusehr habenleichte oder auch gar keine Beschwerden verursachen kann.

Begünstigt Einewird Untergruppedie derEntwicklung einer reaktiven Arthritis bildetdurch dieeine sogenanntegenetische Reiter-KrankheitVeranlagung. TypischSo fürhaben diesesMenschen Syndrom sind Entzündungenmit der HarnrGenvariation HLA-B27 ein um den Faktor 10–20 erhöhrehtes (Urethritis)Krankheitsrisiko.

Häufigkeit

Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland 50 von 100.000 Menschen an einer reaktiven Arthritis. Die Mehrzahl von ihnen ist jünger als 40 Jahre alt, Arthritisbei Kindern liegt der Altersgipfel zwischen dem 8. und Entzündungen12. der Bindehaut des Auges (Konjunktivitis)Lebensjahr.

Wie viele FAuffälle reaktiver Arthritis jährlich auftreten,llig ist nochim nichtKindesalter vollstein deutlicher Geschlechterunterschied: Jungen sind dreimal händigufiger bekannt.betroffen Reaktive Arthritis infolge sexuell übertragener Krankheiten kommt vor allem bei jungenalsnnern vordchen. ReaktiveIm ArthritisErwachsenenalter nachgleicht einersich Darminfektiondas trittVerhältnis beiwieder aus. Frauen und Männernnner sind dann etwa gleich häufig aufbetroffen.

Untersuchungen

Zu Beginn Ihrer Untersuchung wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihre aktuellen Symptome und Beschwerden erheben. Eine wichtige Information ist außerdem, ob Sie in den letzten Wochen erkrankt waren oder Beschwerden im Bereich von Darm, Harn- oder Geschlechtsorganen sowie den Atemwegen wahrgenommen haben.

70–80Anschließend % der Personen, die nach einer Infektion Arthritis bekommen, weisen einen besonderen Gewebetyp namens HLA-B27 auf. 1–2 % aller Patienten mit Infektionen, die durch die unten aufgeführten Bakterien verursacht werden, entwickelnfolgt eine reaktive Arthritis. Das Risiko ist bei Personen mit dem Gewebetyp HLA-B27 deutlich erhköht.

Ursache

Eine große Anzahl von Infektionen mit verschiedenen Bakterien kann zur Entwicklung von reaktiver Arthritis führen. Die häufigsten sind: (1) Darmbakterien wie Shigellen, Salmonellen, Yersinien und Campylobacter, sowie (2) Bakterien aus den Harnwegen und Geschlechtsorganen, wie Chlamydien und Gonokokken.

Diagnose

Die Krankengeschichte, wie oben beschrieben, ist typisch. Oft ist der Zusammenhang zwischen Infektion und Arthritis unklar und Ärzte finden die Lösung nicht immer nach dem ersten Gespräch und der erstenrperliche Untersuchung.

Häufig Hierbei werden die BlutsenkungGelenke auf Rötungen, CRPSchwellungen, Druckschmerz, Erwärmungen und weitereBewegungseinschränkungen Blutwerte gemessenkontrolliert. BeiIhre akuter reaktiver Arthritis sind die Blutsenkung sowie CRP erhöht. Der Hämoglobin-Wert liegt zunächst im normalen BereichHaut, sinkt anschließend jedoch ab. Eine Antikörper-Analyse aktueller BakterienSchleimhaut und Viren wird bei Verdacht auf reaktive Arthritis durchgeführt. Der Arzt kann zudem Proben für die Kultivierung von Bakterien aus dem Rachen (Streptokokken), dem Darm (pathogene Darmbakterien) und der Harnröhre/dem Gebärmutterhals (Chlamydien, Gonokokken) entnehmen. Um Gelenkrheumatismus auszuschließen,Augen werden spezielle Blutuntersuchungen durchgeführt. Ein Test der Patientenoptisch auf den Gewebetyp HLA-B27 kann dazu beitragen, die Zuverlässigkeit der Diagnose zu erhöhen. Der Gewebetyp HLA- B27 kommt jedoch auch bei Patienten mit anderen Erkrankungen gehäuft vor und kann auch bei Gesunden vorliegen. Röntgenaufnahmen der betroffenen Gelenke sind nicht erforderlich, da sich Veränderungen erstuntersucht nachund längererIhnen Zeitwird entwickelnBlut abgenommen. Manchmal kann es sein, dass weitere radiologische oder kardiologische Untersuchungen notwendig sind. Ist dies der Fall, werden Sie an entsprechende Spezialist*innen überwiesen.

Sollten Sie an einer reaktiven Arthritis erkrankt sein, werden Sie zur Weiterbehandlung in ein Krankenhaus eingewiesen. Wenn Sie ausreichend mobil sind und eine gute Zusammenarbeit mit Spezialist*innen möglich ist, können notwendige Untersuchungen und Therapien auch ambulant durchgeführt werden.

Behandlung

NichtsteroidaleDie Antirheumatika (NSAR wie Naproxen, Ibuprofen etc.) sind die MedikamenteBehandlung der ersten Wahl bei reaktiverreaktiven Arthritis verfolgt zwei Ziele: Akute Schmerzen und Beschwerden lindern sowie Komplikationen oder dauerhafte Beschwerden verhindern. Sie reduzierenerhalten dafür ein sog. nicht-steroidales Antirheumatikum (z. B. Naproxen oder Diclofenac). Das Medikament wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Ergänzend sollten betroffene Gelenke mehrmals täglich gekühlt und/oder gewärmt werden. Während der Akutphase sind Entlastung und Schonung der betroffenen Gelenke im Alltag sinnvoll. Im Rahmen einer Physiotherapie arbeiten Sie gezielt daran, dass Gelenkfunktionen und Muskulatur erhalten bleiben. Um das Laufen zu erleichtern, können Einlagen bzw. Gelkissen für den Fersenbereich verordnet werden.

Bei einigen Patient*innen kommt es vor, dass die Gelenkentzündungenndung und wirken schmerzlindernd. Absaugen von Gelenkflüssigkeit oder eine Injektion von Kortison in die Gelenke kann bei einigen Patienten hilfreich sein. Bei Entzündungen, die sich durchauf die Behandlung mit NSAReinem nicht-steroidalen Antirheumatikum nicht bessern,ausreichend können Basistherapeutika wie Sulfasalazin und einige Arten von Chemotherapeutika wirksam seinanspricht. HierbeiIn handeltdiesem esFall sich allerdings umkann eine Spezialbehandlung,Kortisoninjektion in die imbetroffenen individuellenGelenke Falleine zusammenAlternative darstellen. Sollten die akuten Beschwerden länger als 6 Wochen bestehen bleiben, kann eine sog. Basistherapie (DMARD = Disease Modifying Antirheumatic Drugs) mit dem FacharztRheumamedikamenten erwogen werden. kann.

SobaldSie wirkt stark entzündungshemmend und führt dazu, dass die akuteGelenkentzündung Krankheitsphaselangsam endet, ist es wichtig, ein Training nach den Empfehlungen der Physiotherapeuten zu beginnen. Das Training beugt einer Schwächung und Verkürzung der Muskeln sowie einer Schrumpfung der Gelenkhäute vor, die zu Fehlstellungen der Gelenke führen kann. Wichtig ist jedoch, beim Training eine Überbelastung der Gelenke zu vermeiden, die gerade entzündet waren.

Idealerweise sollten der Hausarzt, ein Physiotherapeut und ggf. ein Rheumatologe zusammenarbeitenabklingt.

Prognose

Die Erkrankung kann zeitweise die Arbeitsfähigkeit einschränken. In der Regel heilt dieEine reaktive Arthritis ist keine lebensbedrohliche Erkrankung und heilt bei den meisten Patient*innen innerhalb von 3–126 Monaten ohne dauerhafte Beschwerden aus. BeiEtwa 20–40 % einigender BetroffenenPatient*innen kannhaben weiterhin Beschwerden durch eine Chronifizierung der Gelenkentzündung, leiden unter Gelenkschmerzen und Sehnenproblemen oder erkranken erneut an einer reaktiven Arthritis. Ein erhöhtes Risiko tragen Patient*innen mit der Genvariante HLA-B27 sowie Patient*innen, bei denen es jedoch zu mehreiner oderAugenbeteiligung wenigerbzw. chronischenEntzündung Beschwerdender kommen, insbesondere im RückenHarn- und inGeschlechtsorgane den Fersen. Regelmäßige Physiotherapie nach der akuten Krankheitsphase ist wichtig, um Komplikationen und chronischen Beschwerden vorzubeugen. Das Risiko, dass die Erkrankung wieder auftritt, beträgt jährlich ca. 15 %kam.

Weitere Informationen

Illustrationen

Akute Arthritis.jpg
Akute Arthritis
Chronische Arthritis.jpg
Chronische Arthritis

AutorenAutorin

  • Marie-ChristineCarina FritzscheSteyer, ÄrztinMedizinjournalistin, FreiburgWien

 

Reaktive Arthritis; Gelenkschmerzen; Gelenke; Schwellung von Gelenken; Rötung von Gelenken; HLA-B27; Urogenitalinfektion; Gastrointestinalinfektion; Postinfektiöse Arthritiden; Reiter-Syndrom; Reiter-Krankheit; Morbus Reiter; Spondylarthropathien
ReaktiveEine reaktive Arthritis istverursacht dieSchmerzen Bezeichnungin feinem oder mehreren Gelenken und geht mit einem starken Krankheitsgefürhl eineeinher. GruppeMit voneiner GelenkentzündungenKombination aus Medikamenten, beiPhysiotherapie denenund Forscherphysikalischen vermuten,Maßnahmen dasskann diesie Erkrankunggut durchbehandelt Infektionenwerden ausgelöstund wirdheilt in den meisten Fällen innerhalb weniger Monate folgenlos aus.
Reaktive Arthritis
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CG 15.03.23 chck go 2.9., MF 30.11.2017
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ReaktiveEine reaktive Arthritis istverursacht dieSchmerzen Bezeichnungin feinem oder mehreren Gelenken und geht mit einem starken Krankheitsgefürhl eineeinher. GruppeMit voneiner GelenkentzündungenKombination aus Medikamenten, beiPhysiotherapie denenund Forscherphysikalischen vermuten,Maßnahmen dasskann diesie Erkrankunggut durchbehandelt Infektionenwerden ausgelöstund wirdheilt in den meisten Fällen innerhalb weniger Monate folgenlos aus.
Rheumatologie
Reaktive Arthritis
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