Was ist der Barrett-Ösophagus?
Definition
Der Barrett-Ösophagus bezeichnet eine Krankheit, bei der die Schleimhaut imin Ösophagusder (Speiseröhre (Ösophagus) verändert ist und dadurch anfällig für die Entwicklung eines bösartigen Tumors wird.
Der ÖsophagusNahrungsbrei erstrecktgelangt sichdurch vomden Rachen bis zum Magen. Der Nahrungsbrei fließt durchin die Speiseröhre und weiter in den Magen,. woDort wird zur Unterstützung der Verdauung die Magensäure gebildet wird, die die weitere Verdauung unterstützt. Die Magensäure kann empfindliche Schleimhäute angreifen; dies wird im Magen jedoch beim gesunden Menschen durch verschiedene Mechanismen verhindert. Zudem verhindert einEin ringförmiger Muskel am EingangMageneingang desverhindert Magens üblicherweisenormalerweise, dass Magensdie Säure wieder nach oben in die Speiseröhre zurückfliefließen kannt. Allerdings geschieht dies aus unterschiedlichen Gründen bei vieleneinigen Menschen nicht so effektiv; sie leiden dann an Refluxder Refluxkrankheit (Sodbrennen). Tritt dies regelmäßig auf und verursacht deutliche Symptome, sprechen Ärzte von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit und empfehlen verschiedene Behandlungsmaßnahmen, u.a. auch die Einnahme säurehemmender Medikamente.
Besteht eine Refluxkrankheit über längere Zeit, so schädigt der fortwährende Kontakt der Magensäure die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre im Abschnitt kurz vor dem Magen. Die Schleimhautzellen, die normalerweise dem Zelltyp des sogenannten mehrschichtigen Plattenepithels angehören, verändern sich in einigeneinen Fällen dann zu sogenannten Zylinderepithelzellen –einemanderen Zelltyp, der üblicherweise nurim in anderen OrganenDarmtrakt vorkommt. Liegen diese Zellveränderungen vor, besteht die Krankheit Barrett-Ösophagus. Etwa 5% der Patienten mit einer Refluxkrankheit entwickeln im Laufe der Zeit einen Barrett-Ösophagus. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Diese Erkrankung führt zwar selbst nicht zu Beschwerden, geht aber mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs einher: Etwa 5% der Männer und 3% der Frauen mit
Symptome
Beim Barrett-Ösophagus entwickelnzeigen im Laufe ihres Lebens einen solchen bösartigen Tumor.
Ursachen
Als Ursachen für einen Barrett-Ösophagus sind neben der Refluxkrankheit andere Faktoren zu nennen,sich die zugleichen Symptome, wie bei einer Reizung beziehungsweise Entzündung der Schleimhaut in der Speiseröhre führen können, darunter Schäden infolge einer Chemotherapie oder auch der (längerfristigen) Einnahme von Schmerzmitteln wie etwa Diclofenac.
Folgende Risikofaktoren für die Enstehung eines Barrett-Ösophagus sind bekannt:
- Refluxkrankheit
, Übergewicht (weil dadurch die Gefahr eines Reflux erhöht ist),Rauchen,höheres Alter (>50–60 Jahre),Rückfluss von Galle in Kombination mit Rückfluss von Magensäure.
Symptome
Der Barrett-Ösophagus selbst macht keine Beschwerden; manche Patienten zeigen daher keine Symptome. Meist aber liegt eine Refluxkrankheit zugrunde, die sich wie folgt äußert: Sodbrennen, saures Aufstoßen oder brennender Schmerz in der Magengegend, der manchmal bis hoch ins Brustbein ausstrahlt. Die SymptomeBeschwerden werden manchmal durch Mahlzeiten und bestimmte Körperhaltungrperhaltungen (flaches Liegen, Vornüberbeugen) beeinflusst/verschlimmert. Ist dieder ErkrankungBarret-Ösophagus schwersehr ausgeprägtweit fortgeschritten, können die Betroffenen auch unter Schluckstörungen oder gar Blutungen leiden oder bereits deutlich an Gewicht verloren haben. Dies sind Warnsymptome, die eine rasche Abklärung der Ursachen erfordern.
Ursachen
WennWie genau der RefluxBarrett-Ösophagus entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich tragen mehrere Faktoren zur Krankheitsentwicklung bei, darunter die Lebensqualitätgenetische beeinflusstVeranlagung, die Funktion des eigenen Abwehrsystems sowie chemische und strukturelle Vorgänge an der Speiseröhre.
Folgende Risikofaktoren für die Entstehung eines Barrett-Ösophagus sind bekannt:
- regelmäßige Symptome einer Refluxkrankheit
- höheres Alter
- männliches Geschlecht
- Übergewicht
- Rauchen
- andere Familienmitglieder mit Barrett-Ösophagus.
Es sind auch schützende Faktoren für die Entwicklung eines Barrett-Ösophagus bekannt:
- obst- und gemüsereiche Ernährung
- eine
medikamentöseInfektionBehandlungdeserforderlichMagensmacht,mitsprichtdemmanBakterium Helicobacter - bestimmte Medikamente (Statine und NSAR).
Häufigkeit
Die Häufigkeit des Barrett-Ösophagus hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Ca. 3–12 % der Menschen mit anhaltenden Refluxsymptomen weisen einen Barrett-Ösophagus auf. Das entspricht in etwa 1–2 von einer100 RefluxkrankheitErwachsenen in Deutschland. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter; Kinder bekommen selten einen Barrett-Ösophagus. Männer sind ca. 2- bis 3-mal häufiger betroffen als Frauen. Bei Menschen afrikanischer oder asiatischer Abstammung ist die Erkrankung selten.
DiagnostikUntersuchungen
- Oft wird die Diagnose in Verbindung mit einer Gastroskopie (Magenspiegelung) gestellt, die man aufgrund von
Bei Personen, die Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Schlucken haben, die ungewollt Gewicht verlieren oder sich blutig erbrechen, sollte unbedingt eine Gastroskopie erfolgen. - Schon anhand des Aussehens der Schleimhaut kann
die Ärztinwährend der Spiegelung der Speiseröhreeinenein Barrett-Ösophagus als Diagnosevermutenvermutet werden. - Eine sichere Diagnose und die Beurteilung des Schweregrades
ist jedoch erstsind nach einer mikroskopischen Untersuchung mehrerer Gewebeproben von der Speiseröhre möglich.Daher wird die Ärztin während der Untersuchung je nach Aussehen der Schleimhaut Gewebeproben an mehreren Stellen der Speiseröhre entnehmen.In den Proben erkenntder Facharzt im Labor auchman eventuelle Zellveränderungen, die auf ein Krebsvorstadium hindeuten können.
Es
Behandlung
Gegen
- Hören
dieSieBeschwerdenaufbeizuRefluxkrankheitrauchen. - Essen Sie viel Obst und
Barrett-Ösophagus, also Sodbrennen und saures Aufstoßen, verschreibt der Arzt in der RegelGemüse. - Medikamente, die die Säureproduktion im Magen senken,
sogenanntesog. Protonpumpenhemmer (PPI)oder H2-Blocker, z.DieB.verringerteeinmalMagenstäureproduktionglichbewirkt,1dass weniger Magensäure inPantoprazol-Tablette. - Wenn die
Speiseröhre gelangt. Studien zufolge kann dies möglicherweise den Entwicklungsverlauf derErkrankungbremsenweitundfortgeschrittendasist,Risiko für Speiseröhrenkrebs senken.Umwerden dieRefluxkrankheitbetroffenenzu lindern, sind auch chirurgische Verfahren möglich, bei denen der Übergang von Speiseröhre und Magen so operiert wird, dass deren Funktion verbessert wird, also weniger/keine Magensäure zurück in die Speiseröhre fließen kann.Zur Therapie der veränderten Schleimhaut der Speiseröhre sind während der letzten Jahre verschiedene Behandlungen immer häufiger geworden, dieSchleimhautanteile im Rahmendereiner Spiegelung (alsoendokospischmit dem Endoskop)vonentfernt. - Sind
SpeiseröhrebereitsundKrebszellenMagennachweisbar,durchgeführtdiewerdentiefkönnen.inDie veränderteder Schleimhautlässt sich hier mit verschiedenen Verfahren beseitigen, unter anderem durch Bestrahlung mit Laser, hochfrequenten Lichtwellen, elektrischem Strom oder Kältesonden. Studien zufolge ist eine solche endoskopische Behandlung des Barrett-Ösophagus, oft als Kombination aus Probenentnahme und Behandlung der veränderten Schleimhaut, eine sichere und wirkungsvolle Maßnahme.Ist der Barrett-Ösophagus allerdings bereits sehr ausgeprägt oder sind bereits Krebszellen nachweisbarsitzen, somuss meistkann der betroffene Abschnitt der Speiseröhre in einer Operation komplett entfernt werden.Dies ist allerdings eine recht schwere Operation.
Prognose
Die Behandlung des Barrett-Ösophagus wird von Fachärzten durchgeführt.
- In
bestimmtenderFällenRegel sind wiederholte Spiegelungen der Speiseröhre notwendig, um den Verlauf der Erkrankung zu verfolgen.Anhand der mikroskopischen Befunde aus den Schleimhautproben kann der Arzt entscheiden, wie häufig die Krankheit kontrolliert werden sollte. - In seltenen Fällen
und nach vielen Jahrenentwickelt sichdarausaus der Erkrankung ein Krebs.- Studien zufolge entsteht im Durchschnitt bei
<weniger als 0,1–2 % der Betroffenen pro Jahr ein bösartiger Tumor, bei. - Bei hochgradigem Barrett-Ösophagus ist das Risiko allerdings
beihöher (bis zu6–10 %derWahrscheinlichkeitPatientenpro Jahr).
Wenn die Diagnose Barrett-Ösophagus feststeht, können durch Gastroskopieuntersuchungen eventuelle Krebsveränderungen in einem frühen Stadium erkannt und oft erfolgreich bekämpft werden. Laut einer Empfehlung internationaler Empfehlung sollten sich alle Männer, die bereits viele Jahre an einer Refluxkrankheit leiden, ab einem Alter von 60 Jahren regelmäßig per Speiseröhren-/Magenspiegelung untersuchen lassen, um frühzeitig bösartige Veränderungen erkennen zu können. - Studien zufolge entsteht im Durchschnitt bei
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Barrett-Ösophagus kein Krebs ist. Die Erkrankung ist völlig gutartig; nur in
WeiterführendeWeitere Informationen
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- Barrett-Ösophagus – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorin
SusanneHannahMeinrenkenBrand, Dr. med.,MedizinjournalistinÄrztin,BremenBerlin