Was ist die Ringelflechte?
Pilzerkrankungen der Haut sind eine der häufigsten Infektionen des Menschen. Die Ringelflechte (Tinea corporis) ist eine Unterart der Hautpilzerkrankungen und wird durch eine „Dermatophyten“ genannte Gruppe von Fadenpilzen verursacht. Sie wird deshalb auch als Dermatophytose bezeichnet.
Die Ringelflechte verdankt ihren Namen dem Erscheinungsbild: dem charakteristischen roten, schuppigen Ring, der zur Mitte hin allmählich heller wird. Die deutlich abgegrenzten Ringe wachsen langsam nach außen. Die Erkrankung macht sich in der Regel zudem durch Juckreiz bemerkbar. Die Ringelflechte kann an Armen, Beinen, Rumpf und im Gesicht auftreten. Sie ist eine ungefährliche Erkrankung, die in der Regel durch das Auftragen einer Antipilzcreme ausreichend behandelt werden kann.
Häufigkeit
Pilzerkrankungen der Haut sind eine der häufigsten Infektionen der Menschen; 20–25 % der Weltbevölkerung sind davon betroffen, Tendenz steigend. Die meisten Pilzinfektionen in anderen Körperbereichen werden auf ähnliche Weise bezeichnet:
Fußpilz (Tinea pedis): Diese Pilzinfektion tritt v. a. zwischen den Zehen, in einigen Fällen auch an Fußsohlen und -seiten auf.Nagelpilz: Auch Finger- oder Zehennägel könnenvoneinerDermatophytenPilzinfektion betroffen seinverursacht.Tinea inguinalis: Diese Pilzinfektion betrifft die Leistengegend bzw. das Gesäß.Pilzinfektion der Kopfhaut (Tinea capitis): Diese Form tritt vor allem bei Kindern auf und führt zu juckenden, schuppigen, teils kahlen Stellen auf der Kopfhaut.
Symptome und Beschwerdebilder
Typischerweise ist der Ausschlag der Tinea corporis ringförmig. In der Randzone zeigt sich gerötete, leicht schuppende Haut, manchmal mit kleinen Bläschen und Pusteln. Mit der Zeit breitet sich der Ring aus. Die Haut in der Mitte kann sich dann dem normalen Hautbild angleichen. Unter Umständen bilden sich mehrere Ringe, die einander überlappen können. Der Ausschlag geht mit Juckreiz einher.
In der Regel sind nur die obersten Hautschichten von der PilzninfektionPilzinfektion betroffen. Es kann aber auch zu einer tiefer reichenden Entzündungsreaktion kommen.
UrsacheUrsachen
Die Ringelflechte wird durch Dermatophyten verursacht, die in die Hornzellschicht der Haut eindringen und sich von ihr ernähren. V. a. durch Tierkontakt, z. B. zu Hunden, Katzen, Nagetieren, aber auch Rindern, Kühen und Ziegen, kann der Pilz übertragen werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sowie über infizierte Gegenstände, wie Sportmatten, Kleidung, Handtücher, Bettwäsche und Bürsten ist ebenso möglich, aber seltener. Noch seltener erfolgt die Übertragung durch den Kontakt mit infiziertem Erdboden. Begünstigt wird die Infektion durch eine Immunschwäche und feucht-warme Bedingungen (z. B. durch Schwitzen, Sport, nicht-atmende Kleidung) oder eine Immunschwäche.
Wann solltenAndere Sieprädispositionierende einenFaktoren Arztsind aufsuchen?
AusschlägeDiabetes, bei denen sich innerhalb weniger Wochen keine Besserung zeigtÜbergewicht, solltenparenterale Ernährung, Schwangerschaft und die Einnahme von einemKortikosteroiden Arztoder untersucht werden. Möglicherweise brauchen Sie ein Rezept für ein AntipilzmittelAntibiotika.
Diagnose und Untersuchung
Der typische ringförmige Ausschlag kann bereits auf die Diagnose hinweisen. Dennoch können auch andere Erkrankungen ein ähnliches Erscheinungsbild zeigen, z. B. die Schuppenflechte (Psoriasis), das atopische Ekzem (Neurodermitis), das nummuläre Ekzem, die Borken-/Grindflechte (Impetigo contagiosa) sowie die Pityriasis rosea.
Um eine mögliche Infektionsquelle festzustellen, werden Sie nach eventuellem Kontakt zu erkrankten Tieren oder Personen befragt. In der Regel werden zudem einige Hautschuppen abgeschabt und auf den Erreger untersucht. Die Wood-Lampe hilft bei der Abgrenzung von Pilzinfektionen, da diese in spezifischen Farben fluoreszieren. Bei hartnäckigen und ausgedehnten Infektionen oder fehlendem Ansprechen auf eine Therapie werden Sie ggf. an eine dermatologische Praxis überwiesen.
Therapie
In den meisten Fällen ist eine lokale Behandlung mit einer Creme ausreichend. Bei einer ausgedehnten Tinea corporis kann ggf. eine Therapie mit Tabletten erwogen werden.
Zur lokalen Behandlung wird das jeweilige Medikament unter Absprache mit den behandelnden Ärztenrzt*innen 2- bis 3-mal täglich dünn aufgetragen. Die Behandlungszeit beträgt meist 3– bis 4 Wochen bzw. bis ca. 2 Wochen nach Abklingen des Ausschlags. Mögliche Präparate sind Azole (Imidazolpräparate), z. B. Ketoconazol, Econazol, Clotrimazol, Miconazol, oder Miconazol. Allylamine, z. B. Terbinafin wirken bei Fuß- und Nagelpilz schneller. Die Cremes sollten auch ein wenig über den sichtbaren Ausschlag hinaus aufgetragen werden.
Bei sehr ausgedehnten Befunden wird als Alternative zur lokalen Behandlung eine antimykotische Therapie mittels Tabletten empfohlen. Die Wirkstoffe erster Wahl sind Fluconazol oder Itraconazol, die über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen eingenommen werden.
Bei starkem Juckreiz oder ausgeprägter Entzündungsreaktion kann ein lokales Kortikoid in der Anfangsphase hilfreich sein.
InfektionsgefahrAnsteckungsgefahr
Die Ringelflechte ist nur durch direkten Kontakt übertragbar. Nachdem die Therapie begonnen wurde, besteht rasch kein Infektionsrisiko mehr. Kinder mit einer anbehandelten Ringelflechte können dannprinzipiell nach nur wenigen Tagem wieder in dendie KindergartenSchule/Tagesbetreuung gehen. Bei Epidemien in Kindergärten sollten alle Kinder untersucht und bei Bedarf therapiert werden. Tiere, die als Infektionsquelle in Verdacht stehen, sollten ggf. tierärztlich untersucht werden.
VorbeugendeAnerkennung Maßnahmenals Berufskrankheit
DerVom RingelflechteTier lässtauf sichden nurMenschen schwerübertragene vorbeugen. DennochDermatophyten-Infektionen können, einigesofern Maein Kausalzusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit nachweisbar ist, als Berufskrankheit anerkannt und entschädigt werden. Hierfür wird zuerst der Verdacht ärztlich gemeldet und anschließnahmenend ein Gutachten erstellt. Manchmal muss die ErkrankungswahrscheinlichkeitTätigkeit verringern.erst Nachvollständig sportlichenaufgegeben Aktivitätenwerden, oder Schwimmen empfiehlt es sich,damit die HautAnerkennung abzutrockenerfolgen bzwkann. Bei Anerkennung als Berufskrankheit übernimmt die Kleidunggesetzliche zu wechseln, daUnfallversicherung die feuchte Umgebung der ideale NährbodenKosten für Pilzebestimmte ist.Maßnahmen:
- geeignete
InfizierteSchutzvorrichtungen - spezielle
KleidungtherapeutischeundMaßnahmen - Einstellung
Bettwder gefäschehrdendensolltenTätigkeit - Minderung
SiederbeiErwerbsfähigkeitmindestensbis60zur°C waschen, umZahlung einererneuten Übertragung vorzubeugenRente.Bürsten oder andere feste Gegenstände können Sie ggf. mit pilzabtötenden Desinfektionsmitteln einsprühen.
Weitere Informationen
- Pilzinfektionen
Tinea corporis– Informationen für ärztliches Personal
Andere Pilzerkrankungen der Haut
Ähnlich aussehende Hauterkrankungen (Auswahl)
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Atopisches Ekzem (Neurodermitis)
- Nummuläres Ekzem
- Borken-/Grindflechte (Impetigo contagiosa)
- Pityriasis rosea
- Tinea corporis – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutor*innen
- Hannah Brand, Cand. med., Berlin
- Marleen Mayer, Ärztin, Mannheim