Was ist eine Sepsis?
Definition
Die Sepsis wird häufig umgangssprachlich als „Blutvergiftung“ bezeichnet. TatsächlichSie werdenist beieine einerlebensbedrohliche Sepsis Bakterien (oder seltener andere Erreger) über die Blutbahn in den ganzen KOrganstörper ausgeschwemmt. Eine Sepsis nimmt ihren Ausgang von örtlich begrenzten Infektionen (an Haut, Lunge, Geschlechtsorganen, Harntrakt, Bauchorganen etc.). In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei einem geschwächten Immunsystem, breiten sich die Erreger über das Blut im Organismus aus. Der Körper reagiert darauf mit einer fehlregulierten Abwehrreaktionrung, die weiteredurch OrganeEntzündungen verursacht wird. Dies löst eine Fehlantwort des Immunsystems aus, wodurch grundlegende Körperfunktionen des Atmungs- und Funktionen des Organismus schädigt, zum Beispiel das Herz-Kreislauf-SystemSystems, die Blutgerinnung und die Funktionen von Leber, Niere und LungeGehirn betroffen sind.
Septische Patient*innen machen einen teilweise schwer kranken Eindruck, haben Fieber oder eine deutliche Unterkühlung, sind oftmals geistig verwirrt und haben eine beschleunigte Atmung. Hinzu kommen die Symptome des geschädigten Organs und eventuell Anzeichen einer Schockreaktion des Kreislaufs.
DieEine Sepsis stellt einen ein Notfall dar, der im Krankenhaus behandelt werden sollte.muss! Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist das wirksamste Mittel. InEine DeutschlandSepsis erkrankenkann jsich zum septischen Schock weiterentwickeln, bei dem die Sterblichkeit 60 % betrährlichgt.
Wichtig 335ist Personendaher, dass bei Verdacht auf 100eine beginnende Sepsis rasch ärztlich behandelt wird.000
Symptome
Im Allgemeinen sind an Sepsis erkrankte Menschen anschwer einerkrank Sepsisund ihr Allgemeinzustand ist schlecht. Mögliche Symptome sind Fieber oder Unterkühlung, Bewusstseinsstörung, niedriger Blutdruck, hohe Herzfrequenz, schnelle Atmung, Durchfall, Erbrechen und Kaltschweißigkeit. Die Haut Betroffener kann rosig und warm, aber auch bleich und kalt sein. Es können ggf. kleine, punktförmiger Einblutungen auf der Haut zu sehen sein (Petechien).
Hinzu kommen die Symptome der geschädigten Organe und eventuell Anzeichen eines Kreislaufschocks.
Ursachen
Eine Sepsis beruht meist auf einer Infektion, die zunächst auf ein bestimmtes Organ beschränkt war, sich dann aber überverschiedene dasProzesse Blutin imGang setzt, die den ganzen Körper verteiltbetreffen.
Die Abwehrreaktion des Körpers verstärkt sich zunehmend und gerät schließlich außer Kontrolle. Verschiedene Bakterien und andere Erreger können eine Sepsis verursachen. Anfängliche Infektionsherde sind zum Beispiel eine Wundinfektion, eine Infektion der Atemwege, der Harnwege, der Geschlechtsorgane, entzündete Bauchorgane wie zum Beispiel eine Blinddarmentzündung, infizierte künstliche Gelenke oder ein infizierter Katheter, der in ein Gefäß gelegt wurde, um Medikamente zu verabreichen.
Die Sepsis entwickelt sich durch ein Zusammenspiel von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Begleiterkrankungen, Umweltfaktoren. Viele Betroffene haben eine chronische Grunderkrankung oder ein geschwächtes Abwehrsystem. Zu nennen sind unter anderem Patient*innen während einer Chemotherapie oder einer immunsuppressiven Therapie, geschwächte ältere Menschen, Menschen mit Diabetes (Zuckerkrankheit), chronisch Nieren- und Leberkranke oder Alkohol- und Drogenabhängige.
Bei einer Sepsis schüttet der Körper schüttet zu viele der sonst hilfreichen Stoffe zur Bekämpfung einer Infektion aus;. diesDies greift vor allem die Blutgefäße und das Gerinnungssystem an. Die Folge ist eine Destabilisierung des Kreislaufs und ein unkontrolliertes Nebeneinander von gesteigerter Blutungsneigung und erhöhter Bildung von Blutgerinnseln. Diese Vorgänge schädigen weitere Organe wie Lunge und Leber.
Verschiedene Bakterien und andere Erreger können eine Sepsis verursachen. Sie nimmt ihren Ausgang von örtlich begrenzten Infektionen. Anfängliche Infektionsherde sind zum Beispiel eine Wundinfektion, eine Infektion der Atemwege, der Harnwege, entzündete Bauchorgane (z. B. Blinddarmentzündung) oder ein infizierter Venenkatheter, über den Medikamente verabreicht wurden.
Die Sepsis entwickelt sich durch ein Zusammenspiel von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Begleiterkrankungen, Umweltfaktoren. Viele Betroffene haben eine chronische Grunderkrankung oder ein geschwächtes Abwehrsystem, z. B.:
- während einer Chemotherapie oder einer immunsuppressiven Therapie
- Wenn sie älter sind.
- Wenn sie an Diabetes (Zuckerkrankheit) oder an Krankheiten der Nieren und Leber leiden.
- Wenn sie alkohol- oder drogenabhängig sind.
Häufigkeit
In Deutschland erkranken jährlich 335 Personen von 100.000 Menschen an einer Sepsis. Die Krankenhaussterblichkeit liegt bei etwa 25 %. Neugeborene und ältere Patient*innen sind besonders häufig von einer Sepsis betroffen.
DiagnostikUntersuchungen
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
In der Krankengeschichte werden zunächst Hinweise für Entzündungen erfragt:
- Liegen Husten oder Schmerzen beim Wasserlassen als Hinweis auf eine Lungen- oder Blasenentzündung vor?
- Gibt es Wunden?
- Hat in letzter Zeit eine Krankenhausbehandlung stattgefunden?
- Wurde kürzlich eine Operation oder ein größerer medizinischer Eingriff durchgeführt?
- Bestehen chronische Vorerkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus, oder wird eine Chemotherapie durchgeführt?
- Werden Medikamente eingenommen, die das Immunsystem schwächen (Immunsupressiva)?
Körperliche Untersuchung
Es erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der gezielt auf mögliche Entzündungsherde geachtet wird:
- Messung des Blutdrucks und des Pulses
- Abhören von Herz, Lunge und Bauch
- Untersuchung der Haut und Weichteile, des Bauches, der Flanken und des HNO-Bereichs (Hals-Nase-Ohren)
- Neurologische Untersuchung des Gehirns und Prüfung eventueller Hinweise auf Reizungen der Hirnhäute.
SOFA-Score zur Klassifizierung einer Sepsis
Wichtig ist, dass eine Sepsis schnell erkannt wird. Hierfür wurde ein diagnostisches Tool (qSOFA und SOFA) für Ärzt*innen entwickelt, mit dem die Situation eingeschätzt werden kann. DerHier qSOFAfließen lzunässtchst sichInformationen schnell auswie Atemfrequenz, Blutdruck und Bewusstseinslage bestimmenein. Bestätigt sich der Verdacht einer Sepsis, erfolgtwerden dieim Krankenhaus weitere AbklärungUntersuchungen mittels SOFA-Score. In diesen Score gehen Parameter der Atmung, Gerinnung, Leber- und Nierenfunktion sowie des Kreislaufs und Bewusstseins ein. Ab 2 Punkten wird die Diagnose Sepsis gestelltvorgenommen.
Im
Weitere Allgemeinen besteht ein reduzierter Allgemeinzustand. Mögliche Symptome der Sepsis sind Fieber oder Unterkühlung, Bewusstseinsstörung, niedriger Blutdruck, hohe Herzfrequenz, schnelle Atmung, Durchfall, Erbrechen, Kaltschweißigkeit, Schädigungen der Haut. Die Haut Betroffener kann rosig und warm, aber auch bleich und kalt sein.Untersuchungen
Im Krankenhaus werden zunächst Blutwerte bestimmt und Blutkulturen angelegt. Blutkulturen dienen der Erregerbestimmung und seinerder ResistenzenAuswahl aufder am besten wirksamen Antibiotika.
Die Sauerstoffsättigung wird im Blut gemessen (Blutgasanalyse), der Urin untersucht und eventuell Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums und des Herzens durchgeführt.
Zur frühen Diagnostik gehört auch die Suche nach dem sogenannten Infektfokus, also dem Ausgangspunkt des Entzündungsgeschehens. DieserDies wird behandelt, um zu verhindern, dass von dort weiter Bakterien ausgeschwemmt werden.
Im Krankenhaus werden vielekann weitere Untersuchungen und ggf. Behandlungsmaßnahmen folgen. Es ist wichtigerfordern, darauf zu achten, dass der Kreislauf stabil bleibt. Die Funktionen wichtiger Organe wie Niere,z. Leber,B. LungeMRT undoder Herz werden fortlaufend kontrolliertCT.
TherapieBehandlung
Die Behandlung erfolgt in der Regel auf der Intensivstation. Möglichst innerhalb der ersten Stunde nach Diagnosestellung wird mit der Antibiotikagabe begonnen. Diese Antibiotikatherapie wird in der Regel für 7–10 Tage fortgeführt und täglich neu beurteilt.
Betroffenen wird zusätzlich Flüssigkeit über die Vene gegeben, um den Kreislauf zu stabilisieren. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Kreislauf stabil bleibt. Die Funktionen wichtiger Organe wie Niere, Leber, Lunge und Herz werden fortlaufend kontrolliert.
Viele septische Patient*innen sind so schwer krank, dass eine Reihe anderer Maßnahmen erforderlich ist. Die Dauer der Behandlung hängt von der Schwere der Infektion ab. Besonders schwer erkrankte Personen mit instabilem Kreislauf und Problemen an mehreren Organen werden auf der Intensivstation überwacht und behandelt.
Prognose
Die Sepsis ist eine lebensbedrohende Erkrankung. Etwa 25 % von allen erfassten Patient*innen mit Sepsis in Deutschland versterben. Von den Betroffenen mit septischem Schock überleben nur 40 %. Häufige Komplikationen im Verlauf sind Neuropathien, neurokognitive Störungen, oder psychische Probleme.posttraumatische Belastungsstörungen und Depression.
Weitere Informationen
- Antibiotikatherapie
- Schock, Erste Hilfe
WundinfektionAntibiotikatherapie- Sepsis – Informationen für ärztliches Personal
Autor*innen
- Susanna Allahwerde, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Berlin
- Hannah Brand, Cand. med., Berlin
Dorit Abiry, Doktorandin am Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf