Was ist ein anaphylaktischer Schock?
Definition
EinEine anaphylaktischeranaphylaktische SchockReaktion ist eine sehr heftige allergische Reaktion, die man bekommen kann, wenn man Kontakt mit einem Stoff hatte, gegen den manganzen allergischOrganismus ist. Diese schwere Überempfindlichkeitsreaktion entsteht, wenn Moleküle (sog. Allergene) der Substanz, auf die man reagiert, an eine bestimmte Art von Zellen im Körper (sogenannte Mastzellen) gebunden werdenerfassen und diese aktivieren. Aus den aktivierten Mastzellen treten im Rahmen dieser überschießenden Immunreaktion verschiedene Botenstoffe aus, die die heftigen Symptome verursachen. Meist kommt es zu Juckreizlebensbedrohlichen an der Haut. Zudem tritt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ausAtem- und es können schwere Entzündungsreaktionen entstehen. Haut und Schleimhäute schwellen an, und unter der Haut, um die Augen herum und an weiteren Stellen sammelt sich Flüssigkeit an (Ödeme). Mit der Zeit kann die Menge an Blut in den Gefäßen so gering werden, dass die Durchblutung gestört ist.
Geschwollene SchleimhäuteHerz-Kreislauf-Problemen führen zukann verengten Atemwegen. Die eingeschränkte Durchblutung und die verengten Atemwege können zu Atembeschwerden und Erstickungsgefahr führen.
Ist ein (anaphylaktischer Schock gefährlich?
Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die als Notfall behandelt werden muss. Erfolgt rechtzeitig die richtige Behandlung, überleben etwa 99 % der Patienten den Anfall.
Diese Erkrankung kommt selten außerhalb des Krankenhauses vor. Berechnungen haben ergeben, dass jährlich etwa ein Patient von 3000 ins Krankenhaus eingewiesenen Patienten an einer Anaphylaxie leidet.
Ursache
Die häufigsten Ursachen sind Insektenstiche, bestimmte Nahrungsmittel (häufiger bei kleinen Kindern als bei Erwachsenen) oder die Einnahme von Medikamenten (häufiger bei Erwachsenen als bei Kindern). AuchDa Impfstoffe können Reaktionen auslösen, auch wenn dies sehr selten vorkommt. Aus diesem Grund müssen Patienten, die geimpft werden, 30 Minuten warten, bevor sie die Arztpraxis verlassen dürfen.
Es gibt verschiedene Ursachen, die einen Anfall auslösen können, dazu gehören z. B.:
Injektionen mit Impfstoffen, Medikamenten oder Röntgenkontrastmittel:Penicillin und vergleichbare Antibiotika (Cefalosporine)Acetylsalicylsäureentzündungshemmende Medikamente
Lebensmittel, v. a.:Muscheln, Schalentiere und FischSojaprodukte, Nüsse, Weizen, Milch und Eier
Insektenstiche, v. a.:Wespen, Bienen
Wer ist gefährdet?
Personen, die bereits früher einen anaphylaktischen Schock erlitten haben, sind besonders gefährdet. Personen, bei denen eine Allergie bekanntunvorhersehbar ist, bekommenwie leichtersich eineneine Anfallanaphylaktische (sieReaktion sind prädisponiert). Reaktionen auf Wespenstiche kommen dagegen genauso häufig bei Personen ohne Allergie vor. Bei Patientenentwickelt, die Betablocker einnehmen, kann der Anfall schwerer ausfallen, da die Behandlung nicht so effektiv ist wiesie sonstimmer ein Notfall und erfordert eine schnelle medizinische Behandlung.
Wie äußert sich ein Anfall?
Symptome
Normalerweise entwickelt sich dereine Anfallanaphylaktische Reaktion sehr schnell, es kann aber – z. B. Hattebei maneiner KontaktErdnuss-Allergie mit– demauch auslösendeneine Stoffbis mehrere Stunden dauern, dauertbis die Reaktion einsetzt.
Typische Warnzeichen zu Beginn sind:
- Juckreiz
- Brennen an den Handinnenflächen, Fußsohlen oder im Genitalbereich
- metallischer Geschmack
- Angst
- Kopfschmerzen
- Verwirrtheit
Weitere Symptome können nacheinander oder gleichzeitig auftreten:
- Haut: Juckreiz, Rötung, Ausschlag, Quaddeln
- Atemwege: Schwellung, veränderte Sprache, Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Atemgeräusche wie Pfeifen oder Giemen, Atemnot, schnelle Atmung
- Herz-Kreislauf-Probleme: schneller Puls, niedriger Blutdruck
- Magen-Darm-Trakt: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein und ist nicht absehbar: Eine anaphylaktische Reaktion kann von allein zurückgehen und zum Stillstand kommen, sich aber auch innerhalb weniger Minuten zu einem anaphylaktischen Schock entwickeln und tödlich enden. Bei bis zu 20 % der Fälle kommt es nach 6–24 Stunden erneut zu Symptomen (biphasischer Verlauf).
Ursachen
Eine anaphylaktische Reaktion ist eine schwere allergische Reaktion, bei der bestimmte weiße Blutkörperchen große Mengen an Histamin und anderen Entzündungsstoffen ausschütten. Dies verursacht unter anderem eine Verengung der Atemwege und einen schlagartigen Blutdruckabfall, der innerhalb kurzer Zeit bis zum Kreislaufversagen führen kann.
Je nach Alter sind häufige Auslöser:
- Nahrungsmittel: Kinder 60 %, Erwachsene 16 %
- Insektengift: Kinder 22 %, Erwachsene 52 %
- Arzneimittel: Kinder 7 %, Erwachsene 22 %
- sonstige Auslöser: Kinder 5 %, Erwachsene 3 %
- unbekannte Auslöser: Kinder 7 %, Erwachsene 6 %
Risikofaktoren, die eine anaphylaktische Reaktion begünstigen oder verschlimmern können, sind:
- körperliche Belastung
- Infektionen
- psychischer Stress
- Medikamente (z. B. bestimmte Schmerz- oder Blutdruckmedikamente)
- Alkohol
Auch Vorerkrankungen können das Risiko einer anaphylaktischen Reaktion erhöhen:
- Asthma
- Mastozytose (eine Erhöhung bestimmter weißer Blutkörperchen)
- Herzerkrankungen
- Schilddrüsenerkrankungen
Häufigkeit
Pro Jahr haben etwa 20–500 von 1 Mio. Menschen eine anaphylaktische Reaktion, 1–3 von 1 Mio. Menschen sterben daran. Bis zu 3 % der Bevölkerung hatten schon einmal eine anaphylaktische Reaktion. Die Häufigkeit hat in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen.
Eine Anaphylaxie kann in jedem Alter auftreten. Bei Kindern handelt es sich vor allem um Nahrungsmittelallergien, bei Erwachsenen sind eher Insektenstiche und Medikamente die Auslöser.
Untersuchungen
Eine anaphylaktische Reaktion ist anhand der Symptome, des Hergangs und des Auslösers zu erkennen und erfordert schnelles Handeln.
(Notfall-)Behandlung
Bei der Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion geht es darum, Atmung und Kreislauf sicherzustellen und Komplikationen zu verhindern. Allergenzufuhr, wenn möglich, sofort stoppen.
Die wichtigste Maßnahme, um die anaphylaktische Reaktion zu stoppen, ist ein schnelles Verabreichen von Adrenalin als intramuskuläre Injektion in die Außenseite des Oberschenkels. Diese kann wiederholt werden, wenn keine Besserung eintritt. Zusätzlich werden bei Atemnot Sauerstoff und entweder bronchienerweiterndes Asthmaspray oder Adrenalin über einen Vernebler verabreicht.
Kommt es zu Kreislaufproblemen, werden Infusionen verabreicht. Bei einem Kreislaufstillstand werden sofort Wiederbelebungmaßnahmen durchgeführt.
Sind die akuten Symptome unter Kontrolle, so folgen ein Antihistaminikum sowie ein Glukokortikoid, um weitere Komplikationen zu vermeiden und die allergische Reaktion zum Stillstand zu bringen.
Bei einem anaphylaktischen Schock werden Sie sofort in Notarztbegleitung ins Krankenhaus eingewiesen.
Maßnahmen und Empfehlungen
Nach einer anaphylaktischen Reaktion bekommen Sie in der Regel nureine wenigeÜberweisung Minuten, bisan eine allergologische Praxis, um die zugrunde liegende Allergie genauer abzuklären. Sie bekommen einen Allergie-Pass und – je nach Auslöser – Tipps oder weitere Behandlungen, um einer erneuten anaphylaktischen Reaktion eintrittvorzubeugen. JedochBei bestimmten Allergien kann diesereine Zeitraumallergenspezifische variierenImmuntherapie (Hyposensibilisierung) durchgeführt werden. Besteht ein hohes Anaphylaxierisiko und wenigelässt Sekundensich der Auslöser nicht sicher vermeiden, aberso auchbekommen StundenSie dauern.ein EsNotfall-Set ist wichtigverschrieben, dassdas maneinen dieAdrenalin-Autoinjektor frühenzur Symptome/Warnzeichenintramuskulären erkenntInjektion (Adrenalin-Pen) und weitere Medikamente enthält. Diese
Was können sein:Sie selbst tun?
JuckreizEine
ananaphylaktischeKopfhautReaktionundistGehörgängenein Notfall,Handflächenbeiund Fußsohlen,erhebliche Kraftlosigkeit oder Schwindelsowie Unruhe oder Angst
Atemwegsreaktionen beginnen oft als vages Engegefühl in Hals und Brust und entwickeln sich nach und nach zu Heiserkeit und Atembeschwerden, da die Luftwege sich verengen. Danach können Hitzegefühle, Herzklopfen, Blässe und kalter Schweiß auftreten. Betroffene können unter Juckreiz und Hautausschlag sowie Bauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen leiden. Außerdem kanndem es zuauf psychischenjede SymptomenMinute wie Unruhe oder Angst kommen, in späteren Stadien auch zu Bewusstlosigkeit und ggf. Krämpfenankommt.
Behandlung
- Rufen Sie sofort ärztliche Hilfe
herbei! Dies ist extrem wichtig. Rufen Sie den Notruf an(Tel. 112), oder bitten Sie eine andere Person, dies zu tun. In der Akutphase besteht die Behandlung vor allem darin sicherzustellen, dass die Atemwege frei sind, und das Medikament Adrenalin zu spritzen. In Arztpraxen und Institutionen, wo Impfungen verabreicht werden, liegt Adrenalin immer sofort bereit.- Wenn
Sie einen solchen Anfall erlitten haben, sollten Sie Ihre engen Freunde und Angehörigen über die Symptome aufklären, damit diese Ihnen helfen können, falls es zu einem erneuten Anfall kommt. Wenn Sie eine anaphylaktische Reaktion hatten, sollten Sie an einen Allergologen überwiesen werden, der eine weiterführende Diagnostik durchführt. Sie sollten dann wahrscheinlich jederzeit eine Fertigspritze mit Adrenalin bei sich tragen. Kontrollieren Sie regelmäßig das Ablaufdatum der Spritze und besorgen Sie sich eine neue, bevor das Medikament abläuft.Bei einigen Patienten mit einer Allergie bzw. einem anaphylaktsichen Schock ist eine bestimmte Therapiemöglich,die spezifische Immuntherapie. Hier wird ein Facharzt über mehrere Jahre regelmäßig die auslösende Substanz unter ärztlicher Überwachung in geringer Dosis verabreichen. Ziel ist es, den Körper daran zu "gewöhnen", sodass bei erneutem Kontakt nicht wieder eine allergische Reaktion auftritt.
Akutbehandlung
Legenstoppen Sie denPatientenAuslöser (z. B. durch Entfernen eines Bienenstachels).- Lagern Sie die betroffene Person vorsichtig und ohne abrupte Bewegungen flach mit hochgelagerten Beinen
hin(„Schocklage“). Besteht Atemnot, so lagern Sie sie halbsitzend; bei Bewusstlosigkeit oder drohendem Erbrechen in stabiler Seitenlage. AdrenalinWennwird (nach Möglichkeit) direkt intramuskulär verabreicht. Stellt sich keine Besserung ein oder verschlimmern sich die Symptomevorhanden,kann man nach bereits fünf Minuten erneut eine Dosis geben.Stellenverabreichen Siesicher, dass die Atemwege frei sind, und geben Sie wenn vorhanden Stauerstoff per Maske (10 bis 12 Liter pro Minute).Der Notarzt wird wahrscheinlich eine Infusion mit Flüssigkeit starten.
Adrenalin
Bei der Behandlung ist eine rechtzeitige Injektion von Adrenalin, bevor Atembeschwerden und Kreislaufstörungen auftreten, am wichtigsten. Das Adrenalin verhindert einen Kreislaufzusammenbruch, indem es den Blutdruck aufrechterhält, das Herz stärkt und einer Verengung der Atemwege entgegenwirkt. Daher ist es äußerst wichtig, dass das Adrenalin so schnell wie möglich verabreichtAdrenalin wird,aus ameinem bestenNotfall-Set. innerhalbDie Adrenalin-Spritze kann durch die Hose in die Außenseite des Oberschenkelmuskels gegeben werden. Vergeuden Sie keine Zeit mit dem Ausziehen der erstenbetroffenen MinutenPerson.
Vorbeugung
Wurde dasIhnen Adrenalinnach spätereiner gegebenschweren allergischen Reaktion ein Notfall-Set verschrieben, verschlechtertso führen Sie dieses sowie die schriftlichen Anwendungshinweise immer mit sich dieund Prognoseachten Sie auf dessen Haltbarkeit. AlleBei fünf bis 15 MinutenKindern muss einedie neueDosis Adrenalinspritzenach gesetzteiner Weile möglicherweise angepasst werden.
Informieren Sie Angehörige, bisNahestehende klarund istBetreuungspersonen darüber, dass derSie Anfallsolch vorbeiein ist.Set Auch wenn Adrenalin Nebenwirkungen wie Aggressionen, Angst, Zittern, Kopfschmerzen, Schwindel, Blässehaben und Herzklopfenwas verursachenim kann, wiegt die lebensrettende Wirkung des Medikaments die Risiken auf. Die Wirkung des Adrenalins tritt innerhalb von drei bis fünf Minuten ein.
Wird der Anfall nicht schnell gestoppt, ist eine Flüssigkeitsbehandlung unabdingbar, umNotfall zu verhindern,tun dass der Blutdruck abfällt und der Patient einen Schock erleidet.
Es werden auch andere Medikamente eingesetzt, doch diese sind nicht so wichtig wie Adrenalin und gelten als Spezialbehandlung. Dies betrifft Allergiemedikamente (Antihistamin) und Kortison. Antihistamine dämpfen vor allem Hautreaktionen wie Nesselfieber und Juckreiz. Kortison wirkt erst nach etwa sechs Stunden und wird verabreicht, um ein erneutes Auftreten der Anaphylaxie zu verhindern, was bei etwa einem bis 20 % der Patienten mit einem anaphylaktischen Anfalll vorkommtist.
Prognose
Anaphylaktische Reaktionen könnenerfolgen innerhalbmeist wenigersehr Sekunden entstehenschnell. Manchmal dauertsetzen essie aber bisauch zuerst einerverzögert Stundemehrere Stunden nach dem Kontakt zum Auslöser ein.
Der individuelle Verlauf ist unberechenbar: Eine Anaphylaxie kann spontan zum Stillstand kommen, bis sie sich entwickeln.aber Jeauch sptrotz adäterquater dieBehandlung Symptome auftreten, desto milder ist der Verlauf normalerweiseverschlimmern.
In den5–20 % meistenaller Fällenlle kommt es zu einem verzögerten oder biphasischen Verlauf mit erneuten Symptomen nach 6–24 Stunden, obwohl die anfängliche Reaktion erfolgreich behandelt wurde.
Pro Jahr sterben 1–3 von Anaphylaxie1 gehen die Symptome nach der Behandlung mit Adrenalin intramuskulär vollständig zurückMio. JedochMenschen besteht die Möglichkeit, dass nach mehreren Stunden eine weitere Reaktion eintritt. Daher ist es wichtig, eine Person nachan einem anaphylaktischen Anfall mindestens 10 bis 24 Stunden danach zu beobachtenSchock. Experten1 sindvon sich1.000 uneinig,Menschen wiemit lange der Patient beobachtet werden sollte.
Bei Personen, die bereits eineneinem anaphylaktischen Schock erlittenstirbt habenwährend der Notfallbehandlung, besteht10 einvon höheres1.000 Risiko,im später einen erneuten Anfall zu erleiden, wenn sie wieder Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff haben. Daher müssen diese Patienten mit einer Adrenalinspritze (Adrenalin, EpiPen, Jext) ausgestattet werden, mithilfe derer das Medikament leicht verabreicht werden kannKrankenhaus.
Weitere Informationen
- Insektenstiche
– Erste Hilfe Akuteundschwerwiegende allergische Reaktion-bisse– Erste Hilfe- Anaphylaxie – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorin
SusanneKarenMeinrenken, Dr. med.Zoufal, Medizinjournalistin,BremenHelmstedt