Was ist Ulcus molle?
Definition
Ulcus molle ist eine sexuell übertragene Krankheit, die durch das Bakterium Haemophilus ducreyi verursacht wird. Die Erkrankung wird auch "Weicher„weicher Schanker"“ genannt. Die Krankheit ist durch empfindliche oder schmerzhafte Geschwüre auf oder um die Genitalien gekennzeichnet. Ulcus molle tritt sowohl bei MännernFrauen als auch bei FrauenMännern auf.
In Deutschland kommt die Erkrankung äußerst selten vor, in den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, der Karibik und Südostasiens tritt sie häufig auf. Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge infizieren sich jedes Jahr ca. 7 Millionen Menschen.
Ursache
Das Bakterium Haemophilus ducreyi wird durch direkten sexuellen Kontakt übertragen und dringt durch kleine Risse in der Haut ein, an denen sich Geschwüre bilden. Die Infektionsgefahr ist erheblich. Die Krankheit breitet sich nicht auf andere Körperteile aus. Während der Geburt wird die Infektion nicht von der Mutter auf das Kind übertragen. HIV-infizierte Personen aus den endemischen Gebieten der Welt haben gleichzeitig ein erhöhtes Vorkommen von Ulcus molle.
Symptome
Die Inkubationszeit beträgt 13–14 7 Tage (am häufigsten liegt sie bei 2–5 Tagen, inkann Ausnahmefaber auch lällennger beträgt sie bis zu 35 Tagen)sein. Es bilden sich eine odermeist mehrere charakteristische empfindliche oder schmerzhafte Geschwüre auf oder um die Genitalien.
Bei Männern kommen die Geschwüre auf dem Penis, besonders auf der Vorhaut oder am Anus Vorhautbändchen, vor. Bei Frauen kommen die Geschwüre an der Vulva oder in der Vagina vor, gelegentlich auch am Anus. Die Hälfte der Betroffenen hat vergrößerte und empfindliche Lymphknoten in der Leiste; Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Ca. 14 Tage nachdem sich die Geschwüre gebildet haben, kann derderen Inhalt der Lymphknoten eitrig werden kann, d. h., es bildet sich ein Abszess.
Eine zusätzlichetzlich vorliegende HIV-Infektion kann atypische Symptome hervorrufen.
Ursachen
Das Bakterium Haemophilus ducreyi wird durch direkten sexuellen Kontakt über die Schleimhäute übertragen. Die Infektionsgefahr ist erheblich. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung bei einem einzelnen sexuellen Kontakt wird auf 35 % geschätzt. Die Erkrankung kann von auch von symptomlosen Träger*innen, meist Frauen, übertragen werden. Die Krankheit breitet sich nicht auf andere Körperteile aus. Während der Geburt wird die Infektion nicht von der Mutter auf das Kind übertragen. Ulcus molle erhöht das Risiko einer HIV-Infektion.
Häufigkeit
In Deutschland kommt die Erkrankung äußerst selten vor, in den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, Lateinamerikas und Südostasiens tritt sie häufiger auf.
DiagnostikUntersuchungen
- Die Krankengeschichte (Anamnese) und die typischen Geschwüre weisen auf die Diagnose hin.
- Um die Bakterien nachzuweisen, können sie aus einem Abstrich im Labor angezüchtet werden. Da dies schwierig ist, wird es meist nur versucht, um Resistenzen gegen Antibiotika zu untersuchen.
- Der bevorzugte Nachweis ist ein Test auf vorhandenes Erbmaterial der Bakterien aus dem Wundabstrich.
- Andere Diagnosen, die in Erwägung gezogen werden müssen, sind Syphilis und Herpesinfektionen.
Meist wird ein Abstrich des Geschwürs kultiviert, um die Bakterien nachzuweisen; die Bakterien sind schwer zu kultivieren, und sie sterben während des Transports leicht ab.
Behandlung
- Ulcus molle wird mit Antibiotika behandelt.
- Die gängigen Antibiotika sind
Ciprofloxacin,Ceftriaxon,CotrimoxazolAzithromycin, Ciprofloxacin oderAzithromycinErythromycin. - Die Behandlung erfolgt
oftbevorzugt in Form einer Einzeldosis, umsicherzustellen,einedass die Patienten die empfohlenevollständige Behandlungkomplettzuerhaltenvereinfachen. - Bei einer nachgewiesenen Erkrankung ist die
Umgebungsuntersuchung, also dieUntersuchung allerGeschlechtspartnerSexualpartner*innen während der letzten 10 Tage vor Symptombeginn der erkrankten Person wichtig, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.WennDiesejemand während der letzten zehn Tage vor der Diagnose sexuellen Kontakt mit dem infektiösen Patienten hatte,Personen sollteauchebenfallseruntersuchtsichundbehandelnbehandeltlassenwerden. - Kondome reduzieren das Infektionsrisiko.
Kondome schützen vor dieser Geschlechtskrankheit. Einen Impfstoff gibt es nicht.
Prognose
- Die Prognose ist bei richtiger Behandlung gut.
- Die
PatientenSymptomesindsolltenoftsich innerhalb von48 Stunden1–2schmerzfrei, und innerhalb von 72 Stunden lässt sich eine objektive Verbesserung der Wunden beobachten. WennWochen nach7 TagenBehandlungsbeginnnochbessern. - Unbehandelt kann es nach 1–2 Monaten zu einer spontanen Heilung kommen, es besteht jedoch das Risiko einer eiternden Lymphknotenentzündung.
- Wenn keine Besserung
eingetreten isteintritt, sollte die Diagnoseüberprüft werden,oder es sollteeine weitere, gleichzeitige Infektion (ofterwogenoder eine Antibiotikaresistenz überprüft werden.
WollenWeitere Sie mehr erfahren?Informationen
- Syphilis
- Genitale Herpesinfektion
AntibiotikaAntibiotikatherapie- HIV und AIDS
- Ulcus molle – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutor
JuliaMarkusTrifyllisPlank,Dr.MScmed.BSc,Fachärztin für GynäkologieMedizin- undGeburtshilfeWissenschaftsjournalist,Münster/WWien