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Vergiftungen mit Benzodiazepinagonisten (Zoplicon, ZolpidemZ-Substanzen)

Zusammenfassung

  • Definition:Einnahme von BenzodiazepinrezeptorBenzodiazepinrezeptoragonisten (Z-Agonisten Zopiclon und ZolpidemSubstanzen) in toxischen Dosen.
  • Häufigkeit:Die Z-Substanzen sind die in Deutschland am ufigstenufig verordnetenverordnete Hypnotika. Intoxikationen wurden bisher seltener nachgewiesen als bei Benzodiazepinen, möglicherweise aufgrund fehlender Testverfahren.
  • Symptome:Bei Vergiftungen können je nach Dosis von Verwirrtheit über Lethargie sowie Ataxie bis hin zu Kreislauf und Atemdepressions und Koma auftreten. Auch paradoxe Reaktion mit Halluzinationen und Unruhezuständen sind durch Bewusstseinstrübungen in unterschiedlichen Schweregraden gekennzeichnet, die Symptome treten nach kurzer Zeit aufmöglich.
  • Befunde:Auswirkungen auf den Bewusstseinszustand und evtl. Atemhemmung.
  • DiagnoseDiagnostik:KeineKlinisches immunologischenBild Schnelltestverfahrenund verfügbarAnamnese. Nachweis durch Chromatografie
  • BehandlungTherapie:Solche Vergiftungen sind inBei der RegelBehandlung nichteiner sehrIntoxikation bedrohlichmit Z-Substanzen steht die symptomatische Therapie im Vordergrund, insbesondere ist auf Erhaltung der Atem- und Kreislauffunktionen zu achten. ErwDie Indikation zur stationägenren SieEinweisung Magenspsollte großzülung,gig gestellt werden. Zu einem frühen Zeitpunkt kann die Gabe von Aktivkohle, evtlsinnvoll sein. Bei schwerer Atemdepression ist die Gabe von Flumazenil bei schweren Vergiftungenvertretbar.

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Allgemeine Informationen

Definition

  • VerschreibungenVergiftung vonmit Hypnotika habenaus sichder inGruppe den letzten Jahren von Benzodiazepinen zu dender Benzodiazepinagonisten Zopiclon und Zolpidem (sog. Z-Substanzen) verlagert.
  • Toxizität, Symptombild und Behandlung von Vergiftungen durch diese neuen Hypnotika sind nicht so gut dokumentiert wie Vergiftungen durch Benzodiazepine.

Häufigkeit

  • VerbrauchZwischen in2014 Deutschlandund (definierteAugust Tagesdosen2020 DDDwurden in267.260 MioGKV-Versicherten ein Benzodiazepin oder eine Z-Substanz verordnet., 2012)1
    • Benzodiazepinagonisten:122.884 74,6erhielten (Zolpidemeine 28,9; Zoplicon 45,7)Z-Substanz.
    • Benzodiazepine:38 25,6
    • Hypnotika% undder SedativaVerordnungen insgesamt:waren 109Privatverordnungen.
  • Gemeldete Intoxikationen in Deutschland (2005, keine aktuelleren Daten verfügbar)2
    • Z-Substanzen: 268 (Zolpidem 110, Zoplicon 158)
    • Benzodiazepine 484
    • hohe Dunkelziffer

Pharmakologie

  • Chemische Unterschiede
    • Zopiclon, ZolpidemÄtiologie und Zaleplon unterscheiden sich chemisch von Benzodiazepinen dadurch, dass Zopiclon ein Cyclopyrrolonderivat ist, Zolpidem ein Imidazolpyridin und Zaleplon ein Pyrazolopyridimidin.
    • Pathogenese

    Pharmakologie

    • Pharmakodynamische Wirkung3
      • Die pharmakodynamische Wirkung von Zopiclon, Zolpidem und ZaleplonZolpidem ist der von Benzodiazepinen relativ ähnlich.
      • Sie, wirkenda allesie ebenfalls auf den GABA(Gamma-Aminobuttersäure)-Rezeptorkomplex undbzw. erhöhendessen dieAlpha-Untereinheit Aktivität im GABA-Systemwirken.3
    • Bindungsstellen
      • Es gibt mindestens drei verschiedene Arten von BindungsstellenAllerdingsrhrt Benzodiazepinedie amvorzugsweise GABABindung an die Alpha-A-RezeptorUntereinheit zu unterschiedlichen pharmakologischen Eigenschaften.
      • Zolpidem undist Zaleplondeshalb sindin selektiverster fürLinie die BZ1-Untereinheit der GABA-A-Rezeptorensedierend und habenkaum wenigmuskelrelaxierend, Affinität für BZ2-anxiolytisch und BZ3-Untereinheitenantikonvulsiv.
      • Benzodiazepine und Zopiclon sind weniger selektiv und binden sich auch an BZ2 und BZ3.
    • Unterschiede in der klinischen Wirkung
      • Der Unterschied in der Affinität für BZ2 und BZ3 kann die Erklärung dafür sein, dass Zolpidem und Zaleplon geringere antikonvulsive und muskelrelaxierende Eigenschaften haben als Benzodiazepine und Zopiclon.4-5

    Toxizität

  • Pharmakokinetik3
    • TodesfZolpidem: Plasmapeak nach 0,5–3 Stunden, Halbwertszeit 2–3 Stunden
    • Zopiclon: Plasmapeak nach 1,5–2 Stunden, Halbwertszeit 5 Stunden

Toxizitälle?t

  • TodesfälleCharakteristische aufgrundtoxische reiner ZolpidemWirkung3
    • ZNS- oder Zopiclonvergiftungen sind selten, ebenso wie Todesfälle durch reine Benzodiazepinvergiftungen, und häufig sind es besondere Umstände, die zu solchen Todesfällen führen.Depression
    • Unternormale anderem gab es Todesfälle bei schwer kranken PatientenVitalparameter, dieunauffälliges nurEKG, Zopiclongel. eingenommenBlutdruckabfall
    • selten hatten.6Atemstörungen
  • Toxische Dosis?3
    • Beinicht der Beurteilung der Vergiftungen mit Zolpidem oder Zopiclon ist der klinische Zustand wichtiger als die aufgenommene Menge.quantifizierbar
    • Grundsabhätzlichngig gibtvon esverschiedenen großeFaktoren individuellewie Unterschiedepulmonale inVorerkrankungen, derKoingestionen, ToxizitätAlter, dieserGewicht, Medikamente,Gewöhnung und es ist schwierig, eine eindeutige toxische Grenze zu benennen.
    • Bei der Verwendung und beim Missbrauch von Zopiclon und Zolpidem werden die Patienten wahrscheinlich, wie auch bei Benzodiazepinen, im Laufe der Zeit eine Toleranz entwickeln, sodass die toxische Dosis bei ihnen höher sein wird, als bei Patienten, die diese Medikamente noch nicht verwendet haben.7-8
  • Toxizität und Alter
    • Im Allgemeinen reagieren ältere Menschen empfindlicher auf diese Medikamente.
    • Bei Kindern kommen schwere Vergiftungen mit Zopiclon und Zolpidem selten vor, die Erfahrungen sind hier jedoch begrenzt.Genetik

Interaktionen

  • Mischintoxikationen mit Zopiclon oder Zolpidem sind häufig, und die Mischung von Zopiclon/Zolpidem und anderen Substanzen, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken (z. B. Opiate, Antipsychotika, Benzodiazepine oder Ethanol), erhöht die toxische Wirkung.
  • Die häufigste schwere Komplikation bei einer Kombination von Zopiclon/Zolpidem und z. B. Ethanol ist Atemhemmung oder evtl. Atemstillstand.
  • Daher ist es bei der Beurteilung dieser Vergiftungen wichtig festzustellen, ob auch andere Substanzen, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken, eingenommen wurden.

Pharmakokinetik

  • Absorption
    • Zopiclon, Zolpidem und Zaleplon werden schnell absorbiert und erreichen bei therapeutischen Dosen die maximalen Plasmakonzentrationen nach 1 bis 2 Stunden, nach 0,5 bis 3 Stunden bzw. nach ca. 0,5 bis 2 Stunden.
  • Halbwertszeit
    • Zopiclon und Zolpidem haben eine kurze Halbwertszeit von 4 bis 6 Stunden bzw. 0,8 bis 4 Stunden.
  • Elimination
    • Die Elimination geschieht über die Metabolisierung.
    • Die Metaboliten sind ohne klinische Bedeutung; dies unterscheidet Zopiclon und Zolpidem von Benzodiazepinen, die oft eine lange Halbwertszeit und pharmakologisch aktive Metaboliten mit klinischer Relevanz haben.9-11
    • Diese Unterschiede in der Pharmakokinetik haben bei akuten Vergiftungen in der Regel keine klinische Bedeutung.
  • Überdosierung/Vergiftung
    • Vergiftungen mit Zolpidem halten theoretisch weniger lange an als Vergiftungen mit Zopiclon oder Benzodiazepinen, gemessen an der Halbwertszeit bei therapeutischen Dosen.
    • Es ist jedoch nicht bekannt, ob Halbwertszeit und Absorptionsrate auch bei hohen Überdosierungen konstant bleiben.
    • Zudem wachen Patienten, selbst bei Einnahme von Benzodiazepinen mit einer sehr langen Halbwertszeit, erfahrungsgemäß spätestens 12 bis 36 Stunden nach der Einnahme wieder auf.
    • Ein Teil der Erklärung ist die Umverteilung des Medikaments aus dem Gehirn ins Fettgewebe und die akute Anpassung des ZNS an hohe Benzodiazepinniveaus.
    • Die Messung der Plasmakonzentrationen von Zopiclon/Zolpidem oder Benzodiazepinen hat daher nur einen geringen Wert für die Beurteilung solcher Vergiftungen.
    • Immunologische Schnelltestverfahren zur Blutanalytik sind nicht vorhanden. Nachweis durch chromatografische Verfahren.23

ICPC-2

  • A84 Vergiftung durch medizinische Substanz

ICD-10

  • T36–T50 Vergiftungen durch Arzneimittel, Drogen und biologisch aktive Substanzen
    • T42.4 N05C F Vergiftung durch Anxiolytika – Benzodiazepinderivate (angegeben mit ATC-Code für anxiolytische Benzodiazepinderivate)
      • T42.4 N05C F01 Vergiftung durch Zopiclon
      • T42.4 N05C F02 Vergiftung durch Zolpidem
      • T42.4 N05C F03 Vergiftung durch Zaleplon

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Typische Anamnese und klinische Befunde – evtl. bestätigte Einnahme von indizierten Präparaten
  • Nachweis im Plasma?Situation3

Differenzialdiagnosen

Symptome und BeschwerdebilderAnamnese

  • BeiDer derfolgende BeurteilungAbschnitt derbasiert Vergiftungenauf mitdiesen Zolpidem oder Zopiclon ist der klinische Zustand wichtiger als die aufgenommene MengeReferenzen.3-4
  • ÄltereGgf. PatientenFremdanamnese
    • ImZeitpunkt Allgemeinender reagierenEinnahme und eingenommene Menge
    • Welcher Wirkstoff wurde eingenommen? (Medikamentenpackung und Blister aufheben)
    • zusälteretzlich Menscheneingenommene empfindlicherSubstanzen auf(Alkohol) dieseund Medikamente.
    • Wurden die Tabletten in suizidaler Absicht eingenommen?
    • bekannte Anwendung oder Missbrauch von Benzodiazepinen
  • KinderVorliegen von Risikofaktoren
    • Beibekannte Kindern kommen schwere VergiftungenDepression
    • Vorgeschichte mit ZopiclonAlkohol-, Drogen- und ZolpidemMedikamentenmissbrauch seltenoder vor,Polytoxikomanie
    • bekannte dieBenzodiazepineinnahme Erfahrungenoder sindEinnahme hiervon jedochZ-Substanzen
    • bekannte begrenzt.Einnahmeprobleme/Dosierungsfehler
    • Begleiterkrankungen (Überdosen mit zunehmendem Alter und gestörter Leberfunktion häufiger)
    • Suizidalität in der Vorgeschichte
    • Einnahme unbekannter Substanzen in der Vorgeschichte
  • DieVeränderter PatientenGeisteszustand
    • Vigilanzstörung
    • Aufmerksamkeits- erwachenoder erfahrungsgemGedäßchtnisstörung
    • unangemessenes spVerhalten
    • gestörtes Urteilsvermögen
    • Stimmungslabilitätestens 12 bis 36 Stunden t
    • nach derEinnahme Einnahmegroßer Dosen: Koma und Atemdepression (besonders bei Mischintoxikation)
    • selten paradoxe Reaktion mit starker Agitiertheit bei Betroffenen mit psychiatrischen Vorerkrankungen, Kindern und Hochbetagten
    • Es kann auch zu Ataxie, Dysarthrie, Schwindel, Nystagmus, Mydriasis, Muskelhypotonie und Blutdruckabfall kommen.

    Symptome

    • Zopiclon
      • leichte Symptome
        • Ataxie, Amnesie, Schwindel, Somnolenz, paradoxe Reaktionen (häufiger bei Kindern), Agitation, Halluzinationen
      • schwere Symptome
        • Tiefes Koma, Atemhemmung, Hypotonie, Bradykardie, Tachykardie, AV-Block 1. Grades
    • Zolpidem
      • leichte Symptome
        • Ataxie, Amnesie, Schwindel, Somnolenz, Kopfschmerzen, Erbrechen, paradoxe Reaktionen (häufiger bei Kindern), Agitation, Halluzinationen
      • schwere Symptome
        • Koma, Atemhemmung, Hypotonie

    Verlauf der Vergiftung

    • Symptome bei Vergiftungen mit Zopiclon und Zolpidem sind durch Bewusstseinstrübung in unterschiedlichen Schweregraden gekennzeichnet.
    • Die Symptome treten nach kurzer Zeit auf.
    • Kardiovaskuläre Auswirkungen bei einer Überdosis mit Zolpidem oder Zopiclon sind ungewöhnlich, und schwere kardiovaskuläre Auswirkungen können auf die Einnahme anderer Substanzen hindeuten.
    • Auch Fälle von Hypokaliämie, Hyperglykämie und Hyperbilirubinämie treten bei Zopiclonvergiftungen selten auf.

    Klinische Untersuchung

    • Atmung?
        Der folgende Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.3-4
      • KannVerwaschene gehemmt seinSprache, insbesonderegestörte wennKoordination, dasinstabiler Präparat in Kombination mit anderen ZNS-Hemmern eingenommen wurde.Gang
    • Aufmerksamkeits- und/oder Gedächtnisstörung
    • Pupillenreaktion (Mydriasis)
    • Beurteilung der Vigilanz
    • Abgeschwächte Reflexe (selten auch Hyperreflexie bei paradoxer Übererregung)

    Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

    • DieDer Messungfolgende derAbschnitt Plasmakonzentrationenbasiert vonauf Zopiclon/Zolpidemdieser oder Benzodiazepinen hat nur einen geringen Wert für die Beurteilung einer VergiftungReferenz.
      • Denn es findet eine akute Anpassung an die hohen Benzodiazepinniveaus im ZNS statt.
      4
    • Andere Messwerte können relevant sein: Elektrolyte, Glukose, Bilirubin, Leberenzyme.Blutdruck
    • SaO2
    • Atemfrequenz
    • Puls

    WannIndikation überweisen?zur Klinikeinweisung

    • Kinder
      • DaAufgrund wenigder Erfahrung besteht,Vigilanzminderung und weilauch Kinderzum oftAusschluss unangenehmeanderer SymptomeUrsachen bekommen (Aufregung und Halluzinationen), solltesoll die Schwelle niedrig sein, bei der KinderIndikation zur BeobachtungEinweisung großzüberwiesengig gestellt werden.

    Therapie

    Therapieziel

    • Lebensbedrohliche Komplikationen verhindern.

    Allgemeines zur Therapie

    • AusgehendGIFTNOTRUF- UND INFORMATIONSZENTREN
      • Bieten Informationen für Ärzt*innen und Angehörige in Fällen von dem,Vergiftungen.
      • Telefonnummern wasund wirAdressen finden heuteSie hier
      • Genaue wissen, gibt es keinen Grund, reine Vergiftungen durch Benzodiazepine, Zopiclon oder Zolpidem unterschiedlichAngaben zu behandelnWirkstoff, eingenommener Menge und Einnahmezeitpunkt bereithalten.4
    • Diese Vergiftungen sind in der Regel nicht schwer, allerdings sind bei der Einnahme sehr hoher Dosen und insbesondere bei Mischintoxikationen sehr schwere FVerlälleufe und auch Todesfälle vorgekommen.

    Behandlung

    • Entleerung des Magens?
      • Bei vermuteter schwerer Vergiftung kann eine Entleerung des Magens vorgenommen werden, wenn die Patienten rechtzeitig zur Behandlung erscheinen (innerhalb von zwei Stunden nach der Einnahme)möglich.
      • Bei schwererGefahr von schweren Verläufen sollte eine Einweisung erfolgen.
      • Bei Monointoxikationen ist in der Regel keine Dekontamination nötig.3
      • Die Gabe von Aktivkohle im ambulanten Bereich kann sinnvoll sein, insbesondere wenn diese innerhalb der ersten Stunde nach Intoxikation erfolgt.3
      • Zur Vermeidung einer Intubation ist der Einsatz von Flumazenil gerechtfertigt.3

      Medikamentöse Therapie

      Aktivkohle

      • Einmalige Gabe innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme, insbesondere bei hohen Dosen.3
        • Cave: Aspirationsgefahr bei zunehmender Bewusstseinstrübung!3
        • Kontraindikationen sind Erbrechen und Bewusstseinstrübung mit Aspirationsgefahr sollten die Patienten vor einer Magenspülung intubiert werden.
        4-5
      • Aktivkohle?
        • DasDosierung: VerabreichenInitial vonsollen bei Erwachsenen 50 g Aktivkohle sollte die Vergiftung begrenzen, wenn sie kurze Zeit nach der Einnahme gegeben wird.
        • Bei Aspirationsgefahr muss der Patient intubiert und die Kohle über eine Magensondeoral verabreicht werden.
      • Kein Emetikum!
        • Denn für die Patienten besteht das Risiko einer schnellen Bewusstseinstrübung mit Aspirationsgefahr, daher sind Emetika kontraindiziert.
      • Beobachtung
        • Die Patienten sollten im Hinblick auf Bewusstseinszustand, Atemhemmung und Auswirkungen auf den Blutdruck beobachtet werden.
        • Das Wichtigste ist die Behandlung der Symptome mit Beobachtung des Bewusstseins, des Kreislaufs und der Atmung.4

      Gegengift

      • Flumazenil (Anexate) 

        • Flumazenil ist ein spezifischer Antagonist für die Benzodiazepin-Bindungsstelle im GABA-Rezeptorkomplex, es.3
        • Es ist auch wirksam bei Zopiclon- und Zolpidemvergiftungen.116
        • Indikation
          • Bei tiefer ZNS-Depression ist ein Einsatz von Flumazenil zur Vermeidung einer Intubation gerechtfertigt3
        • IndikationVorsichtsmaßnahmen3
          • FlumazenilSollte ist hauptsächlichnicht bei Vergiftungen indiziert, bei denen die Patienten eine schlechte Atmung/Atemstillstand haben, um in diesen Fällen die Intubation zu vermeiden.
          • Es ist nicht dokumentiert, dass Flumazenil zur routinemäßigen Behandlung verwendet wird.9
        • Nicht bei niedriger Krampfschwelle!
          • Flumazenil sollte nicht PatientenBetroffenen mit niedriger Krampfschwelle verabreicht werden,.
          • Die dennKrampfschwelle dieskann istauch entwederbei aufMischintoxikation diemit Einnahmetrizyklischen Antidepressiva herabgesetzt sein.
          • Kann bei Abhängigkeit von Z-Substanzen/Medikamenten zurückzuführen,Entzugssymptome die die Krampfschwelle herabsetzen (wie trizyklische Antidepressiva) oder auf eine mit Benzodiazepinen behandelte Epilepsieauslösen.
        • Interaktion mit herztoxischen Substanzen?Kontraindikationen
          • Benzodiazepine haben eine kardioprotektive Wirkung gegenüber einigen herztoxischen Substanzen, u. a. Kokain und Chloroquin.
          • Ob dies auch für Zopiclon und Zolpidem gilt, ist ungewiss, aber es gibt Gründe, auch bei Vergiftungen mit Zopiclon und Zolpidem mit der Verwendung von Flumazenil nach der Einnahme herztoxischer Substanzen sehr vorsichtig zu sein.9
        • Entzugserscheinungen?
          • Die Verwendung von Flumazenil bei einem chronischen Konsum von Benzodiazepinen kann Entzugserscheinungen auslösen.
          • Höchstwahrscheinlich gilt dies auch für Zolpidem und Zopiclon, da auch für diese Arzneimittel nach längerer Verwendung Entzugserscheinungen dokumentiert sind.7-8
        • Gleichzeitig akute Kopfverletzung?
          • PatientenBetroffenen mit akuter Kopfverletzung sollte kein Flumazenil verabreicht werden.107
          • keine Verwendung bei V. a. Mischintoxikation mit unbekannten Substanzen4
          • keine Verwendung als diagnostischer Test4
          • verbreiteter QRS-Komplex im EKG4
        • Überwachung
          • Flumazenil hat eine Halbwertszeit von 50 bis 60 Minutenmin, also kürzer als die von Zopiclon und Zolpidem.4
          • Patienten,Gefahr dieder die Kriterien für die Anwendung von Flumazenil erfüllt haben, und bei denen eine Wirkung eintritt, müssen intensiv überwacht werden, da die Wirkung nur relativ kurz anhält.
          • Es kann notwendig sein, mehrere Dosen zu verabreichen; die Alternative ist eine kontinuierliche Infusion.Resedierung3
        • Dosierung6
          • FlumazenilDosierung: wirdinitial langsam0,2 mg intravenös, verabreicht (0,1–0,3 mg/min) jede Minute, bis die gewünschtenschter WirkungBewusstseinsgrad eintritterreicht (die Wirkung tritt schnell ein).
          • Alternativ kann Flumazenil als kontinuierliche Infusion verabreicht werdenist, fallsmaximal dies angebracht ist (0,1–0,4 mg/h), mit wiederholten Injektionen sind jedoch gute Erfahrungen gemacht worden.
          • Die maximale Dosis für Erwachsene wird mit 2–5 mg angegeben.
          • Es gibt kaum Erfahrungen zur Dosierung bei Kindern.
          • Zur Anwendung bei Kindern kann die Dosis im Verhältnis zum Gewicht des Kindes reduziert werden.
          • Zur Umrechnung kann für das Gewicht eines Erwachsenen 70 kg angenommen werden.

        Weitere Behandlungsmethoden

        • Überwachung von Bewusstsein, Blutdruck und Atmung bis zum vollständigen Erwachen3
        • Supportive Therapie; Sauerstoff, ggf. Beatmung, Volumengabe3

        Komplikationen und Prognose

        Komplikationen

        • Atemstillstand4
        • Koma4
        • Liegetrauma (Dekubitus)3
        • Aspiration3

        Prognose

        • Gut

        WeiterführendeDie Informationen

        Letalität bei alleiniger Benzodiazepinvergiftung ist niedrig.3
        • GIFTNOTRUF-Bei UNDadäquater INFORMATIONSZENTREN
          • BietenBehandlung zusätzlicheist Informationendie fürPrognose Ärzte in Fällen von Vergiftungengut.
          • TelefonBei rundMischintoxikationen ummit anderen Medikamenten, Drogen oder Alkohol ist die Uhr: TelefonnummernLetalität undwesentlich Adressen finden Sie hierhöher.
        • Eine zugrunde liegende psychiatrische Erkrankung sollte adäquat behandelt und dabei die soziale Situation Betroffener berücksichtigt werden.4

        Quellen

        Literatur

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        2. Sonntag L. Die Bedeutung der neueren Hypno-Sedativa Zopiclon und Zolpidem im klinisch-toxikologischen Untersuchungsgut unter besonderer Berücksichtigung der klassischen Benzodiazepine. Inauguraldiss. Med. Fakultät, Universität Hamburg 2009. ediss.sub.uni-hamburg.de
        3. LangtryHofer HDKE, BenfieldWeiler PS. ZolpidemBenzodiazepin-Intoxikation: Ein Hypnotikum-Toxidrom. A review of its pharmacodynamicPrimary and pharmacokineticHospital propertiesCare and2021; therapeutic21: potential191-3. Drugsdoi:10.4414/phc-d.2021.10355 1990;www.researchgate.net
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        AutorenAutor*innen

        • GünterMarlies Ollenschläger, Prof. DrKarsch-Völk. Dr. med., Professor für Innere Medizin, Uniklinikum Köln (Deximed)

        • Terje Johannessen, ProfessorFachärztin für Allgemeinmedizin, TrondheimMünchen
        • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
T36–T50; T424; T424; T424; T424
A84
Hypnotika; Z-Substanzen; Zolpidemvergiftung; Zopiclonvergiftung; ZaleplonvergiftungBenzodiazepinähnliche Substanzen; Z-Medikamente; Z-Drugs; Nicht-Benzodiazepin-Agonisten; Atemhemmung; Atemstillstand; Atemdepression; Benzodiazepinagonisten-Überdosierung; Bewusstseinseintrübung; Aktivkohle; Flumazenil; Anexate
Vergiftungen mit Benzodiazepinagonisten (Zoplicon, ZolpidemZ-Substanzen)
Giftnotrufzentralen eingefügt 8.1.19
BBB MK 03.08.2022 revidiert und umgeschrieben. Check 16.2.
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Definition:Einnahme von BenzodiazepinrezeptorBenzodiazepinrezeptoragonisten (Z-Agonisten Zopiclon und ZolpidemSubstanzen) in toxischen Dosen. Häufigkeit:Die Z-Substanzen sind die in Deutschland am ufigstenufig verordnetenverordnete Hypnotika. Intoxikationen wurden bisher seltener nachgewiesen als bei Benzodiazepinen, möglicherweise aufgrund fehlender Testverfahren.
Erste Hilfe/Notfallmedizin
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Benzodiazepinagonisten-Vergiftung
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