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Scheuermann-Krankheit

Was ist die Scheuermann-Krankheit?

Definition

Bei der Scheuermann-Krankheit führt eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule dazu, dass der Rücken mit der Zeit eine übermäßige Krümmung (Kyphose) entwickeln kann. Die Wirbelkörper wachsen dabei hinten stärker als vorn. Dadurch nehmen sie die Form eines Keils an, dessen flacherer Teil nach vorn weist. In der Regel geschieht dies im Bereich der Brustwirbelsäule, wodurch sich eine vermehrte Rundung des oberen Rückens entwickelt. Eine solche keilförmige Verformung kann aber auch im Bereich der Lendenwirbelsäule auftreten und zur Abflachung des unteren Rückens führen. Die Erkrankung kann nur über einige Wirbelkörper aufreten oder den Großteil der Wirbelsäule betreffen.

Symptome

Die Erkrankung tritt in der Regel bei Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren am Ende der Wachstumsphase auf. Die Häufigkeit der Erkrankung wird auf 4–8 % geschätzt. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.

Ursache

Die Ursache der Erkrankung ist bisher nicht abschließend geklärt. Da ähnliche Verformungen auch bei etwa 50 % der Geschwister von Patienten auftreten, wird eine genetische Veranlagung vermutet. Ein Zusammenhang der Erkrankung mit Leistungssport ist umstritten. Es wird angenommen, dass die Wachstumsstörung mit einer gestörten Durchblutung der Wirbelkörper zusammenhängt.

Symptome

Die PatientenBetroffenen werden durch eine „schlechten Haltung“ oder die Ausbildung eines Rundrückens auffällig. Oftmals bestehen keinerlei Beschwerden oder Schmerzen. EsIm Verlauf können im Erwachsenenalter jedoch Ermüdungserscheinungen und mäßige Schmerzen im betroffenen Wirbelsäulenbereich auftreten, insbesondere nach körperlicher Anstrengung und Sport sowie am Ende des Tages. Die Schmerzen lassen in Ruhe meist nach.

Als Folgeerscheinung können im Erwachsenenalter z. B. Bandscheibendegenerationen auftreten.

Diagnostik

Ursachen

Die DiagnoseUrsache der Erkrankung ist bisher nicht abschließend geklärt. Verschiedene Faktoren werden als Auslöser diskutiert. Da ähnliche Verformungen auch bei etwa 50 % der Geschwister von Betroffenen auftreten, wird ofteine anhandgenetische desVeranlagung klinischenvermutet.

Häufigkeit

  • Die BildsErkrankung einertritt vermehrtenin der Regel bei Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren am Ende der Wachstumsphase auf.
  • Die Häufigkeit der Erkrankung wird auf 4–8 % geschätzt.
  • Jungen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.

Untersuchungen

  • Die verstärkte Rückenkrümmung gestelltist am besten sichtbar, wenn sich die Person nach vorne beugt. Die Krümmung kann weder durch Beugen nach vorn oder hinten noch durch Liegen auf dem Rücken begradigt werden. Das Vornüberbeugen kann erschwert sein.
  • In einer Röntgenuntersuchung können typische keilförmige Verformungen der betroffenen Wirbel erkannt werden.

TherapieBehandlung

In

  • Für den meisten FällenTherapieerfolg ist dieeine Ausprägungfrühzeitige Diagnose entscheidend.
  • Eine leichte Krümmung der SchmerzenWirbelsäule geringkann bisphysiotherapeutisch nichtbehandelt vorhandenwerden. EineDabei Physiotherapiewerden Übungen zur Kräftigung der Rumpf- und ggfRückenmuskulatur durchgeführt.
  • Bei stärkerer Krümmung wird zusätzlich das Tragen eines Stützkorsetts ist in der Regel ausreichendempfohlen. Es sollte auf eine gerade Sitzhaltung geachtet werden. Außerdem empfiehlt sich eine sportliche Betätigung, bei der der Rücken nicht zu stark belastet wird. Hilfreich ist die Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Sportarten Sie ausführen können. Kinder sollten vornübergebeugte Positionen, wie z. B. beim Radfahren und Rudern, vermeiden. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und unabgeschlossenem WachstumDieses kann eine KrümmungVerschlechterung durchder dasErkrankung Tragenverhindern einesund Korsettssoll inbis Kombinationzum mitAbschluss Physiotherapiedes teilweiseWachstums korrigiertgetragen werden. 

Operation

  • Bei einer extremen Abweichung der Wirbelsäulenkrümmung kann nach abgeschlossenem Wachstum ggf. eine Operationoperative inAufrichtung Frageder Wirbelsäule infrage kommen.

  • Eine Operation wird jedoch nur bei starken Beschwerden oder einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion empfohlen.
  • Ob das Tragen eines Stützkorsetts oder eine Operation eventuelle Folgen der Erkrankung verhindern kann, ist bisher nicht abschließend geklärt.

Was können Sie selbst tun?

  • Körperliche Aktivität wird empfohlen, dabei ist Krafttraining der Rückenstrecker und Bauchmuskulatur sehr wichtig.
  • Kinder sollten vornübergebeugte Positionen, wie z. B. beim Radfahren und Rudern, vermeiden.
  • Sportarten, die die Wirbelsäule stark belasten (z. B. Turnen, Gewichtheben), und das Tragen von schweren Rucksäcken sollten vermieden werden.
  • Auch im Beruf sollten Tätigkeiten vermieden werden, die die Wirbelsäule belasten.

Prognose

Die Prognose hängt vom Grad der FehlbildungFehlhaltung ab und ist für die überwiegende Mehrheit der PatientenBetroffenen gut. Langzeitstudien deuten jedoch auf vermehrte Rückenschmerzen im Erwachsenenalter hin, insbesondere bei Veränderungen in der Brust- und Lendenwirbelsäule. Übergewicht erhöht das Risiko für Rückenschmerzen.

Weitere Informationen

AutorenAutor*innen

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
  • Marleen Mayer, Ärztin, Mannheim
Scheuermann; Scheuermann-Krankheit; Morbus Scheuermann; Kyphose; Kyphosierung; Osteochondritis deformans juvenilis dorsi; Wachstumsstörung der Wirbelsäule; Wirbelsäulenverkrümmung
Die Scheuermann-Krankheit tritt bei Jugendlichen, vor allem bei Jungen, auf. In der Regel haben die PatientenBetroffenen kaum oder keine Beschwerden. Die Krankheit manifestiert sich typischerweise in einer vermehrten Krümmung des Rückens.
Scheuermann-Krankheit
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Die Scheuermann-Krankheit tritt bei Jugendlichen, vor allem bei Jungen, auf. In der Regel haben die PatientenBetroffenen kaum oder keine Beschwerden. Die Krankheit manifestiert sich typischerweise in einer vermehrten Krümmung des Rückens.
Pädiatrie
Scheuermann-Krankheit
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