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Akute SportverletzungLäsion des Plexus brachialis

Zusammenfassung

  • Definition:TraumabedingteTraumatische Schädigungdigungen des Plexus brachialis mit variablem Schweregrad und klinischem Erscheinungsbild.
  • Häufigkeit:TrittKeine meistexakten alsDaten Folgezur einesInzidenz. Sport-Überwiegend oderjunge VerkehrsunfallsMänner aufnach Zweiradunfällen, seltener nach Sportverletzungen, betroffen.
  • Symptome:DasNeuropathische Hauptsymptom bestehtSchmerzen in brennendender SchmerzenHals-Schulter-Region lmit Ausstrahlung in die obere Extremitängst einessowie Arms,sensible ggf. begleitet von Taubheits- und/oder Schwächegefühlmotorische oder ParästhesienDefizite. 
  • Befunde:EventuellAbhängig motorischevon Ausfälle in Muskeln, deren Innervation durch C5Ausmaß und C6Lokalisation erfolgtSensibilitätsstörungen, Paresen, abgeschwächte Reflexe, positives Hoffmann-Tinel-Zeichen.
  • Diagnose:Als Bei Untersuchungsmethodenunterer kommen EMG sowiePlexusschädigung ggf. RöntgenHorner-Syndrom.
  • Diagnostik:Klinisch-neurologischer Befund inkl. Einzelkraftprüfung, CTbildgebende oderDiagnostik MRT(insbesondere infrageMR-Neurografie) sowie elektrophysiologische Untersuchungen.
  • BehandlungTherapie:Bei sehrinkompletter Schädigung meist konservative Therapie mit Unterstützung der spontanen Reinnervation. Im Falle ausbleibender Besserung oder bei schwerer Schädigung scheintverschiedene einoperative früherTherapien mikrochirurgischer Eingriff die Prognose zu verbessernmöglich.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Nicht geburts-, sondern traumabedingteTraumatische Verletzung des Plexus brachialis.
  • Wird in(Armplexus) dermit englischsprachigenSchmerzen Literatursowie alsmotorischen „Burner“und odersensiblen „Stinger“ bezeichnet.Defiziten1-3
  • Es handelt sich um eine Nervenschädigung, die infolge einer Verletzung im Schulter- und Nackenbereich auftritt und schwere Funktionsstörungen auslösen kann.
  • Das Hauptsymptom sind brennende Schmerzen längs eines Arms, ggf. begleitet von Taubheits- oder Schwächegefühl oder Parästhesien.
  • Die PrognoseVariabilität der klinischen Manifestationen ist umsoaufgrund besser,unterschiedlicher destoVerletzungsmuster früher die Therapie einsetztgroß.3

Häufigkeit

  • KannTraumatische infolgeNervenverletzungen einesinsgesamt Verkehrsunfalls auftreten.
  • Tritttreten bei verschiedenenetwa Sportarten1,6–2 % aller Unfälle auf, wie z. B. Fußball, American Football, Ringen, Turnen und Eishockey.2,4
  • EsDie handelt sich um keine seltene Erkrankung; allerdings liegen zurgenaue Inzidenz keine gesicherten Zahlen vor.
  • Laut einer Umfrage unter Footballspielern an amerikanischen Colleges war es bei 65 % von ihnen zu mindestens einer Verletzung Verletzungen des Plexus brachialis gekommen,ist wobei 70 % der Betroffenen keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hattenunbekannt.15
  • Häufig bei Motorradunfällen (bis zu 80 %)2-3,5
  • Männer zwischen 15 und 25 Jahren sind am häufigsten betroffen.3,6

Ätiologie und Pathogenese

  • Es handelt sich um eine Funktionsstörung oder Schädigung peripherer Nerven infolge übermäßiger Zugkräfte.
  • Bei einer Verletzung

    Anatomie des Plexus brachialis1-2,6

    • Der istPlexus meistensbrachialis besteht aus Anteilen der Nervenwurzeln C5 bis Th1.
    • Im Verlauf bilden sich aus den Nervenwurzeln die Primärstränge (Trunci), die in die Sekundärstränge (Faszikel) und letztlich die Ästen der Armnerven übergehen.
    • Primärstränge (supraklavikulär)
      • Truncus superior betroffen (C5, aberC6)
      • Truncus auchmedius (C7)
      • Truncus Verletzungeninferior (C8, derTh1)
    • Sekundärstränge zervikalen(infraklavikulär)
      • Fasciculus Nervenwurzelnposterior kommen(bildet vorN. axillaris, N. radialis)
      • Fasciculus lateralis (bildet N. musculocutaneus, N. medianus)
      • Fasciculus medialis (bildet N. medianus und N. ulnaris)

    Ätiologie

    • Ursachen
      • Verkehrsunfälle2,5,7
      • Sportunfälle5-6
      • stumpfes Trauma
      • Stich- oder Schussverletzungen (in Deutschland selten)2-3

      Pathophysiologie

      • Beiiatrogene einem Niedrigenergietrauma liegt in der Regel eine SchLädigung peripherer Nerven von Grad 1 oder 2 vor.
      • Ein Hochenergietrauma kann schwere Nervenschädigungen (Grad 3) nach sich ziehen, bei denen ein peripherer Nerv teilweise abreißt oder es zum vollständigen Abriss der Nervenwurzel vom Rückenmark kommt.
      • Grad 1:
        • Neuropraxie, d. h. Funktionsstörung eines Nervs einschließlich Demyelinisierung.sionen4
        • Einegeburtstraumatische Läsionen strukturelle(extrem Verletzung des Axons liegt nicht vor, und die Remyelinisierung erfolgt innerhalb von drei Wochen.
      • Grad 2:
        • Axonotmesis, d. h. Axonverletzung und Waller-Degeneration.selten)42
      • Grad 3:Verletzungsmechanismus2,6-7
        • Neurotmesis,meist d.geschlossene h.Verletzungen dauerhaftedurch SchZugkrädigungfte mit Zerrung/Dehnung der Plexusanteile oder Ausriss der Nervenwurzel
        • Hochrasanztrauma mit Kopfwendung von der Schulter führt eher zur Verletzung des Nervsoberen Plexus brachialis.
        • Unfall mit Abduktion des gestreckten Armes überkopf und Traktion führt eher zur Verletzung des unteren Plexus brachialis.
      • Im Wesentlichen werden drei Verletzungsmechanismen unterschieden:Klassifikation3
        • Verletzungoffene des Plexus brachialis durch ZugkrPlexusläfte.sion
          • Entsteht,selten
          • z. wennB. die Schulter nach unten gedrückt wirdSchnitt- und der Hals in die der betroffenen Seite abgewandte Richtung gedreht ist.5Schussverletzungen
        • Direktergeschlossene Schlag auf die Fossa supraclavicularis.Plexusläsion
          • Durchdeutlich einen solchen Schlag wirdhäufiger
          • Einteilung der TruncusNervenverletzung superiornach desSchweregrad
            • Klassifikation Plexusnach brachialisSunderland verletzt.in Grad 1–5
            • Klassifikation nach Millesi Typ A–C

      Klassifikation nach Lokalisation1,3

      • Läsionen der Primärstränge (Trunci)
        • obere Armplexusläsion (Duchenne-Erb)
          • motorisches Defizit: Abduktion und Außenrotation der Schulter, Beuger des Ellenbogens
          • sensibles Defizit: Außenseite der Schulter und radialer Unterarm
        • Nervenkompressionmittlere Armplexusläsion (kaum isoliert)
          • Entstehtmotorisches beiDefizit: M. gleichzeitigertriceps Überstreckungbrachii, M. pectoralis
          • sensibles Defizit: mittlere Finger
        • untere Armplexusläsion (Déjerine-Klumpke)
          • motorisches Defizit: Handbeuger und lange Fingerbeuger
          • sensibles Defizit: ulnare Seite von Hand und Seitenneigung des Halses.Unterarm
          • Horner-Syndrom
      • DieLäsionen Bedeutungder zervikalerSekundärstränge Schädigungen ist umstritten. 1
      • Schädigungsgrad nach Ebene:(Faszikel)
        • Diedorsaler oberenFaszikel
          • motorisches NervenwurzelnDefizit: M. C5deltoideus, M. triceps, Hand- und C6 sind eher für eine Schädigung/Ruptur hinter der Abzweigung vom Nervenwurzelkanal anfällig.Fingerstrecker
          • Diesensibles unterenDefizit: Nervenwurzelnlateraler (C8/Th1) sind eher für eine Avulsion anfälligOberarm, alsoradialer den vollständigen Abriss vom Rückenmark.Unterarm
        • lateraler Faszikel
          • motorisches Defizit: M. biceps brachii, M. pronator teres
          • sensibles Defizit: radiale Seite von Unterarm und Hand
        • medialer Faszikel
          • motorisches Defizit: Fingerflexoren, Mm. interossei, Thenar
          • sensibles Defizit: ulnare Hand

      Begleitverletzungen5

      Prädisponierende Faktoren

      • Nackensteife.Motorradfahren2-3,5
      • UnzureichendeBestimmte MuskelkraftSportarten7-8
        • insbesondere im Nacken-Kontaktsportarten und Schulterbereich.Extremsport

      ICPC-2

      • L81N81 Verletzung muskuloskelettärNervensystem, NNBandere

      ICD-10

      • S13 Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und Bändern in Halshöhe
        • S13.4 Verstauchung und Zerrung der Halswirbelsäule
      • S14 Verletzung der Nerven und des Rückenmarkes in Halshöhe
        • S14.2 Verletzung von Nervenwurzeln der Halswirbelsäule
        • S14.3 Verletzung des Plexus brachialis
      • S44 Verletzung von Nerven in Höhe der Schulter und des Oberarmes

      Diagnostik

      Diagnostische Kriterien

      • DieDiagnosestellung Diagnoseberuht wird anhand auf:1-3,6
        • der typischen Anamnese zum Verletzungsmechanismus
        • dem klinisch-neurologischen Befund
        • den bildgebenden und klinischenelektrophysiologischen Befunde gestelltUntersuchungen.
        • Häufig liefert die sorgfältige und wiederholte neurologische Untersuchung mit gründlicher Erfassung des Funktionszustands durch eine Person aussagekräftigere Informationen als wiederholte EMG-Untersuchungen.

      Differenzialdiagnosen

      Anamnese

      • InDer dergesamte RegelAbschnitt trittbasiert dieauf Erkrankungdiesen Referenzen.3,6
      • Verletzung
        • Zeitpunkt des Traumas
        • Verletzungsmechanismus
        • Begleitverletzungen
        • Voroperationen
          • z. B. nach einemPolytrauma: VerkehrsunfallOsteosynthesen, oder bei Ausübung von Kontaktsportarten nach einem Tackling auf.Gefäßversorgung
      • Typisch sind brennende Schmerzen, die unmittelbar nach der Verletzung oberhalb des Schlüsselbeins auftreten.
        • Intensität
        • Die Schmerzen strahlen nach unten in den Arm aus, was typischerweise nicht als dermatom-spezifisches Muster, sondern eher breitflSchmerzqualitächig geschieht.t
        • Außerdem klagen Patienten ggfAusstrahlung
      • Sensibilitätsausfälle
        • z. über Taubheits- bzwB. SchwächegefühlMissempfindungen (Dys- oder Parästhesien) imoder Arm.Taubheit (Hypästhesie)
      • DieMotorische BeschwerdenAusfälle lassen häufig nach ein bis zwei Minuten spontan nach, k(Paresen)
        • Koordinationsstönnen aber Stundenrungen oder Tage später erneut auftreten und anhalten.
        • DaKraftminderung der VerletzungsmechanismusHand Rückschlüsse auf die eingetretene Schädigung zulässt, sollte dieser abgeklärt werden.
        • Informationen zu früheren Verletzungenoder des Plexus brachialis stärken die Diagnose.Arms

      Klinische Untersuchung

      • Inspektion:Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.3,6

      Allgemeine körperliche Untersuchung

      • UnmittelbarInspektion nachund Palpation der VerletzungSchulter-Arm-Region
        • Verletzungsfolgen, Asymmetrie, Narben
        • Fehlstellungen (Rotatorenmanschette)
      • Bewegungsumfang
        • aktiver und passiver Bewegungsumfang im Schulter-, Ellenbogen- und Handgelenk
      • Augen
        • Ptosis (tiefstehendes Augenlid) und Miosis als Hinweise auf Horner-Syndrom (C8, Th1)
      • Muskulatur im Seitenvergleich
        • Muskelatrophien erst beisstnger sichzurückliegender häufigVerletzung
      • Dyspnoe
        • bei einbegleitender ZitternVerletzung der Lunge oder des ArmsN. beobachtenphrenicus

      Neurologische Untersuchung

      • Prüfung der Sensibilität
      • Prüfung der Motorik
      • Prüfung der Reflexe
        • Bizepssehnenreflex (C5, C6) und Trizepssehnenreflex (C7, C8)
        • abgeschwächte Muskeleigenreflexe im betroffenen Versorgungsgebiet
      • Tinel-Zeichen
        • Perkussion der Fossa supra- oder Betroffeneinfraclaviculares halten den Arm nah am Körper, um die Beschwerdenführt zu lindernelektrisierenden, ausstrahlenden neuropathischen Schmerzen
      • Bei Auffälligkeiten der unteren Extremitäten ist der Ausschluss einer Rückenmarksverletzung erforderlich.6

      Kraftprüfung

      • Untersuchung durch Einzelkraftprüfung im Seitenvergleich
      • Siehe auch den Untersuchungskurs der Universität Freiburg – Prüfung der Motorik.
      • EineGraduierung Atrophieder oderParesen Asymmetrienach imKraftgrad9
        • 0: Bereichkeine von Hals, Schulter oder Arm deutet auf frühere Verletzungen oder eine entsprechende Anfälligkeit hin.Kontraktion
        • Wenn1: frühertastbare bereitsZuckung mehrereund VerletzungenSpur deseiner PlexusKontraktion
        • 2: brachialisaktive vorlagen,Bewegung lassenmöglich sichunter häufig eine AbsenkungAufhebung der SchulterSchwerkraft
        • 3: sowieaktive eineBewegung Atrophiemöglich desgegen Musculusdie supraspinatusSchwerkraft
        • 4: aktive Bewegung möglich gegen Widerstand 
        • 5: normale Kraft

      Diagnostik bei Spezialist*innen

      Bildgebende Untersuchungen

      • Röntgen und MusculusCT
        • häufige deltoideusinitiale beobachtenDiagnostik nach Trauma
        • Untersuchung auf Begleitverletzungen (z. B. Frakturen) und Zwerchfellhochstand (Mitbeteiligung N. phrenicus)3
      • Palpation:
        • Kann Schmerzempfindlichkeit und Spasmen lokalisieren, liefert aber keine für eine VerletzungMRT des Plexus brachialis
          • MR-Neurografie spezifischeist Ergebnisseder Goldstandard in der Diagnostik.3,6
          • Dientfrühzeitige derDurchführung, bei Beurteilungmöglichem Nervenwurzelausriss derbis Beweglichkeit6 vonWochen nach Nacken und Schulter.Trauma2-3
        • Neurologie:Hochauflösende Nervensonografie3,6
          • ZuUntersuchung prüfen sind Kraft, Reflexeder Armnerven und ggf. Sensibilität.
          • Etwaige motorische Symptome betreffen Muskeln, deren Innervation durch C5 und C6 erfolgt.
          • Schädigungen oberhalbauch des SchlüsselbeinsPlexus (Truncus-Schäden) wirken sich distal der Schädigung auf die Flektoren und Extensoren aus.
          • Schädigungen unterhalb des Schlüsselbeins (Faszikel-Schäden) wirken sich entweder auf die Flexoren (Innervation durch Fasciculus medialis und Fasciculus lateralis) oder die Extensoren aus (Innervation durch Fasciculus posterior).
          • Bei manchen Patienten treten die Symptome erst später auf.
        • Spurling-Test:
          • Dient der Abklärung einer zervikalen Radikulopathie. Die Sensitivität ist niedrig bis mäßig, die Spezifität dagegen hoch: Ein positives Testergebnis lässt demnach eine Radikulopathie vermuten.6
          • Passive Hyperextension, Rotation und Lateralflexion der Halswirbelsäule zur betroffenen Seite, während gleichzeitig der Kopf nach unten gedrückt wird.
          • Wenn sich die Symptome durch den Test hervorrufen lassen, wird dieser positiv gewertet.
        • Neuraler Spannungstest der oberen Extremität (ULTT, Upper limb tension test):
          • Auch dieser Test dient der Abklärung einer zervikalen Radikulopathie. Die Sensitivität ist hoch, die Spezifität dagegen niedrig: Bei einem negativen Testergebnis kann eine Radikulopathie ausgeschlossen werden.6
          • Die Untersuchung erfolgt in Rückenlage. Der Kopf des Patienten wird zur gesunden Seite geneigt (die betroffene Seite also gestreckt), während Ellbogen, Handgelenk und Finger ausgestreckt sind. Die untersuchende Person drückt die Schulter nach unten und bewirkt dadurch eine Abduktion des Arms. Der Test wird positiv gewertet, wenn dadurch Parästhesien ausgelöst werden.
        • Perkussion der Fossae supraclaviculares:
          • Schmerzempfindlichkeit oder positives Hoffmann-Tinel-Zeichen?
        • Zeichen anderer Schäden?
          • Beidseitig auftretende Symptome, Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Halswirbelsäule oder Befunde an den unteren Extremitäten deuten auf eine zervikale Fraktur oder Rückenmarksverletzung hin.brachialis

        Motorik-Elektrophysiologische und isometrischer Krafttest bei Verdacht auf Armplexusschaden1Untersuchungen

        • MusculusElektromyografie deltoideus:(EMG)2,6
          • InnervationDurchführung durcherst Nervusetwa axillaris3 (C5,Wochen C6).nach Trauma sinnvoll
          • TestWiederholung durchca. Abduktionalle 4 Wochen zur Verlaufskontrolle der Schulter.spontanen Reinnervation
          • Untersuchung der Kennmuskeln und der tiefen paraspinalen Muskulatur
        • MusculusElektroneurografie supraspinatus:(ENG)6
          • Innervation durch Nervus suprascapularis (C5, C6).
          • Test durch weitere Abduktion bei um 90° abduzierter Schulter.
        • Musculus infraspinatus:
          • Innervation durch Nervus suprascapularis (C5, C6).
          • Test durch Lateralrotation.
        • Musculus bizeps brachii:
          • Innervation durch Nervus musculocutaneus (C5, C6).
          • Test durch Flexion des Ellbogens.
        • Musculus pronator teres:
          • Innervation durch Nervus medianus (C6, C7).
          • Test durch Pronation des Unterarms.
        • Musculus triceps brachii:
          • Innervation durch Nervus radialis (C7, C8).
          • Test durch Extension des Ellbogens.
        • Musculus abductor digiti minimi:
          • Innervation durch Nervus ulnaris (C8, Th1).
          • Test durch Abduktion des kleinen Fingers.

        Klinische Zeichen einer Avulsionsverletzung

        • Horner-Syndrom:
          • Das Auftreten des Horner-Syndroms (Miosis, Ptosismotorische und halbseitigesensible AnhidrosisNeurografie imzum Gesicht)Nachweis aufund der betroffenen Seite drei bis vier Tage nach der Verletzung korreliert stark mitAusmaß einer Schädigung im unteren Plexus brachialis (Avulsion im Bereich C8-Th1) und einer schlechten Prognose.
        • Starke Schmerzen in einem tauben oder anästhesierten Arm deuten auf eine Avulsion und damit auf eine schlechte Prognose hin.
        • Wird der Kopfperipheren von der betroffenen Seite weggedreht, lässt dies auf eine Denervierung der paraspinalen Muskulatur schließen.
        • Negatives Hoffmann-Tinel-Zeichen:
          • Perkussion auf dem rückwärtigen Teil des Musculus sternocleidomastoideus und der Fossa supraclavicularis.
          • Wenn hierdurch bei Patienten mit vollständiger Lähmung der Schulter keine Parästhesien über Schulter und Arm ausgelöst werden, lässt dies auf eine schlechte Prognose schließen.
          • Deutet auf vollständigen Ausriss des oberen Plexus brachialis (Schädigung von C5 und C6) hin und erfordert eine schnelle endgültige Abklärung.
        • Bei Verdachts auf Schädigung des oberen Plexus brachialis (C5, C6):
          • Besonders wichtig ist ein Funktionstest des Musculus serratus anterior, der vom Nervus thoracicus longus innerviert wird.
          • Dieser Muskel ermöglicht die Bewegung des Schulterblatts.
          • Patienten mit vollständiger Schulterlähmung werden in Rückenlage untersucht und können bei vorliegender Serratuslähmung die Schulter nicht nach vorn bewegen.
          • Die untersuchende Person legt eine Hand auf die Schulter und kontrolliert, dass die untersuchte Person nicht den Musculus pectoralis betätigt. Bei einer chirurgischen Rekonstruktion durch das Versetzen von Muskeln im Falle einer Schädigung des oberen Plexus brachialis kann dieser Muskel wichtiges Eigengewebe liefern.

        Weitere Untersuchungen

        • Sind in der Regel nicht erforderlich.
        • EMG:
          • Eventuell bei Symptomen, die seit über drei Wochen auftreten.
          • Kann dazu dienen, die Diagnose zu sichern, die Schädigung zu lokalisieren und ihren Schweregrad zu beurteilen.
          • Zur Abgrenzung einer Schädigung zervikaler Nervenwurzeln von einer Schädigung des oberen Plexus brachialis ist die Elektrodiagnostik nicht immer geeignet.
        • Bildgebende Verfahren:
          • Können bei bestimmten Patienten zum Ausschluss einer Beteiligung knöcherner Strukturen (selten) indiziert sein.
          • Bei starken Nackenschmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit, herabgesetzter Kraft oder wiederholten Verletzungen ist eine Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule erforderlich.
          • Bei Verdacht auf eine Rückenmarksverletzung oder Schädigung einer Nervenwurzel kann eine MRT indiziert sein, wobei in diesem Fall eine spezielle Untersuchung zu beauftragen ist.
          • Als Goldstandard gilt die Post-Myelo-CT mit axialer Rekonstruktion, die eine detaillierte Darstellung der Nervenwurzeln liefert.Nerven

        Indikationen zur Überweisung

        • Abhängig von der Art und dem Ausmaß der Verletzung
          • Bei Beschwerden,akuter dieVerletzung mit sensiblen oder motorischen Defiziten Krankenhauseinweisung erwägen.
          • bei anhaltenden Defiziten nach zurüberckliegendem einenTrauma langenÜberweisung Zeitraumzu auftretenNeurolog*innen
          • Bei geringgradigem Trauma und reiner Schmerzsymptomatik ggf. Spontanverlauf abwarten.

        Therapie

        TherapiezielTherapieziele

        • VermeidungSchmerzen von Verletzungenlindern.
        • EineSensible früheoder chirurgischemotorische RekonstruktionDefizite scheint die Prognose zu verbessernbessern.
        • EventuellFunktion Krder betroffenen Extremitäftigungt geschwächter Muskelnerhalten.

        Allgemeines zur Therapie

        • DaBei inkompletten Plexusläsionen ist eine nichtspontane ausreichendeReinnervation Beweglichkeit(Nervenregeneration) undzu Kraft in Nacken, Schulter und Arm sowohl prädisponierende Faktoren als auch Folgen der Erkrankung darstellen, spielt die Stärkung beider Faktoren eine große Rolleerwarten.,1
        • BeiGrundsätzliche sehrTherapieansätze
          • konservative schwererTherapien
          • operative SchädigungTherapien

        Konservative desTherapie

        • Analgesie1
          • Siehe Plexusauch brachialisArtikel scheintNeuropathische einSchmerzen.
          • eingesetzte früherSubstanzen
            • Carbamazepin, mikrochirurgischerOxcarbazepin, EingriffGabapentin, Pregabalin, trizyklische Antidepressiva, Opioide
          • transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
        • Physiotherapie2
        • Ergotherapie2
        • Elektrotherapie2
          • Kann eine Muskelatrophie verzögern, bis die PrognoseNervenregeneration zuabgeschlossen verbessernist.

          Empfehlungen für Patienten

          • Krafttraining sowie Dehn- und Streckübungen sollten Bestandteil des Präventivprogramms sein.7
          • Im weiteren Verlauf kann die Belastung allmählich gesteigert und eine sportspezifische Therapie begonnen werden.Rehabilitationsmaßnahmen

          Operative Therapie

          • Eine frühe chirurgische Rekonstruktion erfolgt in einem Zeitraum zwischen sechs Wochen und drei Monaten.
          • Akute Indikation:Indikationen1,3,6
            • Patienten,unzureichende beiRegeneration denenunter einekonservativer Therapie (nach ca. 3–6 Monaten)
            • unmögliche spontane Reinnervation
            • offene Plexusläsionen oder raumfordernde Hämatome
          • Behandlung im multidisziplinären Team an spezialisierten Zentren empfohlen2-3
            • Die Therapie vonhmungsionen vorliegt.
            • Junge Patienten, die durch das Tragen eines Helms einen Verkehrsunfall überlebt, aber ein Hochenergietrauma amdes Plexus brachialis erlitten haben.
            • Bei Patienten mit partieller Lähmung ist einkomplexer drei-als bissolche sechsmonatigesvon Abwarten vertretbarEinzelnerven.
          • DieZeitpunkt der Operation erfolgt in einer Spezialklinik.

          Postoperatives Follow2-up

          3
          • „Squeeze-Test“:
            • Schmerzenabhängig beivon Druckder oderSchwere Einengungder des Muskel lässt auf eine günstige Prognose schließen.Plexusverletzung
            • Sensorischebei Nervenerhaltener erlangenKontinuität ihrenach Funktion3–6 Monaten
            • bei Nervenwurzelausrissen früherhzeitig zurück(nach als6–8 motorische Nerven. Bewegung im manipulierten Muskel ist kein frühes Zeichen der Funktionsfähigkeit eines gelähmten Muskels.Wochen)
          • EinMögliche frühesOperationsverfahren1-2
            • Neurolyse
            • intraplexale ZeichenNerventransfers
            • extraplexale Nerventransfers
            • autologe Nerventransplantation
            • Ersatzoperationen
              • Verlagerung der Reinnervationintakten einesMuskeln gelähmtenzum Muskels kann dagegen im Ausbleiben von Kompensationsmechanismen bestehen, wie z. B. dem Einsatz der oberen Muskelgruppen. So kann z. B. die Supination des Musculus deltoideus getestet werden, wenn sich der Arm entlastet in einer Aufhängevorrichtung befindet.
              • Bei nicht mehr gegebener Benutzbarkeit von Delta- und Bizepsmuskel können Patienten lernen, die Abduktion des Arms mithilfe der funktionsfähigen Rotatoren durchzuführen (insbesondere Musculus infraspinatus und Musculus pectoralis major). Fehlende Aktivität im Musculus pectoralis major bei versuchter Abduktion zeigt also eine zu erwartende Reinnervation des Musculus deltoideus an und ist damit für die Prognose günstig.Funktionserhalt

              Weitere Behandlungsmöglichkeiten

              • Rehabilitation.
              • EventuellNach Physiotherapieabgeschlossener Nervenregeneration (ca. 2,5–3 Jahre) ggf. weitere Ersatzoperationen (Muskel- oder Sehnentransfers)2

              Prävention

              • Tragen von Schutzausrüstung, (z. B. bei Extremsportarten oder beim Eishockey und American Football.Motorradfahren)

              Verlauf, Komplikationen und Prognose

              Verlauf

              • InAbhängig vom Schweregrad der RegelPlexusverletzung zeigtkommt diees Erkrankungzur einenspontanen kurzenNervenheilung und selbstlimitierenden Verlauf(Reinnervation).1, wobei die Heilung in den schwersten Fällen auch mehrere Wochen oder Monate dauern kann.3
              • DieBei Nervenwurzelausrissen Erkrankungist trittkeine häufigspontane wiederholtRegeneration auf und kann unter Umständen chronifizierenmöglich.83

              Komplikationen

              Prognose

              • Häufig kommt es zu wiederholten Verletzungen.
              • Das Risikofunktionelle einerErgebnis dauerhaftender Schädigungspontanen von NervenReinnervation ist sehrbesser niedrigals nach optimal verlaufendem operativem Eingriff.81

              Verlaufskontrolle

            • Abhängigkeit von der Lokalisation2
              • Esobere istPlexusläsion: wichtig,etwa die70 Kontrolluntersuchungen% zugute wiederholen,Ergebnisse
              • untere bisPlexusläsion: dieschlechtere Symptome nicht mehr auftreten sowie die schmerzfreie Beweglichkeit von Nacken und Schulter und die frühere Muskelkraft wiederhergestellt sind.,Prognose

            Patienteninformationen

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            Illustrationen

            Plexus brachialis
            Plexus brachialis

            Quellen

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            AutorenAutor*innen

            • TomasJonas LihagenKlaus, legArzt sjukgymnastin Weiterbildung Neurologie, Örebro RehabcenterHamburg
            • AleksandarDie Kondicursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, läkare, fysikalskmedisinsk avd https://legehandboka., UNN, Tromsøno/).
    S13; S134; S14; S142; S143; S44
    burner; stinger; plexusskade
    L81N81
    Schädigung des Plexus brachialis; Armschmerzen; Taubheitsgefühl im Arm; Schwächegefühl im Arm; Burner; Stinger; Nervenschädigung im Schulterbereich; Nervenschädigung im Nackenbereich; Truncus superior; Zittern des Arms; Spurling-Test; Neuraler Spannungstest der oberen Extremität; Upper limb tenstion test; ULTT; Hoffman-Tinel-Zeichen; Tinel-Zeichen; Avulsionsverletzung; Horner-Syndrom; Plexusläsionen; Plexusläsion; Reinnervation; Läsionen des Plexus brachialis; Paresen
    Akute SportverletzungLäsion des Plexus brachialis
    BBB MK 23.06.2022 umfassend revidiert. Check 30.1.
    document-disease document-nav document-tools document-theme
    Definition:TraumabedingteTraumatische Schädigungdigungen des Plexus brachialis mit variablem Schweregrad und klinischem Erscheinungsbild. Häufigkeit:TrittKeine meistexakten alsDaten Folgezur eines Sport- oder Verkehrsunfalls aufInzidenz. Symptome:DasÜberwiegend Hauptsymptomjunge bestehtMänner innach brennenden Schmerzen lZweiradunfängs eines Armsllen, ggfseltener nach Sportverletzungen, betroffen. begleitet von Taubheits- oder Schwächegefühl oder Parästhesien.
    Physiotherapie/Sportmedizin
    Läsion des Plexus- brachialis-Verletzung
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    SiteDisease
    Läsion des Plexus- brachialis-Verletzung
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