Worum handelt es sich?
An der Außenseite des Oberschenkels erstreckt sich ein großes, starkes Bindegewebe vom Beckenkamm bis zur oberen/äußeren Seite des Unterschenkels. Dieses Bindegewebe wird Tractus iliotibialis oder Iliotibialband genannt.
Unten an der Außenseite des Oberschenkelknochens befindet sich ein Schleimbeutel gleich unterhalb des Iliotibialbands. Bei längerem Laufen, Radfahren, Wandern oder Skifahren kann vieles zu Überlastung und Reibung zwischen dem Iliotibialband und dem Oberschenkelknochen entstehenkommen: Das Band reibt sich am Knochenvorsprung außen am Oberschenkelknochen, der sogenannten „Femurkondyle“, wodurch sich der Schleimbeutel entzünden kann.
Eine solche Entzündung wird auch Langstreckenläufer-Knie oder einfach nur Läuferknie genannt, fachsprachlich Iliotibialband-Syndromiliotibiales Bandsyndrom.
Häufigkeit
Die ErkrankungEntzündung befbeeinträlltchtigt Breiten- und Spitzensportler gleichermaßen. Besonders häufig kommt sie bei Langstrecken- und Marathonläufern vor, sie betrifft aber auch Radfahrer und Langläufer. InDas diesenLäuferknie Sportartenmacht sindbis 2zu 12 % bisaller 25Laufverletzungen % der Aktiven betroffenenaus.
Wie bereits erwähnt, entsteht die ErkrankungEntzündung durch Reibung zwischen dem Iliotibialband und der Femurkondyle bei wiederholtem Beugen und Strecken des Knies. EinenBesondere besonderenRisikofaktoren Risikofaktorstellen stellteine plötzliche Trainingssteigerung und das Bergab-Laufen auf geneigten Flächen dar. Dadurch wird die Belastung des Iliotibialbandes und damit die Reibung erhöht. Die so genanntesogenannte Überpronationsbewegung im Fuß erhöht auchverstärkt die Reibung zwischen Oberschenkelknochen und Iliotibialband zusätzlich. Überpronation bedeutet, dass der Läufer auf der Innenseite der Fußsohle läuft, also der Innenrist sich weiter unten befindet als auf ebener Fläche.
Symptome
Typischerweise wird über Schmerzen an der Außenseite des Knies geklagtbzw. Zunächst ist der Schmerz diffus, und Sie können ihn nicht genau lokalisieren. Nach und nach wird der Schmerz stärker, und es fällt leichter ihn demam Knochenvorsprung an der Außenseite des Knies zuzuordnengeklagt. Der Schmerz tritt besonders bei einer leichten Beugung von 20–30 Grad auf und wird durch Druck verstärkt. Die SchmerzenSymptome treten bereits nach einer kurzen Zeit des Laufens auf, während Ruhe vorübergehende Erleichterung verschafft. Der Schmerz ist am stärksten ausgeprägt, wenn Siedie Läufer bergab oder in der Ebene laufen. Bergauf laufen-Laufen ist weniger schmerzhaft. Die Schmerzen setzen immer früher ein, wje stährend sichrker die Entzündung verstärktwird.
Die Diagnose wird auf Grundlage der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung gestellt. Eine Untersuchung der Fuß-/Kniestellung auf dem Laufband gibt zusätzlich Aufschluss über den Verletzungsmechanismus. Auch Kraft- und Beweglichkeitstests können wertvolle Hinweise geben. Der Einsatz von bildgebendenbildgebender Verfahren ist selten nötig.
Falls erforderlich kann eine MRT zeigen, dass der untere Teil des Iliotibialbandes verdickt und der Schleimbeutel entzündet und vollermit Flüssigkeit gefüllt ist.
Behandlung
BehandlungszielDas Ziel der Behandlung ist einees, Linderung derdie Beschwerden und derdie Entzündung zu lindern sowie Vorbeugung von zukünftigen Beschwerden vorzubeugen. EineDie Selbstbehandlung ist wichtig und besteht zuerst aus Entlastung, Laufen im ebenen Gelände und gegebenenfallsvorsichtigem einerWiederbeginn erst bei Schmerzfreiheit. Gegebenenfalls kann eine Änderung des Gang- und Laufmusters. sinnvoll sein, Radfahrer können die Sitzhöhe ein wenig absenken, so dasssodass ein Durchstrecken des Knies vermieden wird.
Oft werden in der ersten Phase zusätzlich MedikamenteSchmerzmedikamente eingesetzt. Mit entzündungshemmenden MedikamenteMedikamenten, sosogenannten genannte NSAR, können gute Resultate erzielt werden. KortisonspritzenIn schwereren Fällen können einigenKortisonspritzen Patientennötig helfen und werden oft in Kombination mit einer Ultraschallbehandlung oder Elektrotherapie eingesetztsein. Eine physikalische TherapiePhysiotherapie in Form von MassageDehnungen, ÜbungenKraft- und DehnungLaufübungen kann auchzum Wiedereinstieg ins Training vorteilhaft sein.
In seltenen Fällen, in denen die Behandlungsziele mithilfe üblicher Behandlungsmethoden über mehrere Monate nicht erreicht werden können, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Bei mehr als 80 % der Operierten wird ein gutes Ergebnis erzielt.
Vorschläge zum Rehabilitationsprogramm
- Am Anfang steht Entlastung. Vermeiden Sie Aktivitäten, die Schmerzen verursachen. Probieren Sie alternativ ein Schwimmtraining.
- Wenn sich der Zustand
sichverbessert, können Sie mit Dehnübungen beginnen. Dehnen Sie die Außenseite des Beines und die Hüftbögen. - Wenn Strecken ohne Schmerzen möglich ist, können Sie mit dem Krafttraining beginnen. Richten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung des Musculus gluteus medius. Dies
geschiehtist möglich, indem Sie sich mit dem betroffenen Bein undgesperrtemganz durchgestrecktem Knie auf einen Absatz von 5–10 cm Höhe stellen. Senken Sie das gesunde Bein auf den Boden.Hebenund heben Sie es wieder zurück auf gleiche Höhe mit dem verletzten Kniean. Wiederholen Sie die Übung mehrere Male. - Mit dem Laufen sollten Sie erst wieder beginnen, wenn Sie die Kraftübungen ohne Schmerzen durchführen können. Beginnen Sie gemächlich, und erhöhen Sie mit der Zeit schrittweise die Belastung.
Die meisten Patienten, die diesem Ansatz folgen, sind nach 3–6 Wochen wieder gesund.
Prognose
Mit richtiger Behandlung und aktiver Erholung istsind manfast inalle der RegelPatienten nach 1–36 MonatenWochen wieder voll im Trainingbeschwerdefrei.
WeiterführendeWeitere Informationen
- Laufen
-– Vorbeugung von Verletzungen KraftübungenKrafttrainingbeinach VerletzungenDehnDehnungsübungenbeifürVerletzungendie untere ExtremitätNSARLäuferknie, iliotibiales BandsyndromLangstreckenläufer-Knie––Informationen für ärztliches Personal
Illustrationen
Autoren
PhilippMarkusOllenschlägerPlank,MedizinjournalistMSc BSc,KölnMedizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien